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Veröffentlicht am 08.09.2022

Diese Geschichten haben mich nicht erreicht

Begierde, Mut und Fesseln | Erotische SM-Geschichten
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Obwohl jede einzelne der 8 erotischen Geschichten ein anderes Setting hat und die so unterschiedlichen Protagonisten vielfältig beschrieben werden, haben sie mich nicht erreichen oder berühren können. ...

Obwohl jede einzelne der 8 erotischen Geschichten ein anderes Setting hat und die so unterschiedlichen Protagonisten vielfältig beschrieben werden, haben sie mich nicht erreichen oder berühren können. Ich vermisse die ausführlichen, in die Geschichte eingepassten Beschreibungen dessen, was erotische Geschichten ausmacht. Mir fehlt die Leidenschaft, die Erotik, die prockelnde Spannung des Unbekannten, was ich hier erleben wollte.
Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere exklusive Geschichte von Nova Ostermond als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.
Ich hatte mir von diesem Buch sehr viel mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 08.09.2022

Wenn nichts ist, wie es scheint

Stille blutet
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Ohne es darauf angelegt zu haben wird die Wiener TV-Nachrichtensprecherin Nadine Just, 27, in ihrer Sendung News-Flash zu einer kleinen Berühmtheit. In einer Life-Übertragung ihres Senders Quick TV kündigt ...

Ohne es darauf angelegt zu haben wird die Wiener TV-Nachrichtensprecherin Nadine Just, 27, in ihrer Sendung News-Flash zu einer kleinen Berühmtheit. In einer Life-Übertragung ihres Senders Quick TV kündigt sie vom Teleprompter ablesend ihren baldigen eigenen Tod an. Zwei Stunden später ist sie wirklich nicht mehr am Leben.
Sie wird aber nicht die einzige Tote mit dieser bizarren Ankündigung bleiben.
Doch wer ist dieser perverse Killer, der es schafft, alle Beweise in Richtung Tibor Glaser, Nadines Exfreund, zu lenken? Und vor allem warum?
Die Tatort-Gruppe um Serafina „Fina“ Plank, die Neue im Wiener Tatort-Team, und Oliver Homburg, der „Ekelkollege“, der mir in seiner großspurigen, herablassenden Art gleich unsympathisch ist, bekommen hier mit ihren Kollegen viel zu tun. Sie tun sich schwer zwischen Trittbrettfahrern und Fakenachrichten echte Spuren zu sichern.


Autorin Ursula Poznanski erzählt die erste Geschichte ihrer neuen Thriller-Reihe um die junge Ermittlerin Fina Plank ab der ersten Seite sehr fesselnd und spannend. Schon beim Lesen des Textes auf der vorderen Innenklappe bekomme ich Gänsehaut. Und so geht es weiter bis zum für mich erschreckenden Ende. Es gibt Szenarien, die möchte ich mir eigentlich gar nicht vorstellen.
Es hat mich z.B. erschreckt zu lesen, wie schnell sich zum einen etwas im Netz verbreitet und andererseits, wie viele Dumpfbacken es gibt, die sich unverzüglich einem vorgegebenen Trend anschließen. Die kritisieren, mobben und beschimpfen oder auch nachahmen, ohne sich der Konsequenzen bewusst zu sein. Toll, wie hier die Aktualität der sozialen Medien mit ihren

s (

inkürzetot) mit eingearbeitet werden und ein guter Anlass sein eigenes Medienverhalten mal wieder zu überprüfen.

Fina Plank, die Neue im Team der Tatortgruppe Wien, hat mir sofort sehr gut gefallen. Sie ist eine ganz normale junge Frau ohne Modellmaße und irgendwelche Ticks, die sich und ihr Tun oft hinterfragt, Fettnäpfchen nicht auslässt, sich gegen einen machohaften Kollegen wie Oliver Homburg aber geschickt durchzusetzen weiß. Ich denke, der muss sich in Zukunft warm anziehen…
Der Verdächtige Tibor Glaser hat sich, wie ich finde, im Laufe der Ermittlungen gegen ihn schon zu seinem Vorteil verändert. Was bei diesem naiven, gutgläubigen jungen Mann auch bitter nötig war.

Da Ursula Poznanski auch Jugendbücher verfasst, lese ich hier auf der allerletzten Seite eine Triggerwarnung. Die hätte ich eher ganz vorne im Buch erwartet.

„Stille blutet“ ist eine außergewöhnliche Geschichte mit einem neuen Ermittlerteam und einem spannenden Fall, der genau in unsere Zeit passt. Hat mir sehr gut gefallen und davon hätte ich gerne mehr.

