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Veröffentlicht am 24.10.2023

Endlich wieder Fjällbacka

Kuckuckskinder (Ein Falck-Hedström-Krimi 11)
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Kommissar Patrik Hedström und sein Team bekommen es in kurzer Zeit gleich mit zwei Verbrechen in Fjällbacka zu tun.
Ein berühmter Fotograph wird in der Kunstgalerie ermordet, wo er eine Ausstellung seiner ...

Kommissar Patrik Hedström und sein Team bekommen es in kurzer Zeit gleich mit zwei Verbrechen in Fjällbacka zu tun.
Ein berühmter Fotograph wird in der Kunstgalerie ermordet, wo er eine Ausstellung seiner wichtigsten Werke vorbereitete. In der darauffolgenden Nacht wird ein tödlicher Anschlag auf die Familie des erfolgreichen Schriftstellers Henning Bauer verübt.
Während die Polizei noch im Dunkeln tappt, recherchiert Erica Falck in einem Cold Case aus den 80er Jahren. Unerwartet findet sie Verbindungen zu den heutigen Fällen.


Kuckucks-Kinder ist ein spannender, gut geschriebener Krimi. Man merkt Frau Läckberg ihre Routine an. Ich glaube, es ist bereits der 11. Falck/Hedström Fall. Das meine ich nicht negativ, sondern der Aufbau des Falls, die Rückblenden, die Recherche und die Gespräche mit den Beteiligten haben ein hervorragendes Timing. So dass der mitdenkende Leser von Zeit zu Zeit seine eigenen Schlüsse ziehen kann.
Die Geschichte ist sehr komplex, mit manchen haarsträubenden Details und menschlichen Schwächen. Sie gibt uns einen kleinen Blick hinter die Kulissen starker, erfolgreicher und reicher Dynastien, was sie letztlich zusammenhält, wie kaputt und zerbrechlich das Gefüge letztlich ist.
Es war spannend, interessant, unterhaltsam, aber auch sehr traurig.

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Veröffentlicht am 06.10.2023

Intensive Recherche

Glutspur
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Liv Jensen, ehemalige Polizistin in Nordjütland, versucht in Kopenhagen Fuß zu fassen. Sie strebt einen Platz in der Mordkommission an, muss sich aber bis auf weiteres als Privatdetektivin über Wasser ...

Liv Jensen, ehemalige Polizistin in Nordjütland, versucht in Kopenhagen Fuß zu fassen. Sie strebt einen Platz in der Mordkommission an, muss sich aber bis auf weiteres als Privatdetektivin über Wasser halten.
Ihr Mentor bei der Kopenhagener Kripo, Petter Bohm, bittet sie um Ermittlungen in einem 3 Jahre alten Mordfall.
Intensive Ermittlungsarbeit und ein gutes Gespür führen Liv immer mehr in die Vergangenheit und lassen sie Verbindungen zu zwei weiteren Verbrechen finden.


Katrine Engberg hat schon mehrere gut durchdachte und gut konstruierte Serien geschrieben, insbesondere ihre Korner & Werner Reihe hat mir gefallen. Die jetzige Liv-Jensen-Reihe verspricht ähnlich gut, wenn nicht sogar noch besser zu werden.
Die Protagonistin Liv Jensen ist so vielfältig und ergibt so viele Entwicklungsmöglichkeiten, dass ich mich jetzt schon auf die folgenden Bücher freue.
Ihre Verletzlichkeit wird im ersten Buch angedeutet, dass in der Vergangenheit etwas vorgefallen ist, das sie zur Kündigung zwang.
Der vorliegende weitverzweigte Fall zeigt ihre Verbissenheit, immer wieder nachzufragen, auch den unsinnigsten Gedankengängen nachzuspüren. Es war spannend ihr zu folgen, weil stets eine Antwort oder auch Nichtantwort noch einmal durchdacht wurde, um doch noch eine Erkenntnis daraus ziehen zu können. Sie ist neugierig, aufmerksam und empfindsam.
Da sie bei der Krisenpsychologin Hannah Leon wohnt, gehe ich davon aus, dass auch Hannah in Zukunft an den Ermittlungen teilhaben wird.
„In diesem bewegenden und spannenden Reihenauftakt hängt alles zusammen. Jeder ist vor etwas auf der Flucht, und niemand kann sich sicher fühlen“ - abschließender Klappentext.
Dem ist nur noch, EIN MUSS FÜR JEDEN FAN DER SKANDINAVISCHEN KRIMIS, hinzuzufügen.

