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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.06.2023

Besonderer Ansatz

Der weiße Fels
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Ein weißer Fels vor einem mexikanischen Küstenstädtchen. Eine Schriftstellerin reist im Jahre 2020 mit ihrer Familie dort hin. Dieser Fels scheint ein besonderes Geheimnis zu wahren, er beeinflusste bereits ...

Ein weißer Fels vor einem mexikanischen Küstenstädtchen. Eine Schriftstellerin reist im Jahre 2020 mit ihrer Familie dort hin. Dieser Fels scheint ein besonderes Geheimnis zu wahren, er beeinflusste bereits das Leben von Jim Morrison im Jahr 1969, als er sich auf der Flucht vor dem Gesetz, vor fanatischen Anhängern der „Doors“ und vor einem Amerika, das vom Vietnamkrieg gezeichnet war. Ebenso spielte der Fels eine Rolle im Leben eines spanischen Leutnants, dessen Schiff 1775 auf Eroberung neuer Kontinente ausschwärmen sollte. Und er war ein Fixpunkt für ein Schiff voller Sklaven, vor allem einer jungen Frau, die in die mexikanische Küstenstadt gebracht wurde.

Zunächst hatte ich mich etwas schwer getan mit der Geschichte, dauert es doch eine Weile, bis mir die Wichtigkeit des Felsens klar wurde. Dann aber konnte ich mich auf die tiefere Bedeutung dieses Felsens einlassen, der das Leben der Menschen beeinflusst, ob sie es nun merken oder nicht. Durch diesen Felsen taucht der Leser in das Schicksal von vier Menschen in einer Reise durch die Zeit ein. Das Buch öffnet auf eine poetische Weise den Blick, das hat mir besonders gut gefallen. Allerdings muss man sich auf das Buch einlassen können.

Mich hat dieser besondere Ansatz sehr gut gefallen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 18.06.2023

Spannende Story mit nerviger Ermittlerin

30 Tage Dunkelheit
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Die renommierte, aber ziemlich erfolglose Schriftstellerin Hanna Krause-Bendix hadert damit, dass sich ihre Bücher schlecht verkaufen, während die Krimis ihres Schriftstellerkollegen Jørn Jensen solide ...

Die renommierte, aber ziemlich erfolglose Schriftstellerin Hanna Krause-Bendix hadert damit, dass sich ihre Bücher schlecht verkaufen, während die Krimis ihres Schriftstellerkollegen Jørn Jensen solide schwarze Zahlen schreiben. „Jeder Idiot kann in einem Monat einen Krimi schreiben!“ schimpft sie. Und prompt nimmt ihr Verleger sie in die Pflicht, innerhalb von 30 Tagen einen Krimi zu schreiben. Dafür schickt er sie in die winterliche Einöde Islands. Doch kaum ist sie dort angekommen, gibt es einen Toten: Der Neffe ihrer Gastgeberin wurde ermordet. Hannah ist neugierig, sie will selbst ermitteln. Doch die Dorfbewohner sind nicht wirklich glücklich darüber. Hannah aber will es auf jeden Fall wissen…

Hannah ist in meinen Augen keine einfache Frau, sie war mir von Anfang bis Ende nicht wirklich sympathisch. Das begann damit, dass sie eigentlich grundlos den Krimi-Autoren Jørn Jensen ablehnt, und endete damit, dass ihre Ermittlungen manchmal echt grenzwertig sind. Ihre Gastgeberin Ella hat sehr viel Geduld mit ihr, die hätte ich garantiert nicht. Sie scheut keine Gefahr, sondern wirft sich mitten in gefährliche Situationen ziemlich planlos hinein. Doch was sie letztendlich ermittelt, das hat mich echt überrascht, es bietet aber eine raffinierte Lösung für alle bisherigen Unstimmigkeiten, auf die Hannah trifft.

Trotz der etwas nervigen Hauptfigur Hannah konnte mich das Buch in seinen Bann ziehen, so dass ich es weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 15.06.2023

Lebenserinnerungen

Wir hätten uns alles gesagt
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Die Autorin Judith Hermann erzählt aus ihrem Leben, von ihrer Kindheit in Berlin, von Familienbanden, von Sommern am Meer. Sie erzählt, was aus ihrem Leben sie zum Schreiben animiert hat und worüber sie ...

