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Veröffentlicht am 31.07.2023

Inhaltsleer und kindisch

Like Thunder and Storm
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"Wenn eine Beziehung so kompliziert war, war sie dann richtig?"

Der Klappentext dieser New-Adult-Romance klang enorm verheißungsvoll, sodass ich einfach nicht widerstehen konnte - zumal Enemies to Lovers ...

"Wenn eine Beziehung so kompliziert war, war sie dann richtig?"

Der Klappentext dieser New-Adult-Romance klang enorm verheißungsvoll, sodass ich einfach nicht widerstehen konnte - zumal Enemies to Lovers mit Abstand mein Lieblingstrope ist. Leider muss ich im Nachhinein sagen, dass mich die immerhin 500+ Seiten starke und in ein hübsches Cover gehüllte Story nicht überzeugen konnte.

Den Schreibstil empfand ich als bestenfalls okay-ish, er war zwar nicht holprig, wirkte aber noch recht unausgereift auf mich.
❏ Satzbau: teilweise sehr schlicht
❏ Humor: zu bemüht/aufgesetzt
❏ Story-Aufbau: einige langatmige Passagen, in denen gefühlt rein gar nichts passiert und die Handlung vor sich hindümpelt (Stichwort: Brooke muss die Wahrheit erfahren - wann findet das Gespräch endlich statt?)
❏ Wortwahl: z.T. unpassend (infantile Ausdrucksweise = Teenager-Slang für Figuren, die deutlich älter sind - immerhin fährt Sadie bereits mit ihrem "superheißen, eleganten Motorrad" zur Schule)
❏ stilistische Besonderheit: jede Menge Füllwörter … ich sage nur: Damn. Bullshit. Eww. Ups. Wem's gefällt - ist halt Geschmackssache.

Mit der weiblichen Hauptfigur, aus deren Perspektive (in der Ich-Form) der Großteil der Handlung erzählt wird, wurde ich bis zuletzt überhaupt nicht warm. - Unreif, impulsiv, unhöflich, bockig.

Normalerweise würde ich resümieren: 'Der Roman ist eben eine Story für junge Leser:innen.' Allerdings stoße ich mich dabei an Themen wie spontanen Tattoo- und Piercing-Entschlüssen (die immerhin Entscheidungen mit lebenslang sichtbaren Folgen am Körper darstellen und daher wohl überlegt sein sollten).

"[…] kurz überkamen mich Zweifel […], ob ich überhaupt ein Tattoo wollte."

Aber hey, ein Blick in SEINE Augen und schon ist das Tattoo für SIE beschlossene Sache. Wegen seinen Augen, fragt ihr jetzt? Ja-ha, genau "deswegen". … weil seine Augen nun mal "ruhig und sicher wirkten, fast schon freudig glänzten".

Nennt mich altmodisch, aber ich würde nicht wollen, dass mein Kind sich aus einer Laune heraus ein Tattoo von seinem Crush stechen lässt und seine Entscheidung im wichtigsten Moment davon abhängig macht, wie der Crush darauf reagiert. (Ob er/sie sich freut, wie er/sie einen Rückzieher aufnehmen würde, etc.) Und der Eindruck, dass genau dies der Fall war, wurde nur wenige Zeilen später verstärkt - durch die Feststellung, dass Sadie es "viel interessanter" findet, Ash beim Stechen des Tattoos zu beobachten als das Tattoo an sich. Kurzum: Geht in meinen Augen gar nicht. Dasselbe gilt für die Piercing-Szene. Solche Inhalte bzw. deren Verharmlosung à la 'lass uns das mal spontan durchziehen' finde ich für ein jüngeres, zum Teil noch leicht beeinflussbares Lesepublikum nicht ideal.

Ich meine das jetzt wirklich, wirklich überhaupt nicht böse, da ich nur entfernt erahnen kann, wie viel Arbeit und Herzblut des Autorinnen-Duos in dem Werk steckt: Als Schul- oder Hobbyprojekt (= auf einer als nicht professionell betrachteten Ebene) mag es als gut durchgehen, aber dass die Story tatsächlich von einem renommierten Verlag - nicht als EBook, sondern sogar als Print - veröffentlicht worden ist, versetzt mich in Erstaunen… weil es gefühlt so viele Selfpublisher:innen gibt, die - aufgrund jahrelanger Erfahrung und Übung - weitaus stilsicherer und versierter schreiben und trotz fantastischer Storys dennoch keine Chance von den großen Verlagen oder zumindest Literaturagenturen erhalten. Echt verblüffend.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Ich würde so gerne eine positivere Rezension schreiben, aber ich möchte ehrlich bleiben. Dieser Roman war schlichtweg nicht mein Fall. - Klischeebeladen, handlungsarm und voller kindischer Dialoge. Mega schade.

