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Veröffentlicht am 26.02.2019

Gestrandet in der Zwischenwelt

Gestrandet in der Zwischenwelt
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Gestrandet in der Zwischenwelt, von David Novel

Cover:
Schön und unwirklich, passend zur Geschichte.

Inhalt:
Eine junge Frau, erwacht furchtbar zerschunden an einem ihr fremden Strand. Sie kann sich ...

Gestrandet in der Zwischenwelt, von David Novel

Cover:
Schön und unwirklich, passend zur Geschichte.

Inhalt:
Eine junge Frau, erwacht furchtbar zerschunden an einem ihr fremden Strand. Sie kann sich an nichts mehr erinnern, nicht einmal ihr eigener Name will ihr einfallen.
Sie beginnt einen gnadenlosen Kampf ums Überleben.

Währenddessen scheint es lediglich Rebekka Braun, ihrer Kollegin und besten Freundin, aufgefallen zu sein, dass etwas Schreckliches geschehen sein muss.
Sie setzt alle Hebel in Bewegung und übernimmt auf eigene Faust Recherchen und gerät dabei in ein äußerst zwielichtes Milieu durch das prekäre Doppelleben ihrer Freundin.

Meine Meinung:
Eine sehr schöne Geschichte, sehr realistisch erzählt. Voller Empathie, sehr gut aufgebaut und mit vielen Spannungsmomenten.
Ich mochte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Die spirituelle Seite, mit den Nahtoderfahrungen, ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber ich finde, das ist wunderschön beschreiben.
Es wird auch klar wie wichtig Freundschaft, Vertrauen (in sich selber) und Liebe ist.

Autor:
David Novel ist ein deutscher Autor. Er lebt in der Nähe von Frankfurt am Main. Er beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit den Themen Glaube und Spiritualität.

Mein Fazit:
Ein sehr berührender Roman, mit magischen, bzw. spirituellen Momenten und Hintergrund. Ich war mit in einer anderen Welt.
Von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 23.02.2019

Die Fliedertochter

Die Fliedertochter
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Die Fliedertochter, von Teresa Simon


Cover:
Wieder so schon romantisch und mit hohem Wiedererkennungswert.

Inhalt:
Eine geheimnisvolle Schneekugel.
Das alte Tagebuch einer starken Frau.
Eine Liebe, ...

Die Fliedertochter, von Teresa Simon


Cover:
Wieder so schon romantisch und mit hohem Wiedererkennungswert.

Inhalt:
Eine geheimnisvolle Schneekugel.
Das alte Tagebuch einer starken Frau.
Eine Liebe, die nicht ausgelebt werden konnte.

Berlin 2018:
Paulina wird von ihrer mütterlichen Freundin Antonia gebeten, in Wien ein Erbstück (Tagebuch) abzuholen. Da Paulina selber gerade in einer Liebeskrise steckt, nimmt sie diesen Auftrag gerne an um für sich eine Auszeit zu haben.

Berlin 1936:
Hier beginnt das Tagebuch.
Die Sängerin Luzie Kühn steht ganz am Anfang ihrer Kariere. Doch als Jüdin fühlt sie sich in Berlin nicht mehr sicher, zumal Dr. Joseph Goebbels, ein Auge auf sie geworfen hat.
Sie verlässt Berlin und ihre geliebten Großeltern um in Wien neu durchzustarten. Dort verliebt sie sich in den charismatischen Bela Król und der Himmel hängt für sie voller Geigen.
Aber als die „Braune Macht“ auch in Wien angekommen ist, ist Luzie ihres Lebens nicht mehr sicher und lernt die Hölle auf Erden kennen.

Meine Meinung:
Hier werden quasi mehrere Geschichten erzählt und miteinander verbunden.
Luzie aus der Vergangenheit, dann die der Seniorin Antonia, die „jüngste“ Paulina und auch Paulinas Mutter Simone, hat ihre eigene Geschichte

Die Tagebucheinträge werden durch weitere Beiträge zur Vergangenheit ergänzt, so dass wir als Leser völlig in die damalige Zeit versinken können und uns Luzie ganz nahe fühlen. Somit bangen und leiden wir hautnah mit ihr, was mir öfters Tränen in die Augen getrieben hat und ich tief durchatmen musste.
Es ist unglaublich was die Menschen damals erdulden mussten.
Doch zum Glück gibt es auch hier die wenigen „Engel in der Hölle“.

Die Gegenwart konnte ich nicht immer nachvollziehen. Hier konnte ich einiges nicht verstehen und nicht nachvollziehen. Bei manchem dachte ich: so handelt man doch nicht.
Aber das ist nur meine Meinung.

