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Veröffentlicht am 10.04.2024

Lesenswert! Ein Geheimnis und schicksalhafte Wege!

Eine leise Ahnung von Glück
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Mit Kerstin Lange und ihrem Debütroman „Eine leise Ahnung von Glück“ habe ich wieder eine neue Autorin für mich in der Kategorie historische Romane entdeckt, von der ich gerne noch weitere Bücher lesen ...

Mit Kerstin Lange und ihrem Debütroman „Eine leise Ahnung von Glück“ habe ich wieder eine neue Autorin für mich in der Kategorie historische Romane entdeckt, von der ich gerne noch weitere Bücher lesen würde. Ihr leicht und flüssig zu lesender Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und mich nur so durch die Seiten fliegen lassen.

In ihrer Geschichte geht es um ein Geheimnis, nicht verarbeitete Kindheitserinnerungen, eine etwas schwierige Vater-Tochterbeziehung, die Suche nach den eigenen Wurzeln, die Besatzungszeit der Deutschen in Frankreich von 1940 an, die Widerstandsbewegung mutiger Franzosen und die Aufarbeitung der Geschehnisse der französischen Bevölkerung nach Ende des Krieges. Passend zu diesen Themen schwingen eine beklemmende Atmosphäre, ein Hauch von Schwermut und Melancholie und kleine Lichtblicke in die Geschichte hinein, die sich gut in dem Verhalten und den Gefühlen der Charaktere wieder spiegeln, von denen einige ein belastendes Päckchen mit sich herumtragen. Der Aufbau des Romans erfolgt auf zwei verschiedenen Zeitebenen und an unterschiedlichen Handlungsorten, die sich stetig abwechselten und für eine fortlaufende Spannung sorgten. Mich hat der Erzählpart um die Hauptprotagonistin Carole Renoir, der sich in der Vergangenheit in dem kleinen Ort Les Prés nahe von Amiens abspielt, am meisten eingefangen. Historische Ereignisse werden hier gekonnt mit den schicksalhaften Lebenswegen der Charaktere verwoben, die zugleich beklemmend und berührend waren. Durch die Bürgermeistertochter Carole, konnte ich miterleben, welchen Einfluss die deutschen Besatzer auf das Leben der Menschen dort hatten, wie die Resistance im Untergrund arbeitete und was passierte, wenn sich Frauen in einen Feind verlieben. Der zweite, etwas problembehaftete Erzählpart um die Charaktere von Louisa und ihrem Vater Heinrich Ziegler, für die ich erst spät meine Sympathie entwickeln konnte, findet in der Gegenwart im Jahr 2023 in Düsseldorf statt. Hier war ich mehr eine außenstehende Beobachterin, die miterleben musste, wie sich zwei Menschen das Leben schwer machten, da einer von ihnen einen Schutzpanzer um sich herumgebaut hatte und dem anderen die Empathie fehlte, sich in andere Personen hineinversetzen zu können. Als auf der Geburtstagsfeier von Louisas pflegebedürftigen Vater plötzlich ein Geheimnis gelüftet wird, beginnt die Suche nach den Familienwurzeln und gleichzeitig das langsame ineinander Verweben der Erzählstränge und das Aufarbeiten von Problemen. Hier zeigt sich wie wichtig es ist, zuzuhören, aufeinander zuzugehen, Gefühle auszusprechen, zu verzeihen und Altlasten hinter sich zu lassen. Manchmal bedarf es dazu einem Menschen wie dem angehenden Arzt Jonas, der einem gut zuredet und einem auch schonmal den Spiegel vor das eigene Gesicht hält. Was gibt es Schöneres, als wenn die Familie zusammenhält, sich liebt und füreinander da ist?

Mein Fazit:

Kerstin Lange hat mir mit ihrem Roman sehr unterhaltsame Lesestunden beschert und ich vergebe sehr gerne 4 Sterne und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 09.04.2024

Lesehighlight! Was für ein unglaublich fesselnder und emotionaler Roman!

Blankenese - Zwei Familien
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Chapeau! Michaela Grünigs 2. Band ihrer Zeitenwende-Reihe „Blankenese Zwei Familien-Schwere Entscheidungen“ nehme ich definitiv in die Riege meiner Lesehighlights 2024 auf! Vor gut einem Jahr hat mich ...

