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Veröffentlicht am 11.11.2024

Auftakt mit kleinen Schwächen

Daughter of the Pirate King - Fürchte mein Schwert
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Alosa ist im Auftrag ihres Vaters, des berüchtigten Piratenkönigs Kalligan, auf eine Mission geschickt worden. Sie soll sich von einem Piraten gefangen nehmen lassen und einen Teil einer Schatzkarte stehlen, ...

Alosa ist im Auftrag ihres Vaters, des berüchtigten Piratenkönigs Kalligan, auf eine Mission geschickt worden. Sie soll sich von einem Piraten gefangen nehmen lassen und einen Teil einer Schatzkarte stehlen, die sich auf dem Piratenschiff befindet.
Eigentlich kein Problem für Alosa, denn ihr Vater hat sie nicht nur in einem brutalen Training zu seiner Geheimwaffe ausgebildet, sondern sie verfügt zusätzlich über eine besondere Kraft. Alosa glaubt, dass es ein Kinderspiel für sie wird, doch sie hat nicht mit dem ersten Maat Riden gerechnet, der nicht nur unverschämt gut aussieht, sondern scheinbar auch gegen ihre Kräfte immun ist.

Ich liebe nicht nur Romantasy, sondern lese auch Piratengeschichten gerne. Daher stand, als ich das Buch entdeckte, schnell fest, dass ich es unbedingt lesen möchte.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen, deshalb fiel es mir nicht schwer, in die Handlung einzutauchen. Erzählt wird die Geschichte aus Alosas Perspektive und so bekam ich einen guten Einblick in ihre Gedanken und Gefühle.

Alosa ist eine Protagonistin, wie ich sie eigentlich nicht erwartet habe. Sie muss sich in einer Männerdominierten Welt beweisen.
Ihr Vater regiert als Piratenkönig über die Meere Manerias und hat seine Tochter mit brutalen Methoden trainiert. Daher konnte ich die bedingungslose Loyalität von Alosa ihrem Vater gegenüber nicht so richtig nachvollziehen.
Sie ist eine starke Charaktere. Sehr selbstbewusst, scharfsinnig, schlagfertig und pfiffig aber auch teilweise skrupellos. Sie hat gelernt zu kämpfen und lässt ohne mit der Wimper zu zucken, Mitglieder ihre Mannschaft töten, wenn es notwendig ist, um die Mission zu erfüllen.
Irgendwie konnte ich mich jedoch mit Alosa nicht anfreunden. Sie war mir zu sehr von sich selbst überzeugt.
Auch die Liebesgeschichte zwischen ihr und Riden hat mich nicht wirklich gecatcht.
Ich kann gar nicht genau beschreiben, woran das lag, aber ich habe sie einfach nicht gefühlt.
Insgesamt hätte ich mir ein wenig mehr Charakterentwicklung gewünscht.

Die Handlung schreitet zügig voran. Es gibt actionreiche Szenen, die die Spannung auf einem guten Level halten.
Insgesamt war die Story für mich jedoch etwas zu vorhersehbar.

Fazit
Auch wenn die Geschichte schön zu lesen und unterhaltsam war, hat mich der Auftakt nicht zu 100% überzeugt. Ich werde Band 2 aber noch eine Chance geben und schauen, wie die Geschichte sich weiterentwickelt.
Für Band 1 gibt es 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 01.11.2024

Schöner Auftakt der Reihe

Court of Shadows
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Arianna ist eine Halb-Fae. Eigentlich sollte sie in einem Fae-Reich leben und nicht bei den Menschen. Sie versucht deshalb ein unauffälliges Leben zu führen, nachdem sie der Gladiatorenarena entkommen ...

