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Veröffentlicht am 22.06.2020

Die Verlorene Tochter der Sternbergs

Die verlorene Tochter der Sternbergs
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Die Verlorene Tochter der Sternbergs, von Armando Lucas Correa

Cover:
Weckt schon mal irgendwie Mitleid.

Inhalt:
Das Leben der Jüdin Lina Sternberg, von kurz vor ihrer Geburt in Berlin, bis ins Heute ...

Die Verlorene Tochter der Sternbergs, von Armando Lucas Correa

Cover:
Weckt schon mal irgendwie Mitleid.

Inhalt:
Das Leben der Jüdin Lina Sternberg, von kurz vor ihrer Geburt in Berlin, bis ins Heute 2015 in New York.
Ihr Weg ist bestimmt durch Flucht, Lager, eine Odyssee durch Frankreich und eine neue Identität.

Meine Meinung:
Eine schreckliche Geschichte und leider kein Einzelfall wie wir heute wissen.
Das Ganze ist aus der Sicht der Kinder sehr emotional erzählt, aber die Emotionen bleiben nicht haften.

Irgendwie wird wichtiges wie nebenbei erwähnt und anderes wird wiederum sehr ausführlich behandelt.
Die Personen und Charaktere bleiben blass und unglaubwürdig, so auch Amanda oder die Kinder.

Oft war es auch etwas verwirrend für mich zu lesen und es war nicht immer einfach der Handlung und den Gedankengängen zu folgen.

Klar leben und agieren die Menschen in Kriegszeiten anders als heute, aber bei Amanda erkenne ich kaum einen Trennungsschmerz, außer wenn sie ihre Briefe schreibt sehe ich keine Gefühlsregung. Auch die Kinder agieren mir viel zu erwachsen und für mich nicht glaubhaft. Die ganze Handlung hat zu viele für mich unrealistische Stellen.

Ab der Mitte des Buches stellt sich ein gewisse „Langeweile“ ein und das ist bei der Dramatik der Geschichte dann doch wohl auf die Schreibweise zurückzuführen.

Mein Fazit:
Eine Geschichte die berührt, aber der die Tiefe oder das gewisse Etwas (Empathie) fehlt um länger nachzuwirken und sich aus der Masse der Bücher mit diesem Thema abzuheben und einzuprägen.
Von mir : knappe 3 Sterne.


Veröffentlicht am 19.06.2020

Dreckiges Geld

Dreckiges Geld
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Dreckiges Geld, von Stephan Leenen

Cover:
Passend zum Inhalt.

Inhalt:
Dies ist nun der fünfte Fall von dem Berliner Kommissar Ralf Ziether und seiner Kollegin Brit Brendehorst.

Unbekannte haben Geldautomaten ...

Dreckiges Geld, von Stephan Leenen

Cover:
Passend zum Inhalt.

Inhalt:
Dies ist nun der fünfte Fall von dem Berliner Kommissar Ralf Ziether und seiner Kollegin Brit Brendehorst.

Unbekannte haben Geldautomaten darauf programmiert, zu einem bestimmten Zeitpunkt den kompletten Bargeldbestand auszuwerfen.
Plötzlich liegt ein junger Mann tot am Spreeufer – er trägt dieselben Maske wie die Mitglieder der “Automatenbande“.
Dies leibt nicht der einzige Tote.
Und auch die Presse wittert eine Sensation und mischt kräftig mit.

Meine Meinung:
Dies ist mein zweiter Roman des Autors und der Spreenebel –Reihe.
Man kann die Bücher gut unabhängig voneinander lesen.

Allerdings bin ich mit diesem hier nicht so recht glücklich geworden.
Es ist sehr viel IT-Wissen (oder Kenntnisse in er internationalen Finanzwelt) gefordert. Ich verstehe oft nur Bahnhof: Administrationsrechte, Server, Konfiguration, mailprovider, domain, router, sind nur wenige von den Wörtern die laufend eine Rolle spielen.

