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Veröffentlicht am 18.02.2024

Geschichtsunterricht vom Feinsten

Töchter des Aufbruchs
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Das Mädchenpensionat an der Mosel steht im heutigen Thionville, damals Diedenhofen. Eine Gegend, die mir nicht so bekannt ist, weshalb ich durch diese Lektüre wieder einen weißen Fleck weniger auf der ...

Das Mädchenpensionat an der Mosel steht im heutigen Thionville, damals Diedenhofen. Eine Gegend, die mir nicht so bekannt ist, weshalb ich durch diese Lektüre wieder einen weißen Fleck weniger auf der Landkarte habe. Und natürlich auch geschichtlich. Klar wusste ich, dass das Elsass und Lothringen nach dem Deutsch-Französischen Krieg im 19. Jahrhundert zu Deutschland bzw. zum Kaiserreich gehörte, aber die genauen Hintergründe und wie die Menschen damit umgegangen sind, kannte ich bisher nicht, außer dass noch Jahrzehnte später bei den alten Herrschaften die "Erzfeindschaft" zwischen Franzosen und Deutschen vorhanden war. Marie Pierre hat uns hier also ganz nebenbei einen wunderbaren und interessanten Geschichtsunterricht abgeliefert.

Mir hat die Geschichte um Pauline und ihr Mädchenpensionat sehr gut gefallen. Unter welchen Voraussetzungen sie damals das Pensionat geleitet hat, ist heute nahezu unvorstellbar. Gesellschaftliche Konventionen, dann die ewige Feindschaft zwischen Franzosen und den deutschen Besatzern. Und zu guter Letzt die "Backfische", die erzogen werden wollten, aber doch so manches Mal aus der Reihe tanzten. Ich fand, dass die Charaktere sehr schön ausgeführt waren, so dass ich mich zum Teil gut hineinfühlen konnte. So manches Mal wurde man im Unklaren gelassen, wer denn nun wirklich auf Paulines Seite steht und wer nicht. Die Geschichte ist einfach wunderbar geschrieben und sehr flüssig zu lesen. Ich finde, man merkt die persönliche Verbindung zu Zeit und Gegend der Autorin.

Alles in allem auf jeden Fall eine Leseempfehlung! Ich freue mich schon auf Band 2!

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Ein Hoch auf die Freundschaft!

Sturmmädchen
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Ich habe in den letzten Monaten mehrere Bücher gelesen und gehört, die zur Nazizeit spielten. Mal mehr, mal weniger ergreifend. Dieses Hörbuch jedoch hat mich von Anfang bis Ende in seinen Bann gezogen. ...

Ich habe in den letzten Monaten mehrere Bücher gelesen und gehört, die zur Nazizeit spielten. Mal mehr, mal weniger ergreifend. Dieses Hörbuch jedoch hat mich von Anfang bis Ende in seinen Bann gezogen. Eine Freundschaft zwischen drei Mädchen, die als Kinder alle gleich waren, sich mit Anbruch der Nazizeit aber irgendwie voneinander entfremdet haben. Da ist Elli, das "Hinkemädchen" mit dem verkürzten Bein, Margot, die Jüdin und Käthe, die die nationalsozialistische Denkweise für sich entdeckt. Einst haben sie sich geschworen "Eine für alle, alle für einen", doch damit scheint es jäh vorbei...

Lilly Bernstein versteht es hier sehr gut, die Gräueltaten von damals ergreifend in ihrem Roman zu verpacken. Wunderbar vorgelesen von Elisabeth Günther. Ich habe zum Teil so sehr mitgelitten, wenn wieder etwas Schlimmes passiert ist oder wollte Elli auch ab und zu mal schütteln, um sie zur Vernunft zu bringen. Aber sie hat ihren Weg gefunden und ist ihn mutig gegangen. Hut ab, Elli!

Eine wirklich ergreifende Geschichte, die wohl noch lange nachwirkt.

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Veröffentlicht am 13.02.2024

Spannend und wie Heimkommen

Faule Fische fängt man nicht
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Wahnsinn, das ist mittlerweile der 11. Band um Rosa, Rudi und Henner! Die drei sind mir im Laufe der Zeit richtig ans Herz gewachsen, genauso wie auch Mudder und Vadder Steffens.

Im beschaulichen Neuharlingersiel ...

Wahnsinn, das ist mittlerweile der 11. Band um Rosa, Rudi und Henner! Die drei sind mir im Laufe der Zeit richtig ans Herz gewachsen, genauso wie auch Mudder und Vadder Steffens.

