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Veröffentlicht am 30.05.2018

Das stille Leben des Karl Rosenbaum

Das stille Leben des Karl Rosenbaum
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Das stille Leben des Karl Rosenbaum, von Frank Dominik

Cover:
Rätselhaft, ein Mann steht am Ende eines Weges? Passt gut zum Buch.

Inhalt:
Karl Rosenbaum gibt mit 74 Jahren sein Juweliergeschäft ab um ...

Das stille Leben des Karl Rosenbaum, von Frank Dominik

Cover:
Rätselhaft, ein Mann steht am Ende eines Weges? Passt gut zum Buch.

Inhalt:
Karl Rosenbaum gibt mit 74 Jahren sein Juweliergeschäft ab um am liebsten zu streben. Denn für ihn hält das Leben nichts bereit.
Er meint er hat Schuld auf sich geladen und ist es nicht wert eine Familie zu haben und glücklich zu sein.
Doch es soll anders kommen.
Als der junge Stefan ihn in der Oper anspricht, fällt ein Bann über ihn und seine Ruhe ist dahin…

Meine Meinung:
Ein schwieriger Einstig für mich.
Ich weiß nicht, liegt es an der Erzählweise oder an den Personen selber, sie bleiben mir ungewöhnlich fremd und distanziert (hölzern). Obwohl wir ja doch einiges über sie erfahren.
Besonders Karl, der ja sogar in der Ich-Form erzählt.
Er ist so zwiespältig, widersprüchlich, sprunghaft, innerlich zerrissen und so unverständlich und wechselhaft handelt er auch.
Leider kann ich mit den Personen immer weniger anfangen.
Ich kann weder ihre Gesprächen (vor allem bei Karl und Stefan) noch ihren Gedanken verstehen oder nachvollziehen.
Die ganzen Vergleiche zur Oper, zu klassischen Gestalten und ihren Eigenschaften werden mir immer rätselhafter und ich kann damit nichts anfangen.

Die Schreibweise ist besonders „gewählt“.
Manche Sätze kann ich irgendwie nicht einordnen, andre wiederum muss ich gestehen, sind wunderschön.
Zitat:
-Musik war also nicht nur eine Gespielin, sondern auch eine verräterische Hure meiner Seele geworden.
-Die Frau schüttelte sich, als müsste sie sich vom Regen meiner Worte trockenlegen.

Ich denke dieses Buch kann für manche Leser ein Juwel sein, ich gehöre nicht zu der Gruppe.


Autor:
Frank Domnick, geb. 1965 in Münster, ist gelernter Speditionskaufmann und studierte nach der Ausbildung klassischen Gesang. Als Opernsänger ist er Mitgliede des Staatsopernchores Hannover. Dies ist sein Debütroman.

Mein Fazit:
Im Rückblick gesehen, ist die Geschichte rührend und tragisch, und das Ende ist hoch emotional, die Story finde ich gut.
Aber während des Lesens war es für mich streckenweise hölzern und steif. Irgendwie bin ich mit dem Buch nicht warm geworden.
Von mir: knapp 3 Sterne.

Veröffentlicht am 16.05.2018

Im Grab schaust du nach oben

Im Grab schaust du nach oben
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Im Grab schaust du nach oben, ein Alpenkrimi von Jörg Maurer

Cover:
Passt voll in die Jennerwein-Reihe

Inhalt:
Im idyllisch gelegenen Kurort, geht es drunter und drüber.
Wegen des G7-Gipfels sind die ...

Im Grab schaust du nach oben, ein Alpenkrimi von Jörg Maurer

Cover:
Passt voll in die Jennerwein-Reihe

Inhalt:
Im idyllisch gelegenen Kurort, geht es drunter und drüber.
Wegen des G7-Gipfels sind die Nerven aller bis ans äußerste gespannt.
Und in diesem Trubel geht auch die Beerdigung von Jennerweins Kollegen nicht ohne Pannen vorbei.
Jennerweins untrügliches Gefühl sagt ihm, dass hier was oberfaul ist.
Doch zwischen Demonstranten und „möchtegern Senfmogulen“, zwischen italienischen Mafia Schönheiten, amerikanischen und indischen Politikern, ist es schwer einen roten Faden und die richtige Spur zu finden.

Meine Meinung:
Dies ist der 9. Fall von Kommissar Jennerwein, aus der Feder von Jörg Maurer.
Sein Schreibstil ist unverkennlich, die kabarettistische Ader des Autors schlägt hier auch wieder voll durch. Das muss beim kaufen und lesen klar sein, denn mit der Realität hat die Geschichte absolut nichts zu tun.
Ich finde den Schreibstil sehr ausladend und umfassend. Da wird weit ausgeholt und Dinge werden erzählt die mit dem Krimi selber überhaupt nichts zu tun haben, das macht es streckenweise sehr langatmig. U. a. einige eingestreute Geschichten, deren Ironie bzw. Humor mir zu überdreht war.
Die Handlung ist so vielschichtig angelegt, so verzwickt und verzweigt, dass man kaum glauben kann dass es hier noch einer den Durchblick bekommt.
Viele, viele Handlungsstränge die erst mal parallel laufen, sich dann verflechten und gegenseitig beeinflussen machen es manchmal einfach zu konfus.
Hier wird gnadenlos konstruiert, verzettelt und wie im Film, gedreht und gedeichselt bis es passt.
Das macht es auf der einen Seite sehr spannend, auf der anderen Seite aber auch sehr kompliziert und verwirrend.
Logisch ist dabei auch nicht immer alles, und öfters denke ich mir: das ist jetzt aber zu dick aufgetragen.

