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Garten_Fee_1958

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Veröffentlicht am 10.05.2017

nette Unterhaltung für einen Winterabend

Winterherz
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Klappentext: Biologin Ella hat eine große Leidenschaft: Wölfe. Ihr großer Traum ist es, Hinweise auf die Tiere in der Schorfheide nordöstlich von Berlin zu finden. Auf einem ihrer Streifzüge lernt sie ...

Klappentext: Biologin Ella hat eine große Leidenschaft: Wölfe. Ihr großer Traum ist es, Hinweise auf die Tiere in der Schorfheide nordöstlich von Berlin zu finden. Auf einem ihrer Streifzüge lernt sie dabei den zurückhaltenden, geheimnisvollen Sander Engelbrecht kennen. Es beginnt mit einer kleinen Katastrophe – und entwickelt sich zu einer flammenden Romanze inmitten der Winterlandschaft. Aber Sanders heftige Abneigung gegen die Wölfe bedroht Ellas Glück. Sie ist fest entschlossen, ihn von sich und den Tieren zu überzeugen…



Die Protagonistin des Buches Ella ist Biologin und lebt seit einigen Monaten in einer recht einsam gelegenen Blockhütte in einem Wald in der Schorfheide nordöstlich von Berlin, da sie die Möglichkeit erhalten hat, an einem Forschungsprojekt über Wölfe teilzunehmen, das die Wanderungen und Spuren der Tiere in diesem Gebiet aufzeichnen und dokumentieren soll. Ellas tierischer Begleiter ist Jack, ein Wolfshybrid - eine Mischung aus Wolf und Hund, für den Laien einem Wolf zum Verwechseln ähnlich.

Als Jack eines Tages ausbricht, um allein durch seine Anwesenheit in einem Museumspark am Rande der Schorfheide eine Schulklasse in Angst und Schrecken zu versetzen, lernt sie Sander kennen, der das Museum und den Park betreut und hat anscheinend einen weiteren Gegner ihres Projektes vor sich, denn so einige Jäger und Förster stehen dem Projekt recht ablehnend gegenüber.

Sanders anscheinend heftige Abneigung gegen die Wölfe fordert Ella als Biologin heraus, sie ist fest entschlossen, ihn vom Gegenteil zu überzeugen…

Die Autorin schreibt flüssig, leicht lesbar und die Geschichte ist eine unkomplizierte, unterhaltsame Lektüre für einen gemütlichen Winterabend.

Veröffentlicht am 10.05.2017

Nachdenklich und berührend

Rosmarintage
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Klappentext: An seinem 76. Geburtstag findet Max Engel im Internet die Liebe seines Lebens wieder, die Französin Rosalie. Also überredet er die unkonventionelle Altenpflegerin Tamara Finke, die in seinem ...

Klappentext: An seinem 76. Geburtstag findet Max Engel im Internet die Liebe seines Lebens wieder, die Französin Rosalie. Also überredet er die unkonventionelle Altenpflegerin Tamara Finke, die in seinem Seniorenheim jobbt, mit ihm nach Südfrankreich zu fahren, um Rosalie zurückzugewinnen. Für beide beginnt eine Reise, auf der sie lernen, dass die Tage im Leben am schönsten sind, die nach Rosmarin duften.



Das Cover mit den fünf kleinen Gießkännchen hat mich sofort angesprochen und eben diese Gießkännchen schenkt der Protagonist des Buches Max seiner ihn auf seine ungewöhnliche Reise begleitende Pflegerin und spätere Freundin Tamara. Sehr gut gefallen haben mir auch die Gedanken der Autorin: „Es ist verrückt, mit wie viel Gepäck wir alle unterwegs sind. Mit Gepäck meine ich nicht deine Yogamatte … Ich meine unser Lebensgepäck. Denk mal an uns vier gestern im Auto. In Wahrheit waren wir nicht nur zu viert. Es waren viel mehr dabei. Wir treffen nicht nur den einzelnen Menschen, sondern auch immer seine Geschichte…“

