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Veröffentlicht am 22.04.2024

Unter dem Moor – sehr gelungen

Unter dem Moor
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Unter dem Moor, von Tanja Weber

Cover:
Das Cover gefällt mir super, so schön geheimnisvoll.

Inhalt und meine Meinung:
Drei Frauen am Stettiner Haff: eine stirbt, eine rächt sich, eine kann sich retten.
Soweit ...

Unter dem Moor, von Tanja Weber

Cover:
Das Cover gefällt mir super, so schön geheimnisvoll.

Inhalt und meine Meinung:
Drei Frauen am Stettiner Haff: eine stirbt, eine rächt sich, eine kann sich retten.
Soweit so gut und richtig. Doch den restlichen Klappentext finde ich irreführend und teilweise falsch.

Die drei Frauen haben grundsätzlich nichts miteinander zu tun, bis auf den Handlungsort und die Tatsache, dass der Hund von Nina (der Ärztin mit Burn Out) Knochen der einen Frau ausbuddelt.

Der Einstig ist zwar etwas ruhig, aber dann wird es sehr spannend. Flüssig und voll Emotionen, die ich auch gut nachempfinden konnte.

Wir erleben die Zeit um 1936, in der die 16 jährige Gina in ein Landjahr, im Stettiner Haff geschickt wird und dort zur „brauen Ideologie“ verdonnert wird.
Dann erleben wir die Zeit um 1972, im geteilten Deutschland lebt Sigrun mit ihrer kleinen Familie in der DDR und ist zerrissen zwischen dem Wunsch nach Freiheit und dem geborgen sein in ihrer kleinen Familie.
Als drittes erleben wir die heutig Zeit und die Situation von Nina der Ärztin, die sich eine Auszeit vom stressigen Arbeitsalltag gönnt.

Alle drei Frauen haben ein besonderes Schicksal und ihre eigenen Probleme die sie bewältigen müssen. Dabei habe ich mit Gine am meisten gelitten und das Schicksal von Sigrun ist sehr dramatisch.

Die Autorin versteht es sehr geschickt diese drei Situationen miteinander zu verknüpfen und zu einem tollen Roman zu verweben.

Autorin:
Früher hatte Tanja Weber großen Respekt davor, ein Buch zu schreiben. Doch seit sie einmal damit angefangen hat, kann sie nicht mehr aufhören: Aus einem Roman entstehen immer wieder Ideen für weitere. Ihre Bücher handeln von Menschen, die sich etwas trauen, obwohl sie Angst haben, und sie erzählen von all den Zumutungen, denen wir im Leben ausgesetzt sind. 

Mein Fazit:
Ein toller Roman, den ich verschlungen habe.
Von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 17.04.2024

Das andere Tal – düster, trostlos und verwirrend

Das andere Tal
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Das andere Tal, von Scott Alexander Howard

Cover:
Es gefällt mir gut und es ist typisch für den Diogenes Verlag.

Inhalt und meine Meinung:
Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Leserunde lesen und dabei ...

Das andere Tal, von Scott Alexander Howard

Cover:
Es gefällt mir gut und es ist typisch für den Diogenes Verlag.

Inhalt und meine Meinung:
Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Leserunde lesen und dabei ist schon klar geworden, dieses Buch wird sehr unterschiedlich aufgenommen.

Im Buch geht es um die Möglichkeiten von Zeitreisen.
Alles spielt sich in einem geschlossenen Tal, mit ringsum hermetisch abgeriegelten Grenzen ab. Rechts und links von dem Tal sind die identisch gleichen Täler, nur eben jeweils entweder zwanzig Jahre in der Zukunft oder zwanzig Jahre in der Vergangenheit.
Gegenseitige Besuche werden nur in ganz seltenen Ausnahmefällen und nach vorheriger Antragstellung und dann unter strenger Bewachung genehmigt.
Dass dies zu etlichen Problemen führt ist ja verständlich.

