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Veröffentlicht am 25.08.2021

Fanzi – eine tragische Familiengeschichte

Fanzi
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Fanzi, von Elisabeth Schmidauer

Cover:
Ein sehr schönes Cover, durch die Sepia- Farben und die historische Kleidung werden wir gleich in die richtige Zeit versetz.

Inhalt:
Ein Bauernhof in Österreich, ...

Fanzi, von Elisabeth Schmidauer

Cover:
Ein sehr schönes Cover, durch die Sepia- Farben und die historische Kleidung werden wir gleich in die richtige Zeit versetz.

Inhalt:
Ein Bauernhof in Österreich, kurz vor dem Krieg.
Franz ist als 3. Sohn des Bauern eher unauffällig, ja irgendwie unwichtig.
Erst die Geburt seiner kleinen Schwester Elfi gibt ihm eine Aufgabe und die beiden Geschwister verbindet eine besondere Liebe.
Doch der Krieg, bringt auch über diese Familie viel Unglück und das Schweigen das über alles gebreitet wird macht es nur noch schlimmer. Und so auch die nachfolgenden Generationen darunter zu leiden.

Meine Meinung:
Wenn ich das Buch aufschlage, springt mich die Farbe „Schwarz“ an. Schon mal sehr düster.

Die ganze Geschichte ist sehr dramatisch und tragisch.
Die Erzählweise finde ich allerdings sehr nüchtern und ruhig, bis im letzten Teil, in dem Franz uns sein Geheimnis preisgibt sind bei mir die Emotionen kaum angekommen.

Es wird aus zwei Sichtweisen erzählt.
Einmal erfahren wir von Astrids (Franz Enkelin) Leben und Denken. Das Leben, das „Sein“, das Werden, in allem Möglichen (zugespitzt würde ich sagen: eine Weltverbesserin).
Dann aus Franz Sicht und Rückblicken, die uns einen guten Einblick in seine Person, sein Fühlen und Denken geben.

Zwei Blickwinkel, zwei Welten, ab und zu berühren, überschneiden sie sich. Besonders zu Astrid bekomme ich aber keinen „Draht“.

Eine besondere Figur ist Klaus für mich. Der Sohn von Franz, er kann und will die Gräueltaten des Krieges nicht vergessen. Er nimmt es persönlich und lässt die „Geschichte“ nicht ruhen, denn sie ist allzeit gegenwärtig und kann sich wiederholen. Doch auch er wir überrascht von der „Wahrheit“.

Autorin:
Elisabeth Schmidauer, geboren 1961 in Linz, Studium der Germanistik und Geschichte, lebt und arbeitet in Wien. Mitglied des ur.theaters, Improvisationsschauspielerin im Theater Drachengasse in Wien.

Mein Fazit:
Eine sehr dramatisch erzählte Familiengeschichte, die uns die Schrecken des Krieges vor Augen führt und dass Ereignisse aus dieser Zeit bis zu den nachfolgenden Generationen Auswirkungen haben können.
Da ich mit Astrids Teil nicht so viel anfangen konnte vergebe ich 3,5 Sterne, die ich mathematisch auf 4 aufrunde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.08.2021

Ein Herz voll Leben – Eine romantische, bittersüße Liebesgeschichte mit Schwächen

Ein Herz voll Leben
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Ein Herz voll Leben, von Violet Thomas

Cover:
Ich finde es schön, mit den Blüten, aber das Blau finde ich etwas dunkel, hier hätte mir eine helle Farbe besser gefallen. (aber ist vielleicht der traurigen ...

Ein Herz voll Leben, von Violet Thomas

Cover:
Ich finde es schön, mit den Blüten, aber das Blau finde ich etwas dunkel, hier hätte mir eine helle Farbe besser gefallen. (aber ist vielleicht der traurigen Seite des Buches angepasst).

Inhalt:
Die junge Isabella hat sich an der Ostseeküste mit ihrem Cupcake-Laden eine neue Existenz aufgebaut. Der Laden läuft gut und im Kreis ihrer Freundinnen ist sie glücklich. Besonders mit ihrer besten Freundin Melanie und deren Tochter Leni fühlt sie sich sehr verbunden.
Doch dann passiert das unfassbare: Melanie stirbt plötzlich. Eine Welt bricht für Isabella zusammen.
In ihrem Testament verfügt Melanie, dass Isabella die Vormundschaft für Leni übernehmen soll. Ohne zu zögern folgt Isabella der Bitte.
Und dann bekommt Isabella auch noch e-mails von Melanie. Darin gibt sie Isabella kleine Aufgaben, um besser mit ihrer Trauer klar zukommen.
Keine einfach Zeit für Isabella………..

Meine Meinung:
Ein Buch mit einer ebenso traurigen, wie auch romantischen Geschichte. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen.
Der Einstig hat mir auch gut gefallen wenn die Story auch nicht unbedingt neu ist und ich das so oder ähnlich auch schon gelesen habe.

