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Veröffentlicht am 08.07.2019

Zeit aus Glas

Zeit aus Glas
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Zeit aus Glas, von Ulrike Renk

Cover:
Passend zur Reihe und mit hohem Erkennungswert.

Inhalt:
1938. Nach der Pogromnacht in Krefeld ist das Leben von Ruth und ihrer jüdischen Familie nur noch ein Scherbenhaufen. ...

Zeit aus Glas, von Ulrike Renk

Cover:
Passend zur Reihe und mit hohem Erkennungswert.

Inhalt:
1938. Nach der Pogromnacht in Krefeld ist das Leben von Ruth und ihrer jüdischen Familie nur noch ein Scherbenhaufen.
Überall geht die Angst um, die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit wird immer größer.
Ruth ist immer mehr auf sich alleine gestellt.
Wird sie diesen Weg gehen können?

Meine Meinung:
Dies ist der zweite Teil der Erfolgs-Sage „Das Schicksal einer Familie“ und schließt nahtlos an den ersten Teil „Jahre aus Seide“ an, und der mich sofort wieder in seinen Bann gezogen hat.
Hier muss ich nun ausnahmsweise mal sagen, es ist äußerst sinnvoll, den ersten Teil gelesen zu haben um ganz in die Geschichte eintauchen zu können.
Ich habe dies getan und es war für mich, als wäre nie eine Pause dazwischen gewesen.

Die Gefühle, werden wieder so intensiv erzählt, dass ich die Denk- und Handlungsweise, vor allem von Ruth, voll nachempfinden kann und mit ihr fühle, grüble, überlege, hoffe und handle. Die Angst, die Verzweiflung, die Hoffnungslosigkeit, nicht zu wissen was noch kommt, welcher Weg wohl der richtige ist, ist zum greifen nahe und das ganze Buch über präsent.

Ruth ist so eine starke Persönlichkeit, dabei ist sie gerade mal 17 Jahre alt, sie zwingt sich, zu funktionieren. Das wird sehr gut rübergebracht.

Ja in dieser Zeit wurde vielen Kindern und Jugendlichen Ihre Kindheit gestohlen. Sie mussten einfach funktionieren und erwachsen werden.

Die Spannung wird auch während des ganzen Buches hoch gehalten und reißt bis zum Schluss nicht ab.

Das Nachwort ist auch wieder sehr eindringlich und sehr wichtig.

Auch wenn das Buch nun zu Ende ist, und ich voller Ungeduld auf den nächsten Teil warte, so tue ich dies doch gerne, denn ich weiß welches Herzblut die Autorin in jeden einzelnen Teil dieser Geschichte steckt und das Ergebnis ist dann bestimmt wieder einzigartig, phänomenal.

Autorin:
Ulrike Renk, geb. 1967, studierte Literatur und Medienwissenschaften und lebt mit ihrer Familie (und ihren Hunden) in Krefeld.

Mein Fazit:
Ein Lesehighlight!
Ich tauche so tief in das Leben und die Emotionen von Ruth ein, dass ich mit ihr lebe, bange, hoffe und weine.
Ein atmosphärischer Roman, der auf historischen Tatsachen beruht.

Veröffentlicht am 08.07.2019

Aufbruch in ein neues Leben

Aufbruch in ein neues Leben
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Aufbruch in ein neues Leben, von Linda Winterberg

Cover:
Mit den drei Frauen in den nostalgischen Kleidern und Frisuren, passt es genau zum Buch.

Inhalt:
Berlin 1917:
Die Welt versinkt im Kriegs-Chaos, ...

Aufbruch in ein neues Leben, von Linda Winterberg

Cover:
Mit den drei Frauen in den nostalgischen Kleidern und Frisuren, passt es genau zum Buch.

Inhalt:
Berlin 1917:
Die Welt versinkt im Kriegs-Chaos, überall herrscht, Leid, Mangel und Elend, alle sehnen sich nach dem Ende des Kriegs und dem Frieden.
Drei junge Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten wählen eine Ausbildung in der Hoffnung und Glück sie für alles entschädigt, denn sie können jeden Tag neues Leben schenken.
Edith, Margot und Luise wollen Hebammen werden.

Meine Meinung:
Ich habe schon mehrere Bücher der Autorin gelesen.
Bei diesem hat es nun eine Weile gedauert bis der Funke übergesprungen ist.
Es kam mir zu „modern“, im Vergleich zu den anderen Büchern, die ich kenne und liebe. Die Tiefe, die Wärme, die Emotionen, die Not und das Leid sind bei mir erst spät angekommen, aber sie kommen an.
Zu schnell wird für jedes Problem eine Lösung gefunden.