Ich konnte mich irgendwie nicht so gut ins Buch rein finden.
Die Problematik und die sich durch die Zeitreisen ergeben, sind mir durch meine Logik, mit zu vielen Fehlern verbunden oder einfach nicht erklärbar und zu konstruiert. Vor allem dem Ende zu fand ich es total verwirrend.
Auch blieben mir die Protagonisten zu distanziert, zu kalt und nichtssagend.
Den Grundtenor der Geschichte empfinde ich als trostlos und deprimierend.
Für mich blieben auch viele Fragen die sich beim Lesen aufgetan haben unbeantwortet.

Autor:
Scott Alexander Howard lebt in Vancouver, British Columbia. Er wurde an der Universität von Toronto in Philosophie promoviert und war Postdoktorand in Harvard, wo er sich mit der Beziehung zwischen Erinnerung, Emotionen und Literatur beschäftigte. Das andere Tal ist sein erster Roman.

Mein Fazit:
Für mich kein Buch das ich zur Unterhaltung lese.
Von mir 2,5 Sterne, die ich bei vollen aufrunde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.04.2024

Mühlensommer – interessant, mit einigen Schwächen

Mühlensommer
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Mühlensommer, von Martina Bogdahn

Cover:
Ein romantisches Cover das aufs Land passt.

Inhalt und meine Meinung:
Die Autorin erzählt von einem Leben auf dem Land. Mal romantische Rückblicke, dann wieder ...

Mühlensommer, von Martina Bogdahn

Cover:
Ein romantisches Cover das aufs Land passt.

Inhalt und meine Meinung:
Die Autorin erzählt von einem Leben auf dem Land. Mal romantische Rückblicke, dann wieder unverstellt und total realistisch ohne rosarote Brille.
Rückblicke die ich vorbehaltlos bestätigten kann, bin selber in einem kleinen Dorf mit 500 Einwohner und der Landwirtschaft groß geworden.
Es gab also viele Aha und „ja so war es“ Momente.

Es gibt keine Kapitel oder Überschriften. Der Wechsel von der Gegenwart in die Vergangenheit und umgekehrt ist relativ sprunghaft und willkürlich. Oft merke ich erst einen Absatz später, dass wieder gewechselt wurde – das ist sehr ungünstig und unterbricht den Lesefluss oft.
Der Schreibstil wirkt auf manchmal auch etwas hölzern oder steif.

Erst sehr spät im Buch kommt es dann zu dem schweren Streit zwischen Maria und Thomas. Wer hat mehr geleistet? Wer soll was noch leisten? Soviel schwelt unter der Oberfläche.
Hier geht mir dann die Versöhnung zu einfach und zu schnell.
Das offene Ende (Erbe, Mühlenbäckerei?) finde ich dann schade. Es hätte mich wirklich interessiert wie die Autorin den Konflikt um das Erbe und die Lebensumstände der Beteiligten lösen wollte.

Die kurze Andeutung der Romanze hätte das Buch nicht gebraucht.

Autorin:
Martina Bogdahn, geboren 1976 in Weißenburg, ist auf einem Einödhof in Mittelfranken aufgewachsen und hat in Nürnberg Kommunikationsdesign studiert. Sie lebt und arbeitet als Fotografin in München. So oft sie kann, backt sie in der Mühlenbäckerei ihrer Eltern nach alter Tradition Holzofenbrot.

Mein Fazit:
Ein interessantes Buch mit einem unverstellten Blick auf das Landleben und eine kleinen Landwirtschaft vor etlichen Jahren.

Veröffentlicht am 15.04.2024

Hildur –wieder ein spannender Islandkrimi

Hildur – Das Grab im Eis
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Hildur – das Grab im Eis, von Satu Rämö

Cover:
Die einsame Küstengegend auf dem Foto passt zum Handlungsort der Geschichte.

Inhalt und meine Meinung:
Dies ist der 2. Band der Hldur-Reihe, der erste hat ...

Hildur – das Grab im Eis, von Satu Rämö

Cover:
Die einsame Küstengegend auf dem Foto passt zum Handlungsort der Geschichte.

