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Garten_Fee_1958

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Veröffentlicht am 11.05.2017

spannend bis zum Schluß

Die steinerne Schlange
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Klappentext: Germanien im Jahre 213 nach Chr. Die junge Gerhild, Tochter eines Stammesfürsten, ist eine mutige und standesbewusste Frau. Als der römische Statthalter Quintus ihren Stamm aufsucht und sie ...

Klappentext: Germanien im Jahre 213 nach Chr. Die junge Gerhild, Tochter eines Stammesfürsten, ist eine mutige und standesbewusste Frau. Als der römische Statthalter Quintus ihren Stamm aufsucht und sie zur Geliebten fordert, sind ihre beiden Brüder zu ihrem Entsetzen damit einverstanden. Sie will sich jedoch nicht in ein Schicksal fügen, das gleichbedeutend mit Sklaverei ist, und verlangt, dass der Römer um sie kämpfen soll. Da sie ahnt, dass ihre Brüder den Römer gewinnen lassen wollen, tritt sie selbst gegen ihn an. Was niemand für möglich gehalten hätte, geschieht: Die junge Frau siegt und blamiert Quintus damit vor ihrem Stamm und seinen eigenen Leuten. Der Römer will seine Niederlage nicht hinnehmen und sinnt auf Rache. Für Gerhild beginnt damit ein verzweifelter Kampf ums Überleben ...

Quintus, der Heeresanführer des römischen Heeres, der über den Limes gezogen ist, um die Germanen im Inneren von Germanien zu bekämpfen, umso weitere Gebiete für Rom zu erschließen, hat gleich ein Auge auf Gerhild geworfen, als er zu ihrem Stamm kommt, der kurz hinter dem Limes auf germanischer Seite lebt. Er fordert ihre Brüder und weitere Krieger auf, sich den Römern als ihre Verbündeten anzuschließen. Doch Gerhild, der Fürstentochter, gefällt Quintus nicht, obwohl ihre Brüder versuchen, sie von Quintus zu überzeugen, da sie sich von einer Verbindung zwischen Gerhild und Quintus eigene Vorteile erhoffen. Beide Parteien vereinbaren einen Kampf, indem die Entscheidung fällen soll, doch als Gerhilds Brüder einen Schwächling für den Kampf mit Quintus auswählen, entscheidet die taffe Gerhild für sich selbst zu kämpfen, und gewinnt….

Wie alle Bücher des Autorenduos liest sich das Buch flüssig, auch wenn der Leser schon ahnt, wie die Geschichte ausgehen wird, als dann auch noch Julius auftaucht…

Die Römer wollen ihr Imperium in Germanien ausdehnen und scheuen nicht davor zurück, auch die verbündeten Germanen Stämme, die mit den Römern Handel treiben, sonst aber doch noch relativ frei sind, zu opfern. Die germanischen Stämme, von Stammesoberhäuptern regiert, liegen untereinander im Zwist, bekämpfen sich, wollen teilweise ihre Freiheit, manche möchten nur in Frieden leben, wollen nicht kämpfen. Der unter seinem eigenen Stamm geächtete Germane Baldarich verfolgt seine Machtinteressen, scheut vor Morden und Brandschatzen nicht zurück und damit ist ein weiterer Gegner in den eigenen Reihen.

Die Protagonstin des Buches, Gerhild wurde von ihrem Vater nach dem frühen Tod ihrer Mutter ebenso erzogen wie ihre zwei Brüder, da verwundert es nicht, dass sie selbstbewusst ist und auch entsprechend auftritt und hat vom ihrem Vater Weitsicht mit in die Wiege gelegt bekommen, gelernt, wie ein echter Stammführer das Gesamtwohl vor das Eigenwohl zu stellen Ganz anders ihre beiden Brüder, auch sehr eigene Charaktere, dennoch völlig different von Gerhild.

Das Buch ist spannend geschrieben und hat mir, wie auch schon die anderen Bücher des Autorenduos gut gefallen.

Veröffentlicht am 11.05.2017

enttäuschend

Die Hexe und der Herzog
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Klappentext: Das düsterste Kapitel des Mittelalters – farbenprächtig und spannend erzählt Innsbruck, 15. Jahrhundert: Der Hexenwahn greift um sich. Die ganze Stadt scheint vergiftet. Unschuldige Frauen ...

