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Veröffentlicht am 15.04.2022

Spannende sehr gute Unterhaltung

Der Tote im Netz
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Franziska "Franzi" Mai, 34, Radioreporterin vom Bäderland-Radio, dem kleinen regionalen Radiosender im Seebad Heringsdorf auf Usedom, versucht mit Volontär Janis Neubauer ihren Arbeitsplatz beim Sender, ...

Franziska "Franzi" Mai, 34, Radioreporterin vom Bäderland-Radio, dem kleinen regionalen Radiosender im Seebad Heringsdorf auf Usedom, versucht mit Volontär Janis Neubauer ihren Arbeitsplatz beim Sender, der verkauft wird, zu retten. Mit einer neuen Rubrik "Die Problemlöser" wollen sie sich mit den Problemen ihrer Hörer auseinandersetzen und helfen, diese zu lösen. Gleich bei ihrem ersten "Fall" treffen sie auf Maik Peters, der Probleme mit einem Fischereiaufseher und Tierschützern hat. Doch als sich Peters mit den beiden Problemlösern am nächsten Morgen im Hafen von Zeglin treffen will, haben sie Pech. Im Hafen an der Ostsee hat sich Kapitän Maik Peters im Netz seines Fischkutters Fine verfangen. Allerdings nicht freiwillig. Den Mund hat jemand mit 5 Angelhaken verschlossen und in den nackten Oberkörper in krakeliger Schrift RACHE hinein geritzt.
Natürlich will Franzi dieser Geschichte unbedingt weiter nachgehen. Damit mischt sie sich nicht nur in die Arbeit von Hauptkommissar Kay Lorenz vom K1 in Anklam ein, sondern bringt sich auch selbst in Gefahr.

Die Autorin Frauke Scheunemann kannte ich bisher nur durch ihre Bücher um Dackel Herkules. Daher war ich ganz gespannt auf ihren ersten Cosy Krimi. Und sie hat mich nicht enttäuscht, Ganz im Gegenteil – ich bin begeistert.
Von der Landschaft, deren Bilder immer wieder in die Geschichte einfließen; von den so unterschiedlichen Menschen, die ich hier kennenlerne; von dem feinsinnigen Humor, der mir hier begegnet und von dem Kriminalfall, dessen Auflösung ich so nicht erwartet habe.
Ich liebe die Konversationen, die Franzi und der Herr Kommissar führen. Die Ermittlungen und Recherchen der Beiden, die oft ungewöhnliche Weg gehen und ich mag Bootsmann Henk Ahrens, der durch sein plattdeutsch den regionalen Touch unterstreicht.

Unterschiedlicher wie Franzi und der Kommissar können zwei Menschen, die sich zur Klärung eines Falles zusammen tun, fast nicht sein. Franzi hat sich ab den ersten Seite mit ihrem zupackenden Art, ihrem temperamentvollem, manchmal vorlauten Wesen und ihrer rheinischen Frohnatur – sie ist der Liebe wegen aus Düsseldorf auf die Insel gekommen – in mein Herz gesetzt. Bei Kommissar Kay Lorenz dagegen hat schon eine Zeit gebraucht, bis ich gemerkt habe, dass hinter dem spöden, manchmal abweisenden Usedomer Gewächs ein sehr charmanter, charismatischer und liebevoller Mann mit einem großen Herz steckt.

Sehr gut finde ich die Karte von Usedom, die sich auf der Innenseite der vorderen Klappe versteckt hat. Hier kann ich bei den vielen Überlandfahrten immer mal wieder nachschauen, wo sich Franzi oder Kay gerade aufhalten.

Wer einen knallharten Krimi mit viel Action und Blutvergießen sucht, der wird hier seine Leidenschaft nicht finden. Wer sich aber wie ich gerne mit einem spannenden Fall und interessanten Menschen, die ich mir gut vorstellen kann, unterhalten lassen will, der ist hier genau richtig. Ich freue mich heute schon, wenn ich Franzi, Janis und Kay Lorenz wiederlesen werde.

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Veröffentlicht am 12.04.2022

Ich habe mich trotz Mordfall wohl gefühlt in St. Peter-Ording

Mordsblitz
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Auf seiner Gassirunde mit Hund Buddy findet Frido Anders, der Onkel von Kriminalhauptkommissar Tammo Anders, im Schutzhäuschen an der Seebrücke von Sankt Peter-Bad einen Toten. Wie sich herausstellt, wurde ...

