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Veröffentlicht am 05.04.2022

Segelfreunde

Acht, in Böen neun
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Sieben Freunde begeben sich, wie viele Male vorher, auf gemeinsame Segeltour rund um Korsika.
In der Nacht ihrer Rückkehr zum Festland endet die Schönwetterperiode genauso wie ihr harmonisches Urlaubsfeeling. ...

Sieben Freunde begeben sich, wie viele Male vorher, auf gemeinsame Segeltour rund um Korsika.
In der Nacht ihrer Rückkehr zum Festland endet die Schönwetterperiode genauso wie ihr harmonisches Urlaubsfeeling. Sie geraten in ein Unwetter. Sie kämpfen gegen die Unzulänglichkeiten ihres Charterboots, gegen hohen Wellengang und tückischen Böen.
Als sich die Lage etwas beruhigt, stellen sechs Freunde fest, dass eine Frau fehlt.
Wann ist sie über Bord gegangen und hätte das verhindert werden können?


An diesem Hörbuch gefällt mir als erstes das Cover. Der einsame Rettungsring, auf den mit Sturm gepeitschten Wellen, sagt neben dem Titel „Acht, in Böen neun“ viel aus. Man erwartet eine Havarie auf See.
Die Art und Weise, wie Michael Wirbitzky die Geschichte aufbereitet hat, indem wir nur die Antworten der Verhörten beziehungsweise Befragten hören, war mal etwas anderes. Das hat mir gut gefallen, auch wenn ich anfänglich gestutzt habe und mich erst einmal darauf einlassen musste.
Nach und nach erfuhren wir immer mehr Einzelheiten und Stück für Stück setzte sich ein Bild zusammen. Mehr und mehr wurden die einzelnen Charaktere beleuchtet, ja regelrecht entblättert.
Auch die Sprecher wurden den einzelnen Charakteren gerecht und haben das Bild, dass man sich von den einzelnen Akteuren und vom Unglück machte, komplettiert.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Kopenhagener Team- serientauglich

Eis. Kalt. Tot.
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Eine Albtraum hafte Mordserie überschwemmt Kopenhagen. In der dortige Mordkommission verzweifelt deren Leiterin Kirsten Vinther fast daran. Sie sieht kein Motiv. Sie findet keinen Zusammenhang und ihren ...

Eine Albtraum hafte Mordserie überschwemmt Kopenhagen. In der dortige Mordkommission verzweifelt deren Leiterin Kirsten Vinther fast daran. Sie sieht kein Motiv. Sie findet keinen Zusammenhang und ihren neuen Kollegen Jesper Bœk aus der Provinz weiß sie noch nicht einzusetzen und vor allem einzuschätzen.
Die Grönländische Recognizerin Marit Rauch Iversen bietet ihre Hilfe an und findet schnell eine Verbindung zur Grönländischen Mythologie.


Das ist wieder einmal ein spannender und unterhaltsamer Thriller aus Kopenhagen. Interessanter Weise von keiner dänischen Autorin geschrieben. Wir erleben einen Blick von außen auf die Arbeit der dänischen Polizei. Was mich an diesem Thriller besonders begeistert hat, ist der Blick auf Grönland und auf die grönländische Mythologie. Ich weiß so wenig über Grönland und seine Bevölkerung. Ein bisschen sind wir der Insel in diesem Buch nähergekommen.
Den vorliegenden Thriller könnte ich mir gut als Auftakt für eine Serie vorstellen. Die Zusammenarbeit der aktionsgeladenen Kirsten, des nachdenklichen, aber auch pfiffigen Jesper und der Recognizerin Marit mit grönländischen Wurzeln war interessant und abwechslungsreich. Außerdem ist noch viel Entwicklungspotential in den Beziehungen untereinander.
Der Fall an sich und vor allem die Leichenschändung und Kaltblütigkeit hat mich zwischenzeitlich sprachlos gemacht und das Buch zuklappen lassen. Die Autorin hat uns Leser nicht durch überflüssige, blutige Beschreibungen behelligt, aber auch so waren die Verbrechen heftig.
Der Schreibstil war flüssig und kurzweilig. Jeder Protagonist wurde genau beschrieben, so dass man die einzelnen Handlungsweisen gut nachvollziehen konnte. Und es war spannend. Der Leser konnte mitfiebern, rätseln und manchmal auch schmunzeln. Manche Handlungen waren für mich nicht nachvollziehbar, wie zum Beispiel die Gletscherbesteigung von nur drei Personen, aber „so what“.
Ich würde mich über eine Folge 2 oder 3 freuen.

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Veröffentlicht am 29.01.2022

Fesselnd, kurz und knapp

Die Autopsie
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Während einer Tutoren-Veranstaltung an der Uni wird Julia Schwarzens Mitbewohner Lennart von der Polizei festgenommen. Julia Schwarz studiert, wie auch Lennart, Medizin. Lennart wird verdächtigt, seine ...

Während einer Tutoren-Veranstaltung an der Uni wird Julia Schwarzens Mitbewohner Lennart von der Polizei festgenommen. Julia Schwarz studiert, wie auch Lennart, Medizin. Lennart wird verdächtigt, seine Ex-Freundin getötet zu haben.
Julia will helfen und ermittelt auf eigene Faust, aber alles scheint sich gegen Lennart zu sprechen und er gerät immer mehr in Bedrängnis.


