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Veröffentlicht am 03.11.2020

Tolle Tipps – einfach umzusetzen

Zero Waste - so geht´s
5

Seit einigen Jahren versuche ich unseren Haushalt Müll- und vor allem Plastik-frei zu bekommen. Daher habe ich mich sofort auf dieses Buch von Verena Klaus gestürzt.
Hier bekomme ich eine Sammlung von ...

Seit einigen Jahren versuche ich unseren Haushalt Müll- und vor allem Plastik-frei zu bekommen. Daher habe ich mich sofort auf dieses Buch von Verena Klaus gestürzt.
Hier bekomme ich eine Sammlung von über 250 Tipps und Ideen, wie ich mit natürlichen Alltagshelfern und ohne große Kraftanstrengung unseren Planeten und meinen Geldbeutel umweltbewusst schonen kann. Besonders gefallen hat mir, dass Verena aus ihrer eigenen Familie berichtet und den zumeist erhobenen Zeigefinger unten lässt. Man kann Vieles – man muss nichts. Da viele ihrer Tipps so leicht umzusetzen sind, werde ich schauen, was ich in Zukunft auch bei uns noch ändern kann.
Einkaufen, putzen, unterwegs sein – hier lese ich auf einen Blick, was alles geht, wenn man nur ein bisserl kreativ ist. Mich selbst haben die Themen „Schön, gepflegt und gesund“ und „Gesundheit“ besonders angesprochen, da ich hier auch Rezepte zum selbermachen bekomme. „Ende Gelände“ ist ein Thema, über das man nicht gerne spricht, dem ich aber immer näher komme um auch darüber mal nachzudenken. Auch die anderen Themen enthalten so viele Anregungen und Wissenswertes.
Ich weiß, dass ich nie auf zero = null kommen werde. Aber ich denke, allein der Weg dorthin ist es wert gegangen zu werden – und zwar so gut wie möglich ohne Müll und ohne verzichtbaren Konsum.
Im Anhang bekomme ich noch einige Adressen, die hilfreich sind um Müll zu reduzieren.

Alles in allem ein gelungenes kleines Buch mit vielen Tipps und Anregungen, aus denen man sich genau das raus suchen kann, was man ausprobieren und für sich realisieren möchte.

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  • Thema
  • Erzählstil
  • Cover
Veröffentlicht am 26.08.2020

Eine Geschichte, die weit hinter meinen Erwartungen zurück bleibt

Tagebuch einer furchtbar langweiligen Ehefrau
5

Die Ehe zwischen Diane Delaunais und Jaques Valois ist zerbrochen. Jaques hat Diane wegen einer Jüngeren verlassen. Nun versucht Diane diese Trennung zu verarbeiten und ihr Leben wieder auf die Reihe zu ...

Die Ehe zwischen Diane Delaunais und Jaques Valois ist zerbrochen. Jaques hat Diane wegen einer Jüngeren verlassen. Nun versucht Diane diese Trennung zu verarbeiten und ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Was ihr leider eher schlecht als recht gelingt.

Das Covers, das mir sehr gut gefallen hat und vor allem der Klappentext und eine kurze Leseprobe haben mich animiert, das Buch zu lesen. Danach hatte ich mir eine tiefsinnige und zum Nachdenken anregende Tragikkomödie vorgestellt. Bekommen habe ich eine Geschichte, die wenig unterhaltsam einfach so dahin geplätschert ist.
Diane, bei der ich gehofft hatte, dass sie sich als taffe, selbstbewusste Frau darstellen würde, hat mich sehr enttäuscht. Ich hatte das Gefühl, sie weiß überhaupt nicht, was sie will. Wartet sogar immer noch darauf, dass ihr Jaques vielleicht doch wieder zu ihr zurück kommt und wirkt dadurch gleichgültig und passiv. Ich begleite sie von einer kleinen Episode zur nächsten, ohne ersichtlichen Zusammenhang. Ich finde Diane wirklich furchtbar langweilig, sogar etwas depressiv und kann Jaques verstehen, dass er sich nach einer Freundin umgesehen hat.
Dabei lässt sich die Geschichte von Marie-Renèe Ladvie locker und leicht weg lesen. Humor blitzt hier und da auf, kann sich aber nicht halten und so ödet die Story die meiste Zeit nur so dahin.
Ein Thema, das zu einer guten Geschichte hätte werden können, wurde zu einer Geschichte, die weit hinter meinen Erwartungen zurück geblieben ist. Schade.