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Veröffentlicht am 28.07.2023

Solider Auftakt mit Luft nach oben

Black Bird Academy - Töte die Dunkelheit
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Uff … selten habe ich eine Rezension so lange vor mir hergeschoben. Obwohl ich mich enorm auf den Reihenauftakt dieser Bookstagram-gehypten Romantasy-Trilogie gefreut hatte, tat ich mich letztlich unfassbar ...

Uff … selten habe ich eine Rezension so lange vor mir hergeschoben. Obwohl ich mich enorm auf den Reihenauftakt dieser Bookstagram-gehypten Romantasy-Trilogie gefreut hatte, tat ich mich letztlich unfassbar schwer mit dem Zusammenfassen meiner Gedanken, die irgendwie all over the place waren.

Ich mag die Autorin. Ich mag die Grundidee. Ich mag den Dark Academia-Vibe. Und so gerne hätte ich für ihr Buch-Baby, in dem gewiss so viel Herzblut steckt, eine supi-dupi-happy-5-Sterne-Rezension verfasst. Mit "Night of Crowns" hatte Stella Tack mich restlos begeistert und wahrscheinlich hatte ich unterbewusst beim vorliegenden Werk etwas Ähnliches erwartet.

Versteht mich bitte nicht falsch: Ich sage nicht, dass es ein schlechtes Buch sei.

♡ Der Schreibstil ist flüssig (lediglich manche Passagen erschienen mit etwas langatmig und zu ausführlich ausgeschmückt),

♡ die verschieden Perspektiven sorgen für Abwechslung,

♡ der typische, locker-alberne Stella-Humor ist allgegenwärtig,

♡ das Worldbuilding rund um den Orden ist richtig kreativ - das Setting (eine geheimnisvolle Insel vor der Küste Manhattans, samt unterirdischem Kerker), der Aufbau der Figurenkategorien …

Was jedoch leider nicht so meins war: brutale Gewalt bzw. Folterszenen und deren Ausmaß. Ja, mir ist bewusst, dass eine Story rund um Dämonen und Exorzisten etwas düster sein könnte. (No sh*t, Sherlock!) Und ja, ich weiß, dass hier zu Unterhaltungszwecken bewusst übertrieben worden ist. Aber mir war es schlichtweg too much, ich las die betreffenden Szenen nicht gerne. Vielleicht könnte ich leichter über diesen Punkt hinwegsehen, wenn ich zu den Charakteren eine bessere, greifbarere Bindung hätte aufbauen können (- Figuren sind für mich ja ohnehin das A und O -), doch diesbezüglich mir fehlte einfach die Tiefe und ich wurde nicht gänzlich warm mit ihnen (so cool ich den Namen Leaf auch finde) – einzig bei Lore (ausgerechnet!) musste ich im Nachhinein immer noch über einige Ansagen schmunzeln.

Die hochwertige Aufmachung des immerhin 600+ Seiten umfassenden Wälzers gefiel mir hingegen total gut, von der Goldprägung auf dem Cover über die wunderschöne Karte im Innencover bis hin zum umfangreichen Glossar im Anhang (wo alle wichtigen Begriffserklärungen zu Dämonen und Exorzistenklassen aufgelistet worden sind).

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Anders als erwartet. Auch wenn es für mich nicht das erhoffte Highlight geworden ist, war es ein solider Reihenstart, der - nicht zuletzt aufgrund des fiesen Cliffhangers - meine Neugier auf die Folgebände geweckt hat. Achtung: Erwartet keine seichte Romantasy (Gewalt + Spice vorhanden).

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Veröffentlicht am 25.07.2023

Charmantes Paris-Flair!

Sommertage im Quartier Latin
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Habt ihr Lust auf einen Ausflug in die Stadt der Liebe?!

Der verträumte, luftig-leichte Schreibstil in dieser Feel-Good-Story hat mich insbesondere im Hinblick auf die atmosphärischen Settingbeschreibungen ...

Habt ihr Lust auf einen Ausflug in die Stadt der Liebe?!

Der verträumte, luftig-leichte Schreibstil in dieser Feel-Good-Story hat mich insbesondere im Hinblick auf die atmosphärischen Settingbeschreibungen vollkommen verzaubert. Schon auf der allerersten Seite war ich ganz ergriffen vom Gefühl, das die Autorin mit ihrer Wortwahl in mir hervorrief.

"In Paris, sagt man, ist alles möglich." - Obwohl ich das in der Literatur beschriebene und in Liedern besungene Paris der real existierenden Stadt definitiv vorziehe, weckte die unter dem Pseudonym Lily Martin schreibende Bestsellerautorin Anne Stern mit "Sommertage im Quartier Latin" eine längst vergessene Paris-Sehnsucht in mir … nicht zuletzt aufgrund der zahlreich eingestreuten französischen Begriffe, die mich an meine Schulzeit erinnerten, in welcher ich mich mit Hingabe dieser schönen, melodisch klingenden Sprache gewidmet hatte.

Die Gestaltung von Cover und Innencover gefiel mir ebenfalls ausgesprochen gut (ich liebe ja generell Karten in Büchern), sie passte optisch perfekt zur zarten, relativ ruhig verlaufenden Geschichte, die ohne allzu großes Drama auskommt und aus mehreren Perspektiven erzählt wird. Neben dem romantischen Aspekt spielen zudem die Themen Selbstfindung, Neuanfänge und Familie(ngeheimnisse) eine nicht unerhebliche Rolle.

Die Handlung selbst hätte für meinen Geschmack gerne ein klein wenig mehr Pepp vertragen können. Auf mich wirkte es so, als wäre Lolas Suche nach ihrer verschwundenen Oma sehr schnell zur Nebensache geworden, hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Selbiges gilt für die sympathischen Figuren, die ich im Grunde gerne mochte, auch wenn eine gewisse Distanz zu ihnen bestehen blieb.

Nichtsdestotrotz hat mich das Werk ganz fabelhaft unterhalten, denn das klare Highlight der Story war für mich ohnehin der einzigartige Charme des Pariser Flairs. Wäre die Stadt doch nur auch in Wirklichkeit so magnifique - dank der rundum authentischen und überzeugenden Formulierungen der Autorin möchte ich gerne daran zu glauben.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Ein absolutes Muss für alle Paris-Liebhaber:innen und Fans von kurzweiligen Sommerromanen.

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Veröffentlicht am 23.07.2023

Unterhaltsame Regency-Romance

Eine Lady hat die Wahl
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"Pflicht. Familie. Die Worte brannten wie Feuer. […]"
"»Ich will mehr von meinem Leben als Pflichterfüllung.«"

Da "Wie man sich einen Lord angelt" (= Band 1 von Sophie Irwins Regency-Romance-Reihe "Der ...

"Pflicht. Familie. Die Worte brannten wie Feuer. […]"
"»Ich will mehr von meinem Leben als Pflichterfüllung.«"

Da "Wie man sich einen Lord angelt" (= Band 1 von Sophie Irwins Regency-Romance-Reihe "Der Lady's Guide") im vergangenen Jahr eines meiner Regency-Highlights gewesen war, konnte ich es kaum erwarten, das nächste romantische Werk aus ihrer Feder zu lesen.

Die Story um Eliza klang enorm vielversprechend, wurde in puncto Handlungsaufbau von der Autorin rundum stimmig umgesetzt und brillierte mit zauberhaftem Regency-Flair.

Dennoch tat ich mich zu Beginn schwer mit Elizas allzu devoter Art, die sie insbesondere ihrer Familie gegenüber an den Tag legte. So oft wollte ich ihr zurufen: 'Höre bitte endlich auf deine Cousine!' - Von Margaret und ihren erfrischend direkten Aussagen, ihrem klugen Humor, ihrer positiven Energie und ihrem Mut war ich hingegen sofort begeistert. So eine tolle Figur! Mir leuchtet allerdings ein, warum die Autorin für ihre weibliche Hauptfigur anfangs bewusst ein duckmäuserisches Verhalten gewählt hat: Somit wurde Elizas anschließender Wandel zur selbstbestimmten, unabhängigen Frau noch deutlicher hervorgehoben. In mancher Hinsicht erkannte ich Parallelen zu Jane Austens Roman "Persuasion", aus dem - gewiss aus diesem Grund - auch das vorangestellte Zitat stammt.

Was mir weiterhin gut gefallen hat:

♡ Der Romance-Twist. Ich gebe zu, diese Wendung hatte ich nicht erwartet.