Die drei Frauen sind wirklich klasse, sie haben ihre Ecken und Kanten, ihre Eigenheiten und lassen sich nicht verbiegen, trotz Zweifel und Angst, trotz große Hindernissen und Rückschlägen, gehen sie ihren Weg.

Hier treffen Sterben (Krieg und Not) und neues Leben (Geburten) jeden Tag aufeinander.

Dies ist der erste Teil der Hebammen-Sage.
Voll Spannung warte ich darauf, wie es mit Edith, Margot und Luise weitergeht.

Autorin:
Hinter Linda Winterberg verbirgt sich die erfolgreiche Autorin Nicole Steyer.
Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern im Taunus.

Mein Fazit:
Drei Frauen, die einer schrecklichen Zeit trotzen, und jeden Tag aufs Neue in ihrem angestrebten Beruf das Glück finden.
4 Sterne.

Veröffentlicht am 04.07.2019

Tage in Cape May

Tage in Cape May
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Tage in Cape May, von Chip Creek

Cover:
Ein tolles Foto, genau so könnte man sich eine Frau 1957 vorstellen.

Inhalt und meine Meinung:
1957 in einem eher konservativen Teil der USA.
Effie und Henry sind ...

Tage in Cape May, von Chip Creek

Cover:
Ein tolles Foto, genau so könnte man sich eine Frau 1957 vorstellen.

Inhalt und meine Meinung:
1957 in einem eher konservativen Teil der USA.
Effie und Henry sind in ihren Flitterwochen. Beide sehr konservativ: Gebete abends vor dem Schlafen gehen und den Mahlzeiten, sonntäglicher Kirchgang, kein Sex vor der Ehe (passt eben für 1957). Sie beginnen ihr Sexleben zu entdecken (nimmt auch einen großen Teil im, Buch ein) und auszuleben.
Diese beiden (naiven) treffen nun auf die recht freizügige Clara und ihre Clique.

Nun beginnt das triste und beschauliche Leben in Cape May (Flitterwochen), erst richtig aufzublühen.
Party, Alkohol und Sex übernehmen die Führung.

Das ganze Buch, also bestimmt 2/3 spielt in dieser Phase. Die ganze Zeit denke ich mir beim Lesen, wann kommt denn nun die Verführung, die im Klappentext angekündigt wird. Ich muss sagen das kommt für meinen Geschmack zu spät. Zu lange geht es nur darum zu erklären wie die zwei jungen Leute mit sich und der Clique klar kommen. Und als es dann soweit ist, bleibt die Geschichte auch noch sehr lange in diesem Party-Alkohol-Sex Teil verhaftet.
Ich denke der Autor schildert das Ganze so ausführlich (vor allem auch die einzelnen Charaktere) um die Zerrissenheit, die großen Unterschiede und Widersprüchlichkeiten zwischen den beiden Gruppen (und vor allem bei Henry) deutlich zu machen.

Hauptthemen sind Sexualität (und hier wird es für mich oftmals sehr derb: vögeln und fi…sind hier ganz „normal“) und Moral, und dann wiederum die großen Gegensätze innerhalb der Gesellschaft und wie man mit diesen Gegensätzen umgeht, inwieweit man sie ausleben kann und möchte.

Ein Thema ist auch das Thema Ehe: Was macht eine Ehe aus. Wo hat die Vernunft oder die Liebe ihren Platz? Welche Entwicklung hält eine Ehe aus, welche Moralvorstellungen werden hier hochgehalten.

Mich hätte das „Danach“ viel mehr interessiert, das wurde dann leider in ein paar Seiten nur ganz kurz überrissen.

Mein Fazit:
Eine Story übers „Fremdgehen“ im Jahr 1957 in USA, Schwüre hier – Schwüre da, um dann doch seinen eigenen Trieben nachzugeben.
Für mich mit einer verlogenen Doppelmoral.

Deshalb von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 01.07.2019

Marina, Marina

Marina, Marina
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Marina, Marina, von Grit Landau

Cover:
Passend zur Zeit, in der die Geschichte beginnt.

Inhalt:
Die Geschichte eines fiktiven Dorfes und einem Teil seiner Bewohner von 1960 bis 1980, mit einer Rückschau ...

Marina, Marina, von Grit Landau

Cover:
Passend zur Zeit, in der die Geschichte beginnt.