„Ein schreiend komischer und aufs Beste unterhaltender Roman“ wird mir angekündigt. Hat bei mir leider nicht gezündet.

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Veröffentlicht am 27.02.2021

Spannenden und wendungsreicher Krimi

Cold Case – Das gezeichnete Opfer
4

Unterhalb des Leuchtturms von Stenshuvud, der plötzlich wieder leuchtet, entdeckt der Fischer Olle Hansson die Leiche einer der umstrittensten Künstlerinnen Schwedens: Mischa Lindberg, die ihr letztes ...

Unterhalb des Leuchtturms von Stenshuvud, der plötzlich wieder leuchtet, entdeckt der Fischer Olle Hansson die Leiche einer der umstrittensten Künstlerinnen Schwedens: Mischa Lindberg, die ihr letztes Bild, das bald der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll, mit ihrem Menstruationsblut gemalt hat. Ihr Kunstwerk ist zerstört und neben der Leiche findet die Polizei eine Lehmsorte, die sie nicht zuordnen kann. Genau dieser Lehm wurde an einer männlichen Leiche gefunden. Ein Cold Case von vor 15 Jahren.
Polizeikommissarin Tess Hjalmarsson und ihre Kollegin Marie Erling ermitteln unter Hochdruck. Sie müssen beide Verbrechen aufklären um einen weiteren Mord zu verhindern.

Für mich ist dies das erste Buch, das ich von der Autorin Tina Frennstedt lese. Obwohl ich den ersten Band der Reihe nicht kenne, bin ich ohne Mühe in den neuen Fall eingestiegen. Mir hat ihr Schreibstil sehr gut gefallen. Sie bringt Vieles ohne großes Umschreiben schnell auf den Punkt. Neben den Ermittlungen zu dem aktuellen Fall bringt sie die Nachforschungen zum Cold Case und die privaten Einblicke der Ermittler sehr gut zusammen. Für mich war das Lesen zu keinem Zeitpunkt langatmig, weil immer etwas geschieht, sei es auch noch so unspektakulär.

Ihre Figuren sind sehr gut ausgearbeitet, wirken menschlich und nahbar. Vor allem Tess Hjalmarsson, die mit ihren privaten Problemen ihr Pakerl zu tragen hat, gefällt mir sehr gut. Genau so wie ihre vollkommen gegensätzliche Kollegin Maria Erling. Beide ergänzen sich super, bilden ein perfektes Team und tun alles, um die beiden Fälle zu lösen.

Die Geschichte wird immer wieder aus einer anderen Perspektive erzählt. Hier haben mir die Rückblicke zu Max und die Perspektive der „Ehefrau“ sehr gut gefallen. Mir war schon sehr schnell klar, wer der Täter ist, der hier gesucht wird. Aber wer sich hinter dem „Ehemann“ verbirgt, darauf wäre ich nicht gekommen. Auch warum Max gestorben ist, hat mich einfach nur erschüttert.

Spannend ist die Geschichte auch aus dem Grund, weil das Team nur wenige Tage hat um den Cold Case zu lösen. Ansonsten soll es aus Kostengründen aufgelöst werden. Klar habe ich da mit gefiebert, dass das nicht passiert.

Mir hat dieser für mich erste Fall für Polizeikommissarin Tess Hjalmarsson und ihrer Kollegin Marie Erling sehr gut gefallen. Erstmal freue ich mich auf Band 1, den ich noch lesen werde und dann auf den 3. Fall, der bestimmt bald kommt.

