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Veröffentlicht am 05.02.2018

Calls Gefühlswelt wird gefordert!

Magisterium
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Call ist verzweifelt nach dem Tod seines besten Freundes Aaron und der Schuldzuweisung der Mitglieder des Magisteriums, dass er dies zu verantworten hat. Er fristet ein einsames und trauriges Dasein im ...

Call ist verzweifelt nach dem Tod seines besten Freundes Aaron und der Schuldzuweisung der Mitglieder des Magisteriums, dass er dies zu verantworten hat. Er fristet ein einsames und trauriges Dasein im Panoptikum. Seine Lage scheint aussichtslos zu sein. Doch durch unerwartete Geschehnisse gelingt ihm die Flucht und er gerät in die Fänge seines ärgsten Feindes. Wieder steht er zwischen den Fronten und muss sich entscheiden für welche Seite er kämpfen soll. Kann er mit der Hilfe seiner früheren Freunde rechnen und hilft ihm seine Gabe dabei, aus dieser ausweglosen Situation herauszukommen? Muss er sich auf einen nicht gewollten Handel einlassen?

„Magisterium - Die silberne Maske“ ist der vierte Teil der Reihe und ist meines Erachtens ohne Kenntnisse der Vorbände schwer zu verstehen. Bei der von mir sehnsüchtig erwarteten Fortsetzung war ich schnell wieder im Geschehen drin und habe auf Calls weitere Abenteuer hin gefiebert. Cassandra Clares Schreibstil fesselte einen wie gewohnt von Anfang an und ich hatte die ganze Zeit Kopfkino pur. Nach dem Cliffhanger im letzten Buch, bei dem Aaron sein Leben lies und Call im Panoptikum ohne Kontakt zur Außenwelt sein Dasein fristen muss, war ich gespannt darauf, wie das Autorengespann ihm hier wieder aus der Klemme helfen wollte. Spektakulär auf jeden Fall und ich war geplättet, wer hinter seiner Befreiung steckte und welche Motive hier verfolgt wurden. Call gerät von einer Gefangenschaft in die nächste und was er dort erleben muss hat seine Gefühlswelt ganz schön ausgehebelt. Man spürt seine Unsicherheit in Liebesdingen, seine Verzweiflung und Enttäuschung über ein teilweise misslungenes Experiment und seine Hoffnung aus dieser ausweglosen Situation herauszukommen. Da dürfen einem 15-jährigen außergewöhnlichen Magier auch schon mal die Tränen vor lauter Trauer kommen. Doch Calls Stärke ist sein unbändiger Lebenswille und der Wunsch endlich vom Magisterium akzeptiert zu werden. Ob es ihm je vollständig gelingen wird?

Seine Gegenspieler sind vertraute Gestalten und man entwickelt im Laufe der Geschichte eine überaus große Abneigung gegenüber ihnen, da sie die ganze Zeit polarisieren und einen mit ihren Handlungen schocken. Das letztendlich der von vielen gefürchtete Krieg zwischen den Guten und den Bösen gerade noch durch tragische Entwicklungen verhindert wird, lässt einen mit dem darauf folgenden, nie erwarteten neuen Cliffhanger, auf den 5. Teil der Reihe hin fiebern. Was für eine Spannung sich dabei aufbaut!

Mein Fazit:

Auch das vierte Buch der Magisterium Reihe hat mir wieder sehr gut gefallen und mir aufregende Lesestunden geschenkt. Leider hat das Autorenduo jedoch im letzten Drittel des Buches manche fragwürdige Einlage und zu viel Durcheinander ins Geschehen hineingebracht, was mich davon abhält hier die volle Punktzahl zu vergeben.

Verdient erhält das Buch von mir 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Lesespaß
  • Idee
  • Spannung
Veröffentlicht am 02.02.2018

Spannender Thriller mit einem erschreckenden Szenario!

Sturzflug (Ryder Creed 3)
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Als die FBI Profilerin Maggie O’Dell zu einer Untersuchung von einem angeblichen Selbstmord nach Chicago gerufen wird entdeckt sie mysteriöse Spuren und wird noch aufmerksamer, als sie von einem massenhaften ...

