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Veröffentlicht am 05.07.2018

Ein unglaublich fesselnder und faszinierender historischer Roman!

Die Bücherjäger
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Jedes Mal, wenn man ein Buch öffnet, lernt man etwas!
(Chinesisches Sprichwort)
Poggio Bracciolinis Leidenschaft ist es alte ehrfürchtige Bücher aufzustöbern und ihre geheimen Botschaften und vergangenes ...

Jedes Mal, wenn man ein Buch öffnet, lernt man etwas!
(Chinesisches Sprichwort)
Poggio Bracciolinis Leidenschaft ist es alte ehrfürchtige Bücher aufzustöbern und ihre geheimen Botschaften und vergangenes Wissen zu entdecken. Seine neuen Recherchen führen ihn im Jahr 1417 in Begleitung von Oskar von Wolkenstein zum Bergkloster Sankt Flavius, wo ihn Schwester Agnes auf ein altes Buch aufmerksam macht, das an einer Kette hängt. Eine unglaubliche Geschichte offenbart sich ihm auf den ersten Seiten, die einigen Personen zum Verhängnis werden könnte und Vergangenes in einem anderen Licht erscheinen lässt. Entsetzen breitet sich bei Poggio aus, als am nächsten Tag der Foliant spurlos verschwunden ist. Eile ist jetzt geboten, denn großes Unheil könnte geschehen und Poggio macht sich auf die abenteuerliche Verfolgung der Diebe.

„Die Bücherjäger“ ist für mich das erste Buch aus der Feder von Dirk Husemann, dass ich von ihm gelesen habe und ich war sofort hingerissen von seiner wunderschönen, sehr bildhaften und zwischendurch auch lyrischen Erzählweise, die vollgepackt ist mit schmeichelnden Worten und gleichzeitig auch Ironie und Wortwitz. Der spannende Aufbau der Geschichte auf zwei Zeitebenen, die tolle düstere, entbehrungsreiche und gefahrvolle Atmosphäre und die einzigartigen Charaktere haben mich vollkommen in den Bann gezogen. Andauernd lief mein Kopfkino bei Poggios Suche nach dem Folianten, wenn er sich gegen Widersacher wehren, sich aus Notlagen befreien, um sein Leben kämpfen und seine Freunde retten musste. Unglaublich spannend und mit vielen unvorhersehbaren und genialen Wendungen weiß Dirk Husemann einen hier zu überraschen. Sehr besonders und ein tolles Stilmittel von ihm fand ich, den Erzählpart aus Poggios Vergangenheit mit der Überschrift eines „Stundenglases“ zu versehen.

Die vier charismatischen Protagonisten Poggio, Papst Johannes XXIII, genannt Baldassare, Oskar von Wolkenstein und Agnes von Mähren machen einen unglaublichen Reiz in der Geschichte aus. Lebensnah und glaubwürdig für die damalige Zeit ziehen sie einen mit all ihren Ecken und Kanten, Vorzügen, Lastern und Fehlern in den Bann. Poggio, mein Lieblingscharakter, ist ein selbstloser und unheimlich liebenswerter Mensch mit Herz und Verstand, der sein ganzes Leben lang anscheinend immer das richtige Quäntchen Glück hat. Als Sekretär von Baldassare ist er ein angesehener Mann und weiß seine, durch ihn gewonnenen Fähigkeiten, sehr gut einzusetzen. Überaus interessant ist auch Baldassares Charakter, der mehr wie ein gewitzter Filou und Intrigant, als einer der mächstigsten Kirchenmänner rüberkommt. Oskar von Wolkenstein verkörpert hier den Part der Menschen, deren Antrieb im Leben die Gier nach Macht und Reichtum ist. Ja, und Agnes ist die Frau, die mich durch ihre offene und selbstbewusste Art immer wieder zu überraschen weiß.
Unglaublich schön und mit einem mystischen Moment findet der Autor hier ein wunderschönes Ende für diese historische Reise.

Mein Fazit:

Mit „Die Bücherjäger“ hat Dirk Huseman in mir einen neuen Fan seiner Romane gewonnen. Ich war fasziniert von seiner fesselnden Schreib- und Erzählweise und habe die Jagd nach den alten Schriften mit faszinierenden Charakteren in einer unglaublich bildhaften Kulisse genossen. Sehr interessant fand ich noch die im Nachwort erwähnten geschichtlichen Grundlagen, Ideen und frei erfundenen Elemente des Buches. Für diesen sehr beeindruckenden historischen Roman vergebe ich eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Abenteuer
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Originalität
Veröffentlicht am 03.07.2018

Zauberhaft, herzerwärmend und einfach nur wunderschön! Ein sehr besonderer Buchschatz!

