Profilbild von Gelinde

Gelinde

Lesejury Star
offline

Gelinde ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gelinde über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2020

L(i)eben ist....eine Mottoparty

L(i)eben ist....eine Mottoparty
0

L(i)eben ist....eine Mottoparty , von Kathrin Langer

Cover:
Gefällt mir gut, aber so richtig habe ich keinen Bezug zum Inhalt gefunden.

Inhalt:
Sophie steht mit 47 Jahren, an einem Wendepunkt ihres ...

L(i)eben ist....eine Mottoparty , von Kathrin Langer

Cover:
Gefällt mir gut, aber so richtig habe ich keinen Bezug zum Inhalt gefunden.

Inhalt:
Sophie steht mit 47 Jahren, an einem Wendepunkt ihres Lebens.
Ihre Ehe (in der sie sich schon lange nicht mehr wohlfühlt) wird für sie immer mehr zur Belastung. Auch ihre Freundinnen raten ihr, dem Trauerspiel endlich ein Ende zu machen.
Sophie beschließt einen Schlussstrich zu ziehen, nur ihr Ehemann ignoriert alle ihre Aktivitäten.
Genau in dieser Phase meldet sich ihre alte Jugendliebe.

Meine Meinung:
Ein sehr gut aufgebauter Roman. Er beginnt 1994 und wir erfahren wie Sophie „erwachen“ geworden ist, wie sie in ihre Ehe „geschlittert“ ist.
Ich muss sagen mir ist Sophie sofort sympathisch und es ist beängstigend in wie vielem ich mich in ihr wiederfinden kann.
Ihre Gedankenwelt ist für mich sehr gut zu verstehen und nachzuvollziehen.

Im Schlussteil wird es dann teilweise recht pathetisch, aber so würde ich es mir auch wünschen (wenn es denn ginge). Sophie handelt dann einfach sehr direkt und ohne große Umwege.
Irgendwie ist es für mich wie ein wahr gewordenes Märchen.

Das direkte Ende kommt dann aber doch sehr abrupt. Hier hätte ich mir ein paar Seiten mehr gewünscht.

Ich finde dies ist ein Frauen/Liebesroman, wie ihn das Leben so schreibt (wobei es vielleicht selten ein solches Happy End gibt).

Autorin:
Kathrin Langer wurde in Hamburg geboren. Nach dem Studium der Kulturwissenschaften in Lüneburg machte sie aus ihrer Leidenschaft, dem Schreiben, ihren Beruf. Wobei sie sich selbst auf kein Genre festlegen möchte und sich lieber von ihrer Lust und Laune inspirieren lässt – schließlich schreibt das wahre Leben auch seine verschiedenen kleinen und großen Geschichten.

Mein Fazit:
Ein schöner Roman, bei dem ich den Anfang sehr realistisch und traurig finde, das Happy End dann aber ein rosarotes Tuch drüber ausbreitet.
Von mir 4,5 Sterne die ich bei vollen auf 5 aufrunde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.02.2020

Rote Kreuze – Krieg ist unmenschlich, egal wo

Rote Kreuze
0

Rote Kreuze, von Sasha Filipenko

Cover:
Haut mich nicht gerade vom Hocker.

Inhalt:
Alexander, ein junger Mann der gerade schreckliches hinter sich hat, zieht in eine neue Wohnung ein.
Die über neunzigjährige ...

Rote Kreuze, von Sasha Filipenko

Cover:
Haut mich nicht gerade vom Hocker.

Inhalt:
Alexander, ein junger Mann der gerade schreckliches hinter sich hat, zieht in eine neue Wohnung ein.
Die über neunzigjährige Tatjana, seine neue Nachbarin, leidet an beginnender Alzheimer, ihre Lebensgeschichte ist tragisch und umfasst das ganze 20. Jahrhundert der russischen Geschichte mit all seinen Schrecken.
Als sie aufeinander treffen, beginnen sie sich ihre Geschichte zu erzählen.

Meine Meinung:
Was Alexander passiert ist unglaublich traurig.
Aber fassungslos macht die Geschichte von Tatjana.