Für mich ist das ganze sehr verwirrend

Dieses mal wird auch sehr viel (zu viel) Raum für die privaten Probleme und persönlichen Befindlichkeiten der beiden Kommissare eingeräumt, das ist mir eindeutig zu viel.
Und Ralf Ziethers „Visionen“ – sind schon sehr esoterisch…

Und am Ende sieht man mal wieder: Die „Kleinen“ werden gehängt und die „Großen“ lässt man laufen….

Autor:
Stephan Leenen, Jahrgang 1958, ist Germanist und promovierter Historiker. Sein beruflicher Lebensweg ist wohl so vielschichtig wie sein Roman: Leiter eines Windmühlenmuseums, freiberuflicher Dozent oder Geschäftsführer einer Stadtmarketinggesellschaft.
Da ihn seine beruflichen Aufgaben immer wieder mal nach Berlin führen, nutzt Leenen zwangsläufig jede Gelegenheit zu Recherchen vor Ort. Mit U- und S-Bahn durch Berlin zu rattern, den Leuten aufs Maul zu schauen und nach ungewöhnlichen Ecken für seine Romanszenen zu suchen, ist ihm dabei ein besonderes Vergnügen.

Stephan Leenen ist glücklich verheiratet und hat drei Kinder. Er lebt mit seiner Familie in Bremen.

Mein Fazit.
Mir war das zu viel IT Fachwissen und das Ganze zu verwirrend.
Leider diesmal kein Lesegenuss, deshalb von mir knappe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 16.06.2020

Brav kann ich auch, bringt aber nix

Brav kann ich auch, bringt aber nix
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Brav kann ich auch, bringt aber nix, Ingrid Metz-Neun

Cover:
Rosarot und Hellblau –man sollte sich öfters das Leben „schön reden“.

Inhalt:
Eine „Biographie“ über ein etwas anderes Leben, das sich so ...

Brav kann ich auch, bringt aber nix, Ingrid Metz-Neun

Cover:
Rosarot und Hellblau –man sollte sich öfters das Leben „schön reden“.

Inhalt:
Eine „Biographie“ über ein etwas anderes Leben, das sich so gar nicht an die „Normen“ der Gesellschaft hält.

Meine Meinung:
Die Geschichte hat mich doch sehr überrascht.
Ein etwas anderer Lebensbericht.
Maja, eine alleinerziehende Mutter, die für mich sehr widersprüchlich ist.
Sie ist unglaublich stark und will selbstbestimmt leben, sich von niemand abhängig machen, und hat dabei ihre eigenen Moralvorstellungen. Dabei sucht sie doch irgendwie auch einen Platz, einen Anker und Wärme oder Liebe und Geborgenheit für sich und ihren Sohn, den sie über alles liebt.
Mit Sex geht sie dabei sehr freizügig um, das ist bestimmt nicht jedermanns Sache.

Der Schreibstil hat mich überrascht.
Auf er einen Seite sehr direkt und gerade heraus, dann wieder romantisch und etwas altmodisch. Sehr schnelle Wechsel von Handlung und Denkweisen. Mal wirkt es sehr natürlich und realistisch, dann wieder total konstruiert (oder kann ich mir sowas teilweise nur nicht vorstellen)?

Autorin:
Ingrid Metz-Neun, Jahrgang 1950, Schauspielerin, Sprecherin, Regisseurin, Autorin. Lebt nach vielen Großstadtjahren in einem kleinen Dorf an der Nordsee. Neben meist witzigen Kurzgeschichten und Gedichten schreibt sie Romane über das Leben.

Mein Fazit:
Ein sehr turbulentes und außergewöhnliches Leben (in den 70er, 80er und Folge- Jahren), in dem Maja sehr um ihre Selbständigkeit kämpft und ihren Körper sehr freizügig einsetzt.
Von mir 3,5 Sterne die ich auf 4 aufrunde.

Veröffentlicht am 15.06.2020

Marianengraben

Marianengraben
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Marianengraben, von Jasmin Schreiber

Cover:
Es ist vielleicht etwas dunkel, aber vom Thema her passt es gut.

Inhalt:
Paula kommt nicht über den Tod ihre kleinen Bruders hinweg, der im Urlaub ertrank. ...