Die Reise, die Max mit Tamara in Hamburg startet, wird eine Reise in die Vergangenheit, mal locker und sehr leicht erzählt, mal melancholisch und traurig, die Autorin erzählt uns die Geschichte von Max und Rosalie, ihrer großen, nicht gelebten Liebe und den Weg von Max zu Rosalie. Auf diesem Weg schließen sich den beiden noch der junge Niederländer Jakob und ein Stuck des Weges begleitet sie Luis, ein kleiner Flüchtlingsjunge auf dem Weg zu seinem Bruder. Man erfährt viel über die Träume und Ängste der einzelnen Personen, aktuelle Themen, die uns alle betreffen können, die Angst, die Liebe nicht gelebt zu haben, die Angst des kleinen Flüchtlingskindes, Zuneigung zwischen zwei Menschen, die sehr unterschiedlich im Alter sind und auch über die Angst einen geliebten Menschen zu verlieren.

Der Schreibstil von Sabine Schütze ist locker und flüssig mal nachdenklich und Raum füllend, ich als Leser wurde mitgenommen, ich war in Südfrankreich, habe den Duft des Rosmarins förmlich gespürt, die Gerüche des Sommers war sehr präsent….

Ein Buch, was mich zum Schluss sehr berührt hat und den Leser auffordert, sein Leben im Hier und Jetzt zu leben, Ballast abzuwerfen und damit befreiter zu leben.

Veröffentlicht am 10.05.2017

konnte mich nicht so überzeugen

Holunderherzen
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lappentex: Nach einer gescheiterten Beziehung hat Anne die Nase voll von der Liebe und hofft auf die heilende Wirkung ihrer Tante. Die eigenwillige Tilly ist das schwarze Schaf der Familie und Annes großes ...

lappentex: Nach einer gescheiterten Beziehung hat Anne die Nase voll von der Liebe und hofft auf die heilende Wirkung ihrer Tante. Die eigenwillige Tilly ist das schwarze Schaf der Familie und Annes großes Vorbild. Doch Tilly scheint selbst nicht ganz auf der Höhe zu sein: Ihr Öko-Hof in der Lübecker Bucht ist halb verlassen, einzig ihr Mops Hugo leistet ihr Gesellschaft. Hinter der spröden Fassade ihrer Tante entdeckt Anne eine verletzliche Frau, die oft zerstreut wirkt. Anne beschließt zu bleiben und den wild wachsenden Holunder auf Tillys Hof zur neuen Einnahmequelle zu machen. Dabei wird sie tatkräftig unterstützt vom Fischer Thies, und auch der Landarzt Carsten lässt sich überraschend oft blicken. Vielleicht ist in Sachen Liebe ja doch noch nicht alles zu spät?

Leider war ich von diesem Buch enttäuscht, Anna in den 40ern, frisch getrennt von ihrem Freund, nicht glücklich, beschließt nach einigen Grübeleien, ihre Liebes-, und Lebenskrise zu überwinden und bei ihrer etwas schrägen Tante Tilly an der Ostsee auszuspannen. Doch kommt sie auch dort bei Tilly in ihrem „Möchtegern Öko-Dorf“ in der Lübecker Bucht nicht dazu, einfach ihre Seele baumeln zu lassen. Tilly, kratzbürstig und unangepasst, bekommt immer wieder Aussetzer und Anne verliebt sich auf den ersten Blick in den Landarzt Carsten, der seit zwei Jahren Witwer ist. Gefallen haben mir die spritzigen Dialoge zwischen Tilly, die zwar ein Herz hat, dies aber niemanden zeigen möchte. Außerdem findet sie in Kyra, der Tochter des Landarztes eine neue Freundin. Der alte Fischer Thies wird ein ständiger Besucher und Unterstützer des Dorfes. Am Ende siegt die Liebe… nach einem melodramatischen Ende…

