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Veröffentlicht am 18.01.2023

Moderne Meerjungfrauen-Geschichte

Die Meerjungfrau von Black Conch
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Im April 1976 trifft David, ein junger Fischer, eine Meerjungfrau im Meer vor einer karibischen Insel an: Aycayia. Sie war vor Jahrhunderten eine Frau und wurde von den anderen Frauen ihres Dorfes verflucht, ...

Im April 1976 trifft David, ein junger Fischer, eine Meerjungfrau im Meer vor einer karibischen Insel an: Aycayia. Sie war vor Jahrhunderten eine Frau und wurde von den anderen Frauen ihres Dorfes verflucht, als diese um ihre Männer fürchteten. David besucht sie öfters mit seinem Fischerboot, doch unversehens wird sie von amerikanischen Touristen aus dem Meer gefischt. David kann sie im letzten Moment retten und versteckt sie bei sich zu Hause, wo sie sich ganz langsam in eine Frau zurückverwandelt. Doch werden David und Aycayia eine Zukunft haben?

Die Geschichte um Aycayia beginnt wie ein Märchen, fasziniert habe ich gelesen, wie David sie retten konnte und wie die beiden sich ganz sanft annäherten, wie die Vergangenheit der beiden so langsam verblasste und sich eine neue Zukunft zu zeigen begann. Es sind viele Themen, die diese Geschichte streift, angefangen von Kolonialismus, Familienleben in einem Fischerdorf, Anderssein, Außenseitertum bis hin zur Frage der Identität, wenn Aycayia von manchen Mitmenschen gar nicht als Mensch wahrgenommen wird. Als etwas schwierig empfand ich die Sprache, die detailgetreu den Hintergrund des Fischerdorfes spiegeln soll, andererseits hat mich der ungewohnte Sprachstil des öfteren aus dem Lesefluss gerissen. Aycayia und David konnten mich in ihren Erlebnissen überzeugen und wurden bereits auf den ersten Seiten zu Sympathieträgern, mit denen man gerne mitfiebert. Und auch wenn ich einen anderen Schluss favorisiert hätte, muss ich gestehen, dass dieses Ende doch am besten zu dieser Geschichte passt.

Dieses moderne Märchen fabuliert eine ungewöhnliche Geschichte und stellt untergründig eine Menge Fragen, die mich nach der Lektüre etwas nachdenklich hinterließen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.01.2023

Ein Sherlock Holmes des Mittelalters

Isengrim
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Niki Wolff, der unversehens aus der Gegenwart ins Mittelalter katapultiert wurde, freut sich auf seine Hochzeit mit Engeltrud. Als die Trauzeugin seiner Braut ermordet wird, geschah das angeblich durch ...

Niki Wolff, der unversehens aus der Gegenwart ins Mittelalter katapultiert wurde, freut sich auf seine Hochzeit mit Engeltrud. Als die Trauzeugin seiner Braut ermordet wird, geschah das angeblich durch Isengrim, ein Unwesen, das bereits vor 15 Jahren grausam gemordet hat. Doch Niki hat Bedenken, dass es ein Werwolf war, der die junge Bademagd auf dem Gewissen hat. Zusammen mit dem Bruder seiner Braut, Bertram, soll er den wahren Täter ausfindig machen. Niki erinnert sich an sämtliche Krimis, die er gelesen hat, um seiner Aufgabe gerecht zu werden, und agiert im Sinne eines mittelalterlichen Hercule Poirot bzw. Sherlock Holmes.

Dieser historische Krimi nimmt sich Zeit, um die Geschichte zu erzählen. Der Vorteil diesers Vorgehens ist, dass man als Leser gut in das mittelalterliche Städtchen Krems hineinfindet. Das Buch ist der dritte Teil der Reihe um Niki Wolff, kann aber auch gut ohne weitere Vorkenntnisse gelesen werden. Niki Wolff als mittelalterlicher Sherlock Holmes, der immer wieder Vergleiche zu seinem einstigen modernen Leben zieht, ist ein guter Beobachter, er hat viel gelernt aus den Krimis, die er früher gelesen hat. Als Troubadour hat er sich ein gutes Auskommen gefunden, er unterhält die Menschen mit einem Schatz an Liedern aus der heutigen Zeit. Hier gibt es, bei aller Spannung, auch einige lustige Momente, wenn ihm Begriffe aus der heutigen Zeit entschlüpfen, mit dem die Menschen im Mittelalter gar nichts anfangen können. Die Auflösung findet statt ganz im Stil der englischen Krimi-Tradition, wenn der Täter in großer Runde entlarvt wird.