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Veröffentlicht am 06.09.2022

Über Gefühlr muss man reden

Das alles sind Gefühle
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Lars klettert auf einen Stuhl um ein Glas Marmelade aus dem Schrank zu holen. Doch das Glas rutscht ihm aus der Hand, schlägt auf dem Boden auf und zerbricht. Als seine Mama schimpft, wird Lars so wütend, ...

Lars klettert auf einen Stuhl um ein Glas Marmelade aus dem Schrank zu holen. Doch das Glas rutscht ihm aus der Hand, schlägt auf dem Boden auf und zerbricht. Als seine Mama schimpft, wird Lars so wütend, rennt raus und versteckt sich im Garten. Hier trifft er auf einen Maulwurf, mit dem er über seine Gefühle, Angst und Mut sprechen kann.

Dadurch, dass fast nichts passiert ist, aber fast jedes Kind sich in diese Situation hinein denken kann oder ihm schon mal ähnliches passiert ist, bietet sich eine sehr gute Basis um über die verschiedensten Gefühle, die da aufkommen, zu reden. In dem Gespräch zwischen Lars und dem Maulwurf kommen bei den verschiedensten Situationen die unterschiedlichsten Gefühle hervor. Es gibt gute Tage, an denen alles klappt, was man sich vornimmt; wo man mutig ist und sich stark fühlt. Es gibt aber auch die Tage, wo nichts so geht, wie man es sich vorgestellt hat und man sich am liebsten in einem Mauseloch verkriechen würde.

Die besondere Botschaft dieser Geschichte, dass alle Gefühle, egal ob gute oder schlechte, zu einem jeden gehören und man sie ruhig mal ausleben soll, gefällt mir sehr gut.

Julianna Swaney hat die Geschichte treffend und wunderschön in Bildern illustriert. Bei ihr haben Kinder verschiedener Hautfarbe und ein Kind im Rollstuhl ihren Weg in die Geschichte gefunden. Anhand der Mimik kann man gut erkennen, wie sich das jeweilige Kind gerade fühlt.

Ein tolles, einfühlsames Bilderbuch zum vorlesen um anschließend mit den Kindern, die sich bestimmt gut in Lars hinein versetzen können, über Gefühle zu sprechen.

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Veröffentlicht am 06.09.2022

Da finde ich mich absolut wieder

Traumfrau mit Ersatzteilen
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Cora Schiller wird 60. Sie, die erfolgreiche Paartherapeutin hat eigentlich alles was sie sich wünschen kann. Nun fragt sie sich, was da auf ihrer Bucketlist steht. Eigentlich wünscht sie sich ja nur, ...

Cora Schiller wird 60. Sie, die erfolgreiche Paartherapeutin hat eigentlich alles was sie sich wünschen kann. Nun fragt sie sich, was da auf ihrer Bucketlist steht. Eigentlich wünscht sie sich ja nur, dass alles so bleibt, wie es ist. Doch das Leben ist kein Wunschkonzert und sie keine Frau für halbe Sachen. Sie fühlt sich nicht mehr als Frau wahrgenommen. Und sie stellt sich immer mal wieder die Frage: Bin ich nun alt?

In ihrem neuen Buch „Traumfrau mit Ersatzteilen“ nimmt mich Autorin Amelie Fried mit auf eine Achterbahn der Gefühle. Ich hatte seitenweise ein Grinsen im Gesicht, habe hier und da laut gelacht, wurde nachdenklich und habe auch ein paar Tränchen verdrückt.
Ihre Protagonistin Cora kommt in allem was sie tut oder denkt sehr authentisch, menschlich und vor allem lebensecht rüber. Sie blickt auf die vergangenen Jahre zurück, wie auch ich es manchmal tue. Dabei hat sie oft die bessere Hälfte ihres Ichs im Ohr, was ich richtig spannend fand. Ich bin nur ein paar Jahre älter als sie und kann sie bei fast allen Themen, die hier angesprochen werden, sehr gut verstehen und mit ihr mit fühlen.
Sehr offen und ehrlich, mit einer guten Prise Humor und Selbstironie, bringt die Autorin alles, was sie hier aufgreift total auf den Punkt. Ich lerne Coras Gedanken zu ihrem Sohn Paul, seiner Ex Marie, seiner derzeitige Freundin Janina und ihren Eltern kennen. Mit Ivan ist sie zwar noch verheiratet; da er aber als Künstler sehr viel Zeit für sich braucht und sie sich auch nimmt, sieht sie sich eher als Nicht-Ehefrau. Auch ihre Freundinnen Hella und Uli haben mit ihrem Alter zu kämpfen, sind aber immer, wenn man sie braucht füreinander da. Und auch das Thema Brustkrebs wird angesprochen. Da hatte ich eine sehr intensive Zeit mit Cora.