Isabella und ihre Freundinnen gefallen mir gut, die Freundschaft und der Zusammenhalt werden sehr schön geschildert.
Die Trauer bei Isabella und Leni ist auch gut beschrieben, wenn es auch noch Luft zum intensivieren gegeben hätte.
Die schönste Szene des Buches spielt an einem Abend am Strand, Leni und Isabella mit einem Brief der toten Melanie:
Eine sehr schöner „Nebenprotagonist“ ist die Oma von Isabella, ihre kurzen Auftritte haben mir sehr gut gefallen.

Doch geärgert habe ich mich über Max. Er wird sehr widersprüchlich dargestellt. Auf der einen Seite liebt er seinen Sohn (der von ihm getrennt lebt) über alles und will alles tun dass er ihn öfters sehen kann, aber gerade dadurch reitet er sich einfach immer mehr ins Abseits.
So dumm, naiv und unreflektiert kann man als erwachsener Mensch doch gar nicht reagieren….

Das Ende kommt mir dann auch viel zu schnell und für mich völlig unrealistisch.
Wenn es sich auch romantisch liest.

Autorin:
Violet Thomas ist ein Pseudonym der Fantasy-Autorin Ann-Kathrin Karschnick .
Sie ist 35 Jahre alt und lebt in Schleswig-Holstein.

Mein Fazit:
Eine Liebesgeschichte die nicht neu erfunden wurde, mit einem traurigen Beginn und einem Ende, das ich so nicht gewählt hätte. Liest sich rosarot ist für mich aber unverständlich).
Von mir 3,5 Sterne. (die ich bei vollen auf 3 abrunde)

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 14.07.2021

Der Blutkünstler – spannend, aber es gibt noch Luft nach oben

Der Blutkünstler (Tom-Bachmann-Serie 1)
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Der Blutkünstler, von Chris Meyer

Cover:
Das Cover passt gut und der rote „Buchschnitt“ gibt noch das i-Tüpfelchen dazu.

Inhalt:
Ein grausamer Killer bringt das BKA an seine Grenzen. Um dessen Mordserie ...

Der Blutkünstler, von Chris Meyer

Cover:
Das Cover passt gut und der rote „Buchschnitt“ gibt noch das i-Tüpfelchen dazu.

Inhalt:
Ein grausamer Killer bringt das BKA an seine Grenzen. Um dessen Mordserie zu stoppen engagiert es Tom Bachmann, dem der Ruf des „Seelenlesers“ von Mördern und Sadisten vorauseilt.
Der Killer foltert seine Opfer, er fühlt sich als Künstler und setzt seine Opfer jedes Mal grotesk in Szene, deshalb wird er bald der „Blutkünstler“ genannte.

Kann Tom(den seine eigene Vergangenheit in tiefe Abgründe blicken lässt) ihn zur Strecke bringen?

Meine Meinung:
Das Buch geht gleich in die Vollen.
Schon auf der ersten Seite beginnt das Grauen und Gänsehaut stellt sich ein.

Wir erleben den Ablauf der Dinge aus unterschiedlichen Sichten.
Einmal durch die Augen der Ermittler, dann wieder durch die Augen der Täter.
Denn es kommt ein weiterer Täter dazu. Einer der sich selber zum Richter erhebt und es auf Pädophile abgesehen hat und diese eliminiert.

Es stellt sich uns Lesern die Frage: Wer ist wer? Sind es unterschiedliche Täter? Und warum agieren diese so?

Die Ermittlungsarbeit ist hier sehr blass. Wir erfahren kaum etwas darüber.
Und auch hier gibt es Geheimnisse (in der Vergangenheit) bei den Ermittlern.
Und ich möchte auch die „Genialität“ von Tom etwas in Frage stellen. Dafür dass er so hoch gepriesen wird, und immer wieder seine tollen Erfolge in der Vergangenheit erwähnt, finde ich, er bekleckert sich in diesem Fall nicht unbedingt mit Ruhm.

Die Taten des „Blutkünstlers“, sind wirklich sehr perfide und sehr grausam.
Aber durch den Schreibstil, der sehr ruhig und sachlich mit dem Ganzen umgeht, hält sich das Herzklopfen und die Abscheu bei mir in Grenzen.

Autor:
Chris Meyer hat sich von Berufswegen schon oft mit der Frage beschäftigt, warum ein Mensch zum Serienmörder wird. Bis heute gab es keine zufriedenstellende Antwort.
Mit Familie und Hund lebt Chris in der schönsten Stadt der Welt – Köln.

Mein Fazit:
Ein gelungener Auftakt für eine Thriller-Reihe um den Profiler Tom Bachmann, der allerdings gut und gerne noch etwas an „Genialität“ zunehmen darf.
Es werden brutale und grausame Szenen beschrieben (also nichts für schwache Nerven) aber dies geschieht nicht auf reißerische Art.
Von mir 3,5 Sterne, die ich auf 4 aufrunde.

