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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.09.2021

Blieb leider hinter meinen Erwartungen zurück

Die Karte
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Ich war neugierig darauf, die Andreas Winkelmann die im Klappentext umrissene Idee umsetzen würde. Ein Mörder, der seine Opfer mit Hilfe der durch Sie selbst aufgezeichneten Laufstrecken aufspürt... leider ...

Ich war neugierig darauf, die Andreas Winkelmann die im Klappentext umrissene Idee umsetzen würde. Ein Mörder, der seine Opfer mit Hilfe der durch Sie selbst aufgezeichneten Laufstrecken aufspürt... leider blieb die Umsetzung dann doch hinter meinen Erwartungen zurück. Die Geschichte war für mich leider nicht so fesselnd, dass ich Sie nicht aus der Hand legen konnte. In Teilen hat sich die Handlung sogar gezogen.

Das Cover passt sehr gut zur Grundidee der Geschichte und auch in der Buchhandlung wäre ich darüber zumindest neugierig auf die Handlung geworden.

Zum Ende der Geschichte gelingt es Andreas Winkelmann auch sehr gut, die einzelnen Handlungsfäden zusammenzubringen - allerdings hat mich das leider nicht für die gefühlte "Zähigkeit" des Erzählstrangs bis zum großen Ende entschädigen können.

Insgesamt komme ich daher auf drei Sterne. "Die Karte" ist ein solider Thriller, für mich aber leider nicht "herausragend".

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Veröffentlicht am 29.08.2021

Starker Anfang, in der Mitte ein wenig schwächer mit spannendem Finale

Die Verlorenen
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Ich bin ein bekennender Fan der Werke von Simon Beckett - die Reihe rund um David Hunter habe ich verschlungen und auch "Stone Bruises" habe ich geliebt, wenn es sich auch von den Hunter-Thrillern unterschieden ...

Ich bin ein bekennender Fan der Werke von Simon Beckett - die Reihe rund um David Hunter habe ich verschlungen und auch "Stone Bruises" habe ich geliebt, wenn es sich auch von den Hunter-Thrillern unterschieden hat. Daher war ich ein wenig enttäuscht darüber, dass ich, nach anfänglicher Begeisterung und Vorfreude aufgrund der Leseprobe zu "Die Verlorenen" (der erste Band einer neuen Reihe des Autors) doch nur zu einem Gesamtergebnis von drei Sternen für den gesamten Thriller gekommen bin.

Das Cover hat mir gut gefallen, es wirkt geheimnisvoll und passt von der Optik her gut zu den übrigen deutschsprachigen Romanen von Simon Beckett. Und grundsätzlich ist ihm auch mit dem Polizisten Jonah, vom Leben gebeutelt und dadurch dreidimensional und realistisch gezeichnet, ein sympathischer Protagonist gelungen.

Auch der Einstieg in den Thriller ist durchaus spannend, voller Geheimnisse und fesselnd - allerdings hat dann die Handlung für mich ein bisschen zu sehr an Fahrt verloren. Gut, man lernt als Leser auch Details über Jonahs Vergangenheit und seinen Umgang mit seiner traumatischen Erfahrung, aber gerade die Folgen der Ereignisse am Anfang und diverse soziale Interaktionen haben für meinen Geschmack dazu beigetragen, dass sich die Handlung zieht. Dabei haben diese Szenen auch nicht besonders dazu beigetragen, das Bild vom großen Ganzen besser darzustellen.

Das mittlere Drittel ist daher gefühlt etwas langwierig geraten, man wird aber im letzten Drittel als Leser belohnt, hier nimmt die Geschichte nochmals an Fahrt auf und es werden Informationen und Handlungsstränge angerissen, die mich jedenfalls neugierig auf den nächsten Band der Reihe gemacht haben. Ich möchte wissen, wie es mit Jonah weitergeht.

Ich hoffe aber auch, dass nun, nachdem Jonah vorgestellt und einem als Leser bekannt ist, im nächsten Band ein strafferer Spannungsbogen durch die Handlung führen wird, als dies bei "Die Verlorenen" der Fall war.

Zudem muss ich sagen, dass mir an machen Punkten des Thrillers die Übersetzung etwas merkwürdig vorkam. Zum Beispiel habe ich mich ehrlich gesagt, bei dem Wort "Kinderkarre" jedes Mal ein bisschen schütteln müssen - sagt man heute etwa nicht mehr Kinderwagen?

Für Fans von Simon Beckett, die dieses Mal keinen Forensiker sondern einen Polizisten bei Ermittlungen außerhalb der tatsächlichen Polizeitätigkeit begleiten wollen, ist "Die Verlorenen" aber dennoch ein gelungener Einstieg in die neue Thriller-Reihe des Autors.

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Berührend, nachdenklich stimmend und hoffnungsvoll

The Comfort Book – Gedanken, die mir Hoffnung machen
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Den britischen Autor Matt Haig kannte ich bisher nur über seine Romane - "Wie man die Zeit anhält" und "Die Mitternachtsbibliothek" sind hier zwei Beispiele für Bücher des Autors, die mir sehr gefallen ...

Den britischen Autor Matt Haig kannte ich bisher nur über seine Romane - "Wie man die Zeit anhält" und "Die Mitternachtsbibliothek" sind hier zwei Beispiele für Bücher des Autors, die mir sehr gefallen haben. Daher war ich sehr neugierig auf "The Comfort Book" - dessen Cover mich an einen Sonneauf- oder Sonnenuntergang erinnert und das meiner Meinung nach extrem gut zur Thematik der Textsammlung passt, die Matt Haig hier veröffentlicht hat.

Dass Matt Haig selbst mit Depressionen zu kämpfen hatte und hat, das war mir bis zum Erscheinen von "The Comfort Book" nicht bewusst. In dem Buch steckt genau das drin, was der Titel verspricht - Trost, in Form von Worten, Gedanken, Erinnerungen, der Betrachtung philosophischer Weisheiten... und auch wenn mir nicht alle enthaltenen Texte, die mal länger, mal kürzer sind, extrem gut gefallen haben, so finde ich, dass das Buch in seiner Gesamtheit wundervoll gelungen ist.

Bei einigen Abschnitten musste ich tatsächlich das eine oder andere Tränchen vergießen oder auch mal ein bisschen schwer schlucken. Matt Haig lässt über seine Texte einen tiefen Einblick in sein Innenleben zu - auch in die dunkleren Momente, die, von denen Menschen anderen Menschen sonst nicht unbedingt so offen erzählen.

Er lässt seine Leser aber auch an den Gedanken und Erlebnissen teilhaben, die ihm wieder Hoffnung gegeben haben, die ihm immer noch Hoffnung geben. Und ich finde, viele dieser Gedanken und Ausführungen sind wirklich lesenswert und geben hoffnungsvolle Impulse, können dazu anregen, das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen mal aus einer anderen Perspektive heraus zu betrachten.

"The Comfort Book" ist kein Selbsthilfebuch. Es ermöglichte mir einen Einblick in das Seelenleben eines Autors, in dessen Büchern auch immer eine gewisse Mischung aus Hoffnung und Melancholie mitschwingt. Für mich ist es eine Bereicherung, über diese Texte dem Autor Matt Haig näher gekommen zu sein. Ich habe mir immer wieder Textpassagen markiert, die mich persönlich nachdenklich gemacht haben, die etwas in mir zum Klingen gebracht haben.

"The Comfort Book" ist meiner Meinung nach ein wundervolles Buch, das man immer wieder zu Hand nehmen kann, um einzelne oder mehrere Textpassagen erneut zu lesen und erhält von mir volle fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 23.06.2021

Absolut würdiger zweiter Band der Reihe

Stormsong
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Nach „Witchmark“ ist „Stormsong“ der zweite Band der Fantasy-Reihe von C. L. Polk und setzt mit der Handlung dort an, wo „Witchmark“ endete. Allerdings steht dieses Mal nicht Dr. Miles Singer im Mittelpunkt ...

Nach „Witchmark“ ist „Stormsong“ der zweite Band der Fantasy-Reihe von C. L. Polk und setzt mit der Handlung dort an, wo „Witchmark“ endete. Allerdings steht dieses Mal nicht Dr. Miles Singer im Mittelpunkt der Geschichte, sondern dessen Schwester Grace, aus deren Sicht die Handlung in diesem Band der Reihe erzählt wird. Für Grace steht viel auf dem Spiel – sie bewegt sich persönlich wie auch politisch nach den Ereignissen in „Witchmark“ auf dünnem Eis. Wie wird dieser Tanz auf Messers Schneide für Grace, aber auch für Aeland selbst ausgehen? Genau darum geht es in „Stormsong“.
Meine Meinung
Für mich war es unglaublich schön, wieder nach Aeland zurückzukehren. Ich gebe zu, ich war ein wenig besorgt, ob mich „Stormsong“ genauso fesseln und begeistern würde wie der erste Band der Reihe. Nachdem ich Miles als Protagonisten und Erzähler einfach sehr ins Herz geschlossen hatte und Grace zumindest in Teilen des ersten Bandes nicht unbedingt meine Sympathie gewinnen konnte, war ich mir einfach nicht sicher, ob mir die Geschichte mit ihr als Erzählerin gefallen würde.
Aber da habe ich mir vollkommen umsonst Sorgen gemacht. Durch die Erzählung aus der Perspektive von Grace erfährt man, wie sehr Grace ihr Verhalten ihrem Bruder gegenüber bereut. Dass sich ihre Sicht der Dinge mit der Aufdeckung bestimmter Geheimnisse geändert hat und sie nun danach strebt, Wiedergutmachung zu leisten. Und ja, Grace ist mir im Laufe der Geschichte genauso sehr ans Herz gewachsen wir ihr Bruder Miles. Dieser spielt übrigens auch in diesem Band eine Rolle – und auch Tristan ist wieder mit von der Partie. Damit ist meine Hoffnung auf weitere Einblicke in die Entwicklung der Beziehung der beiden voll und ganz erfüllt worden.
Und auch in die Gepflogenheiten und Geheimnisse der Amaranthine habe ich weitere Einblicke erhalten, auch wenn nach wie vor Fragen offen und Geheimnisse verborgen zu sein scheinen. Aber zumindest im englischen Original gibt es bereits einen dritten Band der Reihe, auf dessen Übersetzung ich wirklich hoffe und auf den ich mich schon freue.
C. L. Polk hat es wieder mit einem sehr feinen, wundervollen Schreibstil geschafft, dass ich direkt in die Geschichte eintauchen konnte. Die Charaktere sind so liebevoll gezeichnet und die feine Romanze, die sich zwischen Grace und Avia entspinnt, hat sich perfekt in die Handlung eingefügt.
Stormsong erhält von mir fünf von fünf möglichen Sternen!