Chapeau! Michaela Grünigs 2. Band ihrer Zeitenwende-Reihe „Blankenese Zwei Familien-Schwere Entscheidungen“ nehme ich definitiv in die Riege meiner Lesehighlights 2024 auf! Vor gut einem Jahr hat mich die Autorin schon mit dem Auftaktroman ihrer Familiensaga begeistert, aber mit dieser Geschichte hat sie sich selber noch einmal übertroffen! Unglaublich fesselnd, hochdramatisch und äußerst emotional erlebt der Leser, vor welche Herausforderungen und Schicksalsschläge die zweite Generation der Hamburger Reedersfamilie Casparius und die mit ihnen familiär verknüpften Jacobson und Hansens in der Zeit von 1939 bis 1949 gestellt werden. Abwechselnd wird deren Geschichte aus der Sicht der drei Hauptcharaktere Sonja Casparius, Kurt Jacobson und Fanni Matusiak, die bei den Hansens groß geworden ist, erzählt und ganz exzellent in die damaligen geschichtlichen Ereignisse, dem Kampf ums Überleben von Menschen und Unternehmen, der zwiegespaltenen Denkweise der Bevölkerung und der Aufbauarbeit nach Kriegsende eingebunden. Mit ihrer eindringlichen und gefühlsbetonten Schreibweise konnte die Autorin dabei sehr authentisch und atmosphärisch zum Ausdruck bringen, wieviel Leid, Sorgen, Ängste, Zwänge, aber auch Hoffnung, Freude und Liebe in der persönlichen Entwicklung der einzelnen Charaktere stecken. Wie in einem Bann bin ich durch die Geschichte geflogen, konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und hatte die ganze Zeit ein unvorstellbares Kopfkino beim Lesen.

Mit Sonja, Kurt und Fanni hat Michaela Grünig drei sehr facettenreiche und lebendige Figuren erschaffen, die es einem leicht gemacht haben sie zu mögen und mit ihnen alle ihre Gefühlsregungen intensiv durchzuleben. Ich empfand es als erschreckend, wie schnell gerade Sonja und Kurt mit ihren anfangs 14 und 15 Jahren durch ihre Lebensumstände erwachsen werden mussten. Von allen drei Handlungssträngen, die im Laufe der Geschichte wunderbar miteinander verwoben wurden, hat mich der von Kurt am meisten mitgenommen. Er wurde ein Jahr zuvor über die deutsch-jüdische Kinderhilfe nach England in Sicherheit gebracht und musste sich dort, fernab von seiner Familie, ein neues Leben aufbauen. Schicksalhafte Zufälle, eine Lüge, Glück und seine Willenskraft, Entschlossenheit und Wissbegierde haben ihn dazu angetrieben und führten dazu, dass er seine Liebe zur Fliegerei bei der Royal Air Force entdeckte, die ihn neben seiner Sorge um seine Familie später in große Gewissenskonflikte gebracht hat. Doch auch Sonjas Erzählpart hat mich voll eingefangen. Zusammen mit ihrer Mutter Leni kämpft sie um den Erhalt der Reederei ihres jüdischen Vaters und stellt dabei ihre persönlichen Wünsche und Sehnsüchte zum Wohle der Familie und des Unternehmens hintenan. Die Autorin hat mir ihr so eine wagemutige, durchsetzungsstarke, innovative und vorausschauende Persönlichkeit geschaffen, die ich für ihr Handeln nur bewundern konnte. Genauso wie Fanni steht sie mit ihren Gefühlen zwischen zwei Männern, die nicht unterschiedlicher sein könnten und ich war gespannt darauf wie diese Konstellationen sich entwickeln werden. Fannis Erzählpart ist am Anfang etwas ruhiger und wird bestimmt durch ein ständiges Auf und Ab der Gefühle. Erst im letzten Drittel nimmt er so richtig Fahrt auf, als eine lang vermisste Person wieder nach Hamburg zurückkommt und sie nach dem Krieg ein kleines Wunder in einem Kinderheim entdecken, das viel Einfühlungsvermögen und Liebe von ihnen fordert.

Für alle drei Hauptcharaktere und ihre Familien scheint der Blick in die Zukunft rosiger zu werden, doch es gibt noch so viele lose Enden und ich habe mich riesig über die Nachricht gefreut, dass ihre schicksalhaften Wege in einem dritten Band noch weitererzählt werden.

Mein Fazit:
Genauso wie der erste Band der Zeitenwende-Reihe wird mir auch dieser hier lange in Erinnerung bleiben. Ein Roman, der wieder einmal zum Ausdruck bringt, dass die furchtbaren Geschehnisse der nationalsozialistischen Zeit zur Mahnung für nachfolgende Generationen nicht vergessen werden dürfen. Für mich war es allerbeste Leseunterhaltung und ich vergebe eine absolute Empfehlung und 5 Sterne mit Krönchen.