Im beschaulichen Neuharlingersiel findet ein Malkurs statt, an dem auch Rosa teilnimmt. Als eine Teilnehmerin stirbt, ist sie natürlich gleich wieder mitten im Ermittlermodus. Im Laufe der Geschichte gibt es weitere Tote, die vielleicht alle miteinander in Verbindung zu bringen sind - oder nicht? Rosa und Henner unterstützen ihren Freund Rudi natürlich wie gewohnt und finden so ganz nebenbei Dinge heraus, die Rudi nützlich sind. Wer die anderen Bände auch alle gelesen hat, weiß wovon ich spreche.

Alles in allem ist dies kein harter Thriller sondern ein humoriger Krimi mit viel Lokalcholorit. Ich liebe ja dieses Küstenvolk mit seiner meist gemütlichen Art und Sprache. Auch ohne viel Blut und Gemetzel ist es den Autorinnen wieder einmal gelungen, ein fesselndes Buch zu schreiben und die Leserschaft ein paar Mal in die Irre zu führen. Natürlich nicht, ohne am Ende noch einen winzigen Cliffhanger einzubauen, so dass ich jetzt schon dem 12. entgegenfiebere, der aber wohl noch ein Jahr auf sich warten lässt.

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Veröffentlicht am 05.01.2024

Ergreifende Geschichte

Die Weite des Horizonts
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Das Buch spielt im Jahr 1942 im Schwarzwald und an der Küste der Normandie und handelt hauptsächlich von der Familie Biber und deren Erlebnissen während des Zweiten Weltkriegs.

Nachdem man sich am Anfang ...

Das Buch spielt im Jahr 1942 im Schwarzwald und an der Küste der Normandie und handelt hauptsächlich von der Familie Biber und deren Erlebnissen während des Zweiten Weltkriegs.

Nachdem man sich am Anfang erstmal mit allen Personen bekannt gemacht hat, nimmt das Buch rasch an Fahrt auf. Alte Freunde werden plötzlich zu Feinden, man mag niemandem mehr trauen und so nehmen viele Schicksale ihren bösen Lauf. Als Leser kennt man ja die damalige Zeit aus Erzählungen oder Büchern, so dass einige Handlungen vorprogrammiert waren. Das tat dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch, da Noa C. Walker ihre Charaktere so wunderbar gezeichnet hat, dass ich sehr gefesselt von der Geschichte war. Zum Teil mochte ich gar nicht aufhören mit dem Lesen, weil der eine Abschnitt mit einer spannenden Stelle endete, im nächsten Abschnitt aber wieder eine andere Person im Vordergrund stand. Also noch ein Kapitel mehr lesen! Kurz und gut: Ich fühlte mich mit diesem Roman sehr gut unterhalten und habe so manches Mal mit meine Emotionen gekämpft. Das war bestimmt nicht das letzte Buch der Autorin, welches ich gelesen habe!

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Veröffentlicht am 12.12.2023

Spannend und immer wieder aktuell

Alsterschatten
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In diesem zweiten Teil geht es mit den altbekannten Figuren aus "Alsternacht" weiter, was man nicht unbedingt vorher gelesen haben muss, aber manche Zusammenhänge vielleicht besser versteht.

Die Story ...

In diesem zweiten Teil geht es mit den altbekannten Figuren aus "Alsternacht" weiter, was man nicht unbedingt vorher gelesen haben muss, aber manche Zusammenhänge vielleicht besser versteht.

Die Story ist sehr spannend aufgebaut und geht nah an der Wahrheit entlang. Demokratiefeinde, rechte Gesinnungen, Gewalt, all das ist uns ja aus der einen oder anderen Nachrichtensendung durchaus bekannt. Durch Einstreuungen von Kindheitserlebnissen konnte man beim Lesen tief in die völkische Gesinnung blicken, die früh die Weichen für manch ein Kind gestellt hat. So ziehen sich dann auch Mord und Totschlag von vorne bis hinten durchs Buch, zum Teil auch sehr grausam, wenn man sein Kopfkino dazuschaltet. Und auch wenn man als Leser den grausamen Mörder schon recht schnell erkannt hat, so blieb es trotzdem wahnsinnig spannend.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich konnte es kaum aus der Hand legen. Allerdings gibt es zum Schluss einen kleinen Cliffhanger, so dass ich jetzt ganz ungeduldig auf die Fortsetzung warte.

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