Einen ganz besonders schönen Satz aus dem Buch möchte ich hier noch zitieren:
Es gibt immer ein Stück Himmel, um den Kopf zu hebe

Autorin:
Teresa Simon ist das Pseudonym einer bekannten deutschen Autorin, die mit ihrem Mann in München lebt. Sie reist gerne (auch in die Vergangenheit), ist neugierig auf ungewöhnliche Schicksale, hat ein Faible für Katzen und bewundert alles, was grünt und blüht.
Die Vorgängerromane, Die Frauen der Rosenvilla, Die Holunderschwestern und Die Oleanderfrauen , alle unabhängig und in sich abgeschlossen, kann ich nur empfehlen.

Mein Fazit:
Die Gegenwart konnte mich nicht ganz überzeugen.
Aber die Geschichte um Luzie ist so herzergreifend, romantisch, tragisch, grausam und bittersüß, dass Tränen fließen und ich beim Lesen in eine andere Welt entschwebe.

Veröffentlicht am 21.02.2019

Kreuzfahrt zartbitter

Kreuzfahrt zartbitter
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Kreuzfahrt zartbitter,
ein Reality Roman von Riccardo H. Wood

Cover:
Sehr romantisch, einfach zum Träumen.

Inhalt:
Die unter schweren Depressionen leidende Elena, begibt sich auf eine wundervolle Kreuzfahrt ...

Kreuzfahrt zartbitter,
ein Reality Roman von Riccardo H. Wood

Cover:
Sehr romantisch, einfach zum Träumen.

Inhalt:
Die unter schweren Depressionen leidende Elena, begibt sich auf eine wundervolle Kreuzfahrt in den hohen Norden. Sie will alles genießen und sehen wo sich ihr Gefühlslevel einpendelt.

Bei dieser Art von Reality Roman, spricht Elena uns als Leser immer wieder direkt an, dadurch ist das Gefühl mitten drin und dabei zu sein, sehr präsent.
Dies liest sich am Anfang recht befremdlich.


Meine Meinung:
Ein ganz unglaubliches Buch.
Es handelt von Elena einer tief verzweifelten und einsamen Person. Sie geht auf diese Kreuzfahrt um sich etwas Schönes zu gönnen, sie kann diese Kreuzfahrt auch sehr genießen und doch zieht es sie immer wieder runter.
Die Geschichte zeigt, wie schwer es, für an Depressionen leidenden Menschen ist, das Leben zu genießen. Wie stark die Schwankungen, trotzt allem Schönen, sein können.

Durch die tollen Landschafts- und Reise-Beschreibungen werde ich beim Lesen sehr an meine tolle Reise nach Norwegen erinnert und all die schönen Bilder sind sofort wieder da.

Doch ich konnte dieses Buch, im Endeffekt, nicht voll und ganz genießen.
Denn ich musste zu sehr mit Elena leiden. Ich kenne alle ihre Probleme und ihre Gedanken, die schlechten Gefühle (leider aus eigener Erfahrung). Wie mit einer kalten Faust, wurde mein Magen und mein Herz immer wieder zusammengedrückt. Weil diese Gefühle immer wieder in mir hochkamen. Es war teilweise schwer, das Buch weiterzulesen, weil ich wirklich Angst hatte zu sehr runtergezogen zu werden.

Und trotzdem, oder gerade deshalb muss ich dem Buch volle Sternenzahl geben, weil es so realistisch und authentisch geschrieben ist, wie das Leben eben so spielt. Auch wenn ich mir hier dann lieber doch ein offenes Ende, als dieses traurige gewünscht hätte.
Ja es ist nun mal leider so, dass im Leben nicht alles gut ausgeht, und dass es hier nicht immer ein Happy End gibt.
Aber will ich das in einem Buch auch so??
Ich für mich sage Nein!

Ich denke für Betroffene, also Menschen die selber an Depressionen leiden ist dieses Buch nur mit Einschränkungen zu empfehlen.
Aber auch für Menschen die solchen helfen, kann es sehr deprimierend und traurig sein.
Denn die Frage: WARUM, wird immer im Raum stehen bleiben und niemand wird hier eine Antwort finden.

Autor:
Riccardo H. Wood wohnt in Deutschland/Unterfranken und schreibt unter Pseudonym

Mein Fazit:
Also das Buch hat mich sehr aufgewühlt, berührt und sehr beschäftigt.
Es hat mich aber auch sehr traurig zurückgelassen.

Veröffentlicht am 19.02.2019

Liebe geht durch den Garten

Liebe geht durch den Garten
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Liebe geht durch den Garten, von Ulrike Hartmann

Cover:
Hell, locker und leicht – passt.

Inhalt:
Stadtpflanze Anna hat es gerade nicht leicht.
Sie findet sich immer noch nicht mit ihrer Scheidung zurecht, ...

Liebe geht durch den Garten, von Ulrike Hartmann

Cover:
Hell, locker und leicht – passt.