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  • Handlung
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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 30.03.2024

Was für ein mitreißendes, aufregendes und emotionsvolles Leseerlebnis!

Himmelsstürmerinnen - Wir greifen nach den Sternen
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Als begeisterte Leserin von Sarah Larks Neuseelandromanen hat mich der Klappentext und das traumhafte Cover von ihrem neuen Buch „Himmelsstürmerinnen-Wir greifen nach den Sternen“ magisch angezogen und ...

Als begeisterte Leserin von Sarah Larks Neuseelandromanen hat mich der Klappentext und das traumhafte Cover von ihrem neuen Buch „Himmelsstürmerinnen-Wir greifen nach den Sternen“ magisch angezogen und mich neugierig auf die dahintersteckende Geschichte gemacht. Ich liebe die sehr bildhafte und emotionsvolle Erzählweise der Autorin, mit der sie mich auch dieses Mal wieder voll eingefangen hat. Die vier Hauptcharaktere Haily, Emily, Ailis und Donella haben mir auf ihren aufregenden und spannenden Lebenswegen von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter ein unglaubliches Kopfkino beschert und mich an ihrer Verbundenheit mit der Vielfalt der Natur, der Astronomie mit der Wahrnehmung und Faszination des Sternenhimmels und der Liebe zur Fliegerei und Gesangsdarbietung, teilnehmen lassen. Ihre fiktive Geschichte, bei der Sarah Lark sich von historischen Personen und Geschehnissen hat inspirieren lassen, spielt in der Zeit von 1873-1892, während der Frauen noch für ihr Glück, ihre Träume, Bildung, Freiheit, Gleichberechtigung und Selbstbestimmung kämpfen mussten. Sehr atmosphärisch und bildhaft kamen für mich ihre Kindheit in Schottland und das Flair der Hauptschauplätze von Paris und Boston rüber, an denen alle von ihnen vor viele Herausforderungen gestellt wurden. Am Anfang musste ich mich erst einmal an die Vielzahl an Protagonisten gewöhnen, sie kennenlernen und zuordnen, wobei mir die Ahnengalerie auf der Innenseite des Buchrückens geholfen hat.

Sehr gut ausgewählt fand ich die Kapitelüberschriften, Kinderwünsche, Für das Leben lernen, Zu den Sternen, Flügel der Liebe, Seelenverwandte, Mesalliance, Studien, Die Frau mit dem Ballon, die die Geschehnisse und die Entwicklung der Charaktere darin wunderbar wieder spiegelten. Unglaublich facettenreich, lebendig und liebenswert hat Sarah Lark ihre Hauptfiguren dargestellt. Wie in einem Sog haben mich die Lebensgeschichten der drei Cousinen Haily, Ailis und Donella, die aus dem schottischen Adelsclan der Hards stammen und Emily, die Tochter einer Köchin, die alle durch ihre gemeinsam verbrachte Kindheit eng verbunden waren, in den Bann gezogen. Ich habe sie dafür bewundert und mit ihnen mitgefiebert mit welcher Begeisterung, Zielstrebigkeit und Willensstärke sie auf ihren unterschiedlichen Wegen ihr Glück gesucht und nach den Sternen gegriffen haben, für ihre Liebe und Leidenschaft kämpften und dabei so viele Hindernisse in Kauf nehmen mussten, die Gefahren, Leid, Ängste und Ungewissheit mit sich gebracht haben. Ein bisschen polarisiert hat mich Haily, die sich bedingt durch ihre Erziehung, zu einer sehr verwöhnten, launischen, gefallsüchtigen, besitzergreifenden und manipulativen Frau entwickelte. Mit Ailis habe ich mich sehr verbunden gefühlt, da ich genauso wie sie von der Astronomie begeistert bin und sie sich, trotz unvorhersehbarer Umstände, nicht von ihrem Weg hat abbringen lassen. Richtig mitgefiebert habe ich mit Donella, die mich mit ihrem Erfindergeist, ihrem Enthusiasmus und ihrer Leidenschaftlichkeit richtig mitgerissen hat. Aber auch Emily ist mir von Anfang an sehr ans Herz gewachsen, da sie sich aufgrund ihrer Herkunft immer ein bisschen mehr anstrengen und gegen die Besitzansprüche von Haily wehren musste. Sie ist eine so kluge, warmherzige und fürsorgliche Frau, die mich durch ihre sensible und unvoreingenommene Art und ihre Liebe zur Tierbeobachtung sehr angesprochen hat.