Veröffentlicht am 09.07.2021

Evie und die Macht der Tiere – „Gut sein“ zahlt sich aus

Evie und die Macht der Tiere
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Evie und die Macht der Tiere, von Matt Haig

Cover :
Die knalligen Farben, gelb und rot, sowie die Tiere und Evie auf einer Bank, werden allen lesebegeisterten Kindern gefallen.

Inhalt und meine Meinung:
Die ...

Evie und die Macht der Tiere, von Matt Haig

Cover :
Die knalligen Farben, gelb und rot, sowie die Tiere und Evie auf einer Bank, werden allen lesebegeisterten Kindern gefallen.

Inhalt und meine Meinung:
Die 11 jährige Evie hat die Gabe, mit Tieren zu kommunizieren.
Doch ihr Vater beschwört sie, das Ganze geheim zu halten, denn schon ihre Mutter musste wegen dieser „Gabe“ sterben.

Doch als ein kleiner Junge im Zoo zu den Löwen ins Gehege steigt, muss Evie eingreifen um ihn zu retten und die Öffentlichkeit erfährt davon.
Und so wird ihr Widersacher, ein wirklicher Bösewicht, auf sie aufmerksam und es wird lebensgefährlich.

Das Buch wird ab 9 Jahren empfohlen, finde ich auch gut und passend, nur hätte ich dann irgendwie die beiden Toten weggelassen. Vielleicht bin ich als Oma da auch zu zart besaitet.

Klasse finde ich, dass dem Thema Tierschutz und Umweltbewusstsein ein so großer Platz eingeräumt und die Wichtigkeit immer wieder herausgestellt wird.
Klasse ist auch, dass es jede Menge interessantes Wissen über Tiere zu lesen gibt.

Freundschaft und Hilfsbereitschaft (Gut sein) wird hier großgeschrieben.

Die kurzen Kapitel sind gut zum Vorlesen, aber auch zum ersten selber lesen geeignet. Wobei ich aus oben genannten Gründen, das Buch nicht ungefiltert (also unbesprochen) meinem Kind zu lesen geben würde.

Autor:
Matt Haig, geboren 1975 in Sheffield, hat bereits mehrere Romane und Kinderbücher veröffentlicht

Mein Fazit:
Eine tolle Idee für ein Kinderbuch, bei einigen Passagen bin ich (als Oma) nicht ganz so glücklich. Deshalb von mir 3,5 Sterne die ich auf 4 aufrunde.

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Veröffentlicht am 24.06.2021

Der Brand – viele Probleme, aber zu ruhig verpackt

Der Brand
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Der Brand, von Daniele Krien

Cover:
Das Cover ist für mich austauschbar, hat für mich nichts mit der Geschichte direkt zu tun.

Inhalt:
Rahel und Peter sind sozusagen in der dritten Lebenshälfte angekommen. ...

Der Brand, von Daniele Krien

Cover:
Das Cover ist für mich austauschbar, hat für mich nichts mit der Geschichte direkt zu tun.

Inhalt:
Rahel und Peter sind sozusagen in der dritten Lebenshälfte angekommen. Die Kinder sind aus dem Haus, beruflich und finanziell sind beide soweit abgesichert, nun stellt sich die Frage: wie soll das es weitergehen? Reicht die Liebe und Achtung voreinander noch für ein gemeinsames Leben?

Meine Meinung:
Der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Stehen doch wir älteren „Semester“ oft auch vor diesen Fragen.

In der Ehe und dem Leben von Rahel und Peter werden sehr viele Probleme thematisiert. Teilweise dachte ich mir beim Lesen: da kommt aber auch alles zusammen.
Eine Ehe alleine ist schon schwierig zu meistern. Dann kommt hier auch noch eine problematische Beziehung zur Tochter dazu (dabei ist Rahel –Psychologin).
Dann die Lebensumstellung nach der Wende (das ganze spielt sich in Dresden ab). Depressionen und Kindheitstraumata in verschiedenen Varianten spielen eine Rolle.
-Also genügen Zündstoff.
Aber dafür kommt mir das Buch zu ruhig daher.
Irgendwie fließt ein Tag in den anderen, ohne größere Aktionen oder Geschehnisse. Selbst der Besuch der Tochter und die tief sitzenden Streitigkeiten zwischen Tochter und Mutter sind irgendwie kaum aufrüttelnd.

Die Charaktere sind gut beschrieben und sehr facettenreich, ich kann das denken, handeln und fühlen der einzelnen gut nachvollziehen.
Und trotzdem hätte ich mir einen größeren Spannungsbogen und mehr „Drama“ gewünscht.

Autorin:
Daniela Krien, geboren 1975 in Neu-Kaliß, studierte Kulturwissenschaften und Kommunikations- und Medienwissenschaften in Leipzig. Seit 2010 ist sie freie Autorin. Daniela Krien lebt mit ihren zwei Töchtern in Leipzig.

Mein Fazit:
Trotz der vielen Probleme die in diesem Buch anklingen ist mir das Ganze zu ruhig gestaltet.
Deshalb von mir 3,5 Sterne die ich nach meinem Bauchgefühl auf 3 Sterne abrunde.

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