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Veröffentlicht am 10.05.2017

Familiengeschichte - aber nicht unbedingt Geschichte der Bienen

Die Geschichte der Bienen
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Klappentext: England im Jahr 1852: Der Biologe und Samenhändler William kann seit Wochen das Bett nicht verlassen. Als Forscher sieht er sich gescheitert, sein Mentor Rahm hat sich abgewendet, und das ...

Klappentext: England im Jahr 1852: Der Biologe und Samenhändler William kann seit Wochen das Bett nicht verlassen. Als Forscher sieht er sich gescheitert, sein Mentor Rahm hat sich abgewendet, und das Geschäft liegt brach. Doch dann kommt er auf eine Idee, die alles verändern könnte – die Idee für einen völlig neuartigen Bienenstock.

Ohio, USA im Jahr 2007: Der Imker George arbeitet hart für seinen Traum. Der Hof soll größer werden, sein Sohn Tom eines Tages übernehmen. Tom aber träumt vom Journalismus.

China, im Jahr 2098: Die Arbeiterin Tao bestäubt von Hand Bäume, denn Bienen gibt es längst nicht mehr. Mehr als alles andere wünscht sie sich ein besseres Leben für ihren Sohn Wei-Wen.

Wie alles mit allem zusammenhängt: Mitreißend und ergreifend erzählt Maja Lunde von Verlust und Hoffnung, vom Miteinander der Generationen und dem unsichtbaren Band zwischen der Geschichte der Menschen und der Geschichte der Bienen. Sie stellt einige der drängendsten Fragen unserer Zeit: Wie gehen wir um mit der Natur und ihren Geschöpfen? Welche Zukunft hinterlassen wir unseren Kindern? Wofür sind wir bereit zu kämpfen?



Das Cover des Buches hat mich magisch angezogen, denn Bienen haben mich schon immer interessiert, faszinierende Insekten, die ich dank eines Nachbarn, der Bienenstöcke hat, schon oftmals beobachten konnte und im vergangenen Jahr durfte ich einem Bienenschwarm beim Schwärmen beobachten, der sich dann in einer Linde wie eine Traube wieder zusammengeschlossen hat, es war ein einmaliges Erlebnis. Die tote Biene auf dem Cover und mein erster Gedanke war, ja, was wäre wenn….

Die Autorin startet mit ihrer Geschichte im Jahr 2098 in China, Bäume müssen mühsam von Hand bestäubt werden, denn es gibt keine Bienen mehr, schon Kinder im Alter von ungefähr acht Jahren werden zum Bestäuben eingesetzt, was für eine düstere Zukunftsthematik. Alle drei Erzählstränge des Romans, Tao, William und George sind jeweils einzelne Geschichten, sehr gekonnt verwoben und spannend geschrieben und machen neugierig, weil man sich fragt, wie hängen sie denn zusammen? Es geht dennoch hauptsächlich nicht um die Bienen, sondern um das Eltern/Kind Verhältnis, Hoffnung, Liebe, Erwartungen, Trauer und um Selbstverwirklichung und Träume. Maja Lunde hat allen Kapiteln, die manchmal auch recht kurz sind, die Namen der jeweiligen Protagonisten vorangestellt und der Schreibstil ist flüssig und unterhaltsam. Erst zum Ende erfährt der Leser die Zusammenhänge, die stimmig sind.

Mir haben ein wenig mehr Informationen über die Bienen gefehlt, Fakten, die dem Titel gerecht werden würden, vielleicht wäre ein wenig Familiengeschichte weniger auch gut gewesen?



Zitat: „Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt – sondern von unseren Kindern geliehen.“

Indianische Weisheit

Veröffentlicht am 10.05.2017

gefühlvoll und ergreifend – ein wunderschöner Roman

Die Blütensammlerin
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Klappentext: Die Träume des Winters sind die Blumen des Frühlings ...

Nach ihrer Trennung soll Christine entweder aus ihrem Haus ausziehen oder ihren Mann auszahlen. Wer aber gewährt einer Hausfrau Ende ...