Mein Fazit:

Sarah Larks erster Band ihrer Dilogie der Himmelstürmerinnen-Saga war für mich ein tolles Leseerlebnis und ich fiebere jetzt schon der Fortsetzung sehr entgegen, da ich unbedingt erfahren möchte, wie sich die Lebenswege der liebgewonnenen Charaktere weiter entwickeln werden. Ich vergebe eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 20.02.2024

Ausgezeichnete Erzählkunst! Der Auftaktroman zur dreiteiligen Reihe hat mich begeistert!

Töchter des Aufbruchs
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Kennt ihr das, wenn ihr traurig seid, wenn ihr die Geschichte zu Ende gelesen habt und am liebsten sofort den nächsten Band suchten möchtet? Mir ging es so bei diesem wunderschönen Roman, der mich durch ...

Kennt ihr das, wenn ihr traurig seid, wenn ihr die Geschichte zu Ende gelesen habt und am liebsten sofort den nächsten Band suchten möchtet? Mir ging es so bei diesem wunderschönen Roman, der mich durch Marie Pierres unglaublich warmherziger und bildreicher Schreibkunst begeistert hat. Er ist ein toller Mix aus einem historischem Wohlfühlroman mit Spannungselementen, dessen Brillanz die einzigartig kreierten Charaktere und deren Einbindung in das gesellschaftliche Zeitgeschehen des Reichslandes Elsaß-Lothringens im Jahr 1910 ausmacht! Als geborene Saarländerin spürt man die Liebe und Verbundenheit der Autorin zu diesem Landstrich, der es dadurch exzellent gelungen ist die Geschichte unglaublich lebendig und authentisch darzustellen. Jeder Charakter in diesem Roman wächst mit seinen gemachten Erfahrungen und Aufgaben im Laufe der Geschehnisse, lässt mehr Gefühle zu, wird mutiger, überdenkt Vorurteile, lernt aus Fehlern und falschen Einschätzungen, geht Wagnisse ein und erlebt, was Zusammenhalt, Hilfe und Freundschaft im Leben ausmachen können. Mir sind sie, bis auf eine bewusste Ausnahme, alle ans Herz gewachsen, haben meine Achtung gewonnen, mich zum Schmunzeln gebracht und bei mir Mitgefühl, Entsetzen, Widerwillen und Schadenfreude erzeugt. Sehr reizvoll fand ich, dass einige von ihnen ein Geheimnis mit sich herumtragen und ich unbedingt erfahren wollte, was dahintersteckt.

Mein Lieblingscharakter im Roman war Pauline Martin, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, das Pensionat ihrer verstorbenen Tante Adèle in Diedenhofen an der Mosel weiterzuführen und ihre Schutzbefohlenen zu selbstbewussten und eigenständigen jungen Damen zu erziehen, denen sie mit einer guten Bildung alle Wege öffnen möchte. Keine leichte Aufgabe bei so unterschiedlich erzogenen und entwickelten Mädchen. Pauline ist eine bemerkenswerte junge Frau, die couragiert, forsch, engagiert, warmherzig und verantwortungsbewusst rüberkommt und trotz ihrer nach Außen hin kühlen Art so viele Emotionen ausstrahlt. Vor eine besondere Herausforderung stellt sie gerade Suzette, eine Pensionatsschülerin, die sich in einen Leutnant der preußischen Armee verliebt hat, plötzlich spurlos verschwunden ist und damit für eine spannende und dramatische Entwicklung in der Geschichte beigetragen hat. Die Sorge um sie und den Ruf ihrer Institution ist groß und als Pauline Hauptmann Erich von Pliesnitz um Hilfe bittet, beginnen sich die Lebenswege aller zu verändern. Erichs Charakter und seine Entwicklung in der Geschichte fand ich sehr faszinierend. Sein Beruf und seine Vergangenheit haben ihn geprägt und er verfügt über ein gutes Urteilsvermögen, einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und einen immer mal wieder kurz aufblitzenden Humor. Tugenden wie Zucht, Ordnung und Disziplin sind ihm sehr wichtig und ihm fällt es nicht leicht, sich aus seiner Komfortzone herauszubewegen. Als überaus reizvoll empfand ich auch die Figur von Vincent Lehmann, der Geheimnisse und eine schwere Last auf seinen Schultern mit sich herumträgt, über die ich stetig gerätselt habe. Warum hat er gerade im Pensionat von Pauline nach Zuflucht und Arbeit gesucht? Diese Frage bleibt bis zum Schluss noch ungeklärt und ist mit ein Grund, warum ich schon sehr dem neuen Band entgegenfiebere! Viele weitere facettenreiche Charaktere machen dieses tolle Buch noch aus, deren Erwähnung hier aber den Rahmen sprengen würde.