Auf seiner Gassirunde mit Hund Buddy findet Frido Anders, der Onkel von Kriminalhauptkommissar Tammo Anders, im Schutzhäuschen an der Seebrücke von Sankt Peter-Bad einen Toten. Wie sich herausstellt, wurde dem Verwaltungsdirektor der Privatklinik Dr. Heilbutt in St. Peter-Ording Ebbo Nieboer hier mit einem scharfen Gegenstand die Kehle aufgeschlitzt.
Die Kriminalhauptkommissare Tammo Anders und Fenna Stern, die auch im privaten Leben ein Paar sind, tun sich anfangs schwer, zwischen all den Lügen und Halbwahrheiten den Täter ausfindig zu machen.

Ich begleite die beiden Kommissare nun schon seit einiger Zeit und freue mich immer, wenn ich bei einem neuen Fall dabei sein darf und die mir lieb gewordenen Menschen wiederlese.
Wie immer finde ich gleich am Anfang des Buches das Stammpersonal = Menschen, denen wir hier immer wieder begegnen mit einem kleinen Steckbrief. Für die neu hinzugekommenen Leser*innen finde ich das immer sehr praktisch.

Auf Tammo und Fenna kommt in diesem Fall richtig viel Arbeit zu. Viele Verdächtige, die sortiert werden müssen; eine ganze Privatklinik, wo einige einen Grund haben, Ebbo Nieboer nach dem Leben zu trachten. Und auch im Privaten war wohl bei ihm nicht alles eitel Sonnenschein. Viele Baustellen, die bearbeitet werden wollen. Der Abschluss der Ermittlungen bzw. das Motiv hat mich dann doch überrascht und zum Nachdenken gebracht.
Ausserdem hatte ich beim Lesen hier und da den Eindruck, dass zwischen den Eheleuten Anders und Stern eine etwas explosive Stimmung herrscht, was ja in der besten Ehe mal vorkommt. Aber die Beiden bekommen das bestimmt wieder hin.

Frido, der den Toten findet, hat hier ein Problem, das ich sehr gut nachvollziehen kann, da ich mich da genau so schwer tue: die neue Gendersprache. Dass die aber noch weiterreichende Folgen hat, damit hatte ich nun nicht gerechnet.

Den Flair der Gegend in und um St. Peter-Ording finde ich trotz der mörderischen Stimmung wieder gut eingefangen. Ich sehe mich immer noch mit (...das verrate ich nicht) auf der Seebrücke stehen und aufs Meer hinaus schauen.

Ein interessanter Mordfall mit mehreren Verdächtigen, die mehr verschweigen als kundtun und ein Thema, über das immer wieder diskutiert wird, haben mich auch diesmal wieder fesseln können und sehr gut unterhalten. Und alles vor der stimmungsvollen Kulisse von St. Peter-Ording, was ein bisserl Nordsee-Urlaubsstimmung bringt.

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Veröffentlicht am 11.04.2022

Ein tolles Vorlesebuch

Eddy das Erdmännchen
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Eddy, das Erdmännchen lebt in einer Höhle unter der Erde in Afrika. Hier hat er eine Flugmaschine gebaut, mit der er das erste mal abhebt, als seine Höhle droht vom vielen Wasser eines starken Gewitters ...

Eddy, das Erdmännchen lebt in einer Höhle unter der Erde in Afrika. Hier hat er eine Flugmaschine gebaut, mit der er das erste mal abhebt, als seine Höhle droht vom vielen Wasser eines starken Gewitters überschwemmt zu werden. Der Sturm tobt, es blitzt und donnert und vor lauter Angst schläft Eddy ein.
Als er von einem Sonnenstrahl geweckt wird, schaut er in die Augen von zwei fremdartigen Tieren: Elli und Rosa.
Was das für Tiere sind und was Eddy mit den Beiden alles erlebt, das erfahrt ihr in der Geschichte „Eddy, das Erdmännchen – wie alles begann“ von Simon Tempel.

Mir hat die Geschichte vom kleinen Erdmännchen und seinen beiden neuen Freunden, die kindgerecht ausgearbeitet ist und sich leicht lesen und vorlesen lässt, sehr gut gefallen. Dazu die passend zum Text eingefügten kleinen Illustrationen, richtig klasse.
Jeder der drei hier mitwirkenden Tiere hat seine eigene Sprachfarbe, eine Charakterisierung und einen dazu passenden Betonungsvorschlag. Das habe ich zum ersten mal in einem Buch gesehen. So macht das Vorlesen gleich noch mal so viel Spaß.
Ich bin sicher, auch meine Enkel werden begeistert sein.

Da die Schrift ansprechend groß ist, können sie Leseanfänger auch gut selbst lesen bzw. mit diesem Buch lesen üben.