Als die FBI Profilerin Maggie O’Dell zu einer Untersuchung von einem angeblichen Selbstmord nach Chicago gerufen wird entdeckt sie mysteriöse Spuren und wird noch aufmerksamer, als sie von einem massenhaften Sterben von Schneegänsen in Missouri erfährt. Seltsam zugleich ist auch der rätselhafte Fund einer Leiche an einem Fluss im Conecuh National Forest, die Ryder Creek nach einem anonymen Hinweis mit Hilfe seiner Spürhunde entdecken konnte. Ihnen wurde dieser Auftrag fast zum Verhängnis als sie dabei mit toten Vögeln in Kontakt gekommen sind und anschließend in eine bedrohliche Situation geraten. Ein weitreichender Fall scheint sich hier aufzutun. Wieder einmal ermitteln Creek und O‘Dell zusammen und scheinen der Spur eines ganz perfiden Killers bei ihrer gefährlichen und atemberaubenden Suche immer näher zu kommen.

„Sturzflug“ ist der dritte Teil einer Thrillerreihe von Alex Kava um das Ermittlerteam Ryder Creek und Maggie O‘ Dell, der mich sofort durch einen spannenden Start ins Buch und einem fesselnden Schreibstil der Autorin einfangen konnte. Ein inszenierter Selbstmord in Chicago gibt einem direkt Rätsel auf und man fragt sich, wie Ryder Creeks Suche nach einer vermissten Frau in Conecuh National Forest damit in Zusammenhang stehen könnte. Sehr reizvoll und temporeich sind die sich schnell abwechselnden Erzählstränge, Schauplätze und Wendungen, die einen mit dem spannenden und erschreckenden Verlauf in der Geschichte durch das Buch suchten lassen. Man reist durch Amerikas Großstädte und erlebt ein Szenario, bei dem man Angst und Horrorvorstellungen bekommt, weil man sich diese Geschehnisse leider auch im realen Leben vorstellen kann. Geheimdienste ermitteln und vertuschen, macht- und geldbesessene Menschen führen Experimente für fragliche Auftraggeber durch und wiederum gibt es auch furchtlose Ermittler, die ihr Leben für die Menschheit aufs Spiel setzten.

Für mich war „Sturzflug“ das erste Buch der Reihe und ich war fasziniert von Ryder Creek, seinem Team und seinen Hunden. Unheimlich interessant und beeindruckend fand ich ihr Training und den liebevollen und verantwortungsbewussten Umgang mit ihnen und es hat mich die ganze Zeit hoffnungsfroh gestimmt, was sie alles durch ihren einzigartigen Spür- und Geruchssinn leisten können. In dieser Geschichte gehörten sie mit zu den Helden.

Auch Maggie O’Dell ist ein reizvoller Charakter. Sie konnte mich durch ihre taffe Art und ihre mutige und intelligente Handlungsweise überzeugen. Was läuft da zwischen ihr und Creek? Vielleicht erfahre ich mehr in ihrem nächsten Fall.

Mein Fazit:

Alex Kava hat mit dem sehr realitätsnahen Thema eine spannende und erschreckende Atmosphäre aufgebaut, die mich bis zum Schluss auf ein gutes Ende hoffen ließ. Der Thriller konnte mich überzeugen und hat mich neugierig auf die beiden vorherigen Bände der Reihe gemacht, die ich unbedingt auch noch lesen möchte. Für mich ist Alex Kava eine neuentdeckte Autorin.
Verdient vergebe ich 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Eine Verbindung für die Ewigkeit!

Abschied in Prag
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Ein Blick genügt und du weißt, dass du mit diesem Menschen dein Leben verbringen willst. Lenka und Josef hatten diesen magischen Augenblick als sie sich 1936 in Prag im Hause der Kohns begegneten. Doch ...

Ein Blick genügt und du weißt, dass du mit diesem Menschen dein Leben verbringen willst. Lenka und Josef hatten diesen magischen Augenblick als sie sich 1936 in Prag im Hause der Kohns begegneten. Doch ihr Glück ist nicht von langer Dauer. Die Gefahr für jüdische Menschen wird immer größer als der Einmarsch der deutschen Besatzer bevorsteht. Josef flieht auf Lenkas Wunsch mit seiner Familie kurz nach ihrer Hochzeit nach New York und sie bringt es nicht übers Herz ihre Eltern und ihre Schwester zu verlassen. Sie schaffen es nicht mehr ihnen nachzufolgen und die Macht des Nationalsozialismus schlägt zu. Unausweichlich landen sie im Konzentrationslager. Lenka überlebt mit viel Glück und baut sich nach dem Krieg in Amerika ein neues Leben auf. Doch ihre erste Liebe lässt sie niemals los und wie durch ein Wunder begegnen sie sich nach 60 Jahren bei einer Hochzeitsvorbereitung wieder.