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Veröffentlicht am 06.07.2022

Bis sich die Wolken verziehen

Himmel über dem Salzgarten
3

Endlich geht sie weiter, die Geschichte von Julia, die auf der kanarischen Insel La Palma mit dem Garafiano-Rüden Amo nicht nur aus den Hund kommt, sondern auch ihren Álvaro kennengelernt hat. Hier hat ...

Endlich geht sie weiter, die Geschichte von Julia, die auf der kanarischen Insel La Palma mit dem Garafiano-Rüden Amo nicht nur aus den Hund kommt, sondern auch ihren Álvaro kennengelernt hat. Hier hat sie mit der Finca und dem Landgasthof Mesón Flor de Sal am äußersten Rand einer mächtigen Klippe hoch über dem Atlantik ihr neues Zuhause gefunden. Leider gibt es von Seiten ihres Bruders Jens, der eine neue touristische Tauchstation eröffnen will, immer wieder Schwierigkeiten. Nicht nur, dass er seinen Sohn Emil mal wieder links liegen lässt. Nein, mit seinen Plänen gefährdet er die Unterwasserwelt der Insel und vor allem Álvaros Salzgarten ganz massiv.

Ich liebe den leichten und doch so intensiven, eindringlichen Schreibstil von Tabea Bach mit ihren bildlichen Erzählungen, bei denen ich sofort wunderschöne Bilder im Kopf habe. Sie zieht mich ab der ersten Seite mitten hinein ins Inselleben von „La Isla de San Miguel de La Palma“, wie die Insel mit vollem Namen heißt.
Die meisten ihrer Figuren, auch wenn sie kleine Macken haben, sind mir sehr sympathisch. Bis auf Julias Bruder Jens, dessen Art mit den Menschen und der Natur umzugehen, mir überhaupt nicht gefällt. Er gehört zu den Menschen, die ich einfach nur schütteln möchte, damit sie endlich wach werden und merken, was sie mit ihrem Tun anrichten.
Ich gehe mit Julia und Álvaro tauchen und erlebe eine faszinierende Unterwasserwelt. Und ich bekomme Einblicke in die Imkerei, die Töpferei und einen Blumengarten, in dem die meisten Blüten essbar sind. Klar, dass Julia die für ihre vegetarischen Gerichte gut brauchen kann.
Ganz langsam baut sich die Spannungskurve auf, immer wieder gibt es überraschende Wendungen oder Aktionen, mit denen Julia und ich nicht gerechnet haben. Und zum Schluss wird es richtig brenzlig. Aber das solltet ihr alles selbst lesen.

Obwohl ich schon einige Menschen im ersten Band kennengelernt habe, ist es für mich immer noch sehr praktisch, dass ich hier und da in das Namensregister im Buchumschlag spicken kann, wer zu wem gehört.
Für die wenigen spanischen Worte, die das Inselfeeling in "Himmel über dem Salzgarten" weiter erhöhen, brauche ich keine extra Übersetzung, da sie sich aus dem Text heraus selbst erkären.
Ich bekomme aber nicht nur eine wunderschöne Inselgeschichte von zwei wunderbaren Menschen, sondern von Julia einige Rezepte, die mir das Wasser im Mund zusammen laufen lassen. Durch Álvaro erfahre ich einiges über das Salz und dessen Gewinnung in seinem Salzgarten.

Ich bin wieder sehr gerne nach La Palma ins Mesón Flor de Sal gereist. Ich hatte einige wundervolle Lesestunden mit interessanten Menschen und zum nächsten Band komme ich ganz bestimmt wieder.

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Veröffentlicht am 10.06.2020

Eine Engländerin in der Provence

Tod in Saint Merlot
3

Penelope Kite lebt in Esher, einem kleinen Ort im Umland von London nicht weit entfernt von ihren Stiefkindern Justin und Lena und den Enkeln Rory, Zack und Xerxes. Seit sie in Frühpension ist, wird sie ...