Wir lesen von der Grausamkeit von Menschen an Menschen in Zeiten des Krieges, von Willkür und Gewalt, und zwar hier in der UdSSR zur Stalinzeit.
Es ist einfach unfassbar, was egal wo auf der Welt, in Kriegszeiten passiert. „Lager“ werden errichtet und die Menschlichkeit scheint auf der Strecke zu bleiben. Die Länder scheinen hier austauschbar zu sein.
Und wie überall, gibt es dann Menschen, die diese schrecklichen Tatsachen auch noch leugnen (leider auch heute noch).

Die Geschichte beginnt relativ ruhig, mit teilweise humorvollen Aussagen von Tatjana um dann umso beklemmender und erschütternder zu werden.

Zwei Zitate:
…Gott schickt mir Alzheimer, weil er Angst vor mir hat. Zu viele unbequeme Fragen kommen da auf ihn zu.

Das Glück hat immer eine Vergangenheit, und jeder Kummer hat eine Zukunft.

Autor:
Sasha Filipenko, geboren 1984 in Minsk, ist ein weißrussischer Schriftsteller, der auf Russisch schreibt. Nach einer abgebrochenen klassischen Musikausbildung studierte er Literatur in St. Petersburg und arbeitete als Journalist, Drehbuchautor, Gag-Schreiber für eine Satire-Show und Fernsehmoderator. ›Rote Kreuze‹ ist der erste seiner vier Romane, die auf Deutsch erscheinen. Sasha Filipenko lebt mit seiner Familie in St. Petersburg.


Mein Fazit:
Eine sehr berührende Geschichte, die mich tief bewegt hat, und die zeigt, Krieg ist überall grausam und wir sollten alle mitwirken, dass so etwas nie wieder passiert.
Ergreifend und spannend erzählt.
Von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.02.2020

Glennkill, Ein Fantasy-Krimi

Glennkill
0

Glennkill, von Leonie Swann

Cover:
Gut gemacht, der Schatten, den das Schaf wirft, isst schon etwas gruselig.

Inhalt:
Ein irisches Dorf, irgendwo weit ab an der Küste. Der Schäfer George Glenn liebt ...

Glennkill, von Leonie Swann

Cover:
Gut gemacht, der Schatten, den das Schaf wirft, isst schon etwas gruselig.

Inhalt:
Ein irisches Dorf, irgendwo weit ab an der Küste. Der Schäfer George Glenn liebt leblos im Gras, ein Spaten ragt aus seiner Brust.
Seine Schafe sind entsetzt.
Miss Maple, das klügste Schaf der Herde, beschließt mit den anderen Schafen zusammen, den Mörder ihres Schäfers zu finden und den rätselhaften Tod ihres Schäfers aufzuklären.

Meine Meinung:
Ein toller und spannender Einstig, ich bin sofort mitten drin in der Geschichte.
Doch dann kommt eine kleine Talfahrt, es wird etwas zäh.

Wir erleben eine Krimi-Geschichte, durch die Augen und Denkweise von den Schafen betrachtet.

Es wird mystisch, kryptisch und es gibt viele fantastische Elemente, nicht nur dass hier die Tiere sprechen können. Vieles erinnert mich an ein Märchen oder eine Fabel (oder auch Fantasy).
Einige Abschweifungen dabei sind schon etwas bizarr.

Es ist schon faszinierend welche Überlegungen die Schafe anstellen und was für Schlussfolgerungen sie ziehen und was sie dann so alles machen.

Aber teilweise zieht es sich auch recht lange und wird sehr abschweifend.
Und trotzdem ist da laufend diese Spannung.
Ich möchte unbedingt wissen wer der Mörder war, warum wurde George umgebracht?
Und wie werden die Schafe das Rätsel lösen?

PS: In der Printausgabe befindet sich ein niedliches Daumenkino.

Autorin:

Mein Fazit:
Mal was ganz anderes.
Ein Fantasy-Krimi wurde ich sagen.
Von mir 4,5 Sterne die ich bei vollen auf 5 aufrunde

Veröffentlicht am 19.02.2020

Zwiegespräche mit einem Schafsbock

Zwiegespräche mit einem Schafsbock
0

Zwiegespräche mit einem Schafsbock

Cover:
Witzig und passend.

