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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2020

Endlich sind sie zusammen 💖

Ringelpietz mit Abmurksen
1

Lorettas Freunde sind der Meinung, dass Loretta mal wieder einen Mann in ihrem Leben braucht. Und wo findet man den: bei Speed-Dating. Und da Loretta bei Bärbel und Frank noch was gut hat, bekommt sie ...

Lorettas Freunde sind der Meinung, dass Loretta mal wieder einen Mann in ihrem Leben braucht. Und wo findet man den: bei Speed-Dating. Und da Loretta bei Bärbel und Frank noch was gut hat, bekommt sie gleich drei Gutscheine zu diesem Event. Außerdem setzt ihre Freundin Doris sich mit ihr hin und gemeinsam erstellen sie ein Profil bei einer Online-Dating-Plattform, die gerade angesagt ist.
Was sich daraus alles ergibt – das müsst ihr schon selbst lesen. Es lohnt sich!

Wie immer hat es mich sehr gefreut, dass mein Freunde aus dem Ruhrpott wieder mal da sind. Ich kenne Loretta und ihren Kater Baghira, ihre Freunde Frank und Bärbel, Doris und Erwin, Diana und Dennis, ihren Chef im Callcenter schon so lange, dass sie mir schon wie richtige Freunde vorkommen. Frank mit seinem Dialekt mag ich ganz besonders. Der bringt die Realität des Ruhrgebiets und den lokalen Flair in die Geschichte rein. Alle Personen kommen sehr lebensnah und echt rüber. Immer wieder gibt es Momente, wo ich einfach laut loslachen muss, weil ich den Humor, der hier oft aufblitzt so herrlich finde.

Lotte Minck hat einen so leichten und lockeren Schreibstil, der mich sofort in die Geschichte hinein zieht. Obwohl das hier nun schon der 12. Fall für Loretta Luchs ist, kann man die Bücher sehr gut getrennt voneinander lesen. Ich persönlich finde es halt toll, wenn ich lesen kann, wie sich die einzelnen Personen, denen ich öfters begegne, sich entwickeln.

In dieser Geschichte geht es um´s Dating im Internet, um Fake-Profile und um Menschen, die sich total anders darstellen, als wie sie wirklich sind. Aber Lotte Minck nutzt dazu nicht den erhobenen Zeigefinger, sondern spinnt dies alles in einen Kriminalfall ein.

Obwohl es hier um ein ernstes und aktuelles Thema geht, habe ich mich sehr gut unterhalten und warte schon gespannt, was Loretta beim nächsten Mal einfallen wird.

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Veröffentlicht am 23.09.2020

Ein sehr spannender 4. Fall für Luc Verlain

Baskische Tragödie
1

An der gesamten Cote dÀrgent werden braune Päckchen angeschwemmt. Reinstes Kokain. Eines dieser kleinen Pakete verwechselt der 5-jährige Lucien Dugary mit Puderzucker und sein erst so kurzes Dasein steht ...

An der gesamten Cote dÀrgent werden braune Päckchen angeschwemmt. Reinstes Kokain. Eines dieser kleinen Pakete verwechselt der 5-jährige Lucien Dugary mit Puderzucker und sein erst so kurzes Dasein steht zwischen Leben und Tod.
Commissaire Luc Verlain untersucht den Fall, bis er ein Schreiben aus San Sebastian erhält. Er lässt alles stehen und liegen. Auf dem Weg ins Baskenland wird er wegen dem Verdacht auf Drogenschmuggel und Mord verhaftet. Was verdammt geht hier vor sich?

In seinem 4. und bisher persönlichsten Fall wird Commissaire Luc Verlain ins Baskenland gelockt. Hier wird er von einem Unbekannten mit seiner Vergangenheit konfrontiert und zu Taten gezwungen, die er sich nie hätte vorstellen können. Und je näher er der Auflösung kommt, um so größer wird die Gefahr für ihn. Es ist ein sehr persönlicher Fall, den Luc Verlain hier zu meistern hat. Es beginnt mit Postkarten und kryptischen Nachrichten und endet für ihn beinahe tödlich.

Durch den leichten, eingängigen Schreibstil und die kurzen Kapitel, die die Geschichte unglaublich schnell machen, liest sich der Krimi fast wie ein Thriller. Cliffhanger lösen bei mir den Anreiz aus, immer noch ein Kapitel lesen zu wollen. Was dazu führt, dass die Geschichte für mich schon wieder viel zu schnell aus erzählt ist und die Ermittlungen sich ganz zu meiner Zufriedenheit aufgelöst haben.