Der Roman von Brigitte Janson ist flüssig und leicht lesbar, der Buchtitel findet sich in den neu kreierten kleinen Törtchen von Anna enthalten, die so lecker beschrieben waren, dass sie schon beim Lesen Appetit gemacht haben.. Leider gefällt er mir nicht ganz so gut wie der vorherige "Winterapfelgarten". Ich hatte mit einer leichten Sommerlektüre gerechnet, doch es wird auch ein sehr wichtiges Problem angesprochen für meine Begriffe aber nicht sauber verarbeitet: die Demenzerkrankung von Tante Tilly.


Veröffentlicht am 10.05.2017

Lesevergnügen pur

Die Walfängerin
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Klappentext: Eine Frau und das wilde Meer... Sylt im 18. Jahrhundert: Die junge Maren lebt als Tochter eines Fischers in Rantum. Ihre Zukunft liegt klar vor ihr: Sie wird Thies Heinen heiraten, mit dem ...

Klappentext: Eine Frau und das wilde Meer... Sylt im 18. Jahrhundert: Die junge Maren lebt als Tochter eines Fischers in Rantum. Ihre Zukunft liegt klar vor ihr: Sie wird Thies Heinen heiraten, mit dem sie aufgewachsen ist. Doch plötzlich hält der mächtigste Mann der Insel um ihre Hand an: Kapitän Rune Boys. Maren wagt das Undenkbare. Sie lehnt ab. Als ihre Familie jedoch nach einem Sturm finanziell ruiniert ist, muss sie ausgerechnet Boys um Hilfe bitten. Er macht ihr einen ungeheuerlichen Vorschlag: Sie soll mit ihm auf Walfang gehen, danach seien alle Schulden beglichen. Eine große, schicksalhafte Liebesgeschichte vor historischer Sylt-Kulisse. Von einer Meisterin des historischen Romans.

Rantum auf Sylt 1774. Maren, die sechszehnjährige Tochter des Heringsfischers Klaas und seiner Frau Finja lebt in sehr ärmlichen Verhältnissen. Als einzige Tochter des Ehepaares wächst sie zu einem stolzen Friesenmädchen heran, das sich in den jungen Thies verliebt, der ihre Zuneigung erwidert. Sie hofft, dass beim alljährlichen Biike-Brennen, was traditionell im Februar stattfindet um den Winter auszutreiben, Thies ihre Verlobung öffentlich machen wird. Doch es kommt anders, da der sehr einflussreiche und materiell gut gestellte Kapitän Rune Boys aus Keitum ihr einen Heiratsantrag macht, den sie ablehnt, da sie nur einen Mann aus Liebe heiraten will und das ist Thies.

Als kurz vor der Hochzeit mit Thies eine schwere Sturmflut über Sylt wütet und ihre Familie fast ihr gesamtes Hab und Gut verliert, sucht Maren Rune Boys auf und bittet ihn um einen Kredit für ihre Familie. Er gewährt ihr den Kredit, an den jedoch auch Bedingungen geknüpft sind, wird sie trotzdem Thies Heiraten können, wird sie die Bedingungen erfüllen können…

Der Autorin ist mit diesem Roman einen sehr spannendes, historisches sehr gut recherchiertes Buch gelungen, was den Leser von der ersten Seite bis zur letzten Seite spannend und fesselnd unterhält, sehr gut erklärt, auch die damaligen Bezeichnungen die heute noch an den nordfriesischen Küsten gebraucht werden. Iris Thorn nimmt den Leser mit in die raue Wirklichkeit des 18.Jahrhunderts, als viele Männer auf Sylt direkt nach dem Biike-Brennen auf Walfängerin oder Handelsschiffen anheuern mussten, um das Überleben ihrer Familien zu sichern. Die Frauen, teilweise monatelang allein, lebten zur damaligen Zeit mehr schlecht als recht, hatten mit vielen Entbehrungen zu kämpfen und litten, wenn die Männer nicht zurückkamen, bitterste Not.