Inhalt und meine Meinung:
Dies ist der 2. Band der Hldur-Reihe, der erste hat mir schon gut gefallen und dieser hier nun ist genauso klasse, sogar eine Spur spannender.
Der Handlungsort sind wieder die isländischen Westfjorde, eine unglaublich tolle Landschaft. Kalt und teilweise sehr unwirtlich.

Dieses mal muss Hildur, zusammen mit ihrem finnischen Kollegen Jakob den Mord an einem korrupten Kommunalpolitiken aufklären. Verdächtige gibt es viele.
Eine spannende Ermittlung beginnt, die in einen ungeahnte Richtung führt.

Der zweite spannende Handlungsstrang dreht sich um die vor Jahren spurlos verschwundenen Schwestern von Hildur. Hier erfahren wir Leser um einiges mehr als Hildur und diesen Teil finde ich diesmal wirklich total aufregend, und am Ende schockierend.

Das Ende lässt mich zufrieden und mit einem gewissen „Aha“ zurück.

Autorin:
Die Finnin Satu Rämö zog vor zwanzig Jahren für ein Auslandssemester nach Island, um isländische Kultur und Literatur zu studieren. Heute arbeitet sie als Autorin, Bloggerin und Mentorin und lebt mit ihrem isländischen Mann und ihren zwei Kindern in der Kleinstadt Ísafjörður im Nordwesten Islands.

Mein Fazit:
Ein spannender Islandkrimi mit einem tollen Mix aus Ermittlungen und Privatkleben.
Von mir 5 Sterne und ich freue mich auf Oktober, auf den nächsten Band.

Veröffentlicht am 15.04.2024

Mordseesturm – wenn das Fass überläuft

Mordseesturm
5

Mordseesturm, von Emmi Johannsen

Cover:
Super süß, mir gefällt es.

Inhalt und meine Meinung:
Der fünfte Band des Borkum-Krimis mit den Hobby-Ermittlern Caro und Jan.
Alle sind in sich abgeschlossen und ...

Mordseesturm, von Emmi Johannsen

Cover:
Super süß, mir gefällt es.

Inhalt und meine Meinung:
Der fünfte Band des Borkum-Krimis mit den Hobby-Ermittlern Caro und Jan.
Alle sind in sich abgeschlossen und können auch unabhängig voneinander oder einzeln gelesen werden.

Alle beginnt mit einem starken Prolog. Ein Mensch der viel Schuld auf sich geladen hat, stirbt.

Nach einem heftigen Sturm, wird von Caros Hund Aila, eine Leiche gefunden. Klar dass sich Caro mit tatkräftiger Hilfe von Jan sofort in die Ermittlungen stürzt.

Der Schreibstil ist einfach nur super: flüssig, locker, lebendig und packend.
Eine perfekte Mischung aus Spannung (die von Anfang bis zum Ende durchhält und immer wieder neue Wendungen beringt und ich mir beim Lesen gefühlt tausend Fragen stelle) Drama, Emotionen, Schockmomenten (wenn es z.B. um die Zustände in den Kinderverschickungsheimen von früher geht).
Dabei aber immer wieder eine gehörige Portion feiner Humor oder Ironie um das Ganze aufzulockern und nicht düster werden zu lassen.
Die Personen sind dabei sympathisch und sehr individuell gezeichnet, so das mit der herrlichen Landschaft der Insel Borkum bei mir im Kopf ein wunderbares komplettes Kopfkino ablief.

Autorin:
Emmi Johannsen ist das Pseudonym von Christine Drews. Mit ihren Romanen, Thrillern und Krimis konnte sie bereits etliche Leser im In- und Ausland begeistern. Mit ihren Borkum-Krimis erfüllt sie sich einen besonderen Traum: Inspiriert von ihrer liebsten Urlaubsinsel schreibt sie nun als Emmi Johannsen eine humorvolle Krimireihe um Caro Falk und Jan Akkermann, die gemeinsam auf Borkum Verbrecher jagen.

Mein Fazit:
Was soll ich sagen: Ein Regio-Nordsee-Krimi vom Feinsten.
Beste Unterhaltung. Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 5 Sterne mit Plus.

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  • Cover
  • Spannung