Mein Fazit:

„Töchter des Aufbruchs“ war für mich allerbeste Leseunterhaltung und erhält von mir eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Leseempfehlung! Ein spannender Thriller mit einigen Überraschungseffekten!

Gestehe
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Voller Vorfreude habe ich schon dem neuen Thriller „GESTEHE“ von Henri Faber entgegengefiebert, nachdem er mir mit „Kaltherz“ und „Ausweglos“ überaus spannende Lesestunden geschenkt hat. Viele polarisierende ...

Voller Vorfreude habe ich schon dem neuen Thriller „GESTEHE“ von Henri Faber entgegengefiebert, nachdem er mir mit „Kaltherz“ und „Ausweglos“ überaus spannende Lesestunden geschenkt hat. Viele polarisierende Charaktere, eine unheilvolle und beklemmende Stimmung, eine sich stetig steigende Spannung und ein Aufbau der Geschichte, der mit vielen Überraschungseffekten um die Ecke kam, haben auch dieses Buch wieder zu einem Erlebnis gemacht. Am Anfang hat mir ein wenig die Sogwirkung gefehlt, da einige Protagonisten mir zu ausschweifende Gedankengänge hatten, viel mit sich selber beschäftigt waren und dadurch einen negativen Vibe beim Lesen ausstrahlten. Doch nach dem holprigen Kennenlernen haben sie mir viele facettenreiche Seiten und seelische Abgründe von sich gezeigt, die mich dann im Zusammenspiel mit der sich schnell steigernden Spannung und dramatischen, bedrückenden und mysteriösen Entwicklung der Geschehnisse voll abgeholt haben.

Der Hauptschauplatz der Handlung ist in Wien, wo Jacket, alias Johann Winkler, bei der Leib, Leben beim LKA gefühlt nur noch pro forma arbeitet, hauptsächlich aber wegen seiner erfolgreichen Tätigkeit als Thrillerautor im Rampenlicht steht und diesen Rummel genießt. Doch ein grausamer Mord an der High Society Lady Tatjana Schifosky löst bei ihm Unglaube und Entsetzen aus, da der Täter ihre Leiche mit einem Wort markiert hat: „GESTEHE“, ein Wort, dass bald den Titel seines neuen Thrillers schmücken soll und der Tatort sowie das dortige Szenario in etwa der Handlung in seinem zukünftigen Roman gleicht. Jacket ahnt, dass sein persönlicher Alptraum gerade erst beginnt und das Morden noch nicht aufhören wird.

Sehr reizvoll in diesem Roman fand ich, dass die Geschichte höchst emotionsgeladen in der Ich-Form des Täters, betitelt mit „Er“, von Jacket und seinem Kollegen Mo erzählt wurde. Die ganze Zeit war ich am Rätseln, wer hinter „Er“ steckt und war am Schluss richtig geschockt und überrascht über seine wahre Identität. Seine Abschnitte haben mich durch seine Brutalität und Kaltblütigkeit immer fassungslos gemacht. Mit Jacket habe ich die ganze Zeit wie in einem Sog mitgefiebert, obwohl er mir nicht sympathisch war. Er ist so ein leidensfähiger und problembehafteter Charakter, den der Autor durch seine Wesenszüge und sein gehetztes Auftreten vortrefflich zur Geltung gebracht hat. Mo fand ich auch eine sehr gelungene Figur im Roman. Am Anfang kam er, bedingt durch seinen Migrationshintergrund, sehr problembehaftet und als Verlierertyp rüber, aber im Laufe der Geschehnisse wurde er mir durch seine akribische, perfektionistische und objektive Arbeitsweise immer sympathischer. Viele weitere reizvolle Charaktere bereicherten noch die Geschichte zu denen auch Kripochef Köstner gehörte, der bei mir Wut und Verachtung ausgelöst hat.

Nach all dem Rätselraten, Mitfiebern und Mitleiden hat Henri Faber auch zum Ende hin noch einmal für einen Plot Twist gesorgt, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet habe, der mich aber sehr berührt und froh gestimmt hat.

Mein Fazit:

„Gestehe“ war bis zum Schluss ein undurchsichtiger und spannender Thriller, der mir sehr gut gefallen hat und für den ich eine 4 Sternebewertung und eine Leseempfehlung ausspreche. Hervorheben möchte ich auch noch die tolle Gestaltung und Haptik des Covers, die mich als Thrillerfan sofort angesprochen hat.

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