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Veröffentlicht am 22.09.2017

Unbedingte Leseempfehlung! Wunderschön und Kopfkino pur!

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherstadt
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Einen letzten Auftrag noch erfüllen und dann ein neues Leben anfangen sind Samirs Gedanken, als er nach einem Diebstahl beinahe noch von den Häschern des Hofjuweliers erwischt wird. Schon lange träumt ...

Einen letzten Auftrag noch erfüllen und dann ein neues Leben anfangen sind Samirs Gedanken, als er nach einem Diebstahl beinahe noch von den Häschern des Hofjuweliers erwischt wird. Schon lange träumt er davon, einmal zu den Wächtern des Palastes von Mythia gehören zu dürfen und ist überglücklich, als er aufgenommen wird. Doch als er erfährt, dass seine Aufgabe darin besteht, eine Bibliothek unter dem eigentlichen Palast zu bewachen, hält sich seine Euphorie in Grenzen. Skeptisch blickt er seiner Einweisung entgegen und ist überwältigt, als er seine ersten Schritte in eine unglaublich faszinierende Stadt voller Bücher macht. Wenn er wüsste, dass sein Leben hier noch aufregender wird als das, welches er als Dieb hinter sich gelassen hat!
„Die Bibliothek der flüsternden Schatten –Bücherstadt“ ist ein sehr gelungenes Auftaktbuch einer neuen Triologie von Akram El-Bahay. Ein leicht zu lesender, sehr bildhafter und spannender Schreibstil und ein wunderschöner Sprachgebrauch lassen einen nur so durchs Buch fliegen. Der Autor schafft es perfekt eine kopfkinomäßige Vorstellungskraft beim Leser zu erzeugen und bringt dabei die Atmosphäre des Orients gekonnt mit einer spannenden Fantasygeschichte zusammen und man fühlt sich wie in ein modernes Märchen hineinversetzt. Abenteuer, Lebensgefahr, Fabelwesen und unerwartete Verbündete ziehen einen in den Bann. Ich habe mit Samirs Augen die Wunderwelt der Bücherstadt erlebt und wäre dort selber gerne herumgewandert. Seine Figuren und Charaktere hat der Autor faszinierend und liebevoll gezeichnet und man fühlt sich mit einigen verbunden und ist von anderen über ihre Kälte und ihren Egoismus entsetzt.
Sein Hauptcharakter Samir ist ein sehr sympathischer und mutiger junger Mann, der es durch seine bisherige Lebenserfahrung schafft, auch in den schwierigsten Situationen eine klaren Kopf zu behalten und durch seine Ausstrahlung Gegner zu Verbündeten zu machen und auch das Herz einer jungen Frau zu stehlen.
Sabah, der Beraterin des Weißen Königs traut man nicht über den Weg und ihr Wächter Assasil schockt einen durch sein brutales und rücksichtsloses Verhalten gegenüber Eindringlingen. Die geheimnisvolle und faszinierende Kani verbindet ein besonderes Gefühl für die Fabelwesen und ihr Vater Hakim, fesselt einen mit seinem Wissen über das Herz der Bücherstadt in Paramythia. Viele weitere Figuren bereichern das Buch und werden sicherlich in der Fortsetzung noch mehr Entfaltungsmöglichkeiten bekommen. Mit seinem Cliffhanger am Ende der Geschichte macht einen der Autor schon sehr neugierig auf den 2. Teil der Triologie.
Mein Fazit:
„Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherstadt“ war ein wunderschönes und faszinierendes Fantasymärchen, das mich begeistert hat und für das ich nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen kann.
Verdient vergebe ich 5 Sterne.

Veröffentlicht am 18.09.2017

Es begann vor 16 Jahren……!

Der Flug der Libellen
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Holger und Andrea verbindet eine starke Freundschaft seit ihrer gemeinsamen Schulzeit. Beide waren Außenseiter und spürten am eigenen Leib, wie leidvoll es ist, von ihren Mitschülern schikaniert, bedroht ...