Autor:
Jörg Maurer stammt aus Garmisch-Partenkirchen, Er studierte Germanistik, Anglistik, Theaterwissenschaften und Philosophie.
U.a. erhielt er den Kabarettpreis der Stadt München.

Mein Fazit:
Dies ist mein drittes Buch von Jörg Maurer und ich muss sagen sein Schreibstil hat seine Eigenarten. Spannend, aber auch sehr überzogen. Deshalb von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 10.05.2018

Die Erbin der Teufelsbibel

Die Erbin der Teufelsbibel
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Die Erbin der Teufelsbibel, von Richard Dübell

Cover:
Passt in die Reihe zur Trilogie

Inhalt:
1648
Der Dreißigjährige Krieg mit seinen unwahrscheinlichen Gräueltaten gibt die Hintergrundskulisse. Ob ...

Die Erbin der Teufelsbibel, von Richard Dübell

Cover:
Passt in die Reihe zur Trilogie

Inhalt:
1648
Der Dreißigjährige Krieg mit seinen unwahrscheinlichen Gräueltaten gibt die Hintergrundskulisse. Ob die Verrohung er Menschen oder die brennenden Scheiterhaufen, Europa ist am Rande des Untergangs.
Als Agnes und ihrer Tochter Alexandra in Würzburg in die Fänge eines Hexenjägers geraten, scheint sie nur noch die Herausgabe der Teufelsbibel zu retten.
Eine schreckliche Entscheidung wird von Alexandra verlangt:
Lässt sie zu, dass ihre Lieben den Feuertod sterben, oder gibt sie die Teufelsbibel aus der Obhut ihrer eigenen Familie.
Drei Seiten kämpfen um die Teufelsbibel.
Die einen möchten die Teufelsbibel besitzen um zu Macht und Wissen zu gelangen.
Die anderen suchen und kämpfen um die Teufelsbibel um sie zu vernichten.
Und die Dritten schützen die Teufelsbibel und versuchen sie im Geheimen zu halten.

Meine Meinung:
Alles ist mit dem Hintergrund des 30jährigen Kriegs, mit seinen unwahrscheinlichen Grausamkeiten zu sehen.
Auch sonst geht es in den Handlungen nicht zimperlich zu.
Gewalt und unvorstellbare Gewalttaten prägen das Buch, wie auch die zwei anderen Bände vorher schon.

Was bleibt mir von dem Buch in Erinnerung:
Einmal die unwahrscheinliche Gewalt und Grausamkeiten,(die oft ausführlichen und dramatischen Beschreibungen). Aber auf der anderen Seite auch eine unwahrscheinlich tiefe Liebe, die alles überdauer und alles erträgt.

Das Buch war mir mit seinen 800 Seiten zu ausführlich und zu ausschweifend.
Für mich hätte man hier gut 1/3 kürzen können, dann wäre es für das Verständnis des Buches auch noch ausreichend gewesen, und die Stellen an denn es zu verwinkelt und zu politisch geworden ist hätten mir nicht gefehlt.


Zitat:
Wenn wir stets wüssten was unsere Taten auslösen……
In diesem Buch sieht man genau, dass aus einer gut gemeinten Tat auch Böses entstehen kann und umgekehrt.

Bemerkenswert ist das ausführliche Nachwort.

Autor:
Richard Dübel, geb. 1962, lebt mit seiner Familie in Landshut. Historische Romane sind seine Leidenschaft.

Mein Fazit:
Ein würdevoller Abschluss der Teufelsbibel Trilogie auch wenn es mir insgesamt zu viel Gewalt und Grausamkeit war.
Von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 06.05.2018

Am Abgrund lässt man gern den Vortritt

Am Abgrund lässt man gern den Vortritt
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Am Abgrund lässt man gern den Vortritt, von Jörg Maure

Cover:
Passt in die Reihe seiner Alpenkrimis

Inhalt:
Kommissar Jennerweins 10. Fall.

Ursel Grasegger, Bestattungsunternehmerin a.D. macht sich ...

Am Abgrund lässt man gern den Vortritt, von Jörg Maure

Cover:
Passt in die Reihe seiner Alpenkrimis

Inhalt:
Kommissar Jennerweins 10. Fall.