Inhalt:
Auf 84 Seiten erfahren wir elf kurzweilige Geschichten, die der Autor seinem Kuscheltier, einem plüschigen Schafsbock, im Vertrauen ...

Zwiegespräche mit einem Schafsbock

Cover:
Witzig und passend.

Inhalt:
Auf 84 Seiten erfahren wir elf kurzweilige Geschichten, die der Autor seinem Kuscheltier, einem plüschigen Schafsbock, im Vertrauen erzählt.

Meine Meinung:
Die Schreibweise ist witzig und lässt sich gut und flüssig lesen.
Es werden viele Bereiche angesprochen, es geht um die Liebe, Freundschaft, die Musik, die Gesellschaft, die Vergänglichkeit , die Bahn, und vieles mehr.

Manches ist wohl etwas überzeichnet, aber es ist auf jedenfall wert ein bisschen darüber nachzudenken. Es gibt tolle Inspirationen und einiges zum Schmunzeln.
Und es gibt vieles bei dem man sich selber erkennen kann oder Situationen die man selber so (oder so ähnlich) auch schon erlebt hat.

Ich finde dies ist ein tolles Büchlein für zwischendurch (auf Reisen), oder auch ein tolles Geschenk für jemand bei dem man nicht genau weiß was derjenige gerne liest (Krankenbesuch!?).

Das Preis (4,50€) -Leistungsverhältnis ( 84 Seiten) finde ich hier absolut in Ordnung.

Autor:
Sarky Tob:
Geboren 1977 und aufgewachsen in einem beschaulichen Dorf in Schwaben in der Nähe von Böblingen, studierte Biologie in Tübingen und machte seine Doktorarbeit in Hannover, wo er momentan auch lebt.

Mein Fazit:
Kleine Geschichten zum schmunzeln, nachdenken und sich immer mal wieder selber erkennen.


Veröffentlicht am 17.02.2020

Der Gaukler

Der Gaukler
0

Der Gaukler, von Thomas Ziebula

Inhalt:
Es beginnt 1622. Susanna und Hannes sind schon seit Kindertagen ineinander verliebt.
Doch ihre Familien und der Krieg mit seinen Grausamkeiten treibt sie weit ...

Der Gaukler, von Thomas Ziebula

Inhalt:
Es beginnt 1622. Susanna und Hannes sind schon seit Kindertagen ineinander verliebt.
Doch ihre Familien und der Krieg mit seinen Grausamkeiten treibt sie weit auseinander.
Eine unglaublich elende Zeit beginnt, in der Susanna von dem Gaukler David mehr als einmal gerettet wird.
Doch ihre Liebe gehört nun einmal Hannes.

Meine Meinung:
Ein sehr opulent erzählter historischer Roman der mit sehr viel Hintergrundwissen, historischen Daten, Namen und Kriegsschauplätzen aufwartet und mir oft zu viel Kriegsgeschrei beinhaltet. Und im Grunde genommen hat es sich ja immer wieder im Kreis gedreht. Keiner hat mehr irgendwie für sein Überzeugung gekämpft, es ging nur noch darum, wer bezahlt und wo kann ich am ehesten überleben.
Klar geht es hier um den großen Krieg im 17. Jahrhundert, aber für mich wäre ein bisschen weniger hier MEHR gewesen.

Die zweite große Erzähllinie ist das das Leben von Susanna, hier geht es wie in einer wilden Achterbahn unglaublich oft auf und ab.
Dabei wird dann das Leben der fahrenden Schauspieler zu damaligen Zeit sehr genau und ins Detail gehend beschrieben.

Autor:
Thomas Ziebula stammt aus einem sorbischen Dorf an der Oder. Seine Jugend verbringt er in Karlsruhe, wo er zur Zeit wieder lebt

Mein Fazit:
Für mich zu viel und zu ausführliche Kriegsbeschreibungen, die sich im Grund immer wieder im Kreis gedreht haben.
Deshalb von mir 3 Sterne .