Arianna ist eine Halb-Fae. Eigentlich sollte sie in einem Fae-Reich leben und nicht bei den Menschen. Sie versucht deshalb ein unauffälliges Leben zu führen, nachdem sie der Gladiatorenarena entkommen ist. Doch ihr ehemaliger Mentor Baleros hat andere Pläne mit ihr.
Er erpresst Arianna und sorgt dafür, dass sie von den Shadow Fae rekrutiert wird.
Dort soll sie von einem der Magieschlächter namens Ruadan den Weltenschlüssel für ihn zu stehlen.
Im Institut der Shadow Fae angekommen muss sie sich ausbilden lassen und mit anderen Novizen in tödlichen Prüfungen und Kämpfen messen.
Ihr Ausbilder und Mentor ist ausgerechnet Ruadan. Er hat nicht nur eine gefährliche Ausstrahlung und ist dafür bekannt, schon einige seiner Novizen getötet zu haben, sondern es ist auch schwierig, mit ihm zu kommunizieren, denn er hat ein Schweigegelübde abgelegt.
Arianna fühlt sich zu ihm hingezogen, doch um ihre Freundin zu retten, muss sie ihre Gefühle ausschalten und einen Kampf auf Leben und Tod führen. Denn sollte sie verlieren, steht nicht nur das Leben ihrer Freundin auf dem Spiel.

Das düstere Cover und der interessante Klappentext haben mich sofort neugierig auf die Geschichte gemacht. Außerdem liebe ich die Tropes: Enemies to Lovers und Found Family. Deshalb stand schnell fest, dass ich das Buch lesen möchte.

Hinter C.N. Crawford stehen Christine und Nick Crawford. Ich habe vorher noch keine Bücher des Autorenduos gelesen und war sehr gespannt auf die Geschichte.
Der Schreibstil ist lebendig und flüssig und das Buch lässt sich gut lesen.

Wir befinden uns mitten in London, in einer Welt, in der sich Vampire, Hexen, Fae und andere Lebewesen und Spezies vor den Menschen versteckt halten.
Durch die Gladiatorenkämpfe hatte ich eigentlich erwartet, dass es sich um ein Mittelalter-Setting handelt. Als plötzlich die Rede von einer Mailbox und einem Handy war, hat mich das etwas irritiert. Es passte in meinem Kopf einfach nicht zusammen.
Was das Worldbuilding betrifft, ist dieses definitiv noch ausbaufähig. Aber ich denke, dass das in den nachfolgenden Bänden noch vertieft wird.

Die hier gewählte Ich-Perspektive sorgte dafür, dass es mir leicht fiel, die Gedanken und Emotionen von Arianna nachzuempfinden.
Arianna ist eine mutige und schlagfertige Protagonistin und hat einen etwas sarkastischen Humor. Aber sie ist auch kratzbürstig und provoziert gerne. Doch sie hat ein gutes Herz und ist einem hohen emotionalen Druck ausgesetzt. Das Leben hat es bisher nicht gut mit ihr gemeint und nun steht das Leben ihrer besten Freundin auf dem Spiel.
Ich habe mich allerdings etwas gewundert, dass sie diesen Gedanken oft sehr leicht beiseitschieben konnte. Nur ab und zu kam er zum Vorschein und beeinflussten ihr Denken und Handeln.
Bei Ruadan hat es etwas gedauert, bis ich mich mit ihm angefreundet habe. Er ist umgeben von Schatten, undurchschaubar, verschlossen und geheimnisvoll.
Doch er ist eine spannende Figur, die mir sehr gefallen hat.
Allerdings ging mir die Entwicklung zwischen den beiden etwas zu schnell voran. Das lag wahrscheinlich auch daran, dass ich keinen Einblick in die Gedanken und Gefühle von Ruadan hatte.
Vielleicht hätten mehr gemeinsame Momente (bevor es spicy wird) der Story gut getan.

Actionreiche Kampfszenen sorgen dafür, dass es spannend bleibt und keine Langeweile aufkommt.

Ich hoffe, dass ich in Band 2 noch etwas mehr über Ariannas Vorgeschichte und über das Magiesystem erfahren werde.

Obwohl ich eigentlich keine so langen Reihen mag, bin ich neugierig auf die Fortsetzung und werde sie weiter verfolgen.
Für Band 1 gibt es gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.09.2024

Das Warten hat ein Ende

Sommerpfade in Arrowwood
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Das Warten hat ein Ende und endlich darf ich mich wieder auf den Weg nach Arrowwood machen und die Sleeping Lake Ranch besuchen. Alle Geschichten spielen in Arrowwood, können aber unabhängig voneinander ...

Das Warten hat ein Ende und endlich darf ich mich wieder auf den Weg nach Arrowwood machen und die Sleeping Lake Ranch besuchen. Alle Geschichten spielen in Arrowwood, können aber unabhängig voneinander gelesen werden.