Lavendelträume
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Julias Leben ist aus der Bahn geraten als ihre Mutter durch einen tragischen Unfall gestorben ist und Schuldgefühle sie zu erdrücken scheinen. Sollte man es Schicksal nennen, dass sie im Kleiderschrank ...

Julias Leben ist aus der Bahn geraten als ihre Mutter durch einen tragischen Unfall gestorben ist und Schuldgefühle sie zu erdrücken scheinen. Sollte man es Schicksal nennen, dass sie im Kleiderschrank von ihr einen kleinen Schließfachschlüssel findet und sie beim Öffnen ein Kästchen entdeckt, indem ein betörendes Parfüm und ein bewegender Liebesbrief versteckt sind? Welches Geheimnis hat ihre Mutter jahrelang vor ihrer Familie bewahrt? Julia macht sich auf den Weg in die Provence um Antoine zu finden, den eine einzigartige Liebe mit ihr verbunden hat. Doch zu ihrem Bedauern erfährt sie, dass er kurz vor ihrer Anreise verstorben ist. Sein Sohn Nicolas hat das Bedürfnis, ihr bei der Suche nach dem vergangenen Geheimnis zu helfen und sie entdecken noch viel mehr dabei.

„Lavendelträume“ ist ein unglaublich schönes, die Seele berührendes Buch, das sofort beim Start in die Geschichte eine besondere Magie ausstrahlt! Gabriele Diechler hat so eine warmherzige, fesselnde und liebevolle Erzählweise, die einen beim Lesen wie eine Umarmung einhüllt. Ihre Worte erzeugen so viele Emotionen, ihre detailreichen Schilderungen wunderschöne lebendige Bilder und ihre Beschreibung der Gerüche in der Natur oder von Parfüms wahre Dufterlebnisse. Ein Buch, das jegliche Sinne beim Lesen anregt. Wunderschön ist die Einleitung, in der darauf hingewiesen wird, dass die erste Liebe im Leben eines Menschen, die zur Familie ist. Und Liebe ist ein wichtiger Bestandteil dieser einzigartigen Geschichte. Durch Julia erlebt man hautnah, wie sich ein Wandel in ihr vollzieht. Ihre Gefühle werden so lebensecht und einfühlsam erzählt. Die herzlichen Menschen in Roquefort-les-Pins holen Julia aus ihrer Trauer und Angst, erzeugen durch ihre selbstlose Art Hoffnung und Zuversicht und zeigen ihr vor Augen, wie schön das Leben sein kann, wenn man offen für Träume und die Liebe ist. Durch Nicolas Aufmerksamkeit und Fürsorge fühlt sie sich zu ihm hingezogen und Gabriele Diechler lässt den Leser all ihre Sehnsüchte und Gefühle spüren.

Doch Julias eigentliches Leben findet in Frankfurt statt, wo sie mit ihrem Partner Frank wohnt und mit ihrer Freundin und Geschäftspartnerin Maren Immobilienprojekte betreut. Sie verbindet ein starker Zusammenhalt und sie unterstützen sich in jeder Situation. Freud und Leid werden mit einander geteilt, so wie man es sich von einer Freundin immer wünscht. Julias zwiespältige Gefühle für Frank werden sehr gut beschrieben und direkt nach einem selber transportiert. Hier war man gespannt darauf, wie ihre Beziehung weiter verläuft. Der Erzählpart mit Maren ist herzerfrischend. Er wird mit einer Leichtigkeit erzählt, die mit Ironie und Wortwitz versetzt ist und einen immer mal wieder zum Schmunzeln bringt. Ein toller Kontrast zum emotionsvollen Geschehen in der Provence, der einem, auf eine ganz andere Weise, ebenso Herzwärme schenkt.

Julias und Marens Leben befinden sich gleichzeitig auf einmal im Wandel und es war unendlich schön sie dabei zu begleiten. Es liegt so viel Liebe für beide in der Luft.

Mein Fazit:

Gabriele Diechler hat mich mit „Lavendelträume“ vollkommen gefesselt. Ein unvergleichlich schönes Buch, das für mich ein Kleinod ist und mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Man hat gespürt, wieviel Liebe und Herzblut sie in diese Geschichte hineingesteckt hat. Es war eine wunderschöne Gefühls- und Sinnesreise und ich kann jedem dieses Buch nur ans Herz legen! Dieses besondere Leseerlebnis erhält von mir 5 Sterne +!