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Veröffentlicht am 20.09.2023

Spannender, solider Krimi

Nach der Zeit
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Ursprünglich wurden die beiden Morde in der Lüneburger Heide als Suizide eingestuft. Bei den Obduktionen wurden Betäubungssubstanzen gefunden.
Hanna Will, Hauptkommissarin, und der Polizeipsychologe Jan ...

Ursprünglich wurden die beiden Morde in der Lüneburger Heide als Suizide eingestuft. Bei den Obduktionen wurden Betäubungssubstanzen gefunden.
Hanna Will, Hauptkommissarin, und der Polizeipsychologe Jan de Bruyn werden umgehend von der schnell gebildeten Soko angefordert.
Es wird in allen Richtungen ermittelt. Aber die Beamten finden kein Motiv und können letztlich einen weiteren Mordanschlag nicht verhindern.


Der zweite Band der neuen Will-und de Bruyn-Reihe steht dem ersten in keiner Weise nach. Er ist spannend und unterhaltsam, liefert einen kniffligen Kriminalfall und lässt uns Leser ins Gemüt und Privatleben der beiden Ermittler blicken. Auch wenn viele private Probleme und emotionale Kümmernisse vor uns ausgebreitet werden, kommt die akribische, gut gezeichnete Polizeiarbeit nicht zu kurz.
Es war so schwer für alle Ermittler ein eindeutiges Motiv für alle Taten zu finden. Ich fand es deshalb besonders spannend, mit den Beamten immer auf gleicher Höhe zu sein. Wir Leser wussten nie mehr als die Ermittler, so dass wir in jede Sackgasse mitgegangen sind, in der festen Überzeugung den Täter oder die Täterin ermittelt zu haben.
Das private Geplänkel zwischen Hanna und Jan hat die Ermittlungsarbeit nie gehindert. Stattdessen ermöglicht uns die Autorin eine gelebte, vertrauensvolle Freundschaft dieser Beiden beobachten zu können, die hin und wieder gedanklich weiter reichen könnte. Ob das in einem der nächst Bände geschieht, weiß man nicht, aber die zarten Anbahnungen sind schön zu beobachten.
Ich denke, nicht nur ich fiebere dem nächsten Band entgegen.

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Veröffentlicht am 18.08.2023

Die Spannung nimmt kein Ende

Mörderland
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Terrorakte von Klimaaktivisten halten Europa in Atem.
Eine Explosion in dem größten Kohlekraftwerk Dänemarks, ein Angriff auf ein Kraftwerk in Rostock und nicht zuletzt die Ermordung des Sohn des Klimaministers ...

Terrorakte von Klimaaktivisten halten Europa in Atem.
Eine Explosion in dem größten Kohlekraftwerk Dänemarks, ein Angriff auf ein Kraftwerk in Rostock und nicht zuletzt die Ermordung des Sohn des Klimaministers allarmieren Europas Antiterror-Einheiten.
Martin Junker und Nabiha Khalid ermitteln im Fall des ermordeten Ministersohnes und versuchen herauszufinden, ob die verschiedenen Fälle zusammenhängen. Nach der Obduktion des Ministersohnes stößt auch Signe Kristiansen zum Ermittlerteam, da eine hohe Kokainanhängigkeit nachgewiesen wurde.