Klappentext: Das düsterste Kapitel des Mittelalters – farbenprächtig und spannend erzählt Innsbruck, 15. Jahrhundert: Der Hexenwahn greift um sich. Die ganze Stadt scheint vergiftet. Unschuldige Frauen drohen auf dem Scheiterhaufen zu enden. Doch Lena will nicht tatenlos zusehen, genießt sie doch am Herzoghof das Vertrauen einiger einflussreicher Männer. Sie schmiedet einen riskanten Plan, der sie jedoch fast das Leben kostet … Fesselnd erzählt und detailgenau recherchiert.

Lena, die Protagonistin des Buches möchte unbedingt in der Küche des Herzoges für ihn arbeiten und scheut nicht davon zurück, sich vor seine Kutsche zu erden, damit sie die Chance erhält, dem herzog persönlich ihren Wunsch vorzutragen. Sie erhält ihre Chance und arbeitet dann für den Herzog und sein Gefolge. Sie verliebt sich erst in Niklas, fühlt sich dann zu dem Advokaten Johannes hingezogen.

Die düsterste Epoche des Mittelalters beginnt mit dem Jesuitenpater Heinrich Kramer, der von Rom mit der Inquisition beauftragt worden ist und zu Beginn auf den Widerstand des Herzoges stößt, ihn dann aber letztendlich umstimmen kann.

Die erste Hälfte des Buches ließ sich gut und flüssig lesen, wenn auch von Anfang an viele verschiedene Personen die Aufmerksamkeit des Lesers forderten, mit allen Problemen rund um den Hof des Herzogs und Lenas persönliche Probleme. Ab einem bestimmten Zeitpunkt gerät für mich als Leser die Geschichte durcheinander, zu schnell, die meines Erachtens wirklich wichtigen Ereignisse laufen nebenbei, werden kaum erwähnt. Nachdem der Inquisitor endlich zum Zuge kommt, durch aufrührerische und flammende Reden, Drohungen kommt es bei der Bevölkerung von Innsbruck schnell zu verleumderischen Anzeigen von Nachbarn, die einander denunzieren, die wiederum für meine Begriffe zu schnell durch Verhaftungen und Prozesse abgehakt werden.

Irgendwann konnte ich mit dem Buch und der Erzählung nicht mehr warm werden und muss ehrlich gestehen, dass ich das Buch nicht bis zum Ende gelesen habe. Die Handlung war in meinen Augen nur sehr dürftig und zu schnell, die Personen eher langweilig und zu sehr eintönig.

Schade, ich hatte mir von der Buch mehr versprochen, denn es war auch nicht das erste Buch, was ich von der Autorin gelesen habe.

Veröffentlicht am 11.05.2017

spannende Familiengeschichte

Das Lied der Störche
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Klappentext: Ostpreußen 1920: Frederike verbringt eine glückliche und unbeschwerte Kindheit auf dem Gut ihres Stiefvaters in der Nähe von Graudenz. Bis sie eines Tages erfährt, dass ihre Zukunft mehr als ...

Klappentext: Ostpreußen 1920: Frederike verbringt eine glückliche und unbeschwerte Kindheit auf dem Gut ihres Stiefvaters in der Nähe von Graudenz. Bis sie eines Tages erfährt, dass ihre Zukunft mehr als ungewiss ist: Ihr Erbe ist nach dem großen Krieg verloren gegangen, sie hat weder Auskommen noch Mitgift. Während ihre Freundinnen sich in Berlin vergnügen und ihre Jugend genießen, fühlt sich Frederike ausgeschlossen. Umso mehr freut sie sich über die Aufmerksamkeit des Gutsbesitzers Ax von Stieglitz. Wäre da nur nicht das beunruhigende Gefühl, dass den deutlich älteren Mann ein dunkles Geheimnis umgibt ...