Veröffentlicht am 01.07.2018

Ein besonderes historisches Lesehighlight! Helena im Strudel von Machtspielen, Intrigen und dem Wunder der Liebe.

Das Mätressenspiel
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Das unbeschwerte Leben der jungen Helena von Minnigerode nimmt durch einen schweren Schicksalsschlag eine ungeahnte Wendung. Durch den Tod ihres Bruders und dem Verlust eines gewinnbringenden Familienerbes, ...

Das unbeschwerte Leben der jungen Helena von Minnigerode nimmt durch einen schweren Schicksalsschlag eine ungeahnte Wendung. Durch den Tod ihres Bruders und dem Verlust eines gewinnbringenden Familienerbes, das an ihren Onkel Roderick ging, gerät sie mit ihrer Mutter und ihren Schwestern in eine finanzielle Lage, die ein sofortiges Handeln erforderlich macht. Hoffnung setzten alle auf eine schnelle standesgemäße Heirat von Helena und sie reist eilig an den Hof von Herzog Ernst August von Hannover um dort als Hofdame die Aufmerksamkeit eines geeigneten Ehemannes zu finden. Ungewollt gerät sie hier jedoch zwischen die Fronten von zwei mächtigen und einflussreichen Frauen, die Helena als Spielball für ihre Machtspiele nutzen. Herzogin Sophie und Clara von Platen, die Mätresse von Ernst August, kennen keinen Skrupel.

„Das Mätressenspiel“ ist ein unvergleichlich schöner historischer Roman, der mich durch den sehr fesselnden, extrem bildhaften und wundervollen Schreibstil von Martha Sophie Marcus sofort verzaubert und in seinen Bann gezogen hat. Mein Kopfkino lief die ganze Zeit und ich fühlte mich zurückversetzt in die Zeit des 17. Jahrhunderts mit all ihrem Pomp, ihrer Oberflächlichkeit, den Intrigen und der Sucht nach Macht und Reichtum. Die liebevoll ausgearbeiteten Charaktere, der tolle spannende und dramatische Aufbau der Geschichte und viele überraschende Wendungen, lassen einen nur so durch die Seiten fliegen. Mit ihrer Liebe zu Details hat die Autorin mir wunderschöne und prachtvoll angelegte Gärten vor Augen geführt und sie genauso wie die Herrschaftssitze als tolle Kulisse für jegliches Vergnügen mit in ihre Geschichte eingebaut. Überaus reizvoll und polarisierend waren die Machtkämpfe und Intrigen zwischen Herzogin Sophie und Clara von Platen. Die ganze Zeit war man am mitfiebern ob Helena es schafft, sich aus ihren Fängen zu lösen, sie vielleicht mit ihren eigenen Waffen schlagen zu können und dabei immer das Wohlergehen ihrer Familie im Auge zu halten.

Von Helenas Charakter war ich fasziniert. Sie ist so liebenswert, mitfühlend, ehrlich, impulsiv, sinnlich und großherzig. Ein Mensch, den man sofort mit in sein Herz aufnimmt. Gerade weil sie so einzigartig rüberkommt, ist man entsetzt darüber wie skrupellos sie ausgenutzt und manipuliert wird.
Ich konnte Helenas Gefühle voll spüren, wenn ihre Enttäuschung, ihr Widerwille oder die Sehnsucht nach der Liebe sie übermannte. Es war spannend mitzuerleben, wie und was für Kandidaten bei ihr in der Schlange anstanden. Ein bunter Potpourri von toll gezeichneten Persönlichkeiten. Bei einigen musste man sich richtig schütteln und andere nahmen einen mit ihrer Herzenswärme für sich ein.

Die Suche nach einem geeigneten Ehemann, der ihr Liebe und Sicherheit schenken kann war herausfordernd und man wurde hier mit einer unglaublich schönen Wendung überrascht.

Mein Fazit:

Martha Sophie Marcus hat mir mit „Das Mätressenspiel“ ein unglaublich schönes Lesevergnügen bereitet. Ein brillanter historischer Roman, der durch die wundervolle Erzählkunst der Autorin, der unvergleichlichen Atmosphäre und den einzigartigen und liebevoll erschaffenen Charakteren besticht. Das geschickte Einflechten von historischen Ereignissen und Personen, die in dem anhängenden Glossar und Personenregister aufgeführt wurden, haben den Ausdruck des Buches noch verstärkt. Sehr gerne spreche ich hierfür eine unbedingte Leseempfehlung aus und vergebe 5 hochverdiente Sterne!