Die Charaktere haben alle ihr eigenes Charisma, sie wirken sehr authentisch. Die Protagonistin des Buches Maren ist zu Beginn eher eine Rebellin, stur und eigensinnig, wandelt sich dann ringt dem Leser Respekt ab für ihren Mut und ihre Entschlossenheit. Der Protagonist Kapitän Rune Boys ist ein verantwortungsvoller Mann, der unendlich viel Geduld mit Maren beweist, ein Mann mit einer rauen Schale und einem weichen Kern.

Das Buch ist eine wunderschöne Geschichte mit einem happy-end und man möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Veröffentlicht am 10.05.2017

spannend bis zum Schluß, wunderschöner Schmöker

Die Bastardtochter
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Klappentext: Koblenz, 1362. Die schöne Enneleyn lebt mit einem Makel: Sie ist unehelich geboren. Zwar hat Graf von Manten sie als Tochter anerkannt, die gesellschaftliche Akzeptanz jedoch bleibt ihr verwehrt. ...

Klappentext: Koblenz, 1362. Die schöne Enneleyn lebt mit einem Makel: Sie ist unehelich geboren. Zwar hat Graf von Manten sie als Tochter anerkannt, die gesellschaftliche Akzeptanz jedoch bleibt ihr verwehrt. Als Ritter Guntram von Eggern um ihre Hand anhält, zögert sie deshalb nicht lange.

Schon bald stellt sich heraus: Sie hat einen Pakt mit dem Teufel geschlossen. Nach außen ganz liebevoller Gatte, verbirgt Guntram geschickt seine dunklen Seiten. Nur Enneleyn weiß um seine Brutalität und Machtgier. Und um seinen großen Plan, der sie alle ins Unglück stürzen kann ...



Die Protagonistin Enneleyn heiratet den Ritter Guntram von Eggern und muss schon in den ersten Wochen erkennen, das hinter der freundlichen Fassade ein sehr diabolischer Mann steckt, dem es Spaß macht, sie und auch das Gesinde zu quälen und damit nicht genug, er veräußert die Ländereien, die sie mit in die Ehe gebracht hat ohne sie überhaupt zu informieren. Enneleyn erduldet die Schläge und die subtilen Grausamkeiten ihres Mannes, weil sie ihren Ziehvater nicht enttäuschen möchte, der sie schon aufgezogen hat. Aus der anfänglichen Rücksichtnahme von Enneleyn wird im weiteren Verlauf regelrecht Angst, sich jemandem zu offenbaren bis Don Antonio auftaucht…

Obwohl ich den ersten und zweiten Teil der Serie nicht gelesen habe, war ich sofort mitten in der Handlung dem geschehen, die Charaktere sind alle sehr lebendig dargestellt und besonders Enneleyns Zerrissenheit zwischen Angst und Demut wird sehr gut beschrieben.

Wie ein roter Faden zieht sich ein magisches Kruzifix, eine Reliquie durch die Geschichte, ohne sich jedoch in den Vordergrund zu drängen. Die Mystik um dieses alte Kruzifix ist sehr spannend und nachvollziehbar beschrieben. Insgesamt ist die Handlung klar strukturiert aufgebaut, der Leser erhält sehr gute Einblicke in das Leben des 14.ten Jahrhunderts der Grafenfamilie von Manten und der Kaufmannfamilie Wied und die Autorin Petra Schier versteht es meisterhaft, einen Spannungsbogen aufzubauen, der bis zum Schluss erhalten bleibt, der Leser wird Teil der Handlung und ist mittendrin. Der Schreibstil ist flüssig und leicht, auch wenn ich am Anfang etwas gebraucht habe, um in die Geschichte zu kommen, als ich dann mittendrin war, fiel es mir sehr schwer das Buch aus der Hand zu legen.

Ich werde die ersten beiden Romane dieser Triologie sicherlich auch noch lesen.