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Veröffentlicht am 23.02.2024

Unvergesslich und fesselnd

Was nicht vergessen wurde
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Es ist die bewegende Geschichte einer Familie, die mit einem lang gehüteten Geheimnis konfrontiert wird.
Mit dem Fund einer kleinen Tüte mit menschlichen Knochen am Themse-Ufer beginnt die Suche nach Spuren ...

Es ist die bewegende Geschichte einer Familie, die mit einem lang gehüteten Geheimnis konfrontiert wird.
Mit dem Fund einer kleinen Tüte mit menschlichen Knochen am Themse-Ufer beginnt die Suche nach Spuren von mysteriösen und lange verdrängten Ereignissen aus der Vergangenheit.
Mit jedem Schritt Richtung Wahrheit, enthüllt sich ein Netz aus Lügen, Verrat und unerwarteter Verbindungen.


Das Hörbuch hat mich von Anfang bis Ende gefesselt. Die Geschichte ist tiefgründig und mitreißend, voller unerwarteter Wendungen und Emotionen.
Die Sprecherin Sandrine Mittelstädt hat die Atmosphäre perfekt eingefangen und passte hervorragend zum Inhalt. Der Aufbau des Hörbuchs ist klar strukturiert und spannend gestaltet, was das Zuhören zu einem echten Genuss macht.
Die Handlung ist einfühlsam und packend erzählt, und führt den Hörer auf eine emotionale Reise voller Spannung und Überraschungen.
Anfänglich hatte ich Schwierigkeiten die Komplexität der verschiedenen Erzählstränge zu begreifen. Die verschiedenen Zeitebenen und Rückblenden formten aber mit der Zeit eine grandiose Geschichte.
Die Protagonisten sind gut charakterisiert und entwickeln sich auf besondere Weise im Laufe der Geschichte.
Insgesamt ein wirklich gelungenes Hörbuch, das ich jedem empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 23.02.2024

Spannende und emotionale Grenzfälle

Grenzfall – In den Tiefen der Schuld
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Chefinspektor Bernhard Krammers Kollegin Roza Szabo verlässt überstürzt ihren Arbeitsplatz, ohne Handy, Mantel, Portemonnaie, Dienstwaffe.
Am Tag nach ihrem Verschwinden stehen Krammer und seine Beamten ...

Chefinspektor Bernhard Krammers Kollegin Roza Szabo verlässt überstürzt ihren Arbeitsplatz, ohne Handy, Mantel, Portemonnaie, Dienstwaffe.
Am Tag nach ihrem Verschwinden stehen Krammer und seine Beamten in ihrer Wohnung vor einer männlichen Leiche. Bernhard Krammer ist derartig geschockt, dass er handlungsunfähig vor Ort verharrt bis seine Tochter Alexa Jahn ihn mit ihrem deutschen Kollegen unterstützt.
Eine fieberhafte Suche beginnt, nach Szabo oder Szabos Leiche.


Nachdem ich alle vier Grenzfälle gelesen haben, ziehe ich vor Anna Schneider den Hut.
Sie lässt nicht nach. Spannende Fälle in der Grenzregion, wobei sie nicht müde wird, die wunderschöne Region in glänzendem Licht erscheinen zu lassen.
Die menschliche Seite und familiäre Beziehung der Ermittler, die im Hintergrund aller vier Grenzfälle kontinuierlich weitererzählt wird, drängt sich immer mal wieder in den Vordergrund, um die Entwicklungen, Enttäuschungen und Annäherungen unmittelbar mitzuerleben. Anna Schneider hat eine Konstellation erschaffen, die jede Menge Grübel,-und Gesprächspotenzial birgt, das Vater und Tochter nur sehr zaghaft ausschöpfen.
Auch wenn mir manchmal zu viel von Schuldgefühlen und Gefühlsblockaden gezeigt wurde, ist es doch interessant mitzuerleben, wie Vater, Tochter und auch Roza aus ihren selbsterbauten Gefängnissen entkommen wollen und es doch nur schwer und in kleinen Schritten gelingt.
In diesem Grenzfall ist noch ein drittes Land involviert, Roza Szabos Heimatland Ungarn. Wir erfahren vieles aus Rozas Vergangenheit, was ihre Handlungsweisen, auch die in den vorherigen Grenzfällen, nachvollziehbar machen. In zukünftigen Grenzfällen wird man Roza dann vielleicht besser verstehen können und das Team Krammer/Szabo noch enger und vertrauensvoller miteinander arbeiten.
Die Lösung des Falles birgt wieder geduldige Ermittlungsarbeit, was in diesem Fall für Krammer kaum möglich ist. Trotzdem leiten Instinkt und Erfahrung Krammer, Alexa und ihrem Partner in die richtige Richtung, die für alle Beteiligten zur tödlichen Gefahr werden kann. Ein lang bewährter Spannungsbogen, der in jeder Grenzfall-Folge neu zündet.
Ich freue mich auf mehr und kann eine absolute Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 05.02.2024