Penelope Kite lebt in Esher, einem kleinen Ort im Umland von London nicht weit entfernt von ihren Stiefkindern Justin und Lena und den Enkeln Rory, Zack und Xerxes. Seit sie in Frühpension ist, wird sie von ihren Kindern nur noch als billiger Babysitter ausgenutzt. Bei einem Frankreichurlaub hat sich Pen in Saint Merlot am Ende des Luberton-Tales in der Provence verliebt und sich entschlossen hier her zu ziehen.
Kurzentschlossen kauft sie einen alten stark renovierungsbedürftigen Bauernhof, regelt in England alles Wesentliche und bezieht ihr neues Heim. Am Morgen nach ihrer ersten Nacht im neuen Heim die Überraschung: Eine Leiche schwimmt im Pool. Die Polizei geht sofort von einem Unfall aus, da der Tote als starker Trinker bekannt ist. Aber Pen, die lange als Assistentin der Pathologie gearbeitet hat, hegt ihre Zweifel, da sie meint einen Fehler entdeckt zu haben, und sie beginnt selbst zu ermitteln.


Serena Kent hat einen leichten gut lesbaren Schreibstil. Ihre Beschreibungen der provenzalischen Landschaft zaubern mir die Lavendelfelder mit ihren Farben und ihrem Duft direkt vor mein inneres Augen und in die Nase. Außerdem versteht sie es sehr gut, die französische Lebensart und den lokalen Anstrich durch immer wieder einfließende Worte, die sich im Text dann selbst erklären, einfließen zu lassen. So meine ich sehr schnell selbst mitten drin zu sein in dem kleinen Luberton-Tal.

Die Protagonisten sind sehr vielfältig und vielschichtig aufgebaut. Da gibt es Pen´s neuen Nachbarn Pierre Louchard, einen Bauern, der keine Ausländer mag; Manuel Avore, der tot im Pool schwimmt, ein Trinker, der äußerst unbeliebt war; die Immobilienmaklerin Clémence Valencourt, die sich dauernd rund um das neue Gehöft von Pen aufhält; den jungen Elektriker Didier Picaud, der die Leitungen neu verlegen will und gleichzeitig englisch lernt und Bürgermeister Laurent Millais und Inspektor Paul Gamelin von der Gemeindepolizei in Cavaillon, die mir beide nicht besonders sympathisch sind. Nicht zu vergessen Penelope und ihre exzentrische Freundin Frankie. Alle zusammen wirken sehr menschlich und real.

Bei den vielen Menschen, die Penny hier kennenlernt, kristallisieren sich natürlich immer wieder auch Verdächtige heraus. Ich hatte gleich ein paar ausgeschlossen, aber auf den wahren Täter wäre ich nie im Leben gekommen. Da hat mich die Autorin mit ihren vielen Wendungen total auf´s Glatteis geführt. Allerdings leidet bei den vielen kleinen Nebengeschichten die Spannung. Sie hält sich teils sehr hoch, bricht dann wieder ein und hat es schwer mich dann wieder einzufangen. Erst kurz vor dem endgültigen Showdown wird es nochmal richtig spannend und die Auflösung – wie gesagt – so hatte ich damit nicht gerechnet.

Es gibt allerdings ein paar Dinge, die mir nicht gefallen. Als erstes kann ich mir nicht vorstellen, dass man in dem Alter von Pen ohne ausreichende Sprachkenntnisse in ein fremdes Land zieht und dort sofort ein Haus kauft. Dann missfällt mir der ausdauernde Alkoholkonsum. Wie kann sie, wenn sie fast durchgängig leicht abgefüllt ist, ernsthaft ermitteln.

Alles in allem ist „Tod in St. Merlot“ ein unterhaltsamer Krimi mit interessanten Protagonisten und einer Hauptdarstellerin, der ich ein wenig alkoholische Abstinenz wünsche.
Von mir bekommt die Geschichte gut gemeinte 4 Sterne.

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