Ursel Grasegger, Bestattungsunternehmerin a.D. macht sich Sorgen. Ihr Mann Ignaz ist spurlos verschwunden.
Als sie erpresst wird, bittet sie Kommissar Jennerwein um Hilfe. Eigentlich ist dieser auf dem Weg nach Schweden(Urlaub), doch er bricht ab und geht auf die Suche (inoffiziell) nach Ignaz.
Auf vielen Umwegen und grotesken und verschlungenen Pfaden kommt er Ignaz immer näher, bis es selber in einen Pistolenlauf schaut……..

Meine Meinung:
Ein Krimi, der vielleicht eher in dramatisches Lustspiel ist.
Jennerwein bewegt sich außerhalb der Legalität.
Die Schreibweise ist mit zu ausholend, Nebenschauplätze und Nebenhandlungen gibt es zu Hauf und diese sind alles sehr ausführlich.
Auch die Idee: einen Unbekannten(Kriminellen) der direkt den Leser anspricht,, finde ich ungewöhnlich, irgendwie verwirrend.

Vieles ist für mich unlogisch, überzogen und zu weit hergeholt.

Witzig fand ich das Treffen von Jennerwein und Kluftinger!

Die Zahl ZEHN hat in diesem Buch eine besondere Bedeutung. Doch die Informationen dazu, bei jedem Kapitelbeginn, habe ich irgendwann überlesen.

Autor:
Jörg Maurer stammt aus Garmisch-Partenkirchen, Er studierte Germanistik, Anglistik, Theaterwissenschaften und Philosophie.
U.a. erhielt er den Kabarettpreis der Stadt München.

Mein Fazit:
Diesem Krimi merkt man es an, dass er von einem Kabarettisten geschrieben ist. Es wird immer noch eins daraufgesetzt und es gibt unendlich viele Lacher.
Aber mit einem richtigen Krimi hat es wenig zu tun.
Von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 20.04.2018

SOFIAN (Der Sarazene)

SOFIAN Der Sarazene
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SOFIAN (Der Sarazene), von Caroline Sesta


Cover:
Es ist sagenhaft atmosphärisch.
Der ober Teil zeigt eine Flusslandschaft zur kalten Winterzeit, mit mystischem Nebel.
Der untere Teil zeigt eine Augenpartie ...

SOFIAN (Der Sarazene), von Caroline Sesta


Cover:
Es ist sagenhaft atmosphärisch.
Der ober Teil zeigt eine Flusslandschaft zur kalten Winterzeit, mit mystischem Nebel.
Der untere Teil zeigt eine Augenpartie und einen Teil des Turbans um die Augen. Die Augen scheinen einem direkt in die Seele zu schauen.

Inhalt:
Zwei Zeiten, die Gegenwart und 1000 Jahre zurück.
Federica sieht immer wieder einen Sarazenen, aber als sie ihn berühren will ist da nur Luft. Ein Geist? Hat Federica Wahnvorstellungen?
Denn um die gleiche Zeit beginnen bei ihr schlimme Alpträume weit aus der Vergangenheit.

Der zweite Erzählstrang ist 1000 Jahre früher. Ein Überfall der Sarazenen, Sofian beteiligt sich nicht, er rettet sogar eine junge Frau und erhofft sich mit ihr eine gemeinsame Zukunft.

Doch ihre beiden Kulturen und die fehlende gemeinsame Sprache, lassen sich nicht überbrücken und Sofian begeht ungewollt einen folgenschweren Fehler…..

Meine Meinung:
Das Buch beginnt in der Gegenwart. Wir lernen Federica kennen, sie ist eine Waise und sehr einsam. Wir erleben mit, wie sie auf Sofian trifft. Als Federica beginnt etwas gegen ihre Albträume zu tun, wird es immer mystischer und irgendwie übersinnlich.

Dieses Buch beginnt echt klasse, auch der Mittelteil (oder auch vor allem der) hat mir noch sehr gut gefallen, nur das Ende konnte mich überhaupt nicht überzeugen, bzw. es hat mich total abgeschreckt und verstört. Ich kann da aber jetzt nicht weiter drauf eingehen um nicht zu spoilern.

Der Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig, man muss sich echt einlesen, mich hat er öfters in meinem Lesefluss gestoppt weil ich manche Sätze nochmals lesen musste. Er ist sehr blumig und verwinkelt, teilweise sehr hölzern und sehr altertümlich. Z.B. „Sinnend spürten seine Finger an ihr“ „Auch ihn hungerte“ „gewahr wurde..“ „sie zückte einen Pinselstrich“.


Autorin:
Caroline Sesta, geboren und aufgewachsen im Vogtland, lebt seit Jahren im Piemont. Dort widmet sie sich ihrer Leidenschaft - dem Schreiben von Romanen und Sachbüchern quer durch die bewegten Epochen ihrer norditalienischen Wahlheimat.

Mein Fazit:
Ein toller Grundgedanke für eine Geschichte nur mit dem Ende kann ich mich so gar nicht anfreunden. Diese Interpretation und Wendung kann ich einfach nicht nachvollziehen.
Mit dem Schreibstil konnte ich auch nicht so ganz warm werden.
Deshalb von mir 3 Sterne.