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Veröffentlicht am 21.10.2017

Sehr empfehlenswert! Toller psychologischer und dramatischer Aufbau!

Unter Wasser hört dich niemand schreien
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Phil ist stolz darauf, dass er nach einem Wechsel seines Jobs beim Golfclub von „The Palms“ eine Anstellung als Verwalter erhält. Gutes Geld und ein exklusives Wohnhaus im Villenviertel, indem er mit seiner ...

Phil ist stolz darauf, dass er nach einem Wechsel seines Jobs beim Golfclub von „The Palms“ eine Anstellung als Verwalter erhält. Gutes Geld und ein exklusives Wohnhaus im Villenviertel, indem er mit seiner Familie leben kann, haben ihn angelockt. Eine sorgenfreie Zukunft scheint vor ihnen zu liegen. Doch alles gerät ins Wanken, als ein Mädchen von nebenan leblos bei ihnen im Pool aufgefunden wurde. War es ein Unfall oder steckt mehr dahinter? Aus der freundlichen Nachbarschaft der Reichen und Schönen kommt ihnen Misstrauen und Unfrieden entgegen. Die vermeintlich heile Welt entwickelt sich zu einem Chaos und löst Kurzschlussreaktionen und viel Leid aus.
„Unter Wasser hört dich niemand schreien“ ist ein sehr gut aufgebauter psychologischer Thriller der einen sofort durch den eindringlichen und spannenden Schreibstil und einem überaus grandios dargestellten Charakter von Kelsey, dem Mädchen von nebenan, einfängt. Ich habe mich schon lange nicht mehr so über eine Protagonistin aufgeregt und immer nur mit dem Kopf geschüttelt. Sie ist das I-Tüpfelchen im Thriller, dass einen nicht mehr loslässt und bei einem direkt eine Antipathie auslöst. Die Autorin schafft eine dermaßen unterschwellige Spannung und Atmosphäre im Buch, dass man es wirklich fast nicht mehr aus der Hand legen kann.
In zwei sich abwechselnden Erzählsträngen wird die Geschichte einmal aus Sicht von Phil und zum anderen aus Sicht von Liz, seiner Ehefrau erzählt. Man hat das Gefühl, dass beide nur dem Leser ihre Gefühle und Ansichten mitteilen wollen und kann sich dadurch auch so gut ihn sie hineinversetzen. Die Anspannung, das Entsetzen und die Fassungslosigkeit über das Erzählte schaukeln sich immer höher. Wie so oft im Leben ist es schwer gegen die Menschen mit Macht und Geld anzukommen, die nur ihr eigenes Wohlergehen im Sinn haben und ihren Blickwinkel einengen.
Die Charaktere von Phil, Liz und ihrer Tochter Danielle wurden sehr gut und lebensnah dargestellt. Sie haben Ecken und Kanten und sind nicht diese oberflächlichen Menschen der reichen Gesellschaft. Doch wenn man mit ihnen zusammenlebt, spürt man in schweren Zeiten auch die schnell aufgebaute Ausgrenzung. Kann das eine Familie auf Dauer aushalten? Sie kämpfen darum, aber wer gewinnt? Es bleibt bis zum Schluss super spannend!
Paula Treick DeBoard hat mich mit ihrem Thriller sehr begeistert und mich ins Lesefieber versetzt. Ich kann das Buch nur jedem Leser empfehlen, der psychologisch gut aufgebaute Thriller liebt.
Verdient erhält der Thriller von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.10.2017

Liebe und Intrigen in reizvoller Kulisse

Tweed
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Getarnt als Urlauberin reist die junge und strebsame Immobilienmaklerin Julia Humbrand auf Wunsch ihres Chefs Herbert Jung zu den Scottish Borders um dort undercover die Bewertung eines gut gelegenen ...

