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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2018

Interessanter Ansatz der nicht ganz überzeugen konnte

Aposimz - Land der Puppen 1
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An sich setzt Tsutomo Nihei hier eine düstere, dystopische Geschichte um. Selbst nach dem Ende des ersten Bandes bin ich mir noch nicht ganz sicher, was es mit den verschiedenen Parteien auf sich hat, ...

An sich setzt Tsutomo Nihei hier eine düstere, dystopische Geschichte um. Selbst nach dem Ende des ersten Bandes bin ich mir noch nicht ganz sicher, was es mit den verschiedenen Parteien auf sich hat, die man kennenlernt. Einen Hauptteil der Geschichte manchen bisher verschiedenen Auseinandersetzungen bzw. Kämpfe aus. Zu den Hintergründen der Handlung bleiben definitiv noch viele Fragen offen, die hoffentlich in den folgenden Bänden beantwortet werden. Leider konnte mich die Handlung nicht so sehr fesseln, dass ich mich wirklich auf die Nachfolgebände freuen würde.

Der Zeichenstil von Tsutomu Nihei ist grundsätzlich klar und verzichtet auf übermäßige Details in der Darstellung. Allerdings fand ich die Darstellung der Normpuppen (irgendwie eine Mischung aus wandelnden Toten in einer durch die Anwendung von Codes entstandenen Rüstung) zum Teil erschreckend.

Von mir erhält Aposimz – Land der Puppen 1 daher leider nur zwei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 05.07.2018

Martin Bauer sucht wieder nach der Wahrheit

Tiefer denn die Hölle (Ein Martin-Bauer-Krimi 2)
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Nachdem mir der erste Krimi aus der Feder der beiden Autoren („Glaube, Liebe, Tod“) gut gefallen hatte und mich insbesondere der zu Ermittlungen auf eigene Faust und zum Teil unkonventionellen Methoden ...

Nachdem mir der erste Krimi aus der Feder der beiden Autoren („Glaube, Liebe, Tod“) gut gefallen hatte und mich insbesondere der zu Ermittlungen auf eigene Faust und zum Teil unkonventionellen Methoden neigende Polizeiseelsorger Martin Bauer fasziniert hatte, habe ich mich riesig auf „Tiefer denn die Hölle“ gefreut.

Martin Bauer wird auch in diesem Roman privat wie beruflich auf die Probe gestellt. Derzeit lebt er getrennt von seiner Frau, die von ihm gefordert hat, beruflich nicht mehr so große Risiken einzugehen. Beruflich erfordert Bauers kollegiale Freundschaft zu seinem katholischen Amtskollegen dieses Mal seinen vollen Einsatz.

„Tiefer denn die Hölle“ hat mir persönlich noch etwas besser gefallen als „Glaube, Liebe, Tod“. Der Fall, in dem Bauer „ermittelt“, wird von Abschnitt zu Abschnitt düsterer und immer mehr erschreckende Informationen kommen ans Tageslicht. Der Schreibstil hat mich, genau wie beim ersten Band der Reihe, vollkommen überzeugt und gefesselt. Der Spannungsbogen war sofort da, man stellt sich all die Fragen, denen auch Martin Bauer nachgeht. Und Stück für Stück setzt sich das gesamte grausame Bild zusammen, dass die Lösung des Rätsels darstellt.

Ich konnte zwar noch keine Informationen dazu finden, ob es noch einen dritten Band geben wird, aber ich hoffe es wirklich. Fünf Sterne und eine definitive Leseempfehlung für alle, denen „Glaube, Liebe, Tod“ schon gefallen hat.

Veröffentlicht am 27.06.2018

Enttäuschendes Leseerlebnis

Ohne ein einziges Wort
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Gleich vorneweg: Nachdem ich durch den Klappentext unglaublich neugierig auf dieses Buch war, hat es mich letztlich doch sehr enttäuscht. Nicht nur, dass Sarah sich in den ersten zwei Dritteln mit beinahe ...

Gleich vorneweg: Nachdem ich durch den Klappentext unglaublich neugierig auf dieses Buch war, hat es mich letztlich doch sehr enttäuscht. Nicht nur, dass Sarah sich in den ersten zwei Dritteln mit beinahe 40 Jahren wie ein Teenager aufführt, der das erste Mal Liebeskummer hat, sondern auch die generell zum Teil für mich unrealistischen und nicht nachvollziehbaren Entwicklungen der Geschichte haben dazu geführt, dass sich das Buch für mich sehr gezogen hat. Wenn man zum zwanzigsten Mal liest, wie furchtbar Sarah sich fühlt, weil Eddie nicht angerufen hat (Klischee-Alarm), dann kann einem das wirklich zu viel werden. Mir ging es mit „Ohne ein einziges Wort“ jedenfalls so.

