Tiefe Einblicke in die isländische Seele
Hildur – Die Spur im FjordIn der kleinen Gemeinde Isafjördur verschwanden vor 25 Jahren die kleinen Schwestern Björk und Rosa der Kriminalkommissarin Hildur Runarsdottir. In einem fast fertigen Tunnel verliert sich ihre Spur und ...
In der kleinen Gemeinde Isafjördur verschwanden vor 25 Jahren die kleinen Schwestern Björk und Rosa der Kriminalkommissarin Hildur Runarsdottir. In einem fast fertigen Tunnel verliert sich ihre Spur und niemand hat sie seitdem gesehen.
Hildur leitet mittlerweile die Abteilung für vermisste Kinder und Jugendliche, aber das Trauma um den Verlust ihrer Geschwister lässt sie nicht los.
Nach Abgang einer Lawine hat sie alle Hände voll zu tun, da der tot geborgene Jon nicht von den Schneemassen getötet wurde, sondern mehrere Stichwunden aufweist.
„Der erste Fall für Islands wagemutigste Ermittlerin“ ist ein guter Auftakt der neuen Trilogie.
Frau Rämö gewährt uns einen tiefen Blick in die isländische Seele.
Sie zeichnet eine Protagonistin, die zwar allein lebt und ihre Probleme bzw. Traumata mit sich selbst ausmacht, aber durchaus teamfähig und empathisch ihrem Umfeld gegenüber ist. Sie ist eine Kriminalistin, die sich an Ungereimtheiten festbeißt, weiterermittelt und hin und wieder auf ihr Bauchgefühl hört. Sie will ungebunden sein, sucht ab trotzdem die Nähe zu Menschen, die ihr sympathisch sind. In ihrem Kollegen Robert hat sie einen einfühlsamen Partner. Robert, der einzige strickende Mann, der Hildur je begegnet ist, hat seine eigenen Traumata.
Satu Rämö hat leise bzw. langsam einen gewaltigen Spannungsbogen aufgebaut, der einem das Buch kaum aus der Hand legen lässt. Die Schlussfolgerungen aus den Ermittlungen sind logisch und nachvollziehbar. Hildur, Robert und auch die Chefin Beta schleichen sich in die Herzen der Leser.
Ich freue mich auf den nächsten Krimi aus der Reihe.