Auf dem Hintergrund des mittelalterlichen Geschehens hat mich das Buch gut unterhalten können, und siehe da, ich bin auf eine neue Reihe aufmerksam geworden, die ich unbedingt lesen möchte. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 18.01.2023

Gelungener Einstieg in eine neue Krimi-Reihe

Kalt und still
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Für Hanna Ahlander fällt die Welt zusammen: nicht nur, dass ihr Vorgesetzter ihr empfiehlt, den Dienst bei der Stockholmer Polizei zu quittieren, da macht auch noch kurz entschlossen ihr langjähriger Freund ...

Für Hanna Ahlander fällt die Welt zusammen: nicht nur, dass ihr Vorgesetzter ihr empfiehlt, den Dienst bei der Stockholmer Polizei zu quittieren, da macht auch noch kurz entschlossen ihr langjähriger Freund mit ihr Schluss. Hannas ältere Schwester lässt sie in ihrem eigenen Haus unterschlüpfen, denn sie selbst ist mit ihrer Familie über die Weihnachtstage verreist. Als nach dem Lucia-Fest klar wird, dass die junge Amanda vermisst wird, schließt Hanna sich der Suchaktion im Ort an. Bald findet Hanna viele Parallelen zu ihrer Arbeit in Stockholm, und plötzlich ist sie Teil des Teams der örtlichen Polizei, die äußerst gerne auf ihre Hilfe zurückgreift.

Das Buch beschreibt den ersten Fall für Hanna Ahlander, die noch auf den ersten Seiten in tiefstem Selbstmitleid versinkt, dann aber mit offenen Armen in das örtliche Team aufgenommen wird. Sie bringt einen großen Schatz an Erfahrung mit, der die Arbeit am Fall Amanda entscheidend weiter bringt, und der Leser lernt sie als äußerst kompetente Ermittlerin kennen. Es gibt einige überraschende Wendungen, verknüpft mit der Frage nach dem Täter und seinem Motiv. Gelungen finde ich, wie die Gegend um das Skigebiet Åre in die Geschichte Eingang findet, man meint auf jeder Seite den Schnee der Gegend und seine Kälte zu verspüren. Es gibt auch einiges an Hintergründen zu den Ermittlern, vorrangig zu Hanna und zu Daniel, der sie mit ins Team nimmt, doch das hält sich in Grenzen, so dass der Kriminalfall nicht aus den Augen gerät.

Mich hat dieser erste Fall sehr neugierig gemacht auf weitere Fälle mit Hanna Ahlander und ihren Kollegen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 15.01.2023

Traumabenteuer mit Tücken

Die magischen Träume des Malcolm Bell
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Durch Zufall kommt Malcolm in den Besitz zweier Trauminatoren, damit soll man selbst entscheiden können, was man träumt. Zusammen mit seinem Bruder Seb begibt er sich auf gemeinsame Träume. Das sind anfangs ...

Durch Zufall kommt Malcolm in den Besitz zweier Trauminatoren, damit soll man selbst entscheiden können, was man träumt. Zusammen mit seinem Bruder Seb begibt er sich auf gemeinsame Träume. Das sind anfangs wunderbare Traumabenteuer. Doch Malcolm merkt, dass die Traumwelt ihre Tücken hat. Eines Morgens wacht sein kleiner Bruder nicht mehr auf. Malcolm weiß, dass er ihm unbedingt helfen muss, doch wie soll ihm das nur gelingen?

