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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2024

Literarische Gedanken

Die Verletzlichen
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Die namenlose Erzählerin betreut auf Zeit die Wohnung einer Freundin in New York, einschließlich des Papageien, der Gesellschaft braucht. Bald stößt ein junger Mann zu dieser Gemeinschaft, der den Papageien ...

Die namenlose Erzählerin betreut auf Zeit die Wohnung einer Freundin in New York, einschließlich des Papageien, der Gesellschaft braucht. Bald stößt ein junger Mann zu dieser Gemeinschaft, der den Papageien eigentlich betreuen sollte, dann aber wegen Corona zu seinen Eltern gezogen war, nur um kurz darauf wieder zurückzukehren nach New York, auf der Suche nach Zuflucht vor seiner Familie. Eigentlich hatte die Erzählerin sich schon allein in der Wohnung der Freundin eingerichtet…

Was passiert, wenn in ungewissen Zeiten zwei Menschen sich aufeinander einlassen? Die Autorin Sigrid Nunez erzählt eine Geschichte aus der Zeit von Corona, als vieles noch unklar war und die Pandemie und ihre Folgen die Menschheit ins Ungewisse stürzte. Das Buch ist voller Symbole – so sind z.B. alle Namen der beteiligten Personen der Fauna entlehnt -, doch mir fehlte der rote Faden der Geschichte. Des öfteren gerät die Erzählung sehr philosophisch. Immer wieder kommen neue Erzählstränge auf, die mit dem bisherigen kaum etwas zu tun haben. Manchmal wird dann später der Zusammenhang klar, aber nicht immer. Mir fehlte auch das Verständnis für die Erzählerin, die mir immer wieder sehr larmoyant vorkam.

Mich konnte die Geschichte nicht wirklich erreichen. Vielleicht wäre das anders zu einem anderen Zeitpunkt, das kann ich gerade nicht beurteilen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Gefährliches aus dem Klosterleben

Die Mönchin
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Im Jahre 1405 soll der Benediktinermönch Adrian von Bitterstedt eine ganz besondere Schrift finden in der Abtei Ennswalden. Das fünfte Evangelium könnte der Kirche größten Schaden zufügen. Doch sein Auftrag ...

Im Jahre 1405 soll der Benediktinermönch Adrian von Bitterstedt eine ganz besondere Schrift finden in der Abtei Ennswalden. Das fünfte Evangelium könnte der Kirche größten Schaden zufügen. Doch sein Auftrag ist ein ganz anderer, er sucht nach einem verschollenen Brief des Athanasius, der die Kirche in seinen Grundfesten erschüttern könnte. Ein gefährliches Unterfangen – umso mehr als Adrian eigentlich Adriana heißt und eine Frau in der Verkleidung eines Mönchs ist…

Mit ihrer geheimen Mission muss Adriana äußerst vorsichtig sein und sich völlig in das Klosterleben der Abtei eingliedern. Sehr aufschlussreich ist dabei dieses Leben geschildert, wobei diese Abtei so ihre kleinen Geheimnisse verbirgt, ist man doch dem guten Leben weniger abgeneigt als man es eigentlich sollte. Schnell hat mich das Buch in seinen Sog gezogen, umso mehr als sich hier einige Krimi-Elemente mit dem historischen Roman verbinden. So gewieft Adriana allerdings auf ihrer Suche nach dem gesuchten Dokument ist, so nachlässig habe ich sie immer wieder in ihrem privaten Bereich empfunden, hier konnte ich ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen.

Insgesamt hat mich das Buch von Anfang bis Ende fesseln können. Sehr gerne vergebe ich 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Herzerwärmend

Der Schacherzähler
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Der 9jährige Janne ist neugierig auf den alten Mann, den er neben dem Spielplatz mit seinem Schachspiel entdeckt. Oldman nennt er sich, und schwuppdiwupp lässt Janne sich von ihm das Schachspiel erklären. ...

Der 9jährige Janne ist neugierig auf den alten Mann, den er neben dem Spielplatz mit seinem Schachspiel entdeckt. Oldman nennt er sich, und schwuppdiwupp lässt Janne sich von ihm das Schachspiel erklären. Und Janne lernt ganz schnell, nebenbei finden die beiden einen guten Draht zueinander. Doch eines Tages sitzt Oldman nicht mit seinem Schachspiel unter der Kastanie. Janne macht sich Sorgen und beginnt nach Oldman zu suchen…

Es ist eine warmherzige Geschichte, die Judith Pinnow hier erzählt, von einem alten Mann, der mit dem Tod seiner geliebten Frau schon sein Leben irgendwie abgeschlossen hat, von einem kleinen Jungen, der in der Schule nur aneckt, und von einer alleinerziehenden Mutter, die den Widrigkeiten des Alltags trotzt. Ganz unvermutet bricht hier Jannes Neugier ein und verändert so einiges. Diese Veränderung ist völlig nachvollziehbar und dabei wärmt sie so richtig das Herz. Man fühlt mit den Protagonisten und wünscht ihnen nur das Allerbeste.

