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Veröffentlicht am 11.02.2019

Ein filmreifer Liebesroman mit einer sehr ernsten und wichtigen Aussage.

Someone New
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Someone New, von Laura Kneidel

Cover:
Gefällt mir, sehr verspielt und romantisch.

Inhalt:
Micah hat es gerade nicht leicht, sie lebt in einem goldenen Käfig.
Ihre steinreichen Eltern sind total entrüstet ...

Someone New, von Laura Kneidel

Cover:
Gefällt mir, sehr verspielt und romantisch.

Inhalt:
Micah hat es gerade nicht leicht, sie lebt in einem goldenen Käfig.
Ihre steinreichen Eltern sind total entrüstet als sie Micahs Zwillingsbruder Adrian mit einem Mann im Bett erwischen und werfen ihn kurzerhand aus dem Haus. Er taucht unter und Micah sucht ihn verzweifelt.
Micah ist bemüht die Familie zusammen zuhalten und für die anderen will sie sogar das verhasste Jurastudium auf sich nehmen.
Als sie dann auf ihren neuen Nachbarn Julian trifft, der ihretwegen kurz zuvor seinen guten Job verloren hat, will sie es unbedingt wieder gut machen. Doch Julian hält alle um sich herum auf Abstand und auch als sich zwischen den beiden Gefühle entwickeln ist da immer noch ein Geheimnis, das alles zerbrechen lassen kann.

Meine Meinung:
Ein wunderschöner Liebesroman mit einer überaus sympathischen und liebenswerten Protagonistin. Micah lebt in einem goldenen Käfig und will es allen recht machen. Dadurch kommt sie aber an ihre Grenzen und ist fast dabei sich selber aufzugeben.

Es ist ganz wunderbar, wie zartfühlend und voller Wärme die Autorin das Leben und die Gedankenwelt von Micah beschreibt.
Sehr realistisch und mein Kopfkino hat von Anfang an tolle Bilder abgespielt.

Der Aufbau ist wie üblich.
Hier eine tolle Rahmenhandlung, mit absolut ernstem Hintergrund der nicht laut und oft genug für Toleranz wirbt.
Dann das Liebespaar, wobei einer ein Geheimnis hat das alles zum Einsturz zu bringen droht.
Hier ist auch mein einziger Kritikpunkt:
Auch wenn ich Julian verstehen kann, wer geht mit seinen Geheimnissen schon offen um, bringt es doch nichts eine Liebe auf Geheimnissen aufzubauen und dann den großen Knall abzuwarten.
Ich denke dieses Klischee hätte hier gut umgangen werden können und dem Inhalt und der Aussage des Buches keinen Abbruch getan.

Auf das wichtige Nachwort möchte ich extra hinweisen, aber dies wirklich erst lesen wenn man mit dem Buch fertig ist.

Autorin:
Laura Kneidl wurde 1990 in Erlangen geboren und studierte Bibliotheks- und Informationsmanagement in Stuttgart. Sie entwickelte bereits früh in ihrem Leben eine Vorliebe für alles, was mit dem Schreiben zu tun hat. Die Autorin lebt heute in Leipzig, wo ihre Wohnung einer Bibliothek ähnelt.

Mein Fazit:
Ein filmreifer Liebesroman mit einer sehr ernsten und wichtigen Aussage.
Voller Wärme und Einfühlungsvermögen und mit viel Herz geschrieben.
Von mir 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 10.02.2019

Cainstorm Island - Der Gejagte

Cainstorm Island – Der Gejagte
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Cainstorm Island, Der Gejagte,
von Marie Golien

Cover:
Durch die Farben, Gelb/Schwarz, und das Auge n der Mitte, absolut heraus stechend.

Inhalt:
Eine zukünftige Welt: Cainstorm: hier herrscht Armut, ...

Cainstorm Island, Der Gejagte,
von Marie Golien

Cover:
Durch die Farben, Gelb/Schwarz, und das Auge n der Mitte, absolut heraus stechend.

Inhalt:
Eine zukünftige Welt: Cainstorm: hier herrscht Armut, Gewalt und Überbevölkerung.
Dann das ferne wohlhabende Asaria als Widerpart.
Emilio lebt in Cainstorm, als ihm der dubiose Bradley Starlight für viel Geld einen Deal anbietet stimmt Emilio zu. Ihm wird ein Chip eingepflanzt, direkt am Sehnerv, und so wird alles was Emilio sieht direkt auf einen Videokanal gesendet, je mehr Zuschauer, je mehr Geld.
Als Emilio in Notwehr den Anführer einer Gang tötet, wird er zum Gejagten. Und nicht nur diese Gang ist hinter ihm her.
Überall lauern seine Gegner.

Mein Meinung:
Eine beängstigend wirkende Sicht einer zukünftigen Welt, und sie erinnert in vielen Teilen schon an die heutige Realität von Arm und Reich, von möglicher Technologie und was wohl alles möglich sein wird.