Beim Fazit, das Cora in der Geschichte zieht, stehe ich voll an ihrer Seite. Auch ab 60 hat das Leben noch einiges zu bieten.

Ich habe das Buch von der ersten bis zur letzten Seite sehr genossen. Danke für diese absolut gelungene Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 06.09.2022

Ein toller Abschluss einer wundervollen Reihe

Die Hoffnung der Marienkäfer
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„Das Leben funktioniert nur vorwärts“
Leonie Seiler, erfolgreiche Finanzberaterin, hat immer mehr den Eindruck, dass in ihrem Leben, das fast nur aus Arbeit und Geldverdienen besteht, etwas fehlt. Ausgebrannt ...

„Das Leben funktioniert nur vorwärts“
Leonie Seiler, erfolgreiche Finanzberaterin, hat immer mehr den Eindruck, dass in ihrem Leben, das fast nur aus Arbeit und Geldverdienen besteht, etwas fehlt. Ausgebrannt und leer macht sie auf Anraten ihrer Ärztin eine Kur und entdeckt hier im Laden der Handweberin Birgit Zehner, wie ihr das Spiel mit den Farben eigentlich viel mehr Glück beschert. Sie entdeckt ihre lange vergrabenen Träume wieder, findet Haus Glyneck mit seinem sehenswerten, liebenswert gestalteten Garten und krempelt ihr Leben total um.
Kaia Mensch steht kurz der der Beendigung ihrer Bachelorarbeit und zieht sich dazu in das Haus Rapakiwi mit riesigem wunderschönen Garten und einem Blütenmeer zurück, das ihre Freundin Remy auf der kleinen Insel Poel geerbt hat. Aber ist der Weg, den sie eingeschlagen hat wirklich der richtige für sie? Zwischen Gartenarbeit und Studienbearbeitung fällt sie einen ganz anderen Entschluss.

Patricia Koelle macht mich in ihrem leider letzten Band der Insel-Gärten-Reihe mit so vielen liebenswerten Menschen bekannt. Egal ob das die vier alten Herren, Leonies Vater Uli, seine Freunde Eddie, Gerd und Franz sind, ihr Ex Tammo, ihr Sohn Eliot, die Weberin Birgit Zehner, Merle Birkhahn und ihre Bruder Max Bachmann, Mikko Pfriemel oder Insa, der Haus Glyneck gehört (hat), ihre Nachbarin Svenja und natürlich Kaia. Ich habe alle diese sympathischen Menschen sofort ins Herz geschlossen. Die Autorin schiebt sie mir so lebensecht und lebendig vor Augen, dass sie mir richtig real vorkommen. Dazu die wunderschönen Gärten, die ich dank der vielen Arbeit, die Leonie und Kaia dort hinein stecken, richtig erblühen sehe. Die würde ich mir so gerne anschauen. Und so interessant wie Merle das Weben erklärt, bekomme ich selbst Lust, das mal auszuprobieren.

Ich hatte Mühe mir beim Lesen hier und da mal eine Pause zu gönnen, so gepackt war ich von der so lebensnahen Geschichte. Es geht um Farben, der Suche nach sich selbst, nach Heimat, um unsere Natur und natürlich um die Liebe. Immer dabei die Marienkäfer, die hier für das Zeichen der Hoffnung stehen und immer wieder mal auftauchen. Ich habe das Moor aus einer ganz anderen Perspektive kennengelernt, habe Geheimnisse aufgedeckt, mich mit der Natur sehr lebhaft beschäftigt und auseinandergesetzt und ich finde Remys Idee, alle Gärten mit ihren tatkräftigen Frauen miteinander zu einer Gartenreise zu verbinden einfach großartig. Die würde ich sofort buchen.

Ich bin auch diesmal wieder vom so einfühlsamen und ausdrucksstarken Schreibstil von Patricia Koelle begeistert. Durch ihre Beschreibungen habe ich alles direkt vor Augen und muss mir immer wieder sagen, dass es leider nur eine Geschichte ist. Es tut gerade in dieser Zeit, wo alles im Aufbruch scheint und man sich auf fast nichts mehr verlassen kann so gut, abzutauchen in diese absolut heile Welt voller Optimismus und Lebensfreude. Alles wird gut.

Eine Geschichte voller positiver Sätze und Eindrücke, voller Emotionen, voller wunderbarer Natur und wunderschöner Gärten, mit Menschen, mit denen ich gerne befreundet wäre und einem Ende, wie es schöner fast nicht sein könnte. So schade, dass es nun vorbei ist.

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