Holger und Andrea verbindet eine starke Freundschaft seit ihrer gemeinsamen Schulzeit. Beide waren Außenseiter und spürten am eigenen Leib, wie leidvoll es ist, von ihren Mitschülern schikaniert, bedroht und verurteilt zu werden. Doch sie konnten sich Rückhalt und Unterstützung geben und waren entsetzt, als eine ehemals beliebte Klassenkameradin plötzlich verschwand und nie wieder auftauchte. Konnte es sein, dass ihr Fall mit dem Verschwinden von Frauen aus dem Milieu im Ruhrgebiet zusammenhängt? Hier scheint seit 16 Jahren in regelmäßigen Abständen ein Serienmörder zu Gange zu sein. Bisher konnte Hauptkommissar Schlicht keinen Ermittlungserfolg nachweisen und befindet sich immer noch auf der Suche.
„Der Flug der Libellen“ ist ein spannender Thriller, der einen durch einen leicht zu lesenden und fesselnden Schreibstil direkt einfängt. In seinen zwei verschiedenen Handlungssträngen, die so gar nichts miteinander zu tun haben scheinen, baut der Autor raffiniert ein Geschehen ein, dass der Auslöser für eine überaus spannende und tragische Verknüpfung wird. H.C. Scherf schafft dabei eine sehr eindringliche, bedrückende und schockierende Atmosphäre, der man sich nicht entziehen kann.
Im ersten Erzählstrang erlebt der Leser den sehr realistisch dargestellten Schulalltag aus Sicht von zwei Außenseitern, die sich gegen ein Mobbing ihrer Mitschüler behaupten und wehren müssen und wie schnell Freundschaften geschlossen werden und wieder auseinanderbrechen. Hier kann man echt nur den Kopf schütteln, was Kinder schon für ein Gewaltpotenzial und eine Grausamkeit haben.
Der zweite Erzählstrang ist heftig. Ein Psychopath entführt Prostituierte und hält sie unter erbärmlichsten Bedingungen gefangen und bereitet ihnen ein furchtbar kopfkinomäßiges Ende. Man ist sich überhaupt nicht im Klaren darüber warum er dieses macht und was ihn dazu bewegt. Da keine Spuren hinterlassen werden und nie ein Augenzeuge gefunden wird ist es eine fast unlösbare Aufgabe für Kommissar Schlicht diesen Gewaltverbrecher zu überführen. Wie so oft im Leben hilft ihm der Zufall dabei und es wird ein überaus spannendes, dramatisches und überraschendes Ende.
H.C. Scherf hat mich mit seinem Thriller sehr gut unterhalten. Ein toller Mix aus atemloser Spannung und einer Geschichte, die einem darstellt, wie wertvoll Freundschaft im Leben sein kann.
Verdient vergebe ich 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 12.09.2017

Ein Lesehighlight! Einzigartig und bewegend erzählte Familiengeschichte

Marlenes Geheimnis
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Anlässlich des Todes ihrer Großmutter Eva reist Nane nach Rickenbach an den Bodensee um im Kreise ihrer Familie am Grab von ihr Abschied zu nehmen. Ihre Oma hatte hier nach dem Krieg eine neue Heimat gefunden ...