Wie auch bei den anderen Fällen von Verlain habe ich mich, außer auf den Kriminalfall, auch diesmal wieder besonders auf die landschaftlichen und kulinarischen Beschreibungen gefreut. Bei den Beschreibungen von San Sebastian und von Bordeaux weiß ich, warum ich dort auch unbedingt mal hin möchte. Und wenn ich an die Pintxos denke, von denen ich hier gelesen habe, läuft mir schon wieder das Wasser im Mund zusammen.

Einige der Menschen mit denen ich es hier zu tun bekomme, kenne ich ja schon aus vorherigen Fällen, die wir zusammen gelöst haben. Aber auch die neu Hinzugekommenen kann ich mir bald sehr gut vorstellen und meine Sympathien – oder auch nicht – vergeben. Mir macht es immer Spaß, wenn ich die Commissaire auch privat noch näher kennenlerne. Und genau das war hier gerade bei Luc der Fall.

Ein sehr persönlicher Fall, wunderbare Landschaften und Städte, zumeist freundliche, zugewandte Menschen und lecker duftende Pintxos – das alles und noch viel mehr machen diesen spannenden Krimi aus. Eskerrik asko und ahur – Vielen Dank und adiós. Ich freue mich schon heute, wenn ich zusammen mit Luc und seiner Mannschaft den 5. Fall lösen darf.

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Veröffentlicht am 23.08.2020

Das Leben hält immer noch Überraschungen bereit

Ziemlich hitzige Zeiten
1

Das erkennt nach einigem hin und her auch Anna Reiter, die stramm auf die 50 zu geht. Seit der Scheidung von ihrem Harald vor mehr als 7 Jahren stemmt sie ihr Leben zwischen Beruf, Haushalt, ihren beiden ...

Das erkennt nach einigem hin und her auch Anna Reiter, die stramm auf die 50 zu geht. Seit der Scheidung von ihrem Harald vor mehr als 7 Jahren stemmt sie ihr Leben zwischen Beruf, Haushalt, ihren beiden Töchtern Leonie und Emma und ihrer Mutter Mina, die mit im Haus lebt, allein und ohne Männerbekanntschaften. Dazu kommen jetzt gerade noch die Hochzeitsvorbereitungen für Leonies großen Tag mit ihrem Timo und Emmas Abiabschluss. Außerdem hat Emma gerade den Führerschein bestanden und Anna „darf“ bei ihr im Auto den Beifahrer spielen, was ihr außer den Hitzewellen, die sich immer wieder aufdrängen, weiter Schweißperlen auf die Stirn treibt. Dazu kommt, dass Mama Mina immer tüdeliger wird. Ist das der Anfang einer Demenz? Und Jo Ranke, ihre erste große Liebe, der im Amerika als Filmmusikkomponist die große Karriere gemacht hat, ist zurück im schönen Prien am herrlichen Chiemsee…

Angelika Schwarzhuber hat mit Anna Reiter, ihrer Familie, ihren Freundinnen und Bekannten, bis auf eine, so liebenswerte Figuren erschaffen, mit denen ich mich sofort angefreundet habe. Klar, alle haben ihre kleinen oder großen Macken und ihre ein oder andere charakterliche Eigenschaft, die ich nicht so mag. Aber im großen und Ganzen kann ich da sehr gut drüber hinweg schauen, weil alle im Grunde einfach so sympathisch sind. Der „Gurkenmann“ – ich verrate nicht, was es mit dem auf sich hat – ist z.B. jemand, mit dem ich nicht allzu viel zu tun haben möchte.