„Abschied in Prag“ ist ein sehr emotionales, eindringliches, bedrückendes und außergewöhnliches Buch über eine nie vergessene große Liebe, die geprägt wird durch die Schrecken des 2. Weltkrieges. Sehr warmherzig, bildlich und poesievoll erzählt die Autorin mit einem wunderschönen Sprachgebrauch die Liebesgeschichte von Josef und Lenka und ebenso schonungslos und authentisch den unvorstellbar grausamen Umgang mit der jüdischen Bevölkerung zur damaligen Zeit. Das Buch kommt einem wie ein Gemälde vor, bei dem man durch einen Bilderrahmen einen Blick in eine unvergessliche Zeit wirft und eine bewegende und erschreckende Szenerie darstellt. Man fühlt die Verbundenheit der Autorin zur Malerei. Gefühle werden mit Farben und Bildern unvergleichlich schön und traurig dargestellt und es liegt ganz viel Melancholie in der Luft.

Wunderschön und sehnsuchtsvoll kommen Josef und Lenka zusammen rüber und die Trennung und ihre weiteren tragischen Lebensgeschichten nehmen einen emotional sehr mit. Ihre sich abwechselnden Erzählungen in der Ich-Form ziehen einen ganz tief in ihr Leben hinein und man erlebt ihre Freude, ihre Ängste, ihre Machtlosigkeit und ihr tiefes Leid hautnah mit. Bei Josefs Flucht nach Amerika denkt man an all die vielen Menschen, die in der Hoffnung auf ein besseres Leben Familie und Freunde zurückgelassen haben und fühlt ihre Qualen und Gedanken, ob jemand von ihnen überlebt hat. Noch tragischer erlebt man mit Lenka und ihrer Familie die Grauen der Zwangsverlagerung und Deportierung in ein Konzentrationslager und den dortigen Überlebenskampf. Mit unserem heutigen Wissen kommen einem diese Szenarien und Horrorvisionen noch barbarischer und unfassbarer vor und man wird still, demütig und froh, dass man im Jetzt leben darf. Es liegt so viel Angst der Menschen beim Lesen in der Luft. Durch Lenkas Gedanken weiß man, dass diese Erinnerungen einen nie mehr loslassen und tief im Herzen vergraben sind.
Das Wunder des Wiedersehens rührt einen zu Tränen und man ist von der Macht der Liebe sehr ergriffen.

Mein Fazit:

„Abschied in Prag“ ist ein sehr geschichtsträchtiger und bewegender Roman, der mich gefesselt, begeistert und mitgenommen hat. Wie in der Anmerkung von der Autorin geschildert, hat sie bei ihrer Recherche wirkliche Schicksale und Erzählungen mit eingewoben und dadurch das Buch noch ausdrucksstarker und nachvollziehbarer gemacht.

Von mir gibt es hier eine klare Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne!

Veröffentlicht am 26.01.2018

Spannend, raffiniert und ein Schocker am Ende!

Nulllinie
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Familie geht über alles!

Oscar Malraux ist ein ehemaliger Fremdenlegionär, der mit seiner Familie in Marseille lebt und gerade eine schwere Zeit hinter sich hat, da seine Tochter Loraine kurzfristig eine ...

Familie geht über alles!

Oscar Malraux ist ein ehemaliger Fremdenlegionär, der mit seiner Familie in Marseille lebt und gerade eine schwere Zeit hinter sich hat, da seine Tochter Loraine kurzfristig eine Lungentransplantation erhalten hat. Wegen ihr hat er seinen Bruder Alain nicht, wie sonst, auf seiner Reise nach Moldawien begleitet, wo er als Journalist Recherchen für eine neue Reportage macht. Als ihr ständiger Kontakt abbricht, macht sich Oscar sorgenvoll auf seine Suche nach ihm und macht schmerzhafte Bekanntschaft mit der Unterwelt und einigen korrupten Menschen. Quer durch den osteuropäischen Raum versucht er gegen alle Widrigkeiten seinen Bruder noch rechtzeitig zu finden und macht eine grauenvolle Entdeckung.