Der Schreibstil ist absolut flüssig, rasant und sehr detailgetreu, ohne langweilig oder langatmig zu werden, und die Szenen laufen wie ein Film im Kino auf meinem inneren Auge ab. Absolut realistisch und real.

Die Charaktere sind sehr gut dargestellt und entwickeln sich fast automatisch. Allen voran Emilio. Ein ganz normaler Jugendlicher, der einfach nur mit seinen Freunden und seiner Familie leben will.
Doch er ist im falschen Moment am falschen Ort und dadurch tritt er eine Dominolawine los, die ihn zum Gejagten macht.

Das Ganze ist absolut realistisch und spannend geschrieben, auch alle fiktiven Gegebenheiten sind total überzeugend, so dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte und jetzt leider voller Spannung auf den nächsten Teil warten muss, der einfach kommen muss! Worauf auch das offene Ende hindeutet.
Auch wenn ich nicht mehr zur „jugendlichen“ Zielgruppe gehöre, habe ich das Buch verschlungen.

Autorin:
Marie Golien, 1987 in Wiesbaden geboren, wollte schon immer ihre eigenen Geschichten erzählen. Nach dem Abitur studierte sie Design mit dem Schwerpunkt auf interaktiven Medien, entwickelte Spiele-Apps und begann parallel dazu zu schreiben. »Cainstorm Island - Der Gejagte« ist nach einigen kürzeren Veröffentlichungen ihr erster Roman.

Mein Fazit:
Ein brillantes Debüt, das nach einer Fortsetzung schreit….
Spannend, spektakulär und fesselnd bis zur letzten Seite.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Der Brezen-Trick

Der Brezen-Trick
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Der Brezen-Trick, von Franz Hafermeyer


Cover:
Passt zur Geschichte.

Inhalt:
Die Kommissarin, Elsa Dom, hat in einer Edelboutique ihr Traumkleid gefunden. Doch als sie es im Laden ihrer Freundin Cordula ...

Der Brezen-Trick, von Franz Hafermeyer


Cover:
Passt zur Geschichte.

Inhalt:
Die Kommissarin, Elsa Dom, hat in einer Edelboutique ihr Traumkleid gefunden. Doch als sie es im Laden ihrer Freundin Cordula abholen will, erwartet sie dort eine böse Überraschung.
Es wurde dort eingebrochen und ein totales Chaos angerichtet. U.a. wurde auch Elsas Kleid zerstört.

Mit Hilfe des Privatdetektivs Sven Schäfer (der eigentlich am liebsten wieder in den Polizeidienst will) ist sie fest entschlossen den Täter und die Hintergründe zu ermitteln, zumal es auch gleich schon einen Toten in dieser Sache gibt.

Meine Meinung:
Der Einstig ist gut und wir sind sofort mitten im Geschehen drin.

Kurzweilig und humorvoll, und auf direktem Wege geht es voran und ich hatte auch sofort einen Verdacht in welche Richtung es geht, aber die Spannung wird trotzdem gut gehalten.
Der Verdacht war auch nicht so falsch, aber kurz vor Ende gibt es eine gewaltige Wendung.

Eine gute Mischung aus Realität und unrealistischen Konstruktionen, die die Polizei manchmal nicht gerade gut da stehen lassen aber das Ganze einfach witzig machen.

Autor:
Franz Hafermeyer heißt in Wirklichkeit gar nicht Franz Hafermeyer, denn hauptberuflich jagt er selbst die bösen Jungs. Er wohnt mit seiner Familie im bayrischen Schwaben.

Mein Fazit:
In gelungener Kurzkrimi, der: Nomen est Omen: leider sehr kurz ist.

Veröffentlicht am 08.02.2019

Mischling, von Affinity Konar

Mischling
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Mischling, von Affinity Konar

Cover:
Die Mohnblumen sind für die Zwillinge das Symbol von Hoffnung und etwas zum Festhalten.

Meine Meinung:
In der Geschichte geht es um die 12jährigen Zwillinge Stasia ...

Mischling, von Affinity Konar

Cover:
Die Mohnblumen sind für die Zwillinge das Symbol von Hoffnung und etwas zum Festhalten.

Meine Meinung:
In der Geschichte geht es um die 12jährigen Zwillinge Stasia und Perle, die Ende 1844 nach Auschwitz deportiert werden und dort von Mengele (ich werde ihn nicht Doktor oder Arzt nennen) für seine grausamen Forschungen entdeckt werden.
In seinem „Zoo“ kämpfen sie nun um ihr Überleben.

Die Geschichte ist einfach herzzerreißend, grausam und brutal, ich konnte mehrere Male einfach nicht mehr durchatmen.

Mit dem Schreibstil bin ich aber nicht gut zurechtgekommen.