Klappentext: Die Träume des Winters sind die Blumen des Frühlings ...

Nach ihrer Trennung soll Christine entweder aus ihrem Haus ausziehen oder ihren Mann auszahlen. Wer aber gewährt einer Hausfrau Ende vierzig ein Darlehen oder stellt sie ein? Doch die Maierhofener Frauen halten zusammen und helfen Christine, ihr Haus in ein Bed & Breakfast umzuwandeln. Und sie wird Single-Wochenenden ausrichten, an denen man nicht nur das Landleben, sondern auch neue Menschen kennenlernt. Sogar Marketingexpertin Greta ist begeistert: Im Juni findet doch der große Kochwettbewerb statt – und wie wäre es, wenn Christine ein Team zusammenstellte, das daran teilnimmt? So könnte jeder Topf seinen Deckel finden …



Nach dem Weihnachtsdorf folgt nun der dritte Roman aus dem Kräuter –der- Provinz Dorf Maierhofen im Allgäu. Das Cover mit dem Weidenkranz und den Blüten ist sehr gut gelungen, bezeichnend, es sind auch sogenannte „Unkräuter“ Blüten wie Löwenzahn abgebildet. In diesem Roman ist die Hauptprotagonistin Christine, die nach der Trennung von ihrem Ehemann nach Möglichkeiten sucht, sich auf eigene Beine zu stellen. In großer Runde mit ihren Freundinnen wird die Idee eines Gästehauses geboren, um ihre Neigungen, andere zu umsorgen und Wohlfühlambiente zu schaffen, auszuleben, um damit auch Geld zu verdienen und evtl. auch das Haus, das der von ihr getrennte Ehemann unbedingt verkaufen möchte, doch irgendwie behalten zu können. Maierhofen ist schon recht umtriebig, um seine Bekanntheit zu steigern und mehr Gäste anzuziehen, es gibt Kräuterevents und einen Weihnachtsmarkt. Doch damit nicht genug, der nächste Event steht schon in den Startlöchern, ein Kochevent von verschiedenen Gruppen wird initiiert und Christine wird in ihrem neuen Gästehaus eine Gruppe von unterschiedlichen Singles beherbergen, die als eine gemeinsame Gruppe an diesem Event teilnehmen wird und vor dem Event gibt es eine Vorbereitungswoche zum Planen, Testkochen und selbstverständlich auch zum gegenseitigen Kennenlernen… und damit mit vielen kleinen und großen Problemen, mögen, miteinander auszukommen, sich zusammenraufen und natürlich mit vielen verschiedenen Emotionen….

Die Magie der ersten beiden Romane spiegelt sich auch in diesem Roman, interessante und vor allem vielfältige Charaktere, wunderschöne Beschreibungen der Natur, das Dorf und die Menschen kann der Leser anhand der Beschreibungen sehr gut visualisieren, man riecht den Duft der Kräutersalze, man wird wunderbareingelullt von der wunderbaren Atmosphäre dieses leicht und flüssigen Romans.

Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bis ich es zu Ende gelesen hatte und ich hoffe, dass noch mehr Geschichten aus Maierhofen folgen.

Veröffentlicht am 10.05.2017

Eine Geschichte, die es in sich hat

Trümmerkind
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Klappentext: Eine Welt in Trümmern. Ein Kind ohne Familie. Eine Frau auf der Suche nach Wahrheit.

Steineklopfen, Altmetallsuchen, Schwarzhandel. Der 14jährige Hanno Dietz kämpft mit seiner Familie im ...

Klappentext: Eine Welt in Trümmern. Ein Kind ohne Familie. Eine Frau auf der Suche nach Wahrheit.

