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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.12.2022

Das pure Böse

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
1

Eine Frau wird brutal ermordet aufgefunden. Detective Robert Hunter und sein Partner Garcia ermitteln in einem Fall, der zutiefst verstört. Der Täter nennt sich der Mentor, für ihn sind Angst, Schmerz ...

Eine Frau wird brutal ermordet aufgefunden. Detective Robert Hunter und sein Partner Garcia ermitteln in einem Fall, der zutiefst verstört. Der Täter nennt sich der Mentor, für ihn sind Angst, Schmerz und Tod Teil einer Lektion. Bald darauf wird eine zweite Frau ebenso brutal ermordet aufgefunden, und es wird klar, dass ein Serientäter zugange ist…

Wieder einmal hat der Autor Chris Carter einen äußerst blutigen, aber auch nervenzerfetzend spannenden Thriller geschrieben. Die beiden Ermittler sind äußerst umsichtig in ihrer Arbeit, sie erkennen viele Details, die andere übersehen und können psychologisch geschult auf Menschen eingehen. Zudem sind sie fähig, sich auf überraschende Wendungen in der Geschichte einzulassen. Ihr Ziel bleibt immer, den Täter dingfest zu machen. Das Tempo der Erzählung ist rasant, so dass ich auch kaum aus dem Lesen auftauchen wollte. Das Buch ist Teil einer Reihe; man kann den vorliegenden Band auch ohne weitere Vorkenntnisse lesen. Wer allerdings die Reihe durchgängig verfolgt, wird auch die Hintergrundgeschichte der beiden Ermittler besser verstehen.

Mir hat das Buch wie all die bisherigen Thriller von Chris Carter nicht nur gute Unterhaltung bescheren können, sondern auch jede Menge kalte Schauer über den Rücken gejagt. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 15.08.2022

All-Age-Fantasy mit Einhörnern

Skandar und der Zorn der Einhörner
1

Skandar steht kurz vor der Aufnahmeprüfung auf der Einhorn-Insel, als beim jährlichen großen Einhornrennen ein mysteriöser Reiter auf einem wilden Einhorn auftaucht und das Rennen sprengt. Skandar erhält ...

Skandar steht kurz vor der Aufnahmeprüfung auf der Einhorn-Insel, als beim jährlichen großen Einhornrennen ein mysteriöser Reiter auf einem wilden Einhorn auftaucht und das Rennen sprengt. Skandar erhält wenige Tage später Hilfe dabei, auf die Einhorn-Insel zu kommen, um beim Schlüpfen seines Einhorns einen engen Pakt mit ihm einzugehen. Doch sein Einhorn trägt die Markierung des verbotenen fünften Elements. Gehört er damit automatisch zu den Bösen? Skandar hat kaum Zeit, seine eigene Rolle zu finden, als er sich im Kampf mit den wilden Einhörner wiederfindet…

Ganz abseits der rosa Mädchenträume um Einhörner entwickelt sich diese Geschichte. Es gibt sogar Einhörner, die sehr böse sind und eine Gefahr für die Menschen und für die zahmen Einhörner darstellen. Kaum hat Skandar sein eigenes Einhorn gefunden, muss er sich mit den wilden Einhörnern auseinandersetzen und mit dem Weber, der die wilden Einhörner anführt. Dabei entwickelt sich die Geschichte in immer wieder neuen Wendungen voller Überraschungen. Skandar und seine Freunde bieten sich als Sympathieträger der Geschichte an, und nach und nach zeigt sich Skandars besondere Rolle, so dass man auf jeder Seite der Geschichte mitfiebert. Allerdings gibt es auch immer wieder recht brutale Kämpfe, die wilden Einhörner sind sehr blutrünstig, genauso wie ihr Anführer. Das Buch wird empfohlen ab 11 Jahren, wobei es für mich durchaus die Qualitäten zu einer All-Age-Fantasy hat. Auch ich habe auf jeder Seite mitgefiebert, was Skandar und seinen Freunden in diesem ersten Schuljahr bevorsteht, und freue mich bereits auf die Fortsetzung.

Sehr gerne empfehle ich dieses Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 11.01.2020

Der Geschichte zweiter Teil

Der Lehrmeister (Faustus-Serie 2)
1

Im Herbst 1518 zieht Johann Georg Faustus als Quacksalber und Astrologe durch die Lande, zusammen mit seiner Tochter Greta und seinem Adlatus Karl Wagner. Er genießt seinen Ruhm, denn selbst an den Höfen ...