Ich fände es toll, wenn es bald eine Fortsetzungsgeschichte von den drei Freunden geben würde.

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Veröffentlicht am 09.04.2022

Mal was ganz anderes...

Im Verborgenen
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… erlebe ich mit dem neuen Pop-Up Buch "Im Verborgenen" von Lucile Piketty aus dem Aladin Verlag. Mich hat das Buch sofort fasziniert, da ich eine solche Aufmachung das erste Mal erlebt habe.

Nach dem ...

… erlebe ich mit dem neuen Pop-Up Buch "Im Verborgenen" von Lucile Piketty aus dem Aladin Verlag. Mich hat das Buch sofort fasziniert, da ich eine solche Aufmachung das erste Mal erlebt habe.

Nach dem Aufschlagen spricht auf der linken Seite ein Tier zu mir. Es stellt sich und seinen Lebensraum vor und fragt zum Schluß: Wer bin ich?
Das erfahre ich, wenn ich auf der rechten Seite die aus der Illustration ausgestanzte Spirale anhebe. Dort sehe ich dann das Tier in seinem Lebensraum als Mobile an einem Faden hängend.
So erlebe ich fünf beeindruckende Tiere in ihren verschiedenen Lebensräumen.

Der hochwertige Eindruck des Buches trügt nicht. Die Seiten sind extra stark. Nur mit den Spiralen sollte man etwas vorsichtig sein.

Ein faszinierendes Buch mit vielen kindgerecht ausgearbeiteten Informationen für Kinder ab 5 Jahren.

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Veröffentlicht am 07.04.2022

Zu Besuch auf Spiekeroog

Spiekerooger Utkieker
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In "Mordsreise" von Ingrid Schmitz war ich das erste Mal mit der Privatermittlerin Mia Magaloff auf der Nordseeinsel Spiekeroog. Damals war ihre Freundin Gitti mit dabei, die eine Reise dorthin gewonnen ...

In "Mordsreise" von Ingrid Schmitz war ich das erste Mal mit der Privatermittlerin Mia Magaloff auf der Nordseeinsel Spiekeroog. Damals war ihre Freundin Gitti mit dabei, die eine Reise dorthin gewonnen hatte. So habe ich mich iesig gefreut, als ich "Spiekerooger Utkieker" von einer Bekannten geschenkt bekam.

Diesmal ist Mia Magaloff alleine zur Ferieninsel unterwegs und hat auf der Fähre von Neuharlingersiel nach Spiekeroog schon die erste unfreundliche Begegnung. Wurde sie von der Frau mit den vielen Flaschen in der Tasche wirklich verflucht? Bei ihrem ersten Strandspaziergang begegnet sie dann einem Mann, der von sich behauptet, der Utkieker zu sein und die Insel zu beschützen. Er bittet Mia um Hilfe, denn er ist sicher, dass das Unheil auf der Insel angekommen ist. Und wahrhaftig sitzt am nächsten Morgen eine Tote auf der Bank beim Bahnhof. Da kann Mia gar nicht anders als sich einzumischen. Und die Frau am Bahnhof wird nicht die einzige Tote auf der Insel bleiben.

Mir hat dieser locker leichte Krimi mit den vielen so unterschiedlichen Menschen viel Lesespaß gebracht. Der ein oder andere ist ganz schön durchgeknallt bzw. unverfroren. Vor allem sind sie so ausgefeilt beschrieben, dass ich jeden Einzelnen direkt vor Augen hatte. Besonders mag ich die vier Rentner bei Elführtje und der Utkieker hat es mir angetan – ein bisserl spinnert, aber ein prima Kerl.
Auch das Inselflair mit Möwenschreien, Strandhafer, Sand zwischen den Zehen und Wellen grollen werden durch die Beschreibungen sehr gut vermittelt. Womit es das autofreie Eiland auf meine "Möchte-ich-auch-mal-hin"-Liste geschafft hat. Und dann werde ich mir im Inselcafé bei Suzana einen Sanddorn-Eisbecher schmecken lassen.

Auch im Krinimalfall kommt, wie ich finde, die ostfriesische Gelassenheit und Gemütlichkeit rüber. Alles geht etwas beschaulicher zu, Hektik kommt keine auf. Nur die Spannung steigt ab der ersten Seite kontinuierlich an und entläd sich erst auf den letzten Seiten. Vor allem wird alles schlüssig aufgelöst.

Ich habe mich mit Mia auf Spiekeroog wieder sehr gut unterhalten und wohl gefühlt. Beim nächsten Insel-Krimi bin ich auf alle Fälle wieder mit dabei.

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