„Nulllinie“ ist mein zweites Buch von Felix A. Münter und er konnte mich wieder mit seinem außerordentlich spannenden, bildhaften und raffinierten Schreibstil begeistern und ins Lesefieber versetzen. Gekonnt baut er eine atemberaubende Suche von Oscar nach seinem Bruder auf. Seine Erfahrung als Söldner und seine Kontakte zu ehemaligen Kameraden macht er sich zu Nutze, wenn er gerade mal wieder in blutige Bedrängnis kommt oder neue Anhaltspunkte für sein weiteres Vorgehen brauch. Oscar ist ein Bild von einem Mann, athletisch, skrupellos, vorwitzig und direkt. Ihn während der ganzen Zeit zu begleiten verursacht atemlose Spannung, Kopfschütteln, Entsetzen und offenbart eine grausame Entdeckung. Die um ihn herum gebauten Charaktere sind sehr interessant, klischeehaft, grausam, mafiös und auch vereinzelt sind hilfsbereite Menschen darunter. Zum Schluss hin wurde es richtig krass und ich wurde wie beim ersten Buch von dem Ende richtig umgehauen durch den Knalleffekt. Mit so einer Auflösung hat man nicht gerechnet und es macht einen sehr nachdenklich. Gibt es solche Szenarien auch im wirklichen Leben. Ich hoffe nicht! Befürchte aber, dass der Autor mit seinem Thriller ziemlich nah an der Realität dran ist.

Felix A. Münter hat einen super spannenden Thriller erschaffen, der mich richtig begeistert und sehr nachdenklich gemacht hat. Seine Titelauswahl fand ich nach dem Lesen perfekt gewählt! Ein außerordentliches Buch, das ich jedem Leser wärmstens empfehlen kann.

Verdient erhält Nulllinie von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.01.2018

Eine gefährliche und verhängnisvolle Kreuzfahrt

Woman in Cabin 10
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Für Lo Blacklock hätte es nicht besser kommen können. Sie hat das Glück und darf an Stelle ihrer Kollegin Rowan an der Jungfernfahrt der Aurora Borealis als Journalistin für ein Reisemagazin von Velocity ...

Für Lo Blacklock hätte es nicht besser kommen können. Sie hat das Glück und darf an Stelle ihrer Kollegin Rowan an der Jungfernfahrt der Aurora Borealis als Journalistin für ein Reisemagazin von Velocity teilnehmen. Doch schon in ihrer ersten Nacht macht sie eine verhängnisvolle Beobachtung, als ein Schrei sie aus dem Schlaf reißt. Im letzten Moment kann sie von ihrem Balkon aus noch eine Frau in den Tiefen des Wassers versinken sehen und entdeckt Blutspuren an der Glaswand des Geländers der Nachbarkabine. Sofort setzt sie alle Hebel in Bewegung und tätigt einen Notruf. Doch keiner will ihr Glauben schenken. Die vermeintliche Zimmernachbarin, die sie vor ein paar Stunden noch kennengelernt hat, existiert anscheinend nicht und Lo trifft auf taube Ohren und unwilliges Bordpersonal, die ihre Urteilskraft in Frage stellen. Kann sie sich jetzt noch sicher fühlen?

„Woman in Cabin 10“ ist ein psychologisch gut aufgebauter Thriller, der einen schon beim Start durch einen unheilvollen Traum und einen Einbruch bei Lo Blacklock die Luft anhalten lässt. Direkt kommt Spannung auf und die in der Ich-Form erzählte Geschichte zieht einen ins Geschehen hinein. Es herrscht eine düstere Atmosphäre, die auch das Luxusambiente des Kreuzfahrtschiffes nicht verdrängen kann. Hier herrscht so viel Oberflächlichkeit und Eitelkeit und die teilnehmenden Journalisten buhlen um die vielversprechendsten Kontakte. Die ganze Geschichte wird aus Sicht von Lo erzählt und man erlebt sie durch ihre unheilvollen Gedanken und Ängste. Manchmal waren mir diese Panikattacken, die einen wichtigen Teil im Geschehen ausmachen, etwas zu viel des Guten und ich hätte mir etwas mehr Augenmerk auf die Nebencharaktere gewünscht. Sie erfüllten das Klischee der Reichen und Schönen mit ihrer Gier nach Beachtung und Ansehen, blieben aber zum großen Teil eher nichtssagend. Man ist vielmehr mit Lo beschäftigt, um die eine unterschwellige Gefahr und Ungewissheit gebaut wurde und einen von der Suche nach dem Mörder ablenkte. Richtig Fahrt nimmt das Geschehen dann aber zum Ende der Geschichte hinauf. Unvermutete Protagonisten tauchen auf und die Ereignisse überschlagen sich. Die Puzzleteile werden zusammengefügt, man wird überrascht durch die Entwicklung und fiebert zum Schluss richtig auf einen hoffentlich guten Ausgang hin.

Mein Fazit:

Ruth Ware hat einen spannenden Thriller erschaffen, der mich durch einen raffinierteren Mittelteil noch mehr hätte überzeugen können. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und vergebe 4 verdiente Sterne.