Steineklopfen, Altmetallsuchen, Schwarzhandel. Der 14jährige Hanno Dietz kämpft mit seiner Familie im zerstörten Hamburg der Nachkriegsjahre ums Überleben. Viele Monate ist es bitterhalt. Deutschland erlebt den Jahrhundertwinter 1946/1947. Eines Tages entdeckt Hanno in den Trümmern eine nackte Tote – und etwas abseits einen etwa dreijährigen Jungen. Der Kleine wächst bei den Dietzens auf. Monatelang spricht er kein Wort. Und auch Hanno erzählt niemandem von seiner grauenhaften Entdeckung. Doch das Bild der toten Frau verfolgt ihn in seinen Träumen. Erst viele Jahre später wird das einstige Trümmerkind durch Zufall einem Verbrechen auf die Spur kommen, das auf fatale Weise mit der Geschichte seiner Familie verknüpft ist …

Mir fiel zuerst das Cover auf und ich hatte eher eine spannende und authentische Geschichte über das Leben im Nachkriegsdeutschland erwartet und wurde, auch wenn es ein Krimi ist, nicht enttäuscht, obwohl ich nicht unbedingt ein Krimileser bin.

Schon die ersten Seiten haben mich gefesselt, die verschiedenen Erzählstränge, emotional und sehr spannend geschrieben, verschiedene Zeitebenen und eine Geschichte, die den Leser teilweise erschauern lässt.

Der erste Erzählstrang schildert das mühevolle Leben der Familie Dietz in den Jahren 1947-48, die im fast völlig zerstörten Hamburg regelrecht ums Überleben kämpft, der Wechsel auf den zweiten Erzählstrang schildert das Leben von Anna Meerbaum im Jahr 1992, die bei Nachforschungen über ihre Familie auf das alte Gut Anquist der Familie in der Uckermark gestoßen ist, und dorthin fährt, um mehr über ihre Familiengeschichte zu erfahren ,da ihre alkoholkranke Mutter die Vergangenheit totschweigt und im dritten Erzählstrang beginnt die Geschichte in der Uckermark 1945, wo Clara und ihre Familie vom Gut Anquist fliehen müssen, weil der Einmarsch der Roten Armee bevorsteht und die zusammen mit einer anderen Flüchtlingsfamilie erst nach Lübeck und dann weiter nach Hamburg fliehen.

Alle Erzählstränge sind sehr flüssig geschrieben, trotz der immer wiederkehrenden Wechsel innerhalb der einzelnen Erzählstränge hat man Leser nie das Gefühl, den sogenannten Faden zu verlieren. Der Roman hat mich direkt in seinen Bann gezogen, es ist eine Geschichte, die den Leser fesselt und man möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Spannung der verschiedenen Erzählstränge löst sich am Ende in einem sehr traurigen und sehr bedeutungsvollen Kapitel auf. Eine Geschichte, die mich in ihren Bann gezogen hat, die aber auch traurig und nachdenklich gemacht hat.

Veröffentlicht am 10.05.2017

nette Unterhaltung für zwischendurch

Das Haus in der Löwengasse
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Klappentext: Nur das Schicksal kennt ihren Weg. Pauline Schmitz ist Waise. Nach dem Tod ihres Onkels auf sich gestellt, findet die junge Frau eine Anstellung als Gouvernante in Bonn. Der Hausherr hat Hintergedanken: ...

Klappentext: Nur das Schicksal kennt ihren Weg. Pauline Schmitz ist Waise. Nach dem Tod ihres Onkels auf sich gestellt, findet die junge Frau eine Anstellung als Gouvernante in Bonn. Der Hausherr hat Hintergedanken: Als sich Pauline gegen seine Nachstellungen zur Wehr setzt, steht sie plötzlich auf der Straße - mit nicht mehr, als in einen Koffer passt. Mittellos und ohne Beziehungen droht Pauline das Schlimmste. Dann kommt ihr das Glück zu Hilfe: Der Kölner Textilfabrikant Reuther nimmt sie in seine Dienste. Und er verliebt sich in sie. Doch Julius Reuther braucht eine Frau mit Geld, will er sein Unternehmen retten. Und Pauline muss sich entscheiden: Folgt sie ihrem Herzen und lebt ein Leben als Mätresse im Verborgenen? Oder geht sie ihren eigenen Weg?