Dieses Buch hat mir einige schöne Lesestunden beschert. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Humorvoller Borkum-Krimi

Mordseestrand
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Hobbydetektivin Caro Falk genießt einen sonnigen Tag am Meer, da schreckt ein Schrei die Urlauber auf: Ein kleiner Junge hat einen abgetrennten Finger in seinem Strandeimer gefunden. Bald wird klar, dass ...

Hobbydetektivin Caro Falk genießt einen sonnigen Tag am Meer, da schreckt ein Schrei die Urlauber auf: Ein kleiner Junge hat einen abgetrennten Finger in seinem Strandeimer gefunden. Bald wird klar, dass der Finger einem toten Wattführer und engagierten Umweltschützer gehörte, dessen Leiche auch bald gefunden wird. Und Caro kann sich natürlich nicht bremsen, sie ist von Natur aus neugierig und muss wissen, was hinter dem Mord steckt…

Das Buch ist der zweite Band der Reihe der Borkum-Krimis. Für mich war dies das erste Buch, das ich aus dieser Reihe gelesen habe. Man kann gut mit diesem Buch ins Geschehen einsteigen, die Geschichte ist in sich abgeschlossen. Heimlicher Star ist die Nordseeinsel selbst, und beim Lesen habe ich immer wieder leichte Sehnsucht nach einer kleinen Auszeit an der Nordsee verspürt. Die Geschichte ist locker geschrieben mit einem leichten humorvollen Akzent, so richtig Cosy Crime eben. Caro und ihr guter Freund Jan betätigen sich mit Freude an den Ermittlungen zu dem verschwundenen Umweltschützer und graben dabei einige erstaunliche Geschichten aus. Das macht Spaß zu lesen, so dass man sich auf weitere Bände mit diesen beiden Ermittlern freut.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 07.04.2024

Deutsch-deutsche Geschichte mal anders erzählt

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
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Heinz Labensky hat sein ganzes Leben im Osten Deutschlands verbracht, nun verlebt er seine Tage in einem Seniorenheim. Da erreicht ihn ein Brief, der ihn dazu bringt, sich auf den Weg zu machen: Die Tochter ...

Heinz Labensky hat sein ganzes Leben im Osten Deutschlands verbracht, nun verlebt er seine Tage in einem Seniorenheim. Da erreicht ihn ein Brief, der ihn dazu bringt, sich auf den Weg zu machen: Die Tochter seiner Jugendliebe Rita hat sich bei ihm gemeldet. Im Flixbus überschwemmen ihn die Erinnerungen an Rita, es ist seine ganz eigene Reise durch die Vergangenheit, bis er Ritas Tochter trifft und sich von ihr erhofft zu erfahren, was denn aus seiner Jugendliebe geworden ist, nachdem er sie völlig aus den Augen verloren hat.

Es ist eine spannende Reise, auf die Heinz Labensky den Leser in diesem Flixbus mitnimmt. Heinzi taucht tief ein in seine eigene Geschichte, in die Geschehnisse im real existierenden Sozialismus, der den ersten Teil seines Lebens geprägt hat. Da er als nicht beschulbar aussortiert wurde, hat die Erzählung immer wieder einen naiven Touch, was Katharina Thalbach als Sprecherin des Hörbuchs aufs Beste herausarbeitet. Heinz Labensky hat dabei immer die Wertschätzung seiner Erzähler, sowohl der beiden Autoren Tsokos wie auch der Sprecherin selbst. Dabei musste ich immer wieder über so manches Ereignis grinsen, das Labensky aus seiner Sichtweise erzählt, hier gibt es immer wieder jede Menge Situationskomik. Die Geschichte bleibt spannend von Anfang bis zum Ende, denn trotz Unbeschulbarkeit hat Heinzi eines auf jeden Fall richtig drauf: erzählen kann er! Und so erfährt der Leser nebenbei auch so manches Unbekannte über die deutsch-deutsche Geschichte, sei es z.B. über die RAF oder das Bernsteinzimmer. So hat man deutsch-deutsche Geschichte selten erfahren, so originell und aus einem eher skurrilen Blickwinkel, der dabei so manches besser entlarvt als jede andere Erzählung. Da kann ich nur gespannt bleiben, ob es noch weitere Gemeinschaftswerke des Ehepaares Tsokos geben wird.

Mich hat dieses Buch bestens unterhalten können, sehr gerne empfehle ich die Ausgabe als Hörbuch mit Katharina Thalbach als Sprecherin. Selbstverständlich vergebe ich hier alle 5 möglichen Sterne.

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