Anlässlich des Todes ihrer Großmutter Eva reist Nane nach Rickenbach an den Bodensee um im Kreise ihrer Familie am Grab von ihr Abschied zu nehmen. Ihre Oma hatte hier nach dem Krieg eine neue Heimat gefunden und mit ihrem späteren Ehemann zusammen seine Schnapsbrennerei wieder aufgebaut, die sie nach seinem Tod gemeinsam mit ihrer Tochter Marlene erfolgreich weiterführte. Nane entschließt sich dazu ihren Aufenthalt bei ihrer Tante noch um ein paar Tage zu verlängern und ihr ein bisschen Gesellschaft zu leisten. Als diese ihr das Tagebuch ihrer Großmutter Eva überreicht offenbart sich für Nane ein großes und bewegendes Familiengeheimnis.
„Marlenes Geheimnis“ ist eine wundervolle und sehr bewegende Familiengeschichte von Brigitte Riebe, die mich mit ihrem überaus einfühlsamen und mitreißenden Erzählstil total begeistert hat. Sie versteht es perfekt eine große Spannung ich ihrem Roman aufzubauen, indem sie ihre zwei Handlungsstränge jeweils in den dramatischsten und geheimnisvollsten Momenten abwechselt. Ihre Charaktere sind sehr liebevoll gezeichnet und mit viel Leben gefüllt worden und faszinieren einen direkt. Durch Nanes lesen in dem Tagebuch ihrer Oma erleben wir mit Eva und ihrer kleinen Tochter Marlene sehr authentisch das grausame Kriegsgeschehen in ihrer früheren Heimat, dem Sudentenland und ihre menschenverachtende Vertreibung und den sehr leidvollen und entbehrungsreichen Weg in eine ungewisse Zukunft. Die Autorin untermauert die Geschichte der beiden mit sehr gut recherchierten wahren Begebenheiten und schafft dadurch eine sehr bedrückende und eindringliche Atmosphäre beim Lesen, die einen mitnimmt. Eva verkörpert hier all die mutigen und starken Frauen, die sich in und nach dem Krieg alleine durchs Leben kämpfen mussten und ihr Mut ist nur zu bewundern. Meine Lieblingsfigur aber war die kleine Marlene, die einem durch ihren einzigartigen Charakter direkt ans Herz gewachsen ist.
Mit Nane erleben wir in dem Erzählstrang in der Gegenwart nicht nur ihre persönlichen Probleme sondern auch die Entschlüsselung des gestörten Familienbandes zwischen ihrer Tante Marlene und ihrer Mutter Vicky, durch das sich langsam und spannend herauskristallisierende Geheimnis ihrer Familie. Hier hat die Autorin viele überraschende Wendungen ins Geschehen eingebaut und einen Abschluss im Buch geschaffen, der mich zu Tränen gerührt hat.
Mein Fazit:
Brigitte Riebe hat mich mit „Marlenes Geheimnis“ außerordentlich gut unterhalten und emotional sehr bewegt. Eine wunderschöne Geschichte, die nachhallt und einen dankbar macht, heute leben zu dürfen. Sie hat durch ihr Buch eine Erinnerung an alle Menschen aufleben lassen, die durch unsere schreckliche geschichtliche Vergangenheit so viel Leid und Not erlitten haben, aber auch an einigen wenigen Charakteren aufgezeigt, wie die Zukunft dieser Generation sich zum Besseren gewendet hat. Ich bin sehr froh, dass ich dieses tolle Buch während einer Leserunde kennenlernen durfte und habe dabei eine neue Autorin für mich entdeckt, von der ich sehr gerne noch weitere Bücher lesen möchte.
Für dieses einzigartige Leseerlebnis vergebe ich 5 Sterne.

Veröffentlicht am 08.09.2017

So spannend und faszinierend, dass du automatisch dein Lesetempo erhöhst!

Palast der Finsternis
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Anouk ist eine 17-jährige Außenseiterin und fühlt sich von ihrer Familie ausgeschlossen. Freunde hat sie erst gar nicht. So kommt ihr die Gelegenheit sehr recht, als sie eine Einladung zu der Erforschung ...

Anouk ist eine 17-jährige Außenseiterin und fühlt sich von ihrer Familie ausgeschlossen. Freunde hat sie erst gar nicht. So kommt ihr die Gelegenheit sehr recht, als sie eine Einladung zu der Erforschung eines uralten unterirdischen Palastes nach Paris bekommt, der aus Gold und Kristall gebaut sein soll. Sie ist eine von Hunderten, die auserwählt wurde. Alles ist perfekt organisiert und auf dem Flughafen JFK trifft sie noch auf vier weitere gleichalterige Gewinner. Sie sind gewöhnungsbedürftig und der Sympathie-Funke springt nicht direkt rüber. Doch ein Zusammenhalt scheint unabdingbar zu sein als sie die Pforte des Palastes mit dem Schmetterlingswappen durchqueren. Nie im Leben haben sie mit dem gerechnet, was sie dort erwartet!

Stefan Bachmann lässt den Leser an einem unglaublichen und fantastischen Abenteuer von 5 jungen Menschen teilhaben und man hat direkt durch die nicht namentlich genannte Einladung im Klappentext das Gefühl, dass man selber auch mit zu diesen Auserwählten zählt. Und genauso erlebt man dieses außergewöhnliche Buch auch!
Ein leicht zu lesender und überaus spannender und mitreißender Erzählstil lässt einen nur so durch die kurzen Kapitel und den schnellen Wechsel, der auf zwei Zeitebenen erzählte Geschichte, fliegen. Durch die in der Ich-Form geschriebenen Abenteuer und Erinnerungen von Aurelie und Anouk empfindet man alles noch intensiver und bekommt Herzklopfen und ein Lesetempo, das das normale überschreitet. Das Gefühl kommt auf, mitten in einem Film oder vielleicht sogar in einem Spiel zu stecken, bei dem man immer selber auch nach einem Ausweg oder nach Lösungen sucht. Fantasy wird raffiniert mit Geschichte und der Gegenwart vermischt. Dem Leser wird mit diesem Buch auch vermittelt, wie wichtig Teamgeist und Zusammenhalt in einer Gruppe ist um zu überleben und dadurch auch Freunde für den Rest seines Lebens zu haben. Gefahren und Not schweißen die Menschen zusammen.

