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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2022

Ein neuer Ruhrpottkrimi

Mord und Wischmopp (Mord und Wischmopp 1)
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Pamela Schlonski - mit Mädchennamen Ewing und da ist der Vorname typisch "Pott" bewusst gewählt worden - ist gemeinsam mit ihrer Freundin Ahsen die Besitzerin der Putzfirma "Sauberzauber". Pamela hat ein ...

Pamela Schlonski - mit Mädchennamen Ewing und da ist der Vorname typisch "Pott" bewusst gewählt worden - ist gemeinsam mit ihrer Freundin Ahsen die Besitzerin der Putzfirma "Sauberzauber". Pamela hat ein Auge für Details, was wichtig für ihre Arbeit ist, wie sie wiederholt betont. Denn nach dem Putzen muss schließlich alles wieder genau da stehen, wo es vorher stand, nur dass der Untergrund dann sauber ist. Eines morgens möchte sie wie gewohnt in den Räumlichkeiten des Fotoclubs sauber machen, doch dann findet sie im Studio den toten Vorsitzenden, eindeutig ermordet. Und so beginnt sie zu ermitteln. Gemeinsam mit Ahsen, die zwar leidenschaftliche Krimiliebhaberin ist und in der Theorie alles zu wissen scheint, dann aber doch ängstlich ist. Pamela entdeckt immer wieder Zusammenhänge und Kleinigkeiten, die sonst keinem auffallen und gerät deshalb auch immer wieder mit dem aus dem hohen Norden stammenden Kommissar aneinander - obwohl er ja eigentlich ihre Arbeit zu schätzen weiß, denn ohne Pamela würde Lennard Vogt längst nicht so gut vorankommen. Pamela lebt zusammen mit ihrer buchbloggenden Tochter Leia zusammen. Mit einem Augenzwinkern baut die Autorin hier immer wieder Probleme mit der Buchbloggerkonkurenz, Instagram, die Jagd nach dem perfekten Outfit für ein Foto etc ein. Ein schnoddriger Ruhrpottkrimi mit charmanten Charakteren - gerne mehr davon! Die Autorin hat hier bewiesen, dass sie ein weiteres Genre kunstvoll beherrscht.

Veröffentlicht am 29.04.2022

Eine resolute Ermittlerin

Tod im Trödelladen
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Ermittler und Ermittlerinnen im Ruhestand sind zurzeit in der Krimiszene hoch im Kurs und so reiht sich auch diese neue Reihe hier ein. Anne-Maj Mortensen ist im besten Rentenalter. Sie lebt gemeinsam ...

Ermittler und Ermittlerinnen im Ruhestand sind zurzeit in der Krimiszene hoch im Kurs und so reiht sich auch diese neue Reihe hier ein. Anne-Maj Mortensen ist im besten Rentenalter. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Dackel Mortensen - dem Dritten dieses Namens - in dem Ort Odsherred in Dänemark. Besonders wichtig ist ihr das perfekte Vorbereiten von Mahlzeiten - und zwar abgestimmt auf die Minute genau. Leider nehmen weder ihre alleinerziehende Tochter noch ihre Enkelin Didi es so genau mit der Zeit. Und Didis Nahrungsmittelpalette ist auch äußerst begrenzt. Sehr ärgerlich für Anne-Maj. Neben dem Vorbereiten von Menüs arbeitet Anne-Maj ehrenamtlich in einem Trödelladen. Nach dem Tod einer der Mitarbeiter kämpft sie dafür, für die Bücherabteilung verantwortlich zu sein. Leider erringt sie dabei nur einen Teilsieg und muss sich den Job mit einer anderen Dame teilen, die ihre ganz eigenen Vorstellungen hat, die leider nicht mit den - natürlich besseren - Ideen von Anne-Maj übereinstimmen. Ansonsten kämpft Anne-Maj recht erfolglos gegen ihr Übergewicht an und Bewegung mag sie so gar nicht. Eigentlich ein recht beschauliches Leben, doch dann findet ausgerechnet sie eine Leiche. Da sie lange bei einem Arzt gearbeitet hat, weiß sie natürlich, was zu tun ist. Sie besteht darauf, dass die Sanitäter ihre Adresse aufnehmen, denn es kann sich hierbei unmöglich um einen natürlichen Todesfall handeln. Doch es dauert leider, bis sie ernst genommen wird. Der Start einer neuen Krimireihe mit einer resoluten und sympathischen Ermittlerin. Neben dem Krimiteil nehmen das Privatleben sowie die Ansichten von Anne-Maj auch großen Raum ein. Mir hat auch die angenehme Vortragsstimme von Sabine Fischer gut gefallen. Mir hat dieses Hörbuch schöne Hörstunden geschenkt.

Veröffentlicht am 29.04.2022

Ein Sommer am See

Schallplattensommer
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Maserati ist 16 Jahre alt und arbeitet gemeinsam mit ihrer Oma in dem kleinen Restaurant. Nein, es gibt keinen Fisch und überhaupt gar nichts Extravagantes. Auch Eis nicht. Dafür Teigtaschen in unterschiedlichen ...