Svenja Pages, eine interessante und vielseitige Schauspielerin, hat bereits mehrere Thriller von Catherine Shepherd eingelesen und somit auch das richtige Gefühl für Shepherds Bücher. Es war angenehm ihr zuzuhören bis auf die Szenen, in den sie Männerstimmen interpretieren wollte. Ihre Stimmlage ist dabei, meinem Empfinden nach, ins Kasperlehafte abgedriftet.
Der Thriller an sich war kurz und knapp gehalten. Die einzelnen Protagonisten wurden nur oberflächlich charakterisiert, was aber auch ausreichend war. Als Leser bzw. Zuhörer konnte man sich trotzdem ein gutes Bild machen und mitdenken.
In gut 2 Stunden wurde ein spannender und unterhaltsamer Thriller vorgelesen.

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Veröffentlicht am 29.12.2021

Hin -und hergerissen

Sharing – Willst du wirklich alles teilen?
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Markus und seine Frau Bettina betreiben erfolgreich ein Car- und Immobilien-Sharing Unternehmen.
Markus Leben gerät völlig aus den Fugen, als Bettina entführt wird, um im Dark-Net nackt zur Schau gestellt ...

Markus und seine Frau Bettina betreiben erfolgreich ein Car- und Immobilien-Sharing Unternehmen.
Markus Leben gerät völlig aus den Fugen, als Bettina entführt wird, um im Dark-Net nackt zur Schau gestellt zu werden und nach dem Sharing-Prinzip von mehreren Männer vergewaltigt zu werden. Markus wird der entsprechende Link aus dem Dark-Net telefonisch übermittelt. Er soll einige Aufgaben erfüllen, um seine Frau lebend wiederzubekommen. Ohne die Polizei zu benachrichtigen, erfüllt er alle Bedingungen. Als er sie in einer ihrer zu vermietenden Wohnungen abholen will, findet er nur noch ihre nackte Leiche vor.



Sascha Rotermund ist einer der besten Sprecher im Spannungs-und Thriller Bereich. Mit seiner Stimme und seiner Sprachmelodie zaubert er seinen Hörern Gänsehaut und Adrenalinschübe auf den Körper. Trotzdem fehlte mir bei diesem Hörbuch etwas Empathie in seiner Stimme. Sicher hat er in den entsprechenden Stellen Empathie in seine Stimme legen wollen, aber meiner Meinung nach, ist ihm das nicht gelungen. Dabei handelt es sich nur um meinen persönlichen Eindruck. Alles in Allem war es ein Hörgenuss.
Arno Strobels Thriller ist wie immer im höchsten Maße spannend, bedrückend (meistens hat man das Gefühl, dass könnte mir auch passieren) und sehr wendungsreich. In „Sharing“ fühlte ich mich besonders hin-und hergerissen.
Hat Markus Schuld auf sich geladen, ist er vielleicht krank oder wurde er doch reingelegt, aber wie und von wem?
Die einzelnen Protagonisten wurden genau beschrieben, ihre Mimik, ihre Bedenken und ihre Fragen. Markus Selbstzweifel und dann wieder seine Glaube an sich, im Wechsel mit seinen Beobachtungen und Einschätzungen seiner Umgebung.
Ja, es war mega spannend und ich möchte jetzt nicht zu viel spoilern, aber dieser Thriller, gelesen von Sascha Rotermund ist sehr zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 09.12.2021

Skurril, spannend, gut

Zorn – Opferlamm
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Ein nackter Mann, mit Dornenkrone auf dem Kopf, zugenähtem Mund und einem erdrückend schweren Kreuz hinter sich her schleifend, schleppt sich durch die Innenstadt bis zum Polizeipräsidium. Dort übergibt ...

Ein nackter Mann, mit Dornenkrone auf dem Kopf, zugenähtem Mund und einem erdrückend schweren Kreuz hinter sich her schleifend, schleppt sich durch die Innenstadt bis zum Polizeipräsidium. Dort übergibt er Zorn und Schröder einen Timer. Was am Ende der abgelaufenen Zeit passiert, entdecken die Beiden am nächsten Morgen. Der „Schmerzenmann“ ist tot, gekreuzigt und mit fremden Blut wurde ein umgedrehtes A an die Wand gemalt.
Während Zorn und Schröder fassungslos den Tatort besichtigen, wird ihnen ein zweiter Timer zugespielt. Wird in 12 Stunden wieder eine Leiche entdeckt werden?



Die Thriller mit Zorn und Schröder sind speziell. Obwohl ich einige der vergangenen zehn Bücher gelesen und auch weitgehend genossen habe, brauchte ich wieder einige Seiten, um mit der Ironie und den Frotzeleien der Beiden klarzukommen.
Den letzten Band „Zahltag“, in dem Zorn seine Hand verliert, Vater eines Sohnes wird und mit der Oberstaatsanwältin zusammenlebt, habe ich leider verpasst. Es ist aber auffällig, dass in diesem Band der Fokus auf Zorn und seiner Vergangenheit liegt. Es gab einige Passagen, in denen nur Zorns Vergangenheit, sein Gefühlsleben und sein Verhältnis zu Schröder thematisiert werden. Vielleicht um ihre Verhaltensweise gegen Ende nachvollziehbarer zu machen? Ich weiß nicht, finde es aber schon ungewöhnlich in dieser Serie.
Die einzeln Charaktere werden genau beleuchtet und durch Rückblenden ihre Beweggründe aufgezeigt. Leider wurde durch diese Rückblenden der Spannungsbogen immer wieder unterbrochenen und zerstört.
Die Mordermittlung konnte der Leser nicht recht mitverfolgen, da den beiden Ermittlern jegliche Ermittlungsansätze fehlten und die Beiden sich aufs Assoziieren beschränkten.
Wie gesagt, es ist alles skurril und speziell, aber wenn man sich darauf einlässt, wird man gut unterhalten.

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