Die Autorin Judith Hermann erzählt aus ihrem Leben, von ihrer Kindheit in Berlin, von Familienbanden, von Sommern am Meer. Sie erzählt, was aus ihrem Leben sie zum Schreiben animiert hat und worüber sie nicht geschrieben hat. Das ergibt einen besonderen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen.

Mir fehlte einiges an Kenntnis über die Werke Judith Hermanns, und genau das sollte man eigentlich haben, wenn man dieses Buch liest. So habe ich mir einfach ihre Erinnerungen reingezogen, die so ganz interessant sind. Mir ist aber sicherlich einiges verborgen geblieben von dem, was die Autorin mir erzählen wollte. Es ist ein bisschen eine Aneinanderreihung von Lebenserinnerungen, die letztendlich einen Einblick in das Leben der Autorin geben und was sie davon zu ihren Werken inspiriert hat.

Wer die Werke der Autorin kennt, wird sicher mehr mit dem Buch anfangen können als ich. Eine interessante Lektüre war es allemal, so dass ich das Buch weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Konnte mich nicht so ganz überzeugen

Die Guten und die Toten
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Saad lebt mit seiner kleinen Tochter Leila in Berlin, er arbeitet als Nachtwächter in einem Charlottenburger Parkhaus, um unerkannt zu bleiben. Das ist wichtig, denn nach dem Tod seiner Frau muss er mit ...

Saad lebt mit seiner kleinen Tochter Leila in Berlin, er arbeitet als Nachtwächter in einem Charlottenburger Parkhaus, um unerkannt zu bleiben. Das ist wichtig, denn nach dem Tod seiner Frau muss er mit seiner Tochter versteckt leben. Als man im Parkhaus den Luxusschlitten des Staatssekretärs Brasch findet, mit einer Leiche im Kofferraum, ist die junge Kriminalkommissarin Nihal Khigarian zuständig. Sie und Saad hatten sich einige Tage zuvor kennengelernt, als Saad mit seiner Tochter von einigen jungen Pöblern angegriffen worden waren und Nihal ihnen zuhilfe eilte. Nach dem Fund der Leiche muss Saad allerdings befürchten, dass ihn seine Geschichte wieder einholt, und er will flüchten…

Der Einstieg in die Geschichte ist spannend, man ahnt, dass hier vieles im Hintergrund eine Rolle spielt und ist begierig darauf, das zu erfahren. Viele Handlungsstränge machen jedoch das Geschehen auch mal etwas unübersichtlich. Zudem wirken die Ereignisse immer unwirklicher und viel zu aufgesetzt, je mehr es dem Ende zugeht. Es gibt Tote in dieser Geschichte, und es gibt auch einige Szenen, die surreal wirken. Doch dass Saad mit seiner Tochter und Nahil so sehr über sich hinauswachsen wie in diesem Buch, das wirkt schon nicht mehr glaubwürdig.

So ganz überzeugen konnte mich das Buch also nicht, so dass ich es nicht wirklich weiter empfehlen kann. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 06.06.2023

Adele im Ferienlager

Die schreckliche Adele 07
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Adeles Eltern haben ihre Tochter in ein Ferienlager gesteckt. Kein Fernsehen, keine Videospiele, kein Ajax zum Quälen… Ob Adele das wohl überleben wird? Sie muss sich also einen anderen Zeitvertreib finden, ...

Adeles Eltern haben ihre Tochter in ein Ferienlager gesteckt. Kein Fernsehen, keine Videospiele, kein Ajax zum Quälen… Ob Adele das wohl überleben wird? Sie muss sich also einen anderen Zeitvertreib finden, und ihr Ziel sind die anderen Teilnehmer des Ferienlagers. Sie zeigt dabei eine Menge kreativer Ideen…

Adele hat nun bereits ihr siebtes Abenteuer zu bestehen. Ein Ferienlager, in dem sie auf ihren täglichen Zeitvertreib verzichten muss – wie können ihre Eltern ihr das nur antun? Doch Adele wird auch das gut überleben und dabei ihre schlechte Laune nicht verlieren. Wer schwarzen Humor mag, wird sich an den kleinen Comic-Anekdoten um Adeles Aufenthalt im Ferienlager bestens erfreuen. Adele ist einzigartig mit ihrer frechen Art, dem scharfen Verstand und vor allem ihrer miesepetrigen Laune. So gibt es denn auch einzigartige Erlebnisse im Ferienlager, und niemand wird sie dort vergessen.

Wer schwarzen Humor liebt, wird auch Adele schnell lieben lernen. Sehr gerne empfehle ich dieses Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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