Inhalt:
Die Geschichte eines fiktiven Dorfes und einem Teil seiner Bewohner von 1960 bis 1980, mit einer Rückschau auf das Jahr 1944.

Meine Meinung:
Die Geschichte beginnt wie ein leichter Liebesroman. Der 13jährige Nino ist hoffnungslos in die Mutter eines Freundes verliebt.
Dann bröckelt diese Leichtigkeit immer mehr.
Denn wir schauen hinter die Kulissen. Wir erfahren von den Träumen, Hoffnungen von den geheimsten und unerfüllten Wünschen und Beziehungen der Beteiligten.
Wir erleben aber auch mit wie sich Lebensträume erfüllen, wenn man nur beständig daran glaubt und drauf hin zuarbeitet und sich von Rückschlägen nicht unterkriegen lässt.

Zitat: Das Leben geht weiter!

Wie ein Netz sind alle irgendwie miteinander verbunden ohne es teilweise zu wissen. Einige Geheimnisse gehen bis ins Jahr 1944 zurück und lassen die Personen einfach nicht los.

Es geht um Liebe, Leidenschaft, Lebensträume, Schuld, Freundschaft und so viel mehr.

Autorin:
Grit Landau, Jahrgang 1973, schreibt Romane und Erzählungen. Zuvor hat sie Geschichte studiert. Die Leidenschaft für Italien liegt der Autorin im Blut: Schon ihr Vater, ein Opernregisseur und Puccini-Experte, arbeitete mehrfach an der Mailänder Scala. Ihre Mutter krachte 1960 als Zwanzigjährige von einem Hotelbalkon bei Sanremo – quasi der Urknall einer lebenslangen Liebe zu Bella Italia. Die Autorin ist verheiratet und lebt mit ihrer Familie bei Bonn.

Mein Fazit:
Ein Buch über das Leben, wie es gelaufen sein könnte.
Es beginnt mit einer kindlichen ersten Liebe und entwickelt sich zur Tragödie für einige Beteiligte, vor allem beim Rückblick in die NS-Zeit, aber es gibt auch glückliche Enden.

Veröffentlicht am 01.07.2019

Ich will Erster sein

Ich will Erster sein
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Ich will Erster sein

Cover:
Das Cover ist wirklich schön und spricht mit seinen bunten Farben die Kinder sofort an.

Inhalt:
Eine Gruppe Elefanten macht sich auf um am Wasserloch zu baden.
Eli der kleinste ...

Ich will Erster sein

Cover:
Das Cover ist wirklich schön und spricht mit seinen bunten Farben die Kinder sofort an.

Inhalt:
Eine Gruppe Elefanten macht sich auf um am Wasserloch zu baden.
Eli der kleinste Elefant muss hinten gehen, will aber nach vorne.
Mit einigen Tricks schafft sie es dann auch.

Der Leser (Kinder)wird zum mitmachen aufgefordert.

Meiner Meinung:
Das Buch hat ein tolles Format und ich finde Mitmachbücher für Kinder klasse.

Die Elefanten sind schön gezeichnet und lustig angezogen, allerdings hat eines meiner „Testkinder“ beim Aufschlagen des Buches „Hippo“ gemeint.
Beim ersten Vorlesen waren die Kinder jeweils zögerlich beim Mitmachen, da musste ich sie immer erst animieren und es ihnen vor-, mitmachen.
Oder das „Schütteln“, mit der wackligen Brücke, haben auch nicht alle gleich in Verbindung gebracht.
Spätestens beim zweiten Durchgang haben dann die meisten mitgemacht hat.

Als Erwachsener frage ich mich, warum sollen Elefanten vor Mäusen Angst haben? Soll ich dieses Klischee unterstützen?

Ok die Kinder fanden es dann insgesamt lustig.

Aber ich frage mich, finde ich die Aussage des Buches gut?
Wer tickst gilt als klug und wird belohnt! Vor allem wird belohnt?
Würde es nicht reichen, das als Spaß und lustig darzustellen?

OK Kinder hinterfragen das vielleicht nicht so und nehmen es einfach hin.

Die Altersangabe von 3-6 Jahren finde ich passend

Mein Fazit:
Ein Mitmachbuch das die Kinder sehr lustig fanden und beim zweiten Anlauf fleißig mitgemacht haben, dessen Aussage ich allerdings nicht so klasse finden.
Deshalb 3,5 Sterne, die ich mathematisch auf 4 Sterne aufrunde.