Es ist eine missglückte Mutprobe, die zum Diebstahl der beiden Trauminatoren führt. Doch diese Trauminatoren haben den Nachteil, dass Malcolm die Kontrolle der Träume nach und nach entgleitet, bis hin zu dem Morgen, als Seb nicht mehr aufwacht und in einem gefährlichen Abenteuertraum gefangen bleibt. Traum und Realität verflechten sich immer mehr auf eine gefährliche Weise. Die Erwachsenen sind Malcolm keine Hilfe, dafür aber ist es die neue Mitschülerin Susan, die ihn unterstützt und ihm hilft. Das Buch bringt einige Themen auf, die Kinder beschäftigen, neben dem Thema Traum und Realität geht es noch um Freundschaft, Familie und den Mut in einer scheinbar ausweglosen Situation. Alles ist verpackt in eine fesselnde Geschichte, die den Leser schnell ins Geschehen mitnimmt. Man kann sich kaum wieder daraus lösen, bevor man nicht endlich auf der letzten Seite des Buches angelangt ist. Malcolm und Susan sowie Seb bieten sich als sympathische Charaktere an, mit denen man gerne mitfiebert.

Das Buch ist empfohlen für Kinder ab 10 Jahren, und diese Empfehlung kann ich selbst unbedingt aussprechen. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 14.01.2023

Vergnügliche Gaunerkomödie

Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire (Die Unverbesserlichen 1)
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Guillaume Lipaire betreut an der Côte d‘Azur Ferienwohnungen und verdient sich dabei ein kleines Zubrot, wenn er die Wohnung ohne Wissen der Eigentümer unter der Hand vermietet. Das geht eine Weile gut, ...

Guillaume Lipaire betreut an der Côte d‘Azur Ferienwohnungen und verdient sich dabei ein kleines Zubrot, wenn er die Wohnung ohne Wissen der Eigentümer unter der Hand vermietet. Das geht eine Weile gut, aber dann findet er in einer der Wohnungen eine Leiche. Doch wohin damit? Und vor allem, was hat die Eigentümer-Familie zu verbergen, welcher Schatz könnte gehoben werden, an dem Lipaire so gerne teilhaben würde? Flugs findet er ein Team um sich herum, das das Rätsel mit ihm zusammen lösen will: Wassertaxifahrer Karim, Eisverkäuferin Jacqueline, Ex-Fremdenlegionär Paul, Delphine aus dem örtlichen Handyladen und die 84jährige Lebedame Lizzy. Zusammen sind sie die Unverbesserlichen von der Côte d‘Azur. Doch auch die Adeligen sind rührig und wollen wissen, wer sich da eingeschaltet hat. Ein turbulentes Katz-und-Maus-Spiel beginnt, das eine Katastrophe an die nächste reiht…

Es ist schon eine einmalige Gaunerbande, die sich hier zusammenfindet, um mit wenig Mühe an einen großen Schatz zu kommen, auch wenn unklar ist, was diesen Schatz ausmacht. Dass aus der Gaunerbande jeder weiß, wie er andere über den Tisch ziehen kann, macht dem ganzen keinen Abbruch, und doch scheint es so, als hätten sie mit der Familie Vicomte ihre Meister gefunden. Die Charaktere des Buches sind allesamt einfach nur genial geraten, immer wieder stahl sich beim Lesen und Hören des Buches ein Lächeln in meine Mundwinkel: jeder ein Klein-Gauner, der nach Höherem strebt. So entwickelt die Geschichte denn auch ihren eigenen Reiz und wird mit mindestens einem Augenzwinkern erzählt. Da wartet mehr als eine unerwartete Überraschung auf die Unverbesserlichen und somit auch auf den Leser... Ich habe das Buch sowohl gelesen wie auch das Hörbuch genießen dürfen. Axel Prahl als Sprecher trifft genau den richtigen Ton, er erzählt mit staubtrockenem Humor die Geschichte und lockt dabei die verborgensten Lacher hervor. Dabei gelingt es ihm, jeder der Figuren ein ganz eigenes Leben einzuhauchen, so dass man die Charaktere bestens auseinanderhalten kann. Auf die Fortsetzung dieser Reihe bin ich schon gespannt wie ein Flitzebogen!

Mich hat dieses Buch so wundervoll unterhalten können, dass ich es unbedingt weiter empfehlen möchte. Vor allem das Hörbuch ist ein Hörgenuss ohnegleichen, ich kann es nur jedem ans Herz legen. Selbstverständlich vergebe ich für dieses Buch alle 5 möglichen Sterne.

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