Ich habe schon einige historische Romane von Petra Schier gelesen und war recht gespannt auf diesen Roman…

Ein eher unscheinbares Cover, flüssig und leicht lesbar geschrieben, entführt die Geschichte diesmal in das 19. Jahrhundert. Die Protagonistin des Buches, Pauline, hat nach dem Tod ihrer Eltern durch ihren Onkel eine sehr Ausbildung erhalten. Nach dem Tod des Onkels ist sie gezwungen, eine Anstellung als Gouvernante anzunehmen und arbeitet kurze Zeit in Bonn. Leider hat ihr Arbeitgeber ein Auge auf sie geworfen und nach knapp drei Monaten steht Pauline ohne Arbeitszeugnis wieder auf der Straße und will nur noch weg aus Bonn. Sie reist nach Köln und erhält durch einen Zufall eine Anstellung als Magd bei der Familie Stein. Dort lernt sie den Witwer Julius kennen, der sie nach kurzer Zeit wieder als Gouvernante in sein Haus holt….

Die Geschichte des Romans ist sehr vorhersehbar und kommt für meine Begriffe nicht an die historischen Romane heran, die Petra Schier auszeichnen. Es war eine nette Familiengeschichte mit Happy-End, aber kein historischer Roman.

Veröffentlicht am 10.05.2017

nette Unterhaltung für zwischendurch

Das Hotel in den Highlands
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Klappentext: Stadtmensch Lucy fällt aus allen Wolken - ein Onkel hat ihr sein Hotel in den Highlands vererbt. Für ihren Freund Jake ist klar: Lucy kann kein Hotel leiten, sie sollte verkaufen. Doch Lucy ...

Klappentext: Stadtmensch Lucy fällt aus allen Wolken - ein Onkel hat ihr sein Hotel in den Highlands vererbt. Für ihren Freund Jake ist klar: Lucy kann kein Hotel leiten, sie sollte verkaufen. Doch Lucy sieht das anders. Verzaubert von der atemberaubenden Landschaft beschließt sie, das Hotel wieder auf Vordermann zu bringen.

Dabei hat sie nicht mit maroden Dächern, ausbleibenden Gästen und der störrischen, alten Empfangsdame Janet McGruther gerechnet, die Lucy das Leben in Momaer erschweren. Auch nicht mit Landbesitzer Sutherland, der das ganze Dorf gegen sie aufhetzt. Das erste Mal in ihrem Leben muss Lucy für etwas kämpfen, und ihr wird klar, dass Glück einem manchmal dort begegnet, wo man es nie erwartet hätte ...



Das Cover des Buches mit dem alten Kaffeeservice hat mich sofort angesprochen. Die Protagonistin des Romans Lucy McIntosh lebt in London zusammen mit ihrem Freund Jake, einem Egomanen. Zeitgleich mit Jakes Versetzung nach London erhält sie einen Brief und damit ein Erbe, ein Hotel in den schottischen Highlands mit einem Pub, doch das ist nicht alles, an das Erbe ist eine bedingung geknüpft, sie muss es ein halbes Jahr lang führen, ehe sie es verkaufen darf, sonst verliert sie das Erbe zugunsten eines Gnadenhofs für Esel. Sie will sich das Hotel ansehen, um eine Entscheidung zu treffen und reist alleine nach Mormaer. Dort warten nicht nur ein marodes Hotel, sondern auch voreingenommene Angestellte und ablehnende Bewohner…

Der Roman ist flüssig und leicht lesbar geschrieben, wobei Lucy mit ihrem doch sehr naiven Verhalten den Leser manchmal auf eine harte Probe stellt, aber genau das macht den Roman aus, der Leser fiebert förmlich mit und möchte wissen, wie schafft „diese“ Frau das? Auch die anderen Charaktere der Nebenprotagonisten sind teilweise sehr überspitzt dargestellt.

Alles in allem eine nette Geschichte, die sich nach einem etwas zähen Anfang gut lesen lässt.