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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.12.2022

Starke Frauen

Die Töchter der Ärztin
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Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Auch Ricardas Töchter haben Medizin studiert. Henny die ältere ist Onkologin und hat lange um die Liebe ihrer Mutter kämpfen müssen. Die jüngere - Toni hat gerade ...

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Auch Ricardas Töchter haben Medizin studiert. Henny die ältere ist Onkologin und hat lange um die Liebe ihrer Mutter kämpfen müssen. Die jüngere - Toni hat gerade ihr Studium abgeschlossen und möchte anstatt mit ihrer Schwester zusammenzuarbeiten lieber nach Afrika zurück und zwar an den Platz, wo sie die ersten Jahre ihrer Kindheit verbracht hat, in der Hoffnung ihre innere Zerrissenheit dort zu heilen.
Ein sehr gut und angenehm zu lesendes Buch, was durch unterschiedliche Handlungsstränge besticht und den Leser ins Berlin der zwanziger Jahre und auf den schwarzen Kontinent entführt. Es gibt große Gefühle, Hoffnung, aber auch Angst Misstrauen und Enttäuschungen.
Wer die Bände der Polizeiärztin bereits kennt, wird dich freuen, dass zum Teil dortige Figuren auch in diesem Roman auftauchen.
Mir hat das Buch im Wesentlichen gut gefallen, allerdings hätte ich mir gewünscht, dass manche Handlungsstränge mehr Zeit zum Wachsen und Entwickeln gehabt hätten.

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Veröffentlicht am 05.12.2022

Blick hinter den Spiegel!

Dunkles Abbild
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Ein fesselnder Thriller, der mit leisen Tönen beginnt und mit einem Paukenschlag endet. Was würden wir tun, wenn uns eine Person aus unserer Vergangenheit nicht nur beobachtet und stellt, sondern versucht ...

Ein fesselnder Thriller, der mit leisen Tönen beginnt und mit einem Paukenschlag endet. Was würden wir tun, wenn uns eine Person aus unserer Vergangenheit nicht nur beobachtet und stellt, sondern versucht unser Spiegelbild zu werden. Genauso ergeht es Silje, eine einstmals erfolgreiche Fotografin, deren Karriere aufgrund ihres kleinen Sohnes ins Stocken geraten ist.
Ihr Schatten der Vergangenheit Katrine bewundert Silje und wäre gern wie sie. Doch Katrine will immer mehr wie Silje sein, ihre anfängliche Bewunderung wird zur Obsession und treibt die zu Schrecklichem.
Das Buch, welches sowohl aus Siljes als auch Katrines Perspektive geschrieben ist, fesselte mich ab der ersten Seite. Es ist detailliert beschrieben, man bekommt einen guten Bezug zu den Handelnden und der Spannungsbogen baut sich ganz allmählich auf und lässt einen dann nicht wieder los. Volle Leseempfehlung von mir und man sollte keine Schlüssel unter Fußmatten oder Blumentöpfen verstecken.

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Veröffentlicht am 20.11.2022

Und dann kam die Flut…

Der Zorn der Flut
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Das Leben in Friesland im Jahr 1361 ist nicht leicht. Die Pest fordert immer wieder Opfer, die Menschen müssen hart arbeiten und außer dem Deichbauer Folkert schaut niemand so wirklich auf den Zustand ...

Das Leben in Friesland im Jahr 1361 ist nicht leicht. Die Pest fordert immer wieder Opfer, die Menschen müssen hart arbeiten und außer dem Deichbauer Folkert schaut niemand so wirklich auf den Zustand der Deiche. Bis das Meer in der Marcellusnacht kommt und seinen Tribut fordert. Die bildhaft beschriebene und gründlich recherchierte Geschichte entführte mich zügig ins 14. Jahrhundert. Die Handelnden sind plastisch beschrieben, zum Teil liebenswert, zum Teil einfach nur schrecklich - genau wie im reellen Leben und sie entwickeln sich im Lauf der Erzählung stetig weiter. Gut fand ich, dass der Autor die Geschichte nicht mit der Katastrophennacht enden lässt, sondern er begleitet die Überlebenden weiter bis hin zu bitteren Entscheidungen, die sie treffen werden, um die Familie bzw. die Region zu schützen. Ein gut und flüssig zu lesendes Buch, für welches man definitiv nicht geschichtsaffin sein muss. Ein Roman, der immer wieder mit seinen Wendungen überrascht. Ich kann ihn nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 20.11.2022

Nutze Deine Chancen

Café Leben
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Henrietta schreibt sogenannte Lebensbücher, d.h. sie schreibt die Lebensgeschichte von Todkranken für deren Angehörige auf. Sie macht das nicht aus Überzeugung, sondern weil sie nachdem sie zweimal schon ...

Henrietta schreibt sogenannte Lebensbücher, d.h. sie schreibt die Lebensgeschichte von Todkranken für deren Angehörige auf. Sie macht das nicht aus Überzeugung, sondern weil sie nachdem sie zweimal schon gekündigt wurde, dringend eine Anstellung braucht. Ihre erste Klientin Annie macht es Henrietta schwer, da diese sich in keinster Weise an den vorgebenden Rahmen halten will und Henrietta auch nicht alles erzählt. Und so ist das Buch ziemlich leer und das erste Mitarbeitergespräch rückt näher. Aber Henrietta’s detektivischer Spürsinn ist geweckt und eigentlich mag sie Annie auch sehr gern und so recherchiert Annie selbst.
Ein sehr emphatisch geschriebenes Buch, welches aber wohltuend rational mit dem Tabuthema Tod und Sterben umgeht. Es ist liebevoll, macht Hoffnung und schärft den Blick für das Wesentliche im Leben - nämlich das Leben selbst. Eine Geschichte, die zwar in Teilen traurig ist, aber den Leser getröstet zurücklässt. Es fühlt sich an wie eine warme Umarmung. Jeder sollte es lesen.

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Veröffentlicht am 12.11.2022

Hut ab

Agent Sonja
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Ursula Kuczynski, welche für den russischen Geheimdienst angeworben, in mehreren Ländern ihrer Spionagetätigkeit nachging und das Glück hatte, diese zu überleben. Eine glühende Kommunistin, die ...

Ursula Kuczynski, welche für den russischen Geheimdienst angeworben, in mehreren Ländern ihrer Spionagetätigkeit nachging und das Glück hatte, diese zu überleben. Eine glühende Kommunistin, die das was die Tat aus Leidenschaft, erbrachte. Ihre Weggefährten waren so bekannte Persönlichkeiten wie Richard Sorge. Dieses Buch liest sich spannend wie ein Thriller und ist doch ein Sachbuch. Ich bin zu tiefsten beeindruckt von dieser Frau, die sich aus purer Überzeugung, mit immensen Talent und technischen Sachverstand in der Männerwelt der Spione behauptete.
Es ist spannend geschrieben, die Quellenangaben belegen die Aussagen und was ich besonders schön finde, auch ihr ältester Sohn hat daran mitgearbeitet. Denn die Familie war die, die immer wieder Opfer bringen musste. Sei es durch überstürzte Umzüge oder wechselnde Partner bis hin zu Lagerhaft des ersten Mannes.
Auch wenn mir Ursula / Sonja mit ihrer fanatischen Art nicht sympathisch war, bin ich doch von ihrer Leistung schwer beeindruckt. Dieses Buch hat auf unterhaltsame Art mein Allgemeinwissen erweitert. Es ist lesenswert und Geschichtsinteressierte werden begeistert sein.

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