Frederike, genannt Freddy, die Protagonistin des Buches zieht, nachdem ihre Mutter 1920 den Gutsbesitzer Erik von Fennhusen geheiratet hat, zusammen mit ihrer Familie auf das Gut nach Ostpreußen. Nicht nur für die 11jährige Freddy eine große Umstellung, auch für die Familie, sie hat bislang in Berlin gelebt und zieht nun aufs Land. Auf dem Gut läuft vieles völlig anders, sie und ihre Geschwister bekommen nun Unterricht von einem Hauslehrer und auch die Gepflogenheiten sind auf dem Gut völlig anders als in der Stadt. Schon in den ersten Tagen kommt Ax von Sieglitz zu Besuch, ihn verbindet mit ihrem Stiefvater eine besondere Freundschaft…

Das Buch schildert sehr gut die Gesellschaft der damaligen Zeit auf einem Gut, ein Original ist die Köchin, deren ostpreußischer Dialekt den Leser immer wieder zum Schmunzeln bringt, auch die den Haushalt federführende Mamsell wird sehr gut charakterisiert und veranschaulicht sehr gut das damalige Zusammenleben, die Schwierigkeiten zwischen den doch höher gestellten Landadel und den Bediensteten des Gutes. Sehr gutbeschrieben und nachvollziehbar auch die Schwierigkeiten nach dem ersten Weltkrieg durch den durch den Versailler Vertrag entstandenen polnischen Korridor, der Ostpreußen zu einer Exklave machte. Die Probleme der Inflation du Arbeitslosigkeit, Preisverfall. Das Buch beschreibt das Heranwachsen der Kinder, die Veränderungen der damaligen Zeit zwischen 1920 und 1928, immer wieder aufgelockert durch nette und zum Schmunzeln bringende Anekdoten der Familie, man fühlt sich hineinversetzt in die damalige Zeit. Als Freddy nach ihrer Ausbildung in Bad Godesberg nach Hause zurückkehrt hat auch sie sich verändert, ist reifer geworden und stellt vieles in Frage. Ax von Stieglitz umwirbt sie, doch nicht so, wie sie es sich vorstellt, im Hintergrund spinnt ihre Mutter die Fäden und Freddy denkt immer wieder darüber nach, warum er sich ihr nicht so wirklich offenbart….

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, es liest sich flüssig ich war als Leser immer mitten im Geschehen, ich würde mich freuen, wenn es, wie bereits angedeutet, eine Fortsetzung gehen würde.


Veröffentlicht am 11.05.2017

berührend

Die Hureninsel
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Klappentext: Spannend, süffig, dramatisch – die Geschichte der in die Sträflingskolonie nach Australien verschleppten Huren geht weiter. Sydney Cove ist eine von Hungersnot geplagte Sträflingskolonie, ...

Klappentext: Spannend, süffig, dramatisch – die Geschichte der in die Sträflingskolonie nach Australien verschleppten Huren geht weiter. Sydney Cove ist eine von Hungersnot geplagte Sträflingskolonie, als die Lady Juliana im Juni 1790 eine Schiffsladung voller gefallener Mädchen bringt. Schon bald wird den Diebinnen und Huren klar, dass sie ohne einen Ehemann oder einen Dienstherrn verloren sind. Auch die 14jährige Molly durchschaut die Lage und heiratet den Schreiberling Edward Young, eine Scheinehe, die ihr Überleben sichern soll. Ihre Freundin Hannah findet Anstellung als Pflegerin im Hospital von Sydney Cove. Während Hannah hofft, das Herz des jungen Arztes Michael Hodge zu erobern, plant Molly von Anfang an die abenteuerliche Flucht aus der Hölle. Die Freundschaft der beiden jungen Frauen wird auf eine Zerreißprobe gestellt, als Hannah ihre große Liebe nicht aufgeben will, während Molly für ein Leben in Freiheit kämpft …



Australien1790, die Lady Juliana liegt noch vor Sydney Cove vor Anker, um für die lange Heimreise vorbereitet zu werden, da beginnt die für die Deportierten das beschwerliche Leben in der neuen, fremden Umgebung. Hunger, mangelnde Ernährung, Aufsässigkeit der Sträflinge wird mit Peitschenhieben bestraft, Fluchtversuche sowie Essensdiebstahl sogar mit dem Tod. Bedingt durch die einseitige Ernährung werden die von der ohnehin lange dauernden Reise geschwächten Sträflinge von Krankheiten befallen, wie Skorbut, doch nur wenige können im provisorischen Krankenhaus wieder aufgepäppelt werden. Viele der deportierten Frauen sehen nur eine Möglichkeit, sie suchen sich unter den ärmlichen Gestalten einen Ehemann, von dem sie sich Schutz und vielleicht ein wenig ein geregeltes Leben erwarten, um nicht vollkommen „vor die Hunde“ zu gehen.