Grusel, Gänsehaut und klaustrophobische Attacken

Die Burg
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Der Milliardär Nevio hat seinen großen Kinderheitstraum, eine Burg als riesige Escape-Welt mit unzähligen Geheimgängen, Gruften und Kellerverliesen, von Architekten und IT-Experten mit modernster Technik ...

Der Milliardär Nevio hat seinen großen Kinderheitstraum, eine Burg als riesige Escape-Welt mit unzähligen Geheimgängen, Gruften und Kellerverliesen, von Architekten und IT-Experten mit modernster Technik erschaffen lassen und will sie nun von einer auserlesenen Gruppe testen lassen.
Burg Greifenau kann alles sein, was sich die einzelnen Mitglieder der Experten-Gruppe sich von der KI wünschen, Spukschloss, Vampirkeller oder liebliche Fantasiewelt.
Aber Vorsicht mit dem, was man sich wünscht…….


Erst einmal ist mir die prägnante Gestaltung des Bucheinbands aufgefallen, sowie innenseitig die Abbildung der Burg und des Systems der Höhlen, Keller und Verliese. Das hat mir gut gefallen, so konnte ich nach völliger Orientierungslosigkeit einen beruhigenden Blick auf die Zeichnungen werfen. Helfen konnten sie aber leider nicht.
Ich habe selten ein Buch gelesen, dass mich stetig zwingt Lesepausen einzulegen. Der Grusel und die schrecklichen Bilder der Szenen haben mich genauso wie die Gruppe in ihren Bann gezogen. Natürlich hat eine KI die Szenen mit Hilfe riesiger LED-Wände kreiert und ich als Leser eines fiktiven Thrillers kann mich noch weiter von dieser KI-Welt distanzieren, aber Frau Poznanski kann Grusel, abartige Gestalten, Totengesänge und Pestgrauen hervorragen schildern. In meinem Kopf liefen Filme ab, die wollte ich einfach nicht sehen. Und doch wollte ich wissen, wer dahin steckt und warum die KI so reagiert, wie sie reagiert.
Einfach genial Frau Poznanski!
Die einzelnen Charaktere sind schon ganz zu Anfang ziemlich überzeichnet gewesen. Mir flogen anfänglich zu viele Klischees durch die Gruppe. Aber im Laufe des Überlebenskampfs hat jeder einzelne sein wahres Gesicht gezeigt. Einige Klischees wurden dabei entlarvt, andere bestätigt und wiederum andere ……..da will ich nicht spoilern.
Obwohl ich kein Freund von Gruselfilmen und Horrorbüchern bin, hat mir „Die Burg“ sehr gut gefallen. Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Buch von Ursula Poznanski und bin gespannt, in welche Welt sie mich entführen wird. Auf jeden Fall sorgt sie in den unterschiedlichsten Szenarien für Gänsehaut.
Chapeau!

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Veröffentlicht am 01.02.2024

Hat mich leider nicht fesseln können

Yoga Town
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Lucy, Yogalehrerin, fühlte sich eigentlich zufrieden und im Leben angekommen. Aber ihr völliger Zusammenbruch während eines hektischen Großeinkaufs katapultiert sie aus ihrer Komfortzone.
Als Corinna, ...

Lucy, Yogalehrerin, fühlte sich eigentlich zufrieden und im Leben angekommen. Aber ihr völliger Zusammenbruch während eines hektischen Großeinkaufs katapultiert sie aus ihrer Komfortzone.
Als Corinna, Lucys Mutter, plötzlich verschwindet und Lou, ihr Vater, seine Ex-Frau in Indien vermutet, da wo sie sich kennengelernt haben und Lucy gezeugt wurde, nutzt sie die Gelegenheit ihr Zuhause zu verlassen, um mit ihrem Vater nach Indien zu reisen.
Eine Reise zu dem damaligen Rückzugort der Beatles und in Corinnas und Lous Vergangenheit beginnt.