Auch wenn diesmal die Geschichte von Lainey und Robyn erzählt wird, habe ich mich sehr gefreut, liebgewonnene Bekannte wiederzusehen. Denn natürlich haben auch Nicky, Granny und Tom ihren Platz in der Geschichte.
Es gibt zwei Handlungsstränge.
Grandpa Bill hat Lainey und ihre jüngere Schwester Robyn zu gleichen Teilen seine Farm vererbt.
Robyn, die als berühmte Konzertpianistin ständig unterwegs ist, hat eigentlich gar kein Interesse an der Farm und Lainey, obwohl sie sie im Sinn ihres Großvaters gerne weiterführen möchte, hat keine Ahnung von der Landwirtschaft. Doch um die Ranch zu ihrem Zuhause zu machen, muss sie nicht nur viel lernen, sondern auch ein eigenes Konzept dafür entwickeln und sich mit ihrer Schwester auseinandersetzen.
Um die Zeit bis zur Übernahme der Farm sinnvoll zu nutzen, begleitet sie ihre Tante Beth nach Arrowwood. Sie hofft, auf der Sleeping Lake Ranch so viel wie Möglich über das Betreiben einer Ranch zu lernen. Auf dem Gnadenhof gibt es jedoch nur einen Job als Pflegerin von Nickys Gandma und nicht nur deren Demenz bringt einiges durcheinander, sondern auch das Auftauchen von Clayton, ihrem Ex-Freund.

Im zweiten Handlungsstrang steht Rabbit vor einigen Herausforderungen. Das Verhältnis zu seinem Vater Jeremy ist zerrüttet, doch dann quartiert dieser sich plötzlich, für scheinbar längere Zeit bei ihm ein. Jeremy mischt sich sogleich in alles ein und weiß alles besser. Für Rabbit ist nicht nur das eine schwierige Situation, denn auch bei der Übernahme der Lederwerkstatt von Tom läuft für Rabbit nicht alles nach Plan.

Das Cover passt perfekt zu den zwei anderen Bänden und gefällt mir sehr gut.
Auch der Schreibstil von Natascha Birovjlev ist wie gewohnt leicht und lebendig. Ich fühlte mich schon nach wenigen Seiten wieder heimisch und hatte das Gefühl Arrowwood gar nicht verlassen zu haben.

Lainey ist eine selbstlose junge Frau, die in der Familie immer hinter ihrer berühmten Schwester zurückstecken muss und das auch bereitwillig tut. Ihre Mutter ist völlig darauf fixiert, Robnys Karriere zu fördern und vergisst darüber, dass sie noch eine weitere Tochter hat, die sie vielleicht ab und zu mal braucht.
Ich hätte mir gewünscht, dass Lainey etwas mehr für das, was sie möchte kämpft und vielleicht wenigstens am Ende, auch ihrer Mutter gegenüber Klartext redet.

Rabbit habe ich schon in Band 2 ins Herz geschlossen. Er möchte die Lederwerkstatt von Tom übernehmen und mit Emily glücklich werden. Doch dann taucht sein Vater auf und schafft es, dass Rabbit plötzlich an sich selbst zweifelt. Man spürt förmlich seine innere Zerrissenheit, Ich habe mit ihm gelitten und von Seite zu Seite gehofft, dass entweder Rabbit oder sein Vater den Mund aufmacht und sie ein klärendes Gespräch beginnen.

Beide Charaktere müssen im Laufe der Handlung lernen, ihren eigenen Weg zu gehen und sich nicht von den Erwartungen anderer beeinflussen zu lassen.

Allerdings wurde mir zu viel um den heißen Brei geredet und die viele Schwindeleien und Geheimnisse empfand ich als etwas übertrieben.
Schön fand ich, dass auch alte Bekannte aus Band 1 und 2 wieder dabei waren, auch wenn sie hier nur eine Nebenrolle spielten. Vor allem die Passagen mit Granny und Tom ließen mir das Herz aufgehen und ich ffeiere ihre späte Liebe.

Natascha Birovljev hat wieder geschafft, nicht nur die Atmosphäre und das Kanadafeeling gekonnt einzufangen, sondern mich mitgenommen auf eine emotionale Reise mit tiefgründigen Charakteren.

Für Band 3 gibt es daher 4 Sterne und eine Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 29.08.2024

Schöner Abschluss der Fantasy-Dilogie

Magnolia Bay 2: Love so Bitter and Sweet
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Die Geschichte von Kari, Nael, Lycien und Zora geht weiter und wie schon in Band 1, verfolgen wir die Handlung aus ihren Perspektiven.
Es sind für meine Verhältnisse ungewöhnlich viele Sichtweisen, aber ...

Die Geschichte von Kari, Nael, Lycien und Zora geht weiter und wie schon in Band 1, verfolgen wir die Handlung aus ihren Perspektiven.
Es sind für meine Verhältnisse ungewöhnlich viele Sichtweisen, aber inzwischen habe ich mich daran gewöhnt. Gut gefällt mir dabei, dass ich jeweils einen Gedanken des Protagonisten als Überschrift mit in das Kapitel hineinnehme.
Daishiro Nemea, der skrupellose und unbarmherzige Anführer des Skarabäusclans will die Macht über ganz Magnolia Bay an sich reißen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat er sich mit dem Sydikat der Brennenden Lilie verbündet.
Kari und ihre Freunde wollen ihn stoppen, doch dafür benötigen sie Verbündete. Wo, wenn nicht beim Klauenclan, der Daishiro schon lange ein Dorn im Auge ist, könnten sie diese finden. Doch ist ihre Audienz wirklich erfolgreich?
Zusätzlich kämpft Kari mit einem merkwürdigen Gefühl von Sehnsucht. Doch dann bekommt die Leere in ihrer Brust einen Namen.
Währenddessen suchen Lycien und Zora nach einer Möglichkeit, um Lucien von der lebensbedrohlichen Krankheit, den Silfurvenen zu heilen.

Das Cover passt wunderbar zum ersten Teil der Magnolia Bay -Dilogie und gefällt mir ausgesprochen gut.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr lebendig, flüssig und angenehm zu lesen.
Es ist auch noch nicht so lange her, dass ich Band 1 beendet habe und so habe ich ziemlich schnell wieder in die Geschichte hineingefunden.
An die häufigen Wechsel der Sichtweisen habe ich mich mittlerweile gewöhnt. Ich bekam so immer wieder aus allen Perspektiven Einblicke in die Geschichte, aber so richtig anfreunden konnte ich mich damit nicht.
Obwohl ich sehr gespannt auf die Fortsetzung war, konnte sie mich, wie auch schon Teil 1 lange Zeit nicht so richtig catchen. Ich hatte das subjektive Gefühl, dass es nicht richtig voranging und durch die ständigen Wechsel der Perspektiven spannende Situationen unterbrochen wurden.
Zu Beginn habe ich das Buch öfter zur Seite gelegt und überlegt, ob ich überhaupt weiterlesen möchte.
Aber ich war auch neugierig darauf, zu erfahren, wie die Geschichte endet.
Als Lucien und Zora beim Opaclan ankamen, war es dann endlich so weit. Der Punkt, an dem ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen, war erreicht.

Im zweiten Band wird es richtig magisch. Unsere Charaktere lernen neue Fähigkeiten. Wir bereisen neue Orte und lernen neue Clans und auch einige neue Figuren kennen.
War Kari im ersten Teil noch lange Zeit sehr verschlossen und auf Distanz bedacht, so öffnet sie sich im Laufe der Handlung spürbar. Es knistert und prickelt auch etwas mehr.

Das Worldbuilding ist wieder großartig beschrieben und durch die Karte auf den ersten Seiten des Buches, fiel es mir leicht, die Reisen der Protagonisten zu begleiten.
Begeistert hat mich vor allem die Vielfalt der Geschichte. Es gibt Gestaltwandler in den unterschiedlichsten Formen. Paradiesvogel,Tiger, Löwen, Geparden. Jaguare, Drachen, Magier und Hexen.

Der abschließende Showdown war ganz nach meinem Geschmack und bildetet einen perfekten Abschluss der Story.

Wer Hight Fantasy liebt, in denen Gestaltwandler, Schattenmagier, Hexen, Dämonen und Göttinnen eine Rolle spielen und wer auch auf Drachen nicht verzichten will, ist hier richtig.
Dafür gibt es gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 11.06.2024

Ein schöner Auftakt

Magnolia Bay 1: Magic so Pure and Evil
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Kari ist der letzte Paradiesvogel in der Familie der Gestaltwandler. Um die Familienschulden zu begleichen, übergeben ihre Eltern sie mit 11 Jahren an Daishiro Nemea, den Don des Skarabäusclans. Als „Adoptivtochter“ ...