Positive Aspekte sind die überraschenden Wendungen, die ab der Hälfte und im letzten Drittel immer mal wieder eingestreut werden. Die konnten mich allerdings auch nicht für die übertrieben klischeebelastete Handlung entschädigen. Rosie Walsh hat zwar einen angenehmen, schönen Schreibstil, verliert sich aber an manchen Stellen in Details, was wiederum dazu beiträgt, dass die Geschichte sich gefühlt zieht.

Von mir erhält „Ohne ein einziges Wort“ daher leider nur zwei von fünf möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 23.06.2018

Anders als erwartet

Das Mädchen, das in der Metro las
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Als begeisterte Leserin war ich alleine schon aufgrund des Titels und des Klappentextes unglaublich neugierig auf dieses Buch. Ich bin nicht einmal sicher, was für eine Art von Geschichte ich erwartet ...

Als begeisterte Leserin war ich alleine schon aufgrund des Titels und des Klappentextes unglaublich neugierig auf dieses Buch. Ich bin nicht einmal sicher, was für eine Art von Geschichte ich erwartet habe. Definitiv nicht das, was das Buch letztlich ausgemacht hat.

Sicher ist, dass die Geschichte mit dem Titel beginnt. Juliette lebt in Paris und fährt regelmäßig mit der Metro zur Arbeit und zurück. Und sie tut, was viele Leser wohl in öffentlichen Verkehrsmitteln tun, nämlich lesen und andere Leser beobachten. Sie ist neugierig auf das, was andere Menschen in der Metro lesen. Ihr eigenes Leben verläuft in einem eher gleichmütigen, etwas langweiligen Trott, aus dem sie aufgrund ihrer Begegnung mit Soliman ausbricht. Der übrige Teil der Handlung ist für mich eher die Geschichte einer Charakterentwicklung. Es folgen zwar auch noch Ereignisse und die eine oder andere Wendung und die Autorin hat einen wirklich wundervollen, poetischen Schreibstil. Dabei muten mir manche Ausführungen und Beschreibungen schon fast zu poetisch an. Ich hätte mir ein bisschen mehr Handlung, ein bisschen mehr Details über die Charaktere und ein bisschen mehr Spannung gewünscht. Die Geschichte plätschert leise vor sich hin, liest sich angenehm und aufgrund er relativ wenigen Seiten (175) auch ziemlich schnell.

Es ist ein Buch über eine Frau, die das Lesen liebt und deren Begegnung mit einem anderen Buchliebhaber letztlich dafür sorgt, dass sie aus alten Gewohnheiten ausbrechen kann. Ganz nett, aber leider nicht mehr. Von daher vergebe ich zwei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 22.06.2018

Spannend und auf eine düstere Art und Weise faszinierend

Die Gerechte
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Ich habe mich in diesem Fall für die Hörbuchversion von „Die Gerechte“ von Peter Swanson entschieden und das keinen Augenblick lang bereut. Mit Uve Teschner und Oliver Brod waren mir zwei der vier Stimmen ...

Ich habe mich in diesem Fall für die Hörbuchversion von „Die Gerechte“ von Peter Swanson entschieden und das keinen Augenblick lang bereut. Mit Uve Teschner und Oliver Brod waren mir zwei der vier Stimmen zu diesem Hörbuch bereits bekannt. Aber auch Christiane Marx und Britta Steffenhagen machen einen echt tollen Job.

Der Anfang der Geschichte wird bereits im Klappentext beschrieben, sodass ich an dieser Stelle auf eine Wiederholung dieser Informationen verzichte. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich aufgrund des Klappentextes nicht mit der tatsächlich gebotenen Mischung aus Spannung und Faszination gerechnet. Die Geschichte wird zum einen aus der Perspektive von Ted, Lilly und Miranda erzählt, im letzten Drittel kommt noch ein Detective hinzu.

Obwohl Lilly von Anfang an keinen Hehl daraus macht, dass für sie ihrer Meinung nach andere Regeln und Moralvorgaben gelten und sie eindeutig eine Mörderin ist, ist sie mir in der Dreierkonstellation zwischen Miranda und Ted noch die sympathischste Protagonistin gewesen. Das ist auf der einen Seite erschreckend, auf der anderen Seite faszinierend. Man gewinnt einen Einblick in die Perspektive einer Täterin, die sich selbst an einen eigenen Verhaltenskodex bei der Durchsetzung ihrer eigenen Vorstellung von Gerechtigkeit hält.

Peter Swanson schafft es auch durch geschickte Cliffhanger und Wendungen, den Spannungsbogen konstant aufrecht zu halten. Auch verleiht er jedem Protagonisten eine eigene Stimme – die Art, wie sie ihre Geschichte erzählen, wie sie sprechen, welche Worte sie verwenden. Unterstützt wird das durch die unterschiedlichen Sprecher der einzelnen Abschnitte. Meiner Meinung nach wurden die Sprecher absolut passend besetzt. Mit Christiane Marx fand ich besonders Lilly sehr gut besetzt.

Von mir erhält „Die Gerechte“ eine absolute Hörempfehlung und fünf von fünf Sternen!