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Veröffentlicht am 05.07.2021

Wildblütenzauber - wunderschöne Lesestunden.

Wildblütenzauber
1

Wildblütenzauber, von Anne Töpfer

Cover:
Sehr schön, und regt sofort zum nach backen an. Hat aber leider keinen direkten Bezug zur Geschichte.

Inhalt:
Sarah hält die Trauer kaum aus. Gerade hat sie bei ...

Wildblütenzauber, von Anne Töpfer

Cover:
Sehr schön, und regt sofort zum nach backen an. Hat aber leider keinen direkten Bezug zur Geschichte.

Inhalt:
Sarah hält die Trauer kaum aus. Gerade hat sie bei einem Autounfall ihre geliebte Mutter verloren.
In Doreen, die ihr seit ihrer Kindheit Freundin und Schwester ist, finden sie Halt.
Bei der Beerdigung taucht eine Frau auf, die sich als Großtante Rosa vorstellt.
Noch nie hat Sarah etwas von diesen Verwandten aus Nürnberg gehört.
Doch als sie im Testament von einem Haus erfährt, das sie dort geerbt hat begibt sie sich, nachdem sie wieder etwas geerdet ist, nach Nürnberg auf Spurensuche.
Was sie dort erfährt zieht ihr fast den Boden unter den Füßen weg.

Meine Meinung:
Eine wunderschöne Geschichte, in der die Trauer, um einen verlorenen geliebten Menschen, einen guten Platz erhält.
Aber die Freundschaft zeigt, dass sie über die Trauer siegen kann, denn Doreen ist immer für Sarah da und ein Fels in der Brandung die gerade um sie wogt.
So kann Sarah einen Neuanfang wagen und nach vorne schauen. Dabei findet sie neue Freunde (auch von ungewöhnlicher Seite) und eine neue Perspektive.

Den Spannungsbogen hält die Autorin die ganze Zeit ziemlich hoch, denn wir erfahren erst ziemlich am Schluss, was es mit der „Familie“ in Nürnberg auf sich hat.
Und auch wer mit wem, ist nicht von vornherein klar.

Wunderbar feinfühlig erzählt, so dass wir alles mit Sarah „erleben“ können.

Autorin:
Anne Töpfer ist das Pseudonym der Autorin Andrea Russo, sie schreibt auch als Anne Barns. Vor einigen Jahren hat sie ihren Beruf als Lehrerin aufgegeben um sich ganz auf ihre Bücher zu konzentrieren. Wenn sie mal nicht schreibt, findet man sie in der Küche, wo sie an neuen Rezepten tüftelt.

Fazit:
Eine schöne Geschichte die alle Emotionen bedient und sehr breit gefächert ist. Familie, Freundschaft, Trauer, Lustiges, Wut, Habgier, Liebe, und ein sehr passendes Happy End.
Zum Wohlfühlen und Nachdenken! Ergibt wunderschöne Lesestunden.
Von mir volle Punktzahl und somit 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.02.2021

Dein erster Blick für immer

Dein erster Blick für immer
1

Dein erster Blick für immer, von Zoe Folbigg

Cover:
Das Cover ist wunderschön und romantisch. Die Farben: Hellblau und rosa, sowie die Motive, alles sehr schön arrangiert.

Inhalt:
Maya ist eine Romantikerin. ...

Dein erster Blick für immer, von Zoe Folbigg

Cover:
Das Cover ist wunderschön und romantisch. Die Farben: Hellblau und rosa, sowie die Motive, alles sehr schön arrangiert.

Inhalt:
Maya ist eine Romantikerin. Im Moment geht es ihr auch super, sie hat einen tollen Arbeitsplatz, ist fleißig am Backen (Macarons sind ihre Favoriten), und sie ist frisch verliebt. Und zwar in den „Bahn-Mann“.
Ein Unbekannter der seit neuestem jeden morgen zu ihre in den Zug steigt.
Wie soll sie ihn nur aufmerksam auf sich machen oder ihn ansprechen.
Eine Menge Wirbel und viele Missverständnisse stehen Maya noch bevor.
Zu allem kommt auch noch eine neue Chefin die es schafft das tolle Arbeitsklima zu sabotieren.

Meine Meinung:
Eine tolle Geschichte, die aber meiner Meinung nach durch den ausschweifenden Schreibstil, die vielen Personen (auch unwichtige) und zu vielen Nebenschauplätze, etwas von ihrem Kern verloren hat und auf mich dadurch auch etwas langatmig gewirkt hat. Auch die vielen Sprünge in der Zeit, die nicht extra gekennzeichnet waren, haben mich oft sehr verwirrt und ich musste mich erst wieder einfinden.
Für mich interessante Themen oder Ereignisse wurden nur als Nebensatz erwähnt oder plötzlich als Tatsache berichtet.
Der Einstig ist super gut gemacht, doch dann wird es zu ruhig, es fehlt die Spannung und die Aktionen.
Es gibt einen ganz großen WOW Effekt für mich, das ist super gemacht, damit hätte ich nicht gerechnet, aber das war es dann auch schon.
Der Schluss, mit seinen vielen Irrungen und Wirrungen ist dann wieder etwas flotter und bringt noch etwas Spannung und Emotionen.