Frank Bachmann hat mit Anouk und Aurelie zwei sehr interessante Charaktere erschaffen.
Anouk ist ein schwieriger Mensch, der sich ungeliebt und minderwertig fühlt und dadurch einen Schutzpanzer um sich herum gebaut hat. Sie erzählt den Part in der Gegenwart mit ihren Teamkollegen, die auch alle ihre speziellen Reize haben.
Aurelies Erlebnisse finden 200 Jahre zurück in der Vergangenheit statt. Sie ist zauberhaft, verantwortungsvoll und mutig und bei ihrer verzweifelten Suche nach einem Ausweg für sich und ihre 3 Geschwister ist sie auch auf die Hilfe von Perdu, einem besonderen Menschen angewiesen.

Stefan Bachmann hat mich mit „Palast der Finsternis“ außerordentlich begeistert. Tolle Charaktere, eine überaus spannende Geschichte und auch wahre Botschaften wurden hier rübergebracht. Für dieses einzigartige Buch kann ich nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen!

Verdient vergebe ich 5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.09.2017

Sehr lesenswert! Faszinierender historischer Krimi!

Die Legion des Raben
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„Die Legion des Raben“ ist der zweite Teil der Reihe um die Sklavin Invita, die jetzt in den Diensten des Statthalters von Trier steht. Nach einer Geburtstagsfeier ihres Herrn wird auf dem Nachhauseweg ...

„Die Legion des Raben“ ist der zweite Teil der Reihe um die Sklavin Invita, die jetzt in den Diensten des Statthalters von Trier steht. Nach einer Geburtstagsfeier ihres Herrn wird auf dem Nachhauseweg ein angesehener Gast ermordet und zu schnell ein Verdächtiger gefunden. Doch Invita fühlt sich dazu berufen, dem ihrer Meinung nach Unschuldigen zu helfen und den richtigen Täter zu überführen. Nicht einfach für eine Sklavin im Jahre 260 nach Christus. Ihre Intelligenz und Neugierde bringt sie immer wieder in Bedrängnis und sie gerät selber in die Hände einer geheimen Organisation, die unlautere Machenschaften begeht und ein Unglück über die Stadt Trier bringen will. Eile ist geboten!
Maria W. Peter hat einen sehr spannenden historischen Krimi erschaffen, der den Leser in die Römerzeit des 3. Jahrhunderts entführt. Sie schafft es perfekt einen durch ihren fesselnden Schreibstil und Sprachgebrauch in die frühere Zeit hineinzuversetzen. Reale Handlungsorte, geschichtliche Ereignisse und die damalige Lebensart lassen alles sehr authentisch und lebensnah erscheinen. Reichtum und Armut liegen weit auseinander. Die Sklaven sind den Machtbedürfnissen und der Willkür der gehobenen und herrschaftlichen Häuser gnadenlos ausgesetzt. Sie sind ein Inventar, mit dem man nach Belieben verfahren kann. Da die Geschichte aus Sicht von Invita erzählt wird, kommt alles noch eindringlicher und gefühlvoller rüber.
Invita ist ein faszinierender Charakter im Buch, mutig, neugierig, voller Mitgefühl und Hilfsbereitschaft und wächst einem sofort ans Herz. Man erlebt alle Empfindungen von ihr, die sich aus ihrer Liebe zu dem Sklaven Flavus oder aber der Folter, die sich aus Missverständnissen ergeben hat, mit. Sie schafft sich Freunde, Feinde und Respekt. Alle Geschehnisse werden gekonnt um sie herum gebaut und man bewundert ihre Durchhaltekraft und ihren Gerechtigkeitssinn, die sie gegen einige sehr unsympathische und polarisierende Charaktere behaupten muss und bei dem Leser so manches Herzklopfen verursacht. Gekonnt hat die Autorin einen sehr schönen Abschluss im Buch gefunden, der einen auf weitere Geschichten von Invita neugierig macht.
Die „Legion des Raben“ hat mit außerordentlich gut gefallen und war ein besonderes Leseerlebnis! Maria W. Peter hat eine tolle Mischung aus Historie, Spannung und Liebe erschaffen. Es war überhaupt kein Problem für mich, dass ich das erste Buch von Invitas Geschichte noch nicht kannte, es jetzt aber auf jeden Fall noch lesen werde!.
Für dieses wunderschöne Buch vergebe ich verdiente 5 Sterne.