Getarnt als Urlauberin reist die junge und strebsame Immobilienmaklerin Julia Humbrand auf Wunsch ihres Chefs Herbert Jung zu den Scottish Borders um dort undercover die Bewertung eines gut gelegenen Gutshauses zu erstellen. Herzlich und sehr gastfreundlich empfängt sie die Besitzerin Elinor Wood in Dundawyck House. Doch als sie während ihres Aufenthaltes mitbekommt, dass diese in finanziellen Schwierigkeiten steckt und sie von allen Seiten zu einem Verkauf ihres Lebenstraumes gedrängt wird, bekommt Julia erste Skrupel. Ungeplant empfindet sie auch eine Faszination für die Schönheit der Landschaft und sehr zum Leidwesen ihres Freundes, Gefallen an Charles McCundran, dem Besitzer des schottischen Anwesens Burns House. Als sich dann auch noch ihr Chef zu einem Besuch ankündigt und von Julia Ergebnisse präsentiert haben möchte, muss sie für sich eine Entscheidung treffen.
Mit „Tweed“ hat Meike Cuddeford einen sehr schönen romantischen und mit Konflikten und Intrigen gespickten Roman erschaffen. In ihrem leicht und schnell zu lesenden Schreibstil entführt uns die Autorin in die sehr bildlich beschriebene Landschaft der schottischen Borders. Hier kommt direkt Urlaubsfeeling und Fernweh auf. Durch ihre sich schnell wechselnden Schauplätze und die abwechslungsreich und lebensnah erzählten Geschichten ihrer liebevoll und interessant dargestellten Charaktere fliegen die Seiten nur so dahin. Geltungsbedürfnisse, Egoismus, Liebe, unlautere Machenschaften, Verzweiflung und zwischenmenschliche Beziehungsprobleme werden hier erzählt. Es wäre noch spannender und dramatischer gewesen, wenn manche Entwicklung nicht schon vorhersehbar gewesen wäre, schmälert aber den Unterhaltungswert nur geringfügig.
Mein Fazit:
„Tweed“ ist ein schönes romantisches Wohlfühlbuch für gemütliche Lesestunden, das mich gut unterhalten und auf eine landschaftlich sehr reizvolle Gegend aufmerksam gemacht hat.
Verdient vergebe ich 4 Sterne.

Veröffentlicht am 09.10.2017

Leseempfehlung! Ein geheimes Medaillon sorgt für Spannung und Liebe in historischer Kulisse

Das blaue Medaillon
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Alessa ist eine Meisterdiebin im Venedig des 17. Jahrhunderts, die nach dem frühen Tod ihrer Eltern bei ihrem Großvater liebevoll aufwächst und von ihm die perfekte Ausbildung für ein einträgliches Gewerbe ...

