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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2023

Spannend und fesselnd bis zum Schluss

Monster (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 11)
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Mehrere Todesfälle halten das K11 Oliver, Pia und ihr gesamtes Team in Atem.
Hinter einer Marien-Statue wird die Leiche der vermissten 16-jährige Larissa Böhlefeld gefunden. In der Nacht werden nach einem ...

Mehrere Todesfälle halten das K11 Oliver, Pia und ihr gesamtes Team in Atem.
Hinter einer Marien-Statue wird die Leiche der vermissten 16-jährige Larissa Böhlefeld gefunden. In der Nacht werden nach einem tödlichen Unfall Bisswunden und Folterspuren beim Opfer entdeckt. Das Team entdeckt immer mehr ungelöste Vermisstenfälle und rätselhafte Todesfälle, die Parallelen zum Mordfall Larissa aufweisen.
Die Ermittlungen führen das gesamte K11 Team an seine Grenzen.


Dieser Band ist sicher einer der Besten, den Nele Neuhaus geschrieben hat.
Ich habe alle 11 Taunus-Krimis gelesen und auch einige Verfilmungen im Fernsehen gesehen. Meiner Meinung nach gab es in der Reihe einige Höhen und Tiefen, aber Band 10 und 11 unterstreichen, dass Nele Neuhaus immer noch in der Lage ist „einen drauf zu setzen“.
Chapeau!
Neben einem durchgängigen Spannungsbogen weist Frau Neuhaus auf die Schwächen und Schlupflöcher unserer Justiz hin und zeigt auf diejenigen Rechtsanwälte, die diese Lücken schonungslos ausnutzen.
Der Kriminalfall als solcher erreicht ungeahnte Dimensionen, die ich in der Rezension nicht weiter ausführen möchte. Er ist erschreckend realistisch und logisch aufgebaut. Sagenhaft was das Team alles herausbekommt, eine absolute Leseempfehlung.
Mich lässt das Buch mit Gänsehaut, Traurigkeit und Vorfreude auf den nächsten Taunuskrimi zurück.

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Veröffentlicht am 18.11.2023

Beeindruckender Serien-Auftakt

Der Morgen (Art Mayer-Serie 1)
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Art Meyer, desillusionierter BKA Ermittler, berüchtigt für seine Erfolge und seine eigenwillige Arbeitsweise, wird von höchster Stelle zu einem Leichenfundort an brisanter Stelle, der Siegesstatue, beordert. ...

Art Meyer, desillusionierter BKA Ermittler, berüchtigt für seine Erfolge und seine eigenwillige Arbeitsweise, wird von höchster Stelle zu einem Leichenfundort an brisanter Stelle, der Siegesstatue, beordert.
Diesen Fall soll er gemeinsam mit der Kommissar-Anwärterin Nele Tschaikowski schnell und ohne großes Aufsehen lösen.
Die Begleitumstände dieses Leichenfunds und kurze Zeit später ein zweiter Leichenfund machen Ermittlungen ohne Aufsehen unmöglich.


Ich habe die gesamte Reihe um Kommissar Tom Babylon gelesen unter starker Suchtgefährdung und mit freudiger Erwartung „Der Morgen“ entgegengefiebert.
Ich bin nicht enttäuscht worden. Ein neuer Ermittler mit interessanter Vorgeschichte, mit Ecken und Kanten, Sehnsüchten und einem starken Gerechtigkeitssinn.
Daneben oder mehr ihm nacheifernd und ständig nachlaufend etabliert sich die Kommissar-Anwärterin Nele Tschaikowski. Ein Team, das voneinander lernt, wirkt menschlich und authentisch. Während Arts Probleme und Tiefen aus seiner Kindheit und Jugend resultieren, ist Nele dabei sich freizuschwimmen und zu emanzipieren, legt sich dabei aber selbst Steine in den Weg. Es ist interessant und spannend die Beiden bei ihrer Arbeit zu beobachten, wobei Marc Raabe uns zuweilen immer wieder Einblicke in ihr Innenleben gewährt.
Der Fall ist brisant und zum großen Teil gut nachvollziehbar. Leider ist er auch in der realen Welt denkbar.
Die einzelnen Protagonisten sind klar und deutlich beschrieben, insbesondere da wir auch ihr jugendliches Verhalten beobachten können. Die romantische Beschreibung der engelsgleichen Ellie ist wohl den noch fast kindlichen Gefühlen geschuldet.
Ich bin neugierig und freue mich auf weitere Fälle des Teams Meyer/Tschaikowski.