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Veröffentlicht am 13.06.2021

Thematisiert emotional die Frage „Was wäre gewesen, wenn…“

Die Mitternachtsbibliothek
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Der Klappentext für „Die Mitternachtsbibliothek“ hat mich neugierig darauf gemacht, welche Art von Geschichte Matt Haig hier für mich entfalten würde. „Die Mitternachtsbibliothek“ ist nicht mein erstes ...

Der Klappentext für „Die Mitternachtsbibliothek“ hat mich neugierig darauf gemacht, welche Art von Geschichte Matt Haig hier für mich entfalten würde. „Die Mitternachtsbibliothek“ ist nicht mein erstes Buch von Matt Haig, daher habe ich mich auf einen feinen, emotionalen Schreibstil gefreut und irgendwie auch schon darauf eingestellt, dass mich die Geschichte emotional angehen würde. All das hat Matt Haig meiner Meinung nach auch abgeliefert – für mich war Nora`s „Reise“ durch die Leben „die gewesen wären, wenn…“ absolut fesselnd, hochemotional, wenn auch keine fröhliche Lektüre für zwischendurch.

Das Buch verfügt über eine ziemlich verzweifelte Protagonistin, die sich und ihr Leben gleich zu Beginn der Handlung aufgeben möchte. Da dies bereits im Klappentext des Buches erwähnt ist, spoilert dies nichts, aber ich hatte hier das Bedürfnis darauf hinzuweisen, dass der Einstieg in die Geschichte dadurch relativ dramatisch ist. Mit Nora als Protagonistin konnte ich mich eigentlich ganz gut identifizieren – und zumindest in Teilen dürfte sich jeder Mensch ab einem bestimmten Alter vielleicht gefragt haben, wie das eigene Leben wohl heute aussehen würde, wenn man an einer Weggabelung eine andere Abzweigung genommen hätte. Diese Neugier kann Nora durch ihren Zwischenstopp auf dem Weg ins Jenseits befriedigen, sie kann die verschiedenen Leben quasi anprobieren und stellt dabei fest, dass jede anders getroffene Entscheidung nicht zwangsläufig zu einer komplett „besseren“ Version ihres Lebens führt. Greift das Buch hier einen völlig neuen Gedanken auf? Sicherlich nicht, aber durch Nora’s Erfahrungen in der Mitternachtsbibliothek wird aus diesem Abstrakten Konzept ein sehr plastisches Bild gemalt.

Für mich beschreibt „Die Mitternachtsbibliothek“ sehr deutlich, dass es keinen Sinn hat, über „Was wäre gewesen, wenn…“ groß nachzugrübeln. Man hat das „Hier“ und das „Jetzt“ und kann von diesem Punkt aus die weiteren Schritte bestimmen. Es ist trotz des dramatischen und eher depressiv anmutenden Anfangs ein hoffnungsvolles Buch, das mich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und einer kleinen Träne im Augenwinkel zurücklässt.

Ich habe das Buch übrigens in der Hörbuchfassung, gelesen von Annette Frier genossen. Ihre Stimme ist angenehm, das Sprechtempo und die Betonung waren meiner Meinung nach super und man hat in den emotionalen Teilen der Geschichte auch wirklich Emotionen gehört. Für mich hat Annette Frier hier eine rundum gelungene Leistung abgelegt.

Von mir erhält „Die Mitternachtsbibliothek“ volle fünf Sterne.

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