♡ Bath - ich bekomme einfach nicht genug von diesem faszinierenden Setting! "Es würde immer die schönste Stadt bleiben, die sie je gesehen hatte."

♡ Erneut war ich hin und weg von der wunderschönen Aufmachung des Werkes - die liebevoll gestalteten Innencover, der Farbschnitt … ein Traum!

Was ich ein bisschen schade fand:

❏ Die mühelos wirkende Leichtigkeit und Heiterkeit, der lockere Wortwitz, überhaupt die peppig-frechen Dialoge, die mich im Auftaktband so prächtig amüsiert hatten, fehlten hier bzw. fielen im Vergleich blass aus. Zugegebenermaßen musste ich zwar hin und wieder schmunzeln, doch größtenteils erschienen mir die Aussagen einen Hauch zu bemüht/aufgesetzt.

❏ Die beiden männlichen Love Interests lasen sich nett, vor allem der in meinen Augen noch am tiefgründigsten gestaltete Lord Melville - der Funkte wollte jedoch nicht so recht überspringen. Vielleicht lag es daran, dass ich auch Eliza zwar mochte, ihre Cousine oder Caroline mir allerdings deutlich sympathischer waren und ich mehr mit IHNEN mitfieberte … ?

❏ Gefühlt zog sich die Geschichte in manchen Passagen des Mittelteils unnötig in die Länge, ehe es zum Ende hin glücklicherweise wieder spannender wurde.

Nichtsdestotrotz überstrahlte der bildreiche Schreibstil der Autorin viele meiner kleinen Kritikpunkte und ich fühlte mich unterm Strich prima unterhalten. Ich bin schon gespannt auf ihren nächsten Roman!


𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Der inhaltlich gänzlich unabhängig lesbare Band 1 bleibt in Sachen Herzklopfen vorerst mein Favorit; dafür punktet das vorliegende Werk mit interessanten Nebenfiguren und Inklusivität/Diversität in Form von gleichgeschlechtlicher Liebe. Ideal für alle Fans von Bridgerton, die auch eine Regency-Romanze ohne permanente Erotik schätzen wissen.

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Veröffentlicht am 21.07.2023

Cosy Crime in Bella Italia

Siena Carciofine und die Leiche im Hotel Paradiso
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Mittlerweile wisst ihr ja, dass ich gerne mittendrin in eine Buchreihe hineinstarte - meist nicht absichtlich, sondern weil es sich eben so ergibt - und insbesondere bei Kriminalromanen, die pro Band einen ...

Mittlerweile wisst ihr ja, dass ich gerne mittendrin in eine Buchreihe hineinstarte - meist nicht absichtlich, sondern weil es sich eben so ergibt - und insbesondere bei Kriminalromanen, die pro Band einen neuen Fall thematisieren, ist der Quereinstieg besonders leicht zu handhaben. So auch hier: "Siena Carciofine und die Leiche im Hotel Paradiso" kann gänzlich ohne Kenntnis des Vorgängerwerkes gelesen werden.

Was mir prima gefallen hat:

♡ lockerer, angenehmer Erzählton

♡ solider Spannungsbogen

♡ sympathische, liebenswert verpeilte weibliche Hauptfigur

♡ Nebenfiguren, die eine Bereicherung für die Hauptstory darstellen (z.B. Sienas goldige Nonna)

♡ catchy Romance-Ansatz - Siena steht gefühlsmäßig zwischen dem charismatischen (aber vergebenen?!) Kommissar Fabrizio Straghetti (- es tut mir leid, aber ich habe immer "Spaghetti gelesen", haha! -) und ihrem früheren Flirt Luca, der keinen Hehl daraus macht, dass er sie für sich gewinnen will

♡ tolle Idee: die Kapitelübschriften sind allesamt Vorsätze von Siena à la "nicht mehr aufs Handy starren" (besonders schmunzeln musste ich über die A-Team-Referenz; die TV-Serie habe ich damals hin und wieder angeguckt)

♡ dezenter Humor

Was ich ein bisschen schade fand:

❏ die Tatsache, dass die weibliche Hauptperson sich selbst in Gefahr bringt, obwohl sie es aufgrund des gesunden Menschenverstandes eigentlich besser wissen sollte

❏ Unklarheiten aufgrund fehlender Kommunikation - so was macht mich immer ganz fuchsig

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Netter Cosy-Crime-Roman mit charmant chaotischer Heldin. Ideal für Italien-Fans!

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