Im Herbst 1518 zieht Johann Georg Faustus als Quacksalber und Astrologe durch die Lande, zusammen mit seiner Tochter Greta und seinem Adlatus Karl Wagner. Er genießt seinen Ruhm, denn selbst an den Höfen von Herzögen, Grafen und Bischofen wird sein Rat gesucht. Als er nach Bamberg gerufen wird, ändert sich sein Schicksal schlagartig, denn der Papst will ihn nach Rom holen. Johann ahnt, dass da mehr dahinter steckt – vielleicht sogar der Teufel selbst, der die Hand nach ihm ausstreckt…

Dies ist nun der zweite Teil der Geschichte um Johann Georg Faustus, dessen Geschichte nicht nur Goethe faszinierte. Auch Oliver Pötzsch ließ sich in seinen Bann ziehen – und tut dasselbe mit seinen Lesern. Wie schon im ersten Teil merkt man auch hier die Faszination des Autoren über diesen Stoff, in der Geschichte selbst und im Nachwort, in dem Pötzsch von seinen Recherchen zum Thema erzählt. Und diese Faszination schimmert durch jedes Wort dieses Buches, lässt eine wortgewaltige Geschichte entstehen, die immer wieder neue Wendungen bringt und seine Protagonisten durch die Lande schickt, immer auf der Flucht vor dem Teufel, der Johann zu sich rufen möchte. Wie schon im ersten Band kann der Leser eintauchen in die damalige Zeit und sich ein getreues Bild davon machen. Düster wirkt dieser Teil der Geschichte, doch das liegt am Schicksal der Protagonisten, am Pakt, den Johann seinerzeit mit dem Teufel geschlossen hatte.

Ich habe mich sehr gerne von diesem Buch mitreißen lassen, so sehr, dass ich es sehr gerne weiter empfehle und mit 5 von 5 Sternen belohne.

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Veröffentlicht am 04.06.2019

Zuviel Dolce far niente für einen Krimi

Lago Mortale
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Der ehemalige Polizei- und Gerichtsreporter Simon Strasser genießt sein Leben im Piemont. Als er einen Toten auf dessen Jacht im Lago d’Orta entdeckt, bittet ihn die Kommissarin Carla Moretti um Hilfe ...

Der ehemalige Polizei- und Gerichtsreporter Simon Strasser genießt sein Leben im Piemont. Als er einen Toten auf dessen Jacht im Lago d’Orta entdeckt, bittet ihn die Kommissarin Carla Moretti um Hilfe beim Übersetzen, aber auch beim Mitraten, wie die Ereignisse geschehen sind. Er ahnt nicht, wie sehr ihn dieser Fall in Gefahr bringen wird…

Seine berufliche Laufbahn prädestiniert Simon Strasser dazu, neugierig auf laufende Ermittlungen zu sein und sich gerne dabei einzumischen. Nur leider konnte ich mit diesem Ermittler nicht warm werden. Zu eigenwillig agierte er und brachte sich damit in Lebensgefahr. Aber auch der Fall selbst war mir ein bisschen zu Schicki-Micki. Spannung kam erst im letzten Viertel des Buches auf, das war mir dann leider zu spät… So gerät das Buch zu einem Roman über das Dolce far niente im Piemont, das war mir zu wenig für einen Krimi.

Damit ist mein Interesse an diesem Ermittler gestillt, weitere Bände werde ich nicht lesen. Eine echte Empfehlung mag ich deshalb nicht aussprechen.

Veröffentlicht am 29.04.2019

Thema Depression

Der Welt nicht mehr verbunden
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Seit Jahren leidet der Autor Johann Hari an Depressionen, die er auch durch eine konstante medikamentöse Therapie nicht in den Griff bekommen hat. Dabei stellt er fest, dass es ihm so geht wie den meisten ...

Seit Jahren leidet der Autor Johann Hari an Depressionen, die er auch durch eine konstante medikamentöse Therapie nicht in den Griff bekommen hat. Dabei stellt er fest, dass es ihm so geht wie den meisten an Depression erkrankten Menschen. Deshalb hat er nach den wahren Ursachen dieser Krankheit gesucht und einige erstaunliche Ergebnisse zu Tage gefördert: Die Medikamente helfen im wesentlichen den Pharmakonzernen, die sie vertreiben. Echte Hilfe für die Betroffenen ist woanders zu suchen.

In einer Mischung aus Erfahrungsbericht zur eigenen Erkrankung wie auch Recherchen zu Forschungsberichten zum Thema Depression beschäftigt sich der Autor mit Gründen, Auswirkungen und Therapiemöglichkeiten der Krankheit. Seine eigene Betroffenheit schimmert immer wieder durch das Buch. Teilweise fehlte mir aber der persönliche Abstand, denn der Autor verliert sich immer wieder in Geschichten, die seine These untermauern. Immer wieder fragte ich mich, an wen das Buch sich wenden möchte: an Fachleute? – dafür erscheint mir das Buch zu persönlich; an (betroffene) Laien? – dafür erscheint mir das Buch zu ausführlich.

Als Erfahrungsbericht zum Thema Depression kann ich das Buch nur bedingt weiter empfehlen, dafür hätte man es sicher etwas zusammenkürzen können. Mich hinterlässt die Lektüre trotz mancher guter Ideen etwas zwiespältig, deshalb kann ich nur drei von fünf Sternen vergeben.