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Lesespaß
  • Thema
Veröffentlicht am 29.06.2018

Spannung und Leidenschaft pur! Neuentdeckung einer faszinierenden Thriller-Reihe!

Unbarmherzig ist die Nacht
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Eine aufgepeitschte und spannende Atmosphäre herrscht gerade im Baseballstadion der D.C.Federals als sie nur noch ein paar Punkte vom Traum der World Series entfernt sind. Alle Augen sind auf den Spieler ...

Eine aufgepeitschte und spannende Atmosphäre herrscht gerade im Baseballstadion der D.C.Federals als sie nur noch ein paar Punkte vom Traum der World Series entfernt sind. Alle Augen sind auf den Spieler Willie Vasquez gerichtet und zum Entsetzen der Fans und der Mannschaft unterläuft ihm ein fataler Fehler. Der fest einkalkulierte Sieg ist dahin und die Zuschauer machen ihrem Unmut und ihrer Enttäuschung Luft. Die Nerven der Menschen liegen blank und die ersten gewalttätigen Ausbrüche folgen. Schnell machen sich Lieutnant Samantha Holland und ihr Ehemann Nick Cappuano, die unter den Zuschauern weilten, auf den Weg aus dem Stadion und bringen sich in Sicherheit. Blankes Entsetzen herrscht am nächsten Tag, als Willies Leiche entdeckt wird. Samantha beginnt zusammen mit dem FBI in seinem Fall zu ermitteln und wird mit Lug und Trug konfrontiert.


„Unbarmherzig ist die Nacht“ ist der 6. Teil der Thriller Reihe um die Ermittlerin Samantha Holland und für mich eine faszinierende Neuentdeckung. Der tolle, lebendige und spannende Schreibstil von Marie Force konnte mich direkt begeistern und mir ist der Start ins Buch als Quereinsteiger sofort gelungen. Ich war fasziniert von der sehr gelungenen Mischung aus Spannung, Leidenschaft und der Einbindung einer Familiengeschichte, die einen sofort mit in ihren aufregenden Lebensalltag nimmt. Dies macht einen besonderen Reiz in der Geschichte aus. Die Atmosphäre im Buch ist sehr lebensecht und emotionsvoll. Gefühlt habe ich mit im Stadion gesessen und die Stimmung aufgesogen und gleichzeitig auch die Gefahr gespürt, die sich später entwickelt hat. Sehr gut wurde hier die Sportszene dargestellt. Man spürte den Druck der Öffentlichkeit, den der Spieler und der Leute, für die der Erfolg lebenswichtig ist. Voller Spannung steckte die Suche nach dem Mörder, bei der Samantha nicht nur beruflich sehr gefordert wurde, sondern sich immer wieder gegen die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit wehren muss, die ihr als Partnerin des Senators Nick Cappuano geschenkt wird. Gefahrvolle Situationen, erotische Spannung und das überaus liebevoll erzählte Familienleben haben einen die ganze Zeit gefesselt und mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen lassen.

Es war faszinierend, den Charakter von Samantha kennenzulernen. Sie ist eine leidenschaftliche Polizistin, Ehefrau und Mutter und dies wurde von Marie Force sehr gelungen dargestellt. Ich habe ihre mit Wortwitz und Ironie versehenen Wortgefechte, besonders die mit den Sicherheitsleuten, geliebt und was sehr angetan von ihrem liebevollen und verantwortungsvollen Umgang mit ihrem Adoptivsohn Scotty, der mein Herzbube in der Geschichte wurde. Überaus reizvoll wird ihre Liebe zu Nick dargestellt, der mir als ehrlicher Politiker, sympathischer Vater und attraktiver und leidenschaftlicher Ehemann sehr gut gefällt.


Mein Fazit:

„Unbarmherzig ist die Nacht“ ist ein hervorragend gelungener Thriller der mich begeistert hat. Eine tolle Mischung aus Spannung, Leidenschaft, Familiengeschichte und einer korrupten und intriganten Sportszene, in der Geldgier und Machtbedürfnisse sehr gut dargestellt wurden! Marie Force hat mich immens neugierig auf ihre Vorgängerbände gemacht, die ich unbedingt auch noch lesen möchte.
Dieses spannende Lesevergnügen erhält von mir 5 verdiente Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 20.06.2018

Ein sehr besonderes und intensives Lesehighlight!