Die Geschichte an sich ist eine locker-leichte Familien- und eine kleine Liebesgeschichte. Es werden, während die Tage am Chiemsee dahin laufen, viele Themen angesprochen, bei denen es sich lohnt, sie auch nach der Lektüre mal näher zu beleuchten. So scheint Mama Mina eine beginnende Demenz zu haben, die durch zu wenig Trinken hervorgerufen wurde. Den Grund warum es Paul und seine Tochter Jana aus München an den Chiemsee verschlagen hat, finde ich so krass und erbärmlich, werde aber auch darüber nichts verraten. Außerdem geht es um schwule Jungs, den Altersunterschied zwischen Männern und Frauen und um Freundschaft.
Immer wieder habe ich lachen oder grinsen müssen, was einer gewissen Situationskomik geschuldet ist, die die Autorin sehr locker rüber bringt. Aber es gibt auch durchaus Themen, die nachdenklich machen und mich dazu bringen mal wieder über das Leben im allgemeinen nachzudenken. Und es gibt viele Stellen im Buch, die ich dank meines vorgeschrittenen Alters so gut nachvollziehen kann, weil ich sie auch schon durchlebt oder mitgemacht haben.
Bei den wunderschönen Beschreibungen der Landschaft rund um den Chiemsee kommt bei mir sofort der Wunsch auf, raus aus der Stadt, rein in der wunderschönen Chiemgau. Da ich die Gegend dort ein bisserl kenne, hat sich mein Kopfkino bei den Ansichten schier überschlagen. Bei den köstlichen Leckereien, die Ilona in ihrem Delikatessenladen anbietet, läuft mir das Wasser im Mund zusammen und ich bekomme Appetit.

Ein tolles Buch mit liebenswerten Protagonisten und einer Geschichte wie aus dem richtigen Leben. Ich habe mich für diese Lesestunden am Chiemsee richtig wohl gefühlt.

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Veröffentlicht am 17.07.2020

Für jedes Gefühl gibt es ein Lied

Klammerblues um zwölf
1

Seit ihr Mann Teddy am dritten Oktober nach 35 gemeinsamen, sehr bequemen Jahren verstorben ist, sitzt oder liegt Felicitas „Fee“ Branding, 57, auf ihrer Ledercouch in der Kölner Südstadt, liest, hört ...

Seit ihr Mann Teddy am dritten Oktober nach 35 gemeinsamen, sehr bequemen Jahren verstorben ist, sitzt oder liegt Felicitas „Fee“ Branding, 57, auf ihrer Ledercouch in der Kölner Südstadt, liest, hört Musik oder schaut Serien. Bis zu dem Tag, als sich ihre Nachbarin Claudine ungefragt in ihr Leben einmischt. Seit dem gibt es für Fee kein „Ja aber und nein weil“ mehr. Zusammen mit der 72-jährigen Mary gründen sie eine Senioren-WG. Nun muss noch ein Job her um die karge Witwenrente ein bisserl aufzustocken. An einen neuen Mann will Fee gar nicht denken, bis sie bei einem Sturz vom Fahrrad Winnetou und Taxi kennenlernt…

Carla Berling lässt die Geschichte von ihrer Hauptperson Fee aus deren Sicht erzählen. Anfangs tut mir Fee sogar ein bisserl leid, weil sie sich zu nichts aufraffen kann und immer mehr verlottert. Dann aber ist es schön zu lesen, wie sie ganz langsam wieder auf die Beine kommt, durch ihre Mitbewohnerinnen erlebt, wie schön das Leben doch sein kann und mit ihrer Musikleidenschaft alle begeistert. Da ich selbst in Fee´s Alter bin, kenne ich die vielen hier immer wieder angesprochenen Songs und habe teilweise sogar mitgesungen. Einfach klasse. Vieles, von dem was hier zumeist in humoriger Form angesprochen wird, kenne ich aus eigener Erfahrung. Das hat mich noch mehr für dieses Buch begeistert.

Solche Freunde, wie Fee sie hier hat oder neu findet, hätte jeder gerne. Ob es ihre Mitbewohnerinnen Claudine und Mary sind, die „verzauberten“ Freunde Gerd-Karsten und Frank-Christian, Büdchen-Harry oder Dreadlock-Derrick – alle sind so herrlich skurril und trotzdem lebensecht beschrieben, dass sich mein Kopfkino manchmal schier überschlagen hat. Mit denen würde ich sofort zusammen ziehen. Langeweile käme in unserer WG dann nie auf.