Ich liebe groß angelegte Thriller-Reihen, wobei diese ja als Trilogie angelegt wurde und ich jetzt den vierten Band lesen durfte. Meist lassen Spannung und Hintergrundgeschichte nach, zu vieles ist schon zur Sprache gekommen.
Nicht in diesem Fall. Faber und Pedersen ist es gelungen, aktuelle Politik bzw. Problematik mit alltäglicher Kriminalität (Drogenmissbrauch, Rache/Verzweiflungstaten, (Hab)Gier…) zu vermischen und diese Mischung äußerst spannend zu präsentieren.
Gute, alte Bekannte, Junker, Khalid, Kristiansen und Kristoffer, mit ihren bereits bekannten Problemen und Geschichten, führen ihr Leben weiter, kämpfen gegen ihre Dämonen, aber noch entschiedener gegen die Kriminalität.
Mich hat begeistert, wie die einzelnen Charaktere herausgearbeitet wurden. Besonders die Einschätzung und Sichtweise von Juncker gegenüber dem Klimaminister, von absoluter Ablehnung und Verachtung zu Verständnis und Vergleichbarkeit. Alle Ermittler sind menschlich mit Macken und zwischenmenschlichen Problemen, aber nie übertrieben oder sich in den Vordergrund spielend. Auch in der Klimapolitik wurde nichts beschönigt, sondern die Realität dargestellt.
Die Wendung des Falles und die vielen Richtungen in den ermittelt wurde, geben dem Leser einen realistischen Eindruck von der Arbeit der Kriminalpolizei.
Und der Fall ist wieder einmal bedrückend real und aktuell. Für uns Leser ist er spannend, unterhaltsam und immer wieder auch berührend aufbereitet worden.
Weiter so!

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Veröffentlicht am 29.07.2023

Lesenswert, aber auch hörenswert

Eine Frage der Chemie
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Elizabeth Zott, überdurchschnittlich intelligent und voller wissenschaftliche Neugier, strebt nach neuen wissenschaftlichen Lösungswegen und nach Anerkennung als Chemikerin. Aber schon während ihres Studiums ...

Elizabeth Zott, überdurchschnittlich intelligent und voller wissenschaftliche Neugier, strebt nach neuen wissenschaftlichen Lösungswegen und nach Anerkennung als Chemikerin. Aber schon während ihres Studiums wird ihre jede fachliche Qualifikation aberkannt.
Es ist 1961, die Frauen müssen ihre Ehemänner um Erlaubnis bitten, wenn sie arbeiten wollen. Elisabeth Zott lebt in einer Welt, die Frauen keinerlei Möglichkeit zur eigenen Entwicklung zugesteht. Sie gehören ins Heim, an den Herd, dürfen eheliche Kinder bekommen, um dann Mann und Kinder zu betreuen und zu pflegen.
Aber Elizabeth Zott ist anders. Sie geht unbeirrbar ihren Weg.


Elizabeth Zott geht unbeirrbar ihren Weg, den Bonnie Garmus mit so viel Humor, mit teilweise unbeabsichtigter Komik und gleichzeitig mit der rationalen Denkweise von Elizabeth, sehr unterhaltsam beschrieben hat.
Luise Helm hatte immer genau das richtige Timing in ihrer Erzählstimme bzw. in der Art und Weise wie sie mit ihrer Stimme die Verzweiflung, Trauer, Energie und Überzeugungskraft von Elizabeth hervorgehoben hat, um dann wieder in die rationale, wissenschaftlich dozierenden Sprechweise zurückzufinden.
Es hat einfach Freude gemacht, dieses Hörbuch zu hören.
Mit Elizabeth Zott hat Bonnie Garmus eine Protagonistin geschaffen, wie man sie sich für den Kampf um mehr Rechte für Frauen nur wünschen kann. Letztendlich führte sie nie einen Kampf gegen Männer, sondern sie versuchte den Frauen Mut zu machen ihren Träumen zu folgen.
Chapeau!

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