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Veröffentlicht am 06.04.2020

Apfelkuchen, Alpakas und die große Liebe

Mein kleiner Apfelhof zum Glück
1

Emma verliert ihre Arbeit und mit den Männern will es irgendwie auch nicht klappen. Also flüchtet sie aufs Land zu ihrer Oma Luise. Der gehört ein alter Hof mit Apfelgarten. Als Emma dort ankommt, findet ...

Emma verliert ihre Arbeit und mit den Männern will es irgendwie auch nicht klappen. Also flüchtet sie aufs Land zu ihrer Oma Luise. Der gehört ein alter Hof mit Apfelgarten. Als Emma dort ankommt, findet sie ihre Oma verletzt in der Küche. Aber nicht nur sie, sondern auch ein paar Alpakas im Stall! Diese schließt Emma sofort in ihr Herz, im Gegensatz zu dem Tierarzt Lukas, bei dem sie von Anfang an auf Krawall gebürstet ist. Doch durch die Alpakas kommen sich die zwei schließlich näher. Als Emma erfährt, dass Luise kurz vor dem Bankrott steht, muss schnell eine Idee her, denn auf gar keinen Fall darf diese den Hof verlieren! Also schmiedet Emma einen Plan, der nicht ohne Folgen ist und ihre Beziehung zu Lukas auf eine harte Probe stellt.

Die Geschichte ist herrlich frisch erzählt, einfach mal für zwischendurch, man muss sich in die Figuren samt Alpakas und dem Bernhardiner Radetzky einfach verlieben! Oma Luise, die im Alter noch genau weiß, was sie will und sich nicht unterkriegen lässt. Emma, die ihr bisheriges Leben völlig auf den Kopf stellt und bei der man ein bisschen sehnsüchtig darüber nachdenkt, selbst auszusteigen und ein neues Leben auf dem Land zu beginnen. Lukas, den liebenswerten Tierarzt, der von Emmas kratzbürstiger Art nicht zu beeindrucken ist. Und natürlich Kalle und Frida, Oma Luises Freunde mit ihren liebenswürdigen Macken.

Fazit: Wer Inga Lindström mag, wird dieses Buch lieben!

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Veröffentlicht am 29.04.2019

Heiß, heißer, Emeric!

His Dark Symphony
1

Eine Schülerin, die sich mehr als alles andere auf der Welt ein Stipendium für das renommierte Leopold-Konservatorium wünscht und ein Lehrer, der alles dransetzen will, damit dies gelingt.
Allerdings ...

Eine Schülerin, die sich mehr als alles andere auf der Welt ein Stipendium für das renommierte Leopold-Konservatorium wünscht und ein Lehrer, der alles dransetzen will, damit dies gelingt.
Allerdings ist er nicht in erster Linie von ihrer Musik gefesselt, auch wenn Emeric Marceaux durchaus Ivorys Talent fühlen kann. So entspinnt sich eine Geschichte über eine verbotene Schüler-Lehrer-Beziehung.
Man erfährt etwas über die bisher traurige Vergangenheit Ivorys, die sich mit Bruder und Mutter in ärmlichsten Verhältnissen aufwachsend durchs Leben schlagen muss. Dabei gerät sie auch in gewisse Abhängigkeiten.
Ihr Lehrer, Emeric Marceaux, kommt aus völlig anderem Hause. Seine Eltern, gut situiert, stehen in freundschaftlichem Verhältnis zu ihrem Sohn. Und seine Mutter gehört außerdem zum Kreise derer, die Einfluss auf die Aufnahme ans Leopold Conservatory haben.
Dies führt dazu, dass auch andere das ausnutzen wollen, um ihr Kind dorthin zu bekommen. So entstehen Intrigen, denen sich Emeric scheinbar zu beugen hat, will er seine Stellung nicht verlieren. Denn an seiner alten Schule gab es Vorkommnisse, die ihn seinen Ruf kosten könnten.
Aber er nimmt sich dennoch Ivory in besonderer Art und Weise an, BDSM-Fans kommen hier auf ihre Kosten, wobei es auch da noch deutliche Steigerungen gäbe.