Ich kann natürlich nicht nachempfinden wie sich 12jährige in dieser Hölle gefühlt haben, wie sie gedacht und gehandelt haben.
Klar können sich Kinder in Phantasien retten:
Aber mir ist das Ganze zu überzogen, zu vergeistigt, dadurch zu konfus. Ich kann der Handlung teilweise nicht folgen, zu abgehoben, oft werden Handlungen auch nur angedeutet und es gibt viele Cliffhänger .
Es wird ja einmal aus der Sicht von Perle, dann wieder aus der von Stasia erzählt, aber es gibt Lücken, die nicht gefüllt werden.
Mir erscheint ihre Sicht- und Handlungsweise zu sehr von unserem heutigen Wissen geprägt, zu vergeistigt, deshalb erscheint mir ihr Handeln und Denken oft so unglaubwürdig. Wie sollen die 12jähringen innerhalb von wenigen Tagen alles durchschaut haben und Mengele manipuliert haben wollen?
Einmal so klug und weitsichtig, dann so naiv und kurzsichtig?

Zwei Zitate zum Schreibstil:
--Die Erkenntnis, dass ein Teil von einem selbst wider Willen für den Rest des Lebens jemand begleitet, den man hasst, ist schmerzlich. Sie wissen vielleicht wovon ich spreche- kann sein, dass sich jemand an Sie erinnert, während Sie lieber vergessen wären. Ich kann nur für mich sprechen: In diesem Moment begriff ich, dass wir immer miteinander verbunden waren.

--Als der Wind die Feder davontrug, wimmerte Baby. Sein Wimmern war nicht nur Ausdruck von Trauer, sondern auch Verhandlungstaktik: Es feilschte mit mir. Es wollte von mir als echter Mensch gesehen werden und spürte, dass ich Trauer mehr respektierte als alles andere. Das war ein schlauer Plan, hochentwickelt für ein Neugeborenes, aber abgebrüht, wie ich war, konnte es mich damit nicht beeindrucken.

Mein Fazit:
Der Inhalt des Buches ist die grausame Geschichte von Auschwitz und dem menschenverachtenden Mengele.
Diese Geschichte kann nicht oft genug erzählt werden, damit sie nie vergessen wird und so etwas nie wieder passieren kann.

Mit dem Schreibstil, in seiner ausschweifenden, so krampfhaft lyrischen, ins fabulierende gehenden Art bin ich nicht gut klar gekommen.
Für den Schreibstil ziehe ich einen Stern (Bauchgefühl vielleicht sogar mehr) ab. Also 4 Sterne.

Veröffentlicht am 05.02.2019

Das namenlose Mädchen

Das namenlose Mädchen
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Das namenlose Mädchen, von Jacqueline Sheehan

Cover:
Es drückt Angst aus. Passt!

Inhalt:
An einer abgelegenen Straße wir ein fünfjähriges Mädchen, mit blutigen Kleidern gefunden. Das Blut ist nicht von ...

Das namenlose Mädchen, von Jacqueline Sheehan

Cover:
Es drückt Angst aus. Passt!

Inhalt:
An einer abgelegenen Straße wir ein fünfjähriges Mädchen, mit blutigen Kleidern gefunden. Das Blut ist nicht von ihr. In der Nähe werden in einem Haus drei Leichen entdeckt, doch keine ist mit dem Kind verwandt.

Für Dalia Lamont, wird es ihr letzter Fall.
Sie arbeitet in einer Einrichtung für Pflegekinder und hat schon gekündigt um mit ihrer Schwester ein Café zu eröffnen, da ihr die Schicksale der Kinder zu sehr zusetzen.

Dieser neue Fall bringt sie nun wieder an ihre Grenzen und reicht weit in ihr persönliches Leben, reißt alte Wunden wieder auf, so dass sie sogar dem Tod ins Auge blicken muss….

Mein Meinung:
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen.
Der Einstig sehr gut, die Protagonisten werden nach und nach vorgestellt und die Charaktere sind sehr individuell und gut beschrieben. Die Geschichte entwickelt sich kontinuierlich und die Emotionen und die Spannung werden sehr gut aufgebaut.
Neben der schwierigen Suche nach der Mutter (da das kleine Mädchen kaum etwas erzählt), ist auch das Privatleben von Dalia gerade nicht einfach, und hier werden die Verwicklungen und Überschneidungen (auch aus der Vergangenheit) gut miteinander verbunden.
Doch irgendwann in der Mitte, beginnt sich alles irgendwie nur noch im Kreis zu drehen. Alles wird immer und immer wieder wiederholt.
Am Ende wird es dann noch gefährlich.

Autorin:
Sie lebt in der Nähe von Northampton in Massachusetts und arbeitet auch als Psychologin und leitet Schreibseminare.

Mein Fazit:
Eine spannende und auch zu Herzen gehende Story, die in der Mitte so ihre Schwächen hat.
Von mir 3,5 Sterne