Der Roman entführt sehr anschaulich und aus verschiedenen Perspektiven die damalige Zeit in der Strafkolonie, die immensen Schwierigkeiten am „Ende der Welt“, ausgestoßen und vergessen.

Die Autorin beschreibt sehr eindrucksvoll die Schwierigkeiten, ihr Schreibstil ist angenehm und Zusammenhänge werden verständlich erklärt, deshalb muss der erste Teil nicht zwingend gelesen werden, hilft aber bei dem Einstieg in das Buch ungemein. Die Charaktere sind so unterschiedlich wie im wahren Leben und fügen sich sehr gut in die Handlung ein. Das Buch beinhaltet Fiktion und Fakten sowie eine Karte von Australien mit ein paar signifikanten Punkten.

Ich könnte mir eine Fortsetzung des Buches gut vorstellen.


Veröffentlicht am 10.05.2017

empfehlenswerter Historienroman

Die Astrologin
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Klappentext: In den Wirren des Krieges folgt sie dem Ruf ihres Herzens ...Württemberg 1620. Der Dreißigjährige Krieg zieht über Europa auf und birgt einen tragischen Schicksalsschlag für die Hebamme Sibylla: ...

Klappentext: In den Wirren des Krieges folgt sie dem Ruf ihres Herzens ...Württemberg 1620. Der Dreißigjährige Krieg zieht über Europa auf und birgt einen tragischen Schicksalsschlag für die Hebamme Sibylla: Plündernde Landsknechte aus Flandern erschlagen ihren Mann und entführen ihre kleine Tochter Helena. Sibylla, die seit ihrer Kindheit die Gabe des zweiten Gesichts besitzt, begibt sich auf den Spuren der Söldner nach Süden. Sie spürt, dass ihre Tochter noch lebt. Als sie auf das Lager des Feldherrn Wallenstein trifft, gibt sie sich als Astrologin aus und willigt ein, ihm weiszusagen, wenn er ihr bei der Suche nach Helena hilft. Doch kann sie Wallenstein trauen? Wird er die schöne Sibylla wieder gehen lassen, wenn sie ihr Ziel erreicht hat?



Das Buch startet mit dem Hintergrundwissen um den 2.Prager Fenstersturz, der den Beginn des Aufstandes der böhmischen Protestanten gegen die katholischen Habsburger markierte und als Auslöser des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) gilt.

Die Geschichte beginnt in Leonberg (Württemberg) im Jahre 1620, wo die Protagonistin Sybilla mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter lebt. In Europa hat der Dreißigjährige Krieg Einzug gehalten und viele Soldatentruppen und Söldner ziehen durch das ganze Land. Sybilla arbeitet als Heilerin/Hebamme und als sie eines Abends zu einer Geburt gerufen wird, erschlagen Landsknechte ihren Mann und verschleppen ihre achtjährige Tochter Helena. Sybilla ist völlig verzweifelt und versucht ihre Tochter wiederzufinden und hofft dabei auf die Gabe ihres „zweites Gesichtes“. Bei ihrer Suche trifft sie auf Wallenstein, der sie bei der Suche unterstützt.

Ich konnte dieses Buch fast nicht mehr aus der Hand legen, die Autorin Ulrike Schweikert versteht es meisterhaft, den Leser Teil der Geschichte werden zu lassen. Die Recherche, die schon mit dem Prager Fenstersturz beginnt, ist klasse und mich hat die Protagonistin von Beginn an mit ihrem Mut und ihrer mentalen Stärke tief beeindruckt, man möchte immer weiterlesen, toller Spannungsaufbau, der dem Leser dazu verleitet, zu lesen, lesen, lesen…..

Das Buch ist spannend, hervorragend recherchiert, nimmt der Leser mit, lässt den Leser teilnehmen, mitfiebern und mitreißen. Empfehlenswert.