Kari ist der letzte Paradiesvogel in der Familie der Gestaltwandler. Um die Familienschulden zu begleichen, übergeben ihre Eltern sie mit 11 Jahren an Daishiro Nemea, den Don des Skarabäusclans. Als „Adoptivtochter“ des Dons führt sie ein Leben im goldenen Käfig. Sie genießt zwar den Schutz und den Wohlstand des Clans, wird verhätschelt, beneidet und gefürchtet, aber ist niemals frei. Doch dann ändert sich plötzlich alles. Als sie am morgen erwacht, erkennt niemand Kari mehr. Um ihr Leben zu retten, bleibt ihr nur die Flucht. Doch die Situation hat auch Vorteile, denn zum ersten Mal ist sie frei. Es folgen ihr keine Leibwächter mehr auf Schritt und Tritt und sie erregt kein Aufsehen, denn niemand weiß noch, wer sie ist.
Kari will wissen, was geschehen ist. Doch man ist auf der Suche nach ihr und so flieht sie in die Walled City. Dort trifft sie auf den geheimnisvollen Nael und seine Schwester, der Knochenmagierin Zora.

Eigentlich mag ich Bücher mit einem asiatischen Setting gar nicht so gerne, aber der Klappentext hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht.
Wir starten 10 Jahre zurück in der Vergangenheit und verfolgen, wie Kari von ihren Eltern an den Don des Skarabäusclans übergeben wird.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm. Sie schreibt wunderbar lebendig und sehr flüssig.
Trotzdem konnte die Geschichte mich zu Beginn nicht wirklich catchen und es dauerte etwas, bis ich richtig in der Handlung angekommen war.
Das erste Drittel fühlte sich für mich relativ lang an und ich habe das Buch ein paarmal zur Seite gelegt. Doch irgendwann bin ich in der Story angekommen und dann konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen.

Wir verfolgen die Geschichte aus vier unterschiedlichen Perspektiven und zwei Handlungssträngen, die gut ineinander greifen. Bei vier Sichtweisen dauerte es etwas länger, bis ich mich in alle Figuren hineinversetzen konnte. Doch nach und nach lernte ich Kari, Nael, Zoe und auch Lycien immer besser kennen.

Im Fokus der Geschichte steht Kari. Sie ist eine spannende Protagonistin, denn sie hat in den letzten 10 Jahren gelernt, sich mit einem Eispanzer zu umgeben und keine Gefühle zu zeigen. Ihr wurde schon früh beigebracht, dass Angst ein Zeichen von Schwäche ist. Dadurch ist sie lange Zeit sehr verschlossen, auf Distanz bedacht und beantwortet jede Annäherung mit kühler Zurückhaltung. Doch mit der Zeit kann sie sich etwas öffnen und das Knistern zwischen ihr und Nael ist spürbar.
Zoe und Nael sind, obwohl sie Geschwister sind, wie Tag und Nacht. Zoe ist im Gegensatz zu ihrem Bruder die Fröhlichkeit in Person. Nael wirkt zwar etwas mürrisch, sagt aber von sich selbst, das Mitgefühl seine größte Schwäche ist. Er liebt seine Schwester über alles.
Die Charaktere sind alle sehr unterschiedlich und sehr facettenreich gestaltet ohne dabei zu klischeehaft zu wirken. Sie haben Tiefe und sind zu jeder Zeit greifbar. Mein geheimer Liebling ist dabei jedoch das Schwein.

Richtig begeistert hat mich das Worldbuilding. Es ist einfach großartig beschrieben und ich hatte die Schauplätze immer bildhaft vor Augen. Besonders die Karte auf der ersten Seite hat mir gut gefallen.

Magie, Emotionen und Action bilden das Gerüst zu einer facettenreichen Story.
Wer Romantasy liebt und auf Gestaltwandler, Magier und auch auf Drachen nicht verzichten will, ist hier richtig. Für mich ein richtig guter Auftakt der Reihe, der neugierig auf die Fortsetzung macht. Dafür gibt es gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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