Durch die Streifzüge durch die Stadt und vor allem durch den kölschen Dialekt von Kessy bin ich schnell mitten drin in der Kölner Südstadt und überlasse mich dem Flair der Rheinmetropole.
Ich genieße es zu lesen, wie sich Fee langsam ins Leben zurück kämpft, Bewunderung, Hochachtung, Mitgefühl und Freundschaft erlebt und auch die Vorfreude auf alles was da noch kommt. Ich liebe die Gespräche in der WG und habe mich köstlich amüsiert, als Fee von ihrem ersten Mal erzählt. Die verschiedenen Stimmungen, die Fee hier erlebt, werden sehr gut vermittelt.
Die Kapitel haben eine angenehme Länge, man kann gut mal ein oder zwei zwischendurch lesen, ohne mitten im Kapitel unterbrechen zu müssen.

Ein amüsantes und manchmal trauriges, sehr humorvolles und manchmal nachdenkliches, ein vor allem lebensbejahendes Buch, das ich nicht nur Frauen im Rentenalter sehr empfehlen kann. Ich habe die Stunden der wunderbaren Unterhaltung und der tollen Musik, die hier enthalten ist, sehr genossen.

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Veröffentlicht am 08.04.2020

Der 7. Fall für die Kripo Flensburg

Schweigende See
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Hannah Landsberg hat den Tod ihres Lebensgefährten noch nicht richtig verwunden, da wirft sie seine Tochter aus der gemeinsamen Wohnung. Als ob es ihr Partner geahnt hätte, hat er Hannah ein lebenslanges ...

Hannah Landsberg hat den Tod ihres Lebensgefährten noch nicht richtig verwunden, da wirft sie seine Tochter aus der gemeinsamen Wohnung. Als ob es ihr Partner geahnt hätte, hat er Hannah ein lebenslanges Wohnrecht in seinem kleinen Ferienhaus auf Sylt vermacht. Zusammen mit ihrer Schwester Brigitte, die gerade nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt, zieht sie auf die Insel der Reichen und Schönen in der Nordsee.
Nach ein paar Wochen wird in den Dünen eine halb verkohlte Leiche gefunden. Der Mörder hat sie nicht nur erstickt. Er wollte sie nachher auch noch verbrennen.
Hauptkommissar John Benthien und sein Team haben es mit diesem Fall nicht leicht. Als es noch weitere Tote gibt, die mit der Leiche in Verbindung zu stehen scheinen, ist von geregelter Arbeitszeit und ruhigem Feierabend nichts mehr zu spüren.


Noch bevor die Geschichte richtig beginnt, werde ich mit den Mitgliedern der Kripo Flensburg etwas intensiver bekannt gemacht. Und zum Abschluss der Geschichte finde ich viele Personen mit ihren Beschreibungen wieder, die hier auch mit gespielt haben.

Dies ist nun schon der 6. Fall für den sympathischen Hauptkommissar John Benthien und sein Team, der mich diesmal wieder auf die Insel Sylt führt. Auch dieser Fall ist in sich abgeschlossen und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Für mich persönlich finde ich es interessanter, wenn ich die Entwicklung der einzelnen Personen, die immer wieder in den Büchern vorkommen, ab der ersten Geschichte mit verfolgen kann.

Ich freue mich immer wieder, wenn ich mit den Kommissaren und Nina Ohlandt nach Sylt reisen darf. Schon nach kurzer Zeit bekomme ich durch die wunderschönen Landschaftsbeschreibungen Lust auch wieder mal dorthin zu reisen. Das Flair der Insel kommt sehr gut rüber und ich mag die meisten Menschen, die ich hier kennenlerne.

Immer wieder lockern Tagebucheinträge eines jungen Mädchens aus den 1960er Jahren der DDR die weit reichenden Ermittlungen auf. Nach und nach erfahre ich, wer hinter den Einträgen steckt, wer heute zu wem gehört, wer welches Motiv hätte. Dieser Fall ist schon sehr verzwickt und Nina Ohlandt schafft es, mich bis zum Schluss zappeln zu lassen, bevor sich mir die Auflösung anbietet. Und wieder mal war es etwas anders, als ich es mir vorgestellt hatte.
Auch von den Ermittlern erfahre ich wieder Neues aus ihrem Privatleben. Besonders Ben, der Vater von John Benthien steht hier diesmal mehr etwas im Vordergrund.

Ich habe wieder mitfiebern und mit ermitteln können. Habe versucht hinter die Geschichten der Menschen zu kommen und hinter ihre Fassaden zu blicken. Ich hatte interessante und spannende Lesestunden. Wurde wieder sehr gut ohne großes Blutvergießen unterhalten und hoffe, dass ich bald wieder nach Sylt reisen darf.

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