Der Mut zur Freiheit
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Beim Betrachten eines Familienbildes blickt Margarita auf eine bewegende Vergangenheit zurück und Erinnerungen kommen hoch. Von ihrer großen Liebe hintergangen und geschwängert wird sie von ihrem Vater ...

Beim Betrachten eines Familienbildes blickt Margarita auf eine bewegende Vergangenheit zurück und Erinnerungen kommen hoch. Von ihrer großen Liebe hintergangen und geschwängert wird sie von ihrem Vater aus dem Haus geworfen und verbannt. Unterschlupf findet sie bei ihrer Tante Leonora, einer modernen Frau, die sich in Madrid eine kleine Existenz aufgebaut hat und in der frauenfeindlichen Zeit des Franco-Regimes durchzusetzen weiß. Margarita unterstützt sie und ermöglicht dabei ihrer Tochter Valentina eine bessere Zukunft. Doch auch ihre Liebe steht unter einem schlechten Stern und ihr bleibt aus dieser Beziehung nur ihre wundervolle Tochter Olivia, die eine anerkannte Flamenco Tänzerin wird. Ausgerechnet sie verliebt sich als engagierte Tierschützerin leidenschaftlich in einen berühmten Stierkämpfer und sie erregen dadurch das öffentliche Interesse auf jede mögliche Art. Erhält ihre Liebe endlich eine Chance?

„Der Mut zur Freiheit“ ist eine wundervolle und bewegende Familiengeschichte mit historischem Hintergrund, die gleichzeitig auch eine Hommage an die Liebe und den Mut für ein selbstbestimmtes Leben ist. Katja Maybach verzaubert einen von Anfang an durch ihren unglaublich fesselnden, lebendigen und herzerwärmenden Schreibstil und man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Perfekt wird hier die Geschichte von Margarita, Valentina und Olivia mit Leben gefüllt und ihnen sehr liebevoll interessante und stark polarisierende Charaktere an die Seite gestellt. Alle drei Serrano Frauen scheinen kein Glück in der Liebe zu haben, doch ein Schatz blieb ihnen immer aus dieser Beziehung und es ist beachtungswert, wie sie sich zur damaligen Zeit während Francos Diktatur so behaupten konnten. Jede von ihnen steht zu ihren Handlungen und so müssen sie auch mit ihren Konsequenzen leben, wenn sie sich über Konventionen hinwegsetzen. Man spürt die Unsicherheit und die Angst im Nacken der Menschen, die so ein totalitäres Regime mit sich bringt und es wird zwischendurch auch schon mal ein beklemmendes Gefühl beim Lesen erzeugt.

Für mich ist es eine hohe Kunst, wie gekonnt und ausdrucksstark die Autorin hier die geschichtlichen Einbindungen platziert hat. Alles fließt so meisterhaft ineinander über und man ist gefühlt mit in der damaligen Zeit.

Unglaublich feinfühlig und emotionsvoll werden, in drei sich abwechselnden Erzählsträngen, Details aus dem Leben der faszinierenden Frauen offenbart und ich kann gar nicht sagen, bei welchem ich auf das weitere Geschehen am meisten hin gefiebert habe.
Mit meiner Lieblingsfigur Margareta, die am längsten für ihre Familie kämpfen musste und deren Mut und Wille ich bewundernswert finde? Ihre Sehnsucht nach gesellschaftlicher Anerkennung und einer erfüllten Liebe lässt einen immer für sie mit hoffen. Oder für Valentina, die es ebenfalls weit in ihrem Leben gebracht hat und deren Glück eigentlich so nahe liegt? Letztendlich auch für Olivia, die aus purer Leidenschaft für ihren Tanz, ihr Engagement für den Tierschutz und der unerwarteten Liebe zu einem Stierkämpfer, besteht?
Katja Maybach schafft es unvergleichlich, das man sein Herz für alle drei Frauen öffnet und mit ihnen hofft, leidet, fiebert und liebt.

Zusammen mit ihnen den Anfang, den Umbruch und den Start in eine neue erfüllte Zukunft zu gehen, war ein sehr besonderes Lesehighlight!

Mein Fazit:

Katja Maybach konnte mich mit „Der Mut zur Freiheit“ vollkommen in den Bann der Geschichte ziehen und es war für mich ein besonderes und bewegendes Leseerlebnis. Für diesen Roman spreche ich sehr gerne eine unbedingte Leseempfehlung aus und vergebe hierfür absolut verdiente 5 Sterne!