„Bella Germania“ und „Piccola Sicilia“ haben mich fasziniert und träumen lassen. „Jaffa Road“ hat mich den Nahost Konflikt besser verstehen lassen, mir überhaupt erst einmal eine objektivere Sichtweise gezeigt. Mit „Yoga Town“ konnte ich leider nichts anfangen.
Ich höre jetzt zum wiederholten Male die Playlist zum Buch, aber geholfen hat es mir nicht.
Ich mag die Beatles, habe sie auch als Teenager viel gehört. Ich gehörte aber nie zu den kreischenden Mädchen bei Auftritten der Beatles. Ich konnte mir auch nie vorstellen nach Indien zu trampen, um zu meditieren, Yoga zu praktizieren oder Drogen zu nehmen.
Somit kam ich nicht in die Geschichte rein.
Ich habe aber auch den Eindruck, dass es Daniel Speck dieses Mal nicht gelungen ist, Lou und seinen jüngeren Bruder Marc als begnadete Musiker ins Licht zu setzen. Ich habe die Stellen vermisst, wo die Beiden mit den Beatles gemeinsam gearbeitet oder auch gejamt haben.
Die jungen, offenen, sich selbst suchenden Menschen haben kaum miteinander gesprochen, ohne zu streiten. Auch Lucy hat nie richtig nachgehakt, wenn ihr Vater ihren Fragen ausgewichen ist. Warum?
Insofern ließen mich die einzelnen Rückblenden in Lous und Marcs Vergangenheit frustriert zurück.
Wenn das Leben in Rishikesh in der damaligen Zeit wirklich so war, bin ich froh, dass ich nicht auf die Idee gekommen bin, mich da mitreißen zu lassen.
Dieses Buch von Daniel Speck war im Gegensatz zu seinen anderen Büchern keine Bereicherung für mich. Schade.

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Veröffentlicht am 25.01.2024

Ein Thriller, der den Finger in die Wunde legt.

Gewittermann
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Bei minus 22 Grad findet eine Schlittschuhläuferin nahe des Ufer auf einer Eisfläche die nackte Leiche des reichen Rentners Evert Holm. Vor seinem Tod wurde ihm der Penis amputiert.
Nach der Obduktion ...

Bei minus 22 Grad findet eine Schlittschuhläuferin nahe des Ufer auf einer Eisfläche die nackte Leiche des reichen Rentners Evert Holm. Vor seinem Tod wurde ihm der Penis amputiert.
Nach der Obduktion können Idun Lund und Tareq Shaheen einen Zusammenhang zu einem Tötungsdelikt an Marina Alm vor 3 Jahren herstellen. Marina wurde am Tag ihrer Ermordung von Evert Holm und weiteren Männer vergewaltigt. Der Täter wurde nie gefasst.
Wer richtet jetzt Evert Holm?

Wieder ein spannender und auch sozialkritischer Thriller von Tina N. Martin!
Dieses Mal werden wir in eine verzweifelte Flucht mit finalen Mord hinein katapultiert. Drei Jahre später entwickelt sich ein ungemein spannender Thriller auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen.
Lange Zeit hatte ich keine Vorstellung, wie die verschiedenen Erzählstränge zusammenfinden könnten. Das war dann für mich auch ein Hindernis mich ganz in die spannende Story ziehen zu lassen. Die Szenen aus der Vergangenheit um Peter und Silja hatten für mich so gar keinen Bezug zum aktuellen Fall. Ich will jetzt nicht zu viel verraten, aber alles ergab irgendwann einen Sinn, war nachvollziehbar und logisch aufgebaut.
Faszinierend ist wie minutiös Tina Martin ihre Protagonisten beschreibt, geradezu verliebt ihre Schwächen als Stärken hervorhebt oder auch ihre Gedanken preisgibt, ohne Bewertung.
Auch in Tina Martins Thriller ist Ermittlungsarbeit weder oberflächlich noch ungefährlich und manche wahnwitzigen Undercover-Einsätze treiben die Spannung auf den Höhepunkt. Der Spannungsbogen hat dabei keine Möglichkeit abzuflachen. Bis zum Epilog ist keine Entspannung möglich.
Neben der kriminellen Spannung präsentiert Frau Martin einen Brennpunkt der aktuellen Menschenhandelspraktiken in Europa, Zwangsprostitution und der menschenverachtenden, oder sollte man sagen, der frauenverachtenden Umgang damit. Dem Menschenhandel und der Zwangsprostitution können Polizei und Politik einfach nicht Herr werden. Bei einzelnen Fahndungserfolgen kümmert sich trotzdem niemand im Nachgang um die Opfer, die seelisch und körperlich zu Grunde gerichtet wurden.
Chapeau Tina N. Martin!!
Ich möchte mehr von Idun, Tareq, Calle und Siv lesen.

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