Maserati ist 16 Jahre alt und arbeitet gemeinsam mit ihrer Oma in dem kleinen Restaurant. Nein, es gibt keinen Fisch und überhaupt gar nichts Extravagantes. Auch Eis nicht. Dafür Teigtaschen in unterschiedlichen Variationen und Pommes. Immerhin. Maserati muss bedienen und die Spülmaschine bedienen. Kochen? Nein, das traut die Oma ihr nicht zu. Aber leider ist es so, dass die Oma immer mehr vergisst und Maserati mit ihrer Tochter verwechselt. Darum geht Maserati auch nicht mehr zur Schule. Sie ist das einzige Mädchen im Umkreis von 13 Kilometern. Doch dann ändert sich so einiges. Denn die Villa, die jahrelang leerstand, hat neue Besitzer. Caspar und Theo - unterschiedliches Aussehen, aber die Stimmen sind sich zum Verwechseln ähnlich. Caspar, eher der Surfertyp, Theo unscheinbarer, aber tiefrgründiger. Er spielt Maserati eine Platte vor, um die sich dann vieles in diesem einen Sommer dreht. Doch dazu möchte ich hier noch nicht mehr verraten. Alina Bronsky erzählt die Geschichte eines Sommers, in der nicht immer viel passiert, aber am Ende rückblickend dann doch. Eine Geschichte, die ohne Kitsch und Drama auskommt. Toll vorgetragen von Jasna Fritzi Bauer.

Veröffentlicht am 25.04.2022

Ich habe mich köstlich amüsiert

Warrior & Peace
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Da mir der Humor in "Night of Crowns" von Stella Tack so gut gefallen hatte, war ich neugierig auf diese Reihe der Autorin und dann hat mir eine Bücherfreundin auch noch gesagt, dass sie diese Reihe noch ...

Da mir der Humor in "Night of Crowns" von Stella Tack so gut gefallen hatte, war ich neugierig auf diese Reihe der Autorin und dann hat mir eine Bücherfreundin auch noch gesagt, dass sie diese Reihe noch besser fand. Ja, es stimmt, Bücher mit mythologischem Hintergrund der griechisch-römischen Götterwelt gibt es gerade sehr viele, aber zum einen ist dieses Buch ja bereits vor einigen Jahren zuerst erschienen und zum anderen überzeugt es durch seinen großen Witz, Einfallsreichtum und die Abgedrehtheit. Ich fand den Humor einfach herrlich und vor allem den Schlagabtausch zwischen Warrior und ihrem Bruder und dann seine Hello Kitty Geschenke an sie. Warrior hat definitiv das Herz am rechten Fleck, denn sie passt immer gut auf, dass niemand Schaden nimmt und auch alles von ihrem perfekten Körper bedeckt ist. Sie ist zum einen tough, zum anderen hat sie Angst, als sie in einer gefährlichen Höllenebene ohne Taxis festsitzt und auf dem Olymp kennt sie sich so gar nicht aus, weil ihre Mutter - eine fiese Aphrodite - sie von dort ferngehalten hat. Nun bin ich echt gespannt wie es mit dem ungleichen Gespann von Warrior und Peace weitergehen wird, dem äußerst selbstgerechten und arroganten Kerl, der dann doch irgendwann auch andere Seiten zeigt. Aber mehr möchte ich nicht verraten, da Peace erst im Laufe der Handlung eine größere Rolle erhält.

Veröffentlicht am 25.04.2022

Ein neuer Fall

Der Tote aus Zimmer 12
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Und auch der zweite Fall mit Susan Ryeland war wieder äußerst geschickt konstruiert und ein "Fall-im-Fall", wieder einmal gibt ein Roman von dem mittlerweile verstorbenen Alan Conway Hinweise auf die Lösung ...

Und auch der zweite Fall mit Susan Ryeland war wieder äußerst geschickt konstruiert und ein "Fall-im-Fall", wieder einmal gibt ein Roman von dem mittlerweile verstorbenen Alan Conway Hinweise auf die Lösung eines anderen Falles. Susan Ryeland ist mittlerweile Hotelbesitzerin auf Kreta, vermisst aber die Verlagswelt. Da kommt der Auftrag von den Trehernes gerade zur rechten Zeit. Ihre Tochter Cecily ist spurlos verschwunden, nachdem sie den Roman "Atticus unterwegs" gelesen hatte und darin einen Hinweis gefunden hat, dass der ehemalige Angestellte des Hotels unschuldig für einen Mord verhaftet wurde. Doch was für ein Hinweis? Und welchen Zusammenhang gibt es zwischen dem Roman, der im Jahr 1953 spielt und dem Mord im Jahr 2008? Da muss Susan wohl doch noch einmal den Roman lesen und somit erhalten wir wieder einmal zwei Kriminalromane in einem und überlegen gemeinsam mit Susan, welche Parallelen es wohl geben könnte und wer welcher Person entspricht. Horowitz baut viele sprachliche Finessen ein und hat es wieder geschafft mich auf der Länge des ganzen Wälzers gut zu unterhalten. Was auch an dem guten Vortrag von Katja Danowski und Volker Hanisch lag.