Maya ist für mich eine sehr sympathische Protagonistin, sehr sozial, wenn auch manchmal etwas naiv, aber einfach ein liebenswerter Mensch wie du und ich.

Autorin:
Zoë Folbigg arbeitete als Journalistin, unter anderem für die englische Cosmopolitan, bevor sie ihren ersten Roman verfasste, der in ihrem Heimatland England zu einem großen Erfolg wurde. Ihr Debüt, Dein erster Blick für immer, ist inspiriert von ihrer eigenen Liebesgeschichte - auch die Autorin lernte ihren Ehemann im Zug kennen. Heute lebt das Paar mit den beiden gemeinsamen Söhnen in Hertfordshire.

Mein Fazit:
Ein Liebesroman, der meiner Meinung nach viel Potential verschenkt hat.
Von mir 3,5 Sterne




  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 04.01.2021

Dein ist der Schmerz

Dein ist der Schmerz
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Dein ist der Schmerz, von Leslie Wolfe

Cover:
Ein Coverbild bei dem man schon zu frösteln beginnt.

Inhalt:
Am Strand von Palm Beach wird eine Leiche in seltsamer Haltung gefunden.
Als das FBI und dort ...

Dein ist der Schmerz, von Leslie Wolfe

Cover:
Ein Coverbild bei dem man schon zu frösteln beginnt.

Inhalt:
Am Strand von Palm Beach wird eine Leiche in seltsamer Haltung gefunden.
Als das FBI und dort speziell Agentin Tess Winnett (die bekannt ist für ihr unkonventionelles vorgehen und ihre Alleingänge) zum Fall hinzugezogen wird, stellt diese sofort die These von einem Serienmörder auf.
Bald zeigt sich wie eiskalt und brutal dieser seine Opfer foltert, vergewaltigt und tötet.
Als wieder eine junge Frau verschwindet, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.
Und immer wieder wird Tess von ihrer eigenen Vergangenheit und den Dämonen dort eingeholt.

Meine Meinung:
Der Einstig ist unmittelbar mit Gänsehaut verbunden. Wir lesen wie eine Frau gefoltert wird uns sterben muss. Wir erkennen: dieser Täter ist ein Monster.

Dann erfahren wir einiges über Tess und können miterleben wie unkonventionell und vor allem wie eigensinnig Tess ermittelt und handelt. Sie ist alles andere als eine Teamplayerin, aber ihre Erfolge geben ihr auch eine gewisse Berechtigung.

Im letzten Drittel ist dann (für mich) „die Luft raus“.
Es kommt nichts mehr Neues. Es werden quasi „nur“ alle Spekulationen von Tess bestätigt und einige Dinge werden aufgeklärt.
Und die letzte „Rettungsaktion“ von Tess (wieder ein Alleingang) ist ja nur sowas von dumm in meinen Augen.

Autorin:
Leslie Wolfe ist eine erfolgreiche amerikanische Krimi- und Thrillerautorin. Sie ist 1967 geboren.

Mein Fazit:
Ein Thriller der super spannend beginnt, einen guten Mittelteil hat, das Ende kann aber leider nicht halten was der Anfang verspricht. Vom letzten Drittel war ich echt enttäuscht.
Deshalb von mir 3 Sterne


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 13.02.2020

Sweet sorrow

Sweet Sorrow
1

Sweet sorrow, von David Nicholls

Cover:
Recht unspektakulär.

Inhalt und meine Meinung:
Es geht um Charlie, der mit seinen 16 Jahren mit allen erdenklichen Problemen alleine dasteht.
Die Eltern haben ...

Sweet sorrow, von David Nicholls

Cover:
Recht unspektakulär.

Inhalt und meine Meinung:
Es geht um Charlie, der mit seinen 16 Jahren mit allen erdenklichen Problemen alleine dasteht.
Die Eltern haben sich getrennt und er muss gegen seinen Willen beim labilen Vater bleiben, den Schulabschluss hat er vergeigt, dann trifft er auf Fran (die nebenher seine erste Liebe wird – aber große Gefühle werden nur kurz angedeutet, durch Fran kommt er zu einer semiprofessionellen Theatergruppe (und hier werden wird dann ewig mit Shakespeare überfrachtet), dann plötzlich 20 Jahre später und ein kurzes Treffen mit Fran.

Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Buch sehr polarisierten kann.
Ich gehöre dann auch zu der Seite, die mit dem Buch (eher mit den ersten beiden Dritteln) so gar nichts anfangen konnten.
Die Erzählweise ist zu ausladend, viel zu ausufernd und der der Autor erzählt und erzählt, von Dingen die ich überhaupt nicht relevant für die Geschichte empfinde. Dadurch wirkte es auf mich einfach zäh.
Was mich total gestört hat: Hier wird Seitenweise über Shakespeare und das Theaterstück von Romeo und Julia debattiert, wie es zu verstehen ist und Monologe und Dialoge werden gewälzt und wiederholt.
Es kommt mir vor als ob der Autor mir das unbedingt aufzwingen will, auf BIEGEN UND BRECHEN.
Wenn ich Shakespeare (und Romeo und Julia) lesen will greife ich direkt darauf zurück!
Hier hätte für mich gut und gerne mindestens die Hälfte raus gestrichen werden können.