Alessa ist eine Meisterdiebin im Venedig des 17. Jahrhunderts, die nach dem frühen Tod ihrer Eltern bei ihrem Großvater liebevoll aufwächst und von ihm die perfekte Ausbildung für ein einträgliches Gewerbe erhält. Doch von einem Tag auf den anderen ändert sich ihr Leben, als er einem Verbrechen zum Opfer fällt und gleichzeitig auch noch ihre Tante stirbt, die ihr kurz vor ihrem Tod noch ein wunderschönes Medaillon geschenkt hat, dass sie für Alessa im Namen ihrer Eltern verwahrt hat. Es birgt ein gefährliches Geheimnis und zwingt Alessa, nach einem vereitelten Mordanschlag auf sie, zu fliehen. Mit viel Glück und ein bisschen Hilfe schafft sie es nach Celle zu flüchten um dort ihren letzten Verwandten zu suchen, der sich aller Voraussicht nach am Hofe des Herzogs Georg Wilhem von Braunschweig-Lüneburg aufhält. Hier findet sie Arbeit und Unterschlupf, kann sich jedoch nicht in Sicherheit wiegen, da die böswilligen Verfolger ihr immer noch auf der Spur sind.
„Das blaue Medaillon“ ist ein wunderschöner Roman voller Spannung, Liebe und mit einem Einblick auf das höfische Leben des Adels im 17. Jahrhundert. Ein toller leicht zu lesender und fesselnder Schreibstil und eine bezaubernd erzählte Geschichte mit Alessa im Mittelpunkt fängt einen sofort ein. Sehr bildhaft bringt die Autorin die Zeit in Venedig, auf der Flucht und am Hofe des Herzogs rüber und man fühlt sich direkt in die Kulissen hineinversetzt. Mit sehr viel Liebe und Detailgenauigkeit hat sie tolle Charaktere und Schurken erschaffen, die einem ans Herz wachsen oder einfach nur polarisieren, weil sie einem unheimlich sind und ahnungsvolle Gefühle auslösen.
Alessa ist ein ganz toller Charakter im Buch. Sie ist eine selbstbewusste, gewiefte und in der Liebe noch unbescholtene junge Frau, die sich voller Mut und Raffinesse, den Gefahren in ihrem Leben stellt. Durch ihre natürliche und gewinnende Ausstrahlung findet sie nicht nur beim Leser Sympathien, sondern erweckt diese auch bei einem jungen Mann am Hofe. Es war spannend mit Alessa auf eine abenteuerliche Reise zu gehe, lebensbedrohliche Situationen zu meistern und auch die erste Liebe mitzuerleben.
Sehr schön hat die Autorin auch noch im Nachwort dargestellt, wie sie die damaligen geschichtlichen Verstrickungen am Hofe mit in die erfunde Geschichte von Alessa eingebaut hat.
Mein Fazit:
„Das blaue Medailllon“ war ein wunderschönes Buch, das mich begeistern konnte und für aufregende Lesestunden gesorgt hat. Ich kann es nur jedem Leser empfehlen, der spannende und romantische Geschichten in historischer Kulisse liebt.
Verdient vergebe ich 4,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Thema
Veröffentlicht am 09.10.2017

Beste Unterhaltung! Ein genialer Mix aus Liebe, Intrigen und Machtbedürfnissen

Möge die Stunde kommen
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Die Barringtons und Cliftons kommen auch dieses Mal nicht zur Ruhe und durchleben zusammen wieder eine turbulente Zeit. Ein ständiger Kampf um das Ansehen und das weitere Bestehen von Barrington Shippings ...

Die Barringtons und Cliftons kommen auch dieses Mal nicht zur Ruhe und durchleben zusammen wieder eine turbulente Zeit. Ein ständiger Kampf um das Ansehen und das weitere Bestehen von Barrington Shippings lastet auf Emmas Schultern. Besteht noch eine Möglichkeit für sie, heil aus der Verleumdungsklage rauszukommen und das Imperium zu erhalten? Wie ein Fels in der Brandung gibt ihr Mann Harry ihr Rückhalt und hat selber einige Hindernisse zu überwinden um das Buch seines Freundes Balatow publik zu machen. Tragische Ereignisse verfolgen beide Familien und ebenso brauch ein guter Freund der Cliftons dringende Hilfe als seine Ehre und seine Existenz auf dem Spiel stehen. Doch einer Person geht es nur ums Geld und sie schafft es gekonnt immer wieder auf intriganteste Weise dies zu erreichen. Aber kann ihr irgendeiner auch mal die Grenzen aufführen?
„Möge die Stunde kommen“ ist der sechste Teil der Clifton- Saga und wieder ein Meisterwerk von Jeffrey Archer. Er schafft es gekonnt und mit viel Raffinesse glückliche und unglückliche Verstrickungen in Szene zu setzen und man suchtet durch den schnell und einfach zu lesenden Schreibstil im Eiltempo durch das Buch. Bei seinen Kapiteln wechselt er in den spannendsten und ereignisreichsten Momenten die Schauplätze und das Geschehen um seine Protagonisten und man ist als Leser echt gefordert nicht schon weiter zu blättern um mehr zu erfahren. Man ist beeindruckt von der Welt der Reichen und Schönen und gleichzeitig auch entsetzt über die Verbrechen, die manche aus Machtbedürfnis verüben, weil sie nie genug bekommen können. Ebenso freut man sich mit den Familien, die einem ans Herz gewachsen sind über glückliche Begebenheiten und den gemeinsamen Zusammenhalt, der wichtiger als alles andere ist.
Mein Fazit:
Jeffrey Archer hat es geschafft, mich für viele schöne und spannende Lesestunden in eine aufregende andere Welt hinein zu versetzen, die ein unvergleichliches Leseerlebnis für mich war. Viele offene Handlungsstränge führen dazu, dass man das Erscheinen der Fortsetzung schwer abwarten kann. Ich kann nur jedem Leser empfehlen sich diese Familiensaga nicht entgehen zu lassen.
Verdient vergebe ich 5 Sterne.