Inhalt:
Stadtpflanze Anna hat es gerade nicht leicht.
Sie findet sich immer noch nicht mit ihrer Scheidung zurecht, in ihrer kleinen Wohnung ist es mit den beiden Söhnen doch recht beengt und außerdem herrscht gerade ein Höllenlärm, da eine umfassende Sanierung das ganze Gebäude erbeben lässt.
Kurzer Hand pachtet sie einen Schrebergarten um dort die Ruhe und Entspannung für sich und ihre Söhne zu finden.
Doch Max und Anton sind alles andere als begeistert und auch die Idylle im Grünen ist trügerisch. Denn der attraktive Nachbar Paul, wird auch von der anderen Nachbarin, der Anwältin Dr. Sabine Rodenberg beansprucht.
Und so beginnt ein Tauziehen um den Garten und die Liebe

Meine Meinung:
Eine schöne Geschichte.
Mit dem Einstig sind wir sofort mitten drin und die Story nimmt rasch an Fahrt auf.
Anna ist sehr sympathisch. Ihr Charakter sowie auch der von allen anderen Personen ist lebendig und individuell gestaltete. Die Personenzahl ist gut überschaubar, so dass ich sofort den Überblick habe und behalte.
Es wird ein schöner Spannungsbogen, vom Anfang bis zum Schluss gezogen.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr humorvoll.
Es werden viel Alltagssituationen auf liebevolle weise eingebettet und bringen mich zum schmunzeln: Mutter –Sohn-Beziehung; oberlehrerhafte Hauseigentümerin; liebevolle Ersatzoma; Kleingartenverein; so manches Fettnäpfchen wird zielsicher gesucht, gefunden und angesteuert.
Auch die Liebe findet ihren Weg in die Kleingartenanlage, und über Umwege findet Amor doch noch die richtigen um seine Pfeile abzuschießen.

Autorin:
Ulrike Hartmann studierte in Münster, Berlin und an der Sorbonne in Paris. Sie arbeitete in verschiedenen Verlagen, reiste mit dem Rucksack allein quer durch die USA und unterrichtete zwei Jahre lang als Interkulturelle Trainerin in Kalifornien. Heute lebt sie mit ihrer Familie im Ruhrgebiet und ist leidenschaftliche Kleingärtnerin.

Mein Fazit:
Eine witzige, schwungvolle und voller Temperament erzählte Geschichte.
Das Buch hat mir schöner Lesestunden geschenkt, deshalb 5 Sterne

Veröffentlicht am 15.02.2019

Niemals ohne sie – eine verwirrende Tragödie

Niemals ohne sie
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Niemals ohne sie, von Jocelyne Saucier


Inhalt:
Die Cardinals sind eine ungewöhnliche Familie.
Einundzwanzig Kinder, die in einem kanadischen Dorf mehr oder weniger sich selber überlassen sind.

Nach ...

Niemals ohne sie, von Jocelyne Saucier


Inhalt:
Die Cardinals sind eine ungewöhnliche Familie.
Einundzwanzig Kinder, die in einem kanadischen Dorf mehr oder weniger sich selber überlassen sind.

Nach einem „Unglück“ das nicht erwähnt werden darf, fällt die Familie auseinander und zerstreut sich auf der ganzen Welt.

Ein Familiendrama, das sich langsam von „hinten“ und aus lauter einzelnen Puzzleteilen zusammensetzt.

Meine Meinung:
Es ist schwer hier meine Kritik zu erklären.
Eigentlich hatte ich eine Geschichte um eine Familie erwartet die durch dick und dünn zusammenhält.
Ja ok, irgendwie war es ja auch so, aber diese Lüge die jeder für jeden aufrecht erhielt, hat die Familie auseinander gerissen und in alle Winde zerstreut.
Aber die Erzählweise für diese Tatsache fand ich sehr verwirrend.
Wir erfahren alles aus der Sicht einiger erwachsener Kinder, jeder erzählt etwas aus seiner Sicht, teilweise wirre Episoden, keiner weiß alles, jeder hat seine Geschichte zu erzählen und wir als Leser können uns dann eine Geschichte basteln.
Eine Geschichte die vor dem „Unglück“ von einer Familie erzählt, in der die Kinder sich selber überlasen waren und aus Grausamkeit und Boshaftigkeit, das reinste Chaos über das „Dorf“ brachten.
Hier konnte ich auch nie verstehen warum so viel Aggression in der Familie war, vor allem untereinander(wo doch die Familie alle galt?) oder gegen Außenstehende.
Das Unglück selber wird Jahrelang verschwiegen, und gerade das zerreißt die Familie.

Den Schreibstil würde ich als lyrisch, sehr blumig und detailverliebt, teilweise sehr hochtrabend beschreiben.

Mein Fazit:
Eine unglaubliche Familiengeschichte. Ein Drama, eine Tragödie.
Aber mit dem Schreibstil und der Erzählweise bin ich gar nicht klar gekommen. Deshalb bin ich mit dem Buch, das bestimmt sehr polarisieren wird, nicht warm geworden. Ich bin verwirrt und habe das Gefühl irgendwas nicht verstanden zu haben.
3 Sterne.