Noch etwas zum Schreibstil, der ja hier so gelobt wird.
Poesie in einem Roman finde ich schön und gut, aber es muss passen und mir nicht aufgezwungen werden (so hat es sich für mich angefühlt – in den ersten beiden Dritteln).

Ich komme auch emotional an keine Person heran und obwohl so viel geschrieben wurde hat für mich keine Person irgendwie ein „Gesicht“, ich sehe irgendwie niemanden vor mir.
Mir haben die Gefühle und Emotionen gefehlt, bei mir ist nichts angekommen.

Ich finde, der Klappentext hat hier ganz falsche Erwartungen geweckt.
Ich habe eigentlich nichts von den hellen Nächten, dieses unglaublichen Sommers erfahren.
Die erste große Liebe war nur ein kleiner Nebenschauplatz und auch die Frage 20 Jahre später wie Charlie sich verhalten soll ist recht kurz abgehandelt.

OK das letzte Drittel im Buch ist dann besser. Aber das ist halt viel zu wenig.
Hier gibt es jetzt gute persönliche Gespräche und Gefühle.
Die Situation als Charlie seinen Vater betrunken findet und dann in die Badewanne steckt und auf ihn aufpasst ist wirklich beeindruckend. So etwas sollte kein 16jähriger durchmachen müssen.
Ja vor Charlie liegt ein einziges Chaos – und er ist ganz alleine damit (mit 16).


Autor:
Geboren 1966 in der englischen Grafschaft Hampshire, ging David Nicholls zum Studium nach Bristol, wo er Englische Literatur und Schauspiel belegte. Danach übernahm er einige Jahre lang immer wieder mal Rollen, aber eine Karriere als Schauspieler wurde dann doch nicht daraus. Zusammen mit seiner Familie lebt der Autor in London.

Mein Fazit:
Ein Buch bei dem der Klappentext ganz andere Erwartungen in mir geweckt hat und bei dem ich mich wirklich durch die ersten beiden Drittel gequält habe.
Deshalb kann ich nur 2 Sterne vergeben.


Veröffentlicht am 29.11.2019

Die Schuld jenes Sommers

Die Schuld jenes Sommers
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Die Schuld jenes Sommers, von Katherine Webb

Cover:
Sehr schön und passend, genau hier kann ich mir die Protagonisten vorstellen.

Inhalt:
Zwei Zeitebenen: einmal 1942, dann 1918.
Handlungsart: Bath in ...

Die Schuld jenes Sommers, von Katherine Webb

Cover:
Sehr schön und passend, genau hier kann ich mir die Protagonisten vorstellen.

Inhalt:
Zwei Zeitebenen: einmal 1942, dann 1918.
Handlungsart: Bath in England.

Nach einem Bombenangriff 1942 in Bath, wird das Skelett eines Kindes zu tage gefördert das vor 24 Jahren spurlos verschwunden ist.
Es war Frances beste Freundin Wyn.
Frances ist fassungslos. Denn ausgerechnet bei diesem Bombenangriff, verschwindet der kleine Davy, auf den Frances aufpassen sollte.
Von diesen beiden Ereignissen zerrissen, und einem eigenen unergründlichen Schuldgefühl bis ins tiefste erschüttert, versucht Frances den Jungen zu finden und herauszufinden was damals wirklich passiert ist.

Meine Meinung:
Bei dieser Geschichte ist eine traurige und beängstigende Atmosphäre während des ganzen Buches zu spüren.
Es entwickelt sich relativ ruhig und unaufgeregt, ohne große Höhen und Tiefen, das ganze Drama und die unglaubliche Tragik habe ich erst am Ende überblicken können.
Am Anfang und in der Mitte, dreht sich vieles im Kreis und es gibt ausschweifende Beschreibungen und sehr viel Details, die mit oft zu viel waren und es mir stellenweise (beim Lesen) zäh und langatmig vorkommen ließen.
Doch je weiter man liest desto spannender entwickelt sich die Geschichte, es wird zum Krimi.

Die Suche nach der Wahrheit, nach der eigenen, verdrängten Schuld (?), steht im Mittelpunkt, und hier wird es dann geheimnisvoll und spannend.

Wie bei einem Puzzle findet Frances Teil für Teil heraus, findet schmerzhaft Erinnerungen und Beweise.

Autorin:
Katherine Webb, geboren 1977, wuchs im ländlichen Hampshire auf und studierte Geschichte an der Durham University. Heute lebt sie in der Nähe von Bath, England

Mein Fazit:
Ein Roman der eher ruhig beginnt, dessen unglaubliche Tragik (von mir) erst am Ende ganz zu fassen und zu verstehen war.
4 Sterne.