Veröffentlicht am 05.10.2017

Eine wunderschöne Geschichte die aufzeigt, wie schnell sich das Schicksal eines Menschen ändern kann

Kunduztochter
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Rahima ist eine junge Frau in Afghanistan, die sich nicht dem Zwang unterordnen will, einen für sie gewählten Ehemann zu heiraten und flüchtet mit ihrer großen Liebe Joma Khan zu einem Onkel, gründen eine ...

Rahima ist eine junge Frau in Afghanistan, die sich nicht dem Zwang unterordnen will, einen für sie gewählten Ehemann zu heiraten und flüchtet mit ihrer großen Liebe Joma Khan zu einem Onkel, gründen eine eigene Familie und bekommen 5 Kinder. Doch ihr Glück wird zerstört, als nach 10 Jahren ihr verschmähter Ehemann Blutrache an der kleinen Familie ausübt. Wie durch ein Wunder überleben die gehbehinderte Tochter Masumah und ihr kleiner Bruder Said. Sie können flüchten und werden von einer nicht ganz uneigennützigen Familie aufgenommen. Masumahs Behinderung führt dazu, dass sie von einer Entwicklungshelferin in Rahmen der humanitären Hilfe mit zur Behandlung nach Deutschland genommen wird und hier eine sehr liebe Familie findet, die sich um ihr Wohlergehen sorgt. Doch Jahre später verspürt sie den Drang, ihre Wurzeln und ihren Bruder zu suchen und es beginnt für sie ein Albtraum ihres Lebens.
„Kunduztochter“ ist ein sehr schönes, eindringliches und bewegendes Buch über das fiktive Schicksal eines kleinen Mädchens und später einer jungen Frau, die gefangen ist in der traditionellen Lebensweise der Menschen in Afghanistan. In einem leicht zu lesenden Schreibstil, der am Anfang ein bisschen wie eine Berichterstattung rüberkommt, versteht es die Autorin einen mit Masumahs Lebensgeschichte einzufangen. Sehr authentisch und lebensnah bringt sie einem mit eindringlichen, erschreckenden und bildhaften Erzählungen über das Leben und die Probleme und deren Auswirkungen der Menschen in diesem Land rüber. Hier spürt man die Lebenserfahrung von Sybille Schnehage, die schon seit 25 Jahren nach Afghanistan reist und dort eine Hilfsorganisation in Kunduz leitet.
Mit Masumah ihre Lebensgeschichte zu erleben ist ergreifend, wunderschön und am Ende fast wie ein Thriller. Sie ist ein Beispiel von wenigen, denen es vergönnt ist, dass ihr leidvolles Leben durch helfende Hände eine glückliche Wendung genommen hat. Ihr Charakter im Buch ist einfach nur liebenswert. Sie verbreitet Dankbarkeit, Liebe, Lebenslust, Verzweiflung und auch Hoffnung, die sie gemeinsam mit ihrer deutschen Familie erlebt, die sie mit offenen Armen und ganz viel Liebe aufgenommen haben.
„Kunduztochter“ hat mir sehr gut gefallen. Das Buch hat mich nachdenklich gemacht und mir nochmal vor Augen geführt, wie wichtig die Hilfe und Unterstützung der Menschen in allen Krisengebieten auf der Welt ist. Meine Hochachtung geht an alle Helfer, die sich im Rahmen der humanitären Hilfe dafür einsetzen.