Marianengraben, von Jasmin Schreiber

Cover:
Es ist vielleicht etwas dunkel, aber vom Thema her passt es gut.

Inhalt:
Paula kommt nicht über den Tod ihre kleinen Bruders hinweg, der im Urlaub ertrank. Sie stürzt in eine tiefe Depression.
Die Begegnung mit dem mysteriösen Helmut, einem älteren Herrn, auf einem nächtlichen Friedhof, gibt ihr für den Moment ein neues Ziel.
Und auf ihrer gemeinsamen Fahrt erkennen sie, dass sie viele Gemeinsamkeiten haben.

Meine Meinung:
Eine unglaubliche Geschichte, die mich total in seinen Bann gezogen hat.

Sie ist bittersüß und zu Herzen gehend rührend, da sind schon ein paar Tränen geflossen.

Der Schreibstil ist sehr behutsam, auf der einen Seite unglaublich traurig und voller Emotionen, aber dabei auch an vielen Stellen unglaublich witzig und hoffnungsvoll.

Hier geht es um Trauerbewältigung, die gestaltet sich für jeden anders ja, aber hier kann man sich doch viel Tröstliches herauslesen.

Autorin:
Jasmin Schreiber, geboren 1988, ist studierte Biologin und arbeitet als Kommunikationsexpertin und Autorin. Sie arbeitet ehrenamtlich als Sterbebegleiterin und Sternenkinder-Fotografin. Jasmin Schreiber lebt in Frankfurt am Main.

Mein Fazit:
Es geht um Trauer und Schuldgefühle.
Aber auch um das Leben, um die Schönheit, Mut und Zuversicht.
Ich bin begeistert, deshalb volle Punktzahl und Daumen begeistert nach oben.

Veröffentlicht am 13.06.2020

Orangenträume - wunderbar

Orangenträume
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Orangenträume, von Manuela Inus

Cover:
Passt zum Inhalt des Buches.

Inhalt:
Jedes Jahr im Juli treffen sich die vier Freundinnen, Michelle, Jennifer und Rosemary auf der Orangenfarm von Lucinda um ...

Orangenträume, von Manuela Inus

Cover:
Passt zum Inhalt des Buches.

Inhalt:
Jedes Jahr im Juli treffen sich die vier Freundinnen, Michelle, Jennifer und Rosemary auf der Orangenfarm von Lucinda um unbeschwerte “Orangentage“ zu verbringen.
Als Kinder wuchsen sie gemeinsam auf, nun hat das Leben sie weit verstreut und jede hat ihr Päckchen zu tragen, doch diese Tage wollen alle unbeschwert genieße.
In diesem Jahr ist alle anders, wie es aussieht ist der Zeitpunkt gekommen die Geheimnisse zu lüften.

Meine Meinung:
Ich bin begeistert!
Ein Roman über die Freundschaft von vier Frauen, die jede mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen hat.
Und hier trägt sie die Freundschaft und gibt ihnen Halt und Hilfe.
Einfach wunderbar: dabei ohne künstlich wirkende Konstruktionen.
Einfach sehr schöne, realistisch, dabei auf jedenfalls sehr romantisch, witzig, aber auch dramatisch und traurig.
Es werden auch sozialpolitische Themen angesprochen und eingeflochten.

Der Schreibstil ist super flüssig, die handelnden Personen sind sehr gut charakterisiert und ich fühle mich beim Lesen mitten drin und sehr wohl. Mein Kopfkino läuft sofort an.

Autorin:
Manuela Inusa wurde 1981 in Hamburg geboren und wollte schon als Kind Autorin werden. Kurz vor ihrem dreißigsten Geburtstag sagte die gelernte Fremdsprachenkorrespondentin sich: »Jetzt oder nie!« Die Autorin liebt es zu reisen. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern noch immer in ihrer Heimatstadt.

Mein Fazit:
Ein ganz wunderbarer Roman:
Vier Frauen, jede hat ihr Päckchen zu tragen. Aber ihre Freundschaft ist stärker als alles und gegenseitig können sie sich Halt und Hilfe sein.
Einfach wunderschön! Von mir klar: Daumen nach oben und volle 5 Sterne.