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Veröffentlicht am 14.11.2023

Nacht- düster, rätselhaft und spannend

NACHT
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Island, an einem abgelegenen Fjord schaut ein Nachbar bei einer Familie aus der Nachbarschaft nach dem Rechten, da diese seit einer Woche kein Lebenszeichen von sich gibt. Was er vorfindet, ist eine abgeschlachtete ...

Island, an einem abgelegenen Fjord schaut ein Nachbar bei einer Familie aus der Nachbarschaft nach dem Rechten, da diese seit einer Woche kein Lebenszeichen von sich gibt. Was er vorfindet, ist eine abgeschlachtete Familie. Keines der Kinder hat überlebt. Die Mutter und eine Hausangestellte sind ebenfalls tot. Der Vater ist nicht auffindbar.
Die Polizisten Karó und Tyr und die Gerichtsmedizinerin Idunn geben sich Mühe Licht ins Dunkel zu bringen.


Das ist wieder ein brillanter Thriller der Bestseller-Autorin Yrsa Sigurdardóttir.
Der ständige Perspektiven-Wechsel zwischen dem, was vor der Tat geschehen ist, aus der Sicht der Haushaltshilfe Sóldis und dem, was die Ermittler nach der Tat herausfinden, ließ mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Sóldis immer größer werdendes Grauen und mein Wissen, was den Frauen widerfahren wird, hat die Spannung ins Unermessliche getrieben.
Was mich an den Thrillern von Yrsa Sigurdardóttir fasziniert ist, dass sie ohne drastisch blutige Beschreibungen, Grauen und eine schaurige Atmosphäre kreieren kann.
Sowohl das ermittelnde Personal als auch Sóldis sind sehr genau gezeichnet. Bei den Familienmitgliedern wurden eher einige Charakterzüge herausgefiltert, sodass man auch ihre Verhaltensweise gut nachvollziehen konnte.
Zum Ende hin hörten die Ermittler nicht eher auf zu ermitteln bis alle Fragen und Ungereimtheiten geklärt waren, sehr befriedigend.
Die Kriminalbeamten Tyr und Karó zusammen mit der Gerichtsmedizinerin sind mir ans Herz gewachsen. Der Schlusssatz der Gerichtsmedizinerin lässt mich auf eine Fortsetzung hoffen. Es gäbe sicher noch vieles aus der Vergangenheit der Dreien zu erzählen und verarbeiten.

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Erschütternd und spannend bis zur letzten Zeile

Der Mentor
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Jakob Krohn, erst vor sechs Monaten Witwer geworden, muss mit seinem Team drei Morde an jungen Frauen aufklären. Nach einem schweren Unwetter wurden zwei Frauenleichen im Waldboden freigelegt. Kurze Zeit ...

Jakob Krohn, erst vor sechs Monaten Witwer geworden, muss mit seinem Team drei Morde an jungen Frauen aufklären. Nach einem schweren Unwetter wurden zwei Frauenleichen im Waldboden freigelegt. Kurze Zeit später wurde eine Frauenleiche in einer Baumkrone schwebend aufgefunden.
Noch sind nicht alle Frauen identifiziert, aber die Ermittlungen erweisen sich als sehr schwierig, obwohl bereits Spezialisten vom LKA vor Ort sind.


Der Mentor ist ein mega spannender Thriller.
Anfänglich empfand ich die Tötungs-Szenen aus der Perspektive des Jäger etwas zu blutig für mich. Auch die Observierungen der Opfer aus der Sicht des Jägers waren für mich hart an der Grenze. Trotz detaillierter Beschreibungen hat Svenja Diel die Grenzen aber nicht überschritten. Schnell konzentrierte sich der Fokus auf die mühselige Ermittlungsarbeit.
Alle Ermittler haben das erklärte Ziel diese Mordserie aufzuklären, aber Jakob Krohn, Heidelberger Kriminalpolizei, Nova Winter und Magnus Herzberg, Fallanalytiker und Rami, Psychologe und Hypnosetherapeut beim LKA, gehen teils verschiedene Wege, manchmal auch allein.
Die kurzen knappen Kapitel lassen uns Leser durch die spannende Handlung und den stetigen Szenenwechsel fliegen, ein Pageturner, der einem das Buch kaum aus der Hand legen lässt.
Die ermittelnden Hauptpersonen, Jakob Krohn und Nova Winter, werden sehr genau beleuchtet. Wir erfahren einiges aus ihrer Vergangenheit, die ihre jetzigen Arbeitsweisen begründet. Zwei Alpha-Tiere, die sich der Verbrechensbekämpfung verschrieben haben mit Ecken und Kanten. Anfänglich mit viel Unverständnis voneinander, später mit Achtung und Zusammenhalt miteinander graben sie immer tiefer.
Werden wir vielleicht noch mehr Fälle mit den Beiden erleben? Das bleibt zu wünschen.

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Veröffentlicht am 31.10.2023

Anders ist richtig gut

Die Schuld, die uns verfolgt
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Zum Auftakt der neuen Krimiserie um die Vietnamesin Linh-Thi Schmidt und ihrem Ehemann Adam, beide Kommissare, sie in Brandenburg, er in Berlin, erwarten uns gleich zwei Fälle. Zum einen eine Kindesentführung ...

Zum Auftakt der neuen Krimiserie um die Vietnamesin Linh-Thi Schmidt und ihrem Ehemann Adam, beide Kommissare, sie in Brandenburg, er in Berlin, erwarten uns gleich zwei Fälle. Zum einen eine Kindesentführung in Berlin-Wedding und zeitgleich ein Banküberfall in einem kleinen Brandenburgischen Dorf, die die beiden Kommissare an ihre Grenzen bringen.
Anfänglich haben beide Fälle nichts miteinander zu tun, aber Linh-Thi und Adam finden immer mehr Gemeinsamkeiten.
Beide Kommissare haben ihren eigenen Methoden in ihrer Ermittlungsarbeit, aber Adam behindern seine Angststörungen, die ihn immer wieder in das Trauma seiner Schuld versetzt.


Endlich eine Krimireihe mit einer anderen Ermittler-Konstellation.
Ein Ermittlerpaar aus zwei verschiedenen Kulturkreisen lebt und arbeitet zwischen Großstadt und Landidyll, ein Krimi mit vielen Fassetten.
Als Hörbuch gibt es nur noch eine Steigerung der Spannung, der Sprecher Simon Jäger. Wenn er einen Krimi oder Thriller liest, ist dieser gruseliger, atemberaubender und bildhafter. Er muss eine gute Vorlage haben, um seine Thriller-Stimme zur Geltung zu bringen. Der flüssige Schreibstil und die ständigen Perspektiven- und Szenenwechsel kommen seiner Art der Interpretation entgegen.
Die beiden Fälle sind sehr gut beschrieben mit stetigen Perspektivwechsel. Die Gefühle und Eindrücke der einzelnen Beteiligten werden dadurch prima eingefangen. Unterbrochen werden diese Sequenzen durch Rückblenden in Linhs und Adams Vergangenheit.
Beide Ermittler haben eine außergewöhnliche Beobachtungsgabe, die sie zu erstaunlichen Schlussfolgerungen bringt.
Ich freue mich auf weitere Fälle von diesem Ermittlerpaar, eine absolute Leseempfehlung.

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