Die Hauptcharaktere werden wunderbar differenziert dargestellt. Zum einen Ivory mit ihren Konflikten, Sex eigentlich nur als Mittel zum Zweck zu sehen und die Wandlung, die mit ihrer Beziehung zu Emeric einhergeht. Ihre Gefühle, die auch die äußerliche Veränderung nach sich zieht. Die Angst vor denen, die sie nicht respektieren, sondern nur als ein Stück Fleisch sehen. Das Vertrauen, das sich zwischen ihr und Emeric langsam aufbaut. Die Beschreibung ihres trostlosen Zuhauses ist wirklich toll dargestellt.
Zum anderen der Zwiespalt, der in Emeric entfacht wird. Auf der einen Seite darf die verbotene Beziehung nicht ans Licht kommen, weil er vor allem Ivory nicht schaden möchte, aber seine Gefühle und auch Triebe für sie so stark sind, dass er nicht die Finger von ihr lassen kann. Die Szenen, wo er sie unbedingt beschützt wissen möchte und er sich auch seinen Eltern anvertraut. Und gleichzeitig kommt es einem wie ein typischer Kontrollzwang vor, den man in BDSM-Büchern häufig hat und der für die meisten Leser sicher so gar nicht zu wahren Gefühlen passen möchte.

Da der Roman als solcher im Klappentext nicht explizit darauf hinweist, kann die Geschichte bei einigen Lesern so auf Widerstand stoßen. Sicher sind viele Dinge überzogen dargestellt, scheinen auf den ersten Blick unrealistisch, sind aber durchaus denkbar. Bei einigen Handlungen muss man sich auch klar machen, dass es in Amerika spielt, wo die Gesetzgebung z.T. eine andere ist.
Der Sex spielt im Buch eine ganz klar vordergründige Rolle, darauf muss man sich eben einlassen wollen. Aber dennoch sind meiner Meinung nach auch Gefühle sehr gut rübergekommen. Ebenso hat die Autorin Musik und Gefühl gut miteinander verbinden können. Einige Passagen sind vielleicht einfacher zu verstehen, wenn man selbst Musik liebt und ein Instrument spielt.
An einigen Stellen hätte ich mir vielleicht etwas mehr Handlung zwischen Ivory und den anderen Schülern gewünscht, diese Dialoge fielen sehr knapp aus oder entfielen ganz.
Auch vom Titel her hätte man sich vielleicht denken können, dass es nicht unbedingt für diejenigen geschrieben ist, die auf eine leichte Liebesgeschichte hoffen. Insgesamt kann ich aber für mich sagen, dass es ein Buch mit Potenzial ist und unter den richtigen Voraussetzungen gelesen (in dem Wissen nämlich, dass es vorwiegend ein BDSM-Roman ist) absolut kurzweilig und durchaus mit Suchtpotenzial!

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Eine Chance für die Liebe auf den ersten Blick?

Wiedersehen in Stockholm
0

Ella trifft im Stockholmer Vergnügungspark auf Ben und sie fühlen sich sofort zueinander hingezogen. In seiner Nähe hat Ella das Gefühl, ein anderer Mensch zu sein und ihm alles erzählen zu können. Doch ...

Ella trifft im Stockholmer Vergnügungspark auf Ben und sie fühlen sich sofort zueinander hingezogen. In seiner Nähe hat Ella das Gefühl, ein anderer Mensch zu sein und ihm alles erzählen zu können. Doch anscheinend hat sie sich in Ben getäuscht, denn das Glück währt nur eine Nacht und dann verlieren sie sich aus den Augen. Ben meldet sich nicht bei Ella und diese spürt nun Tag für Tag eine Sehnsucht in sich – zwölf Jahre lang. Dann trifft sie Ben ganz unverhofft wieder. Doch jetzt ist Ella in einer Beziehung. Als sie im Zuge ihrer Tätigkeit als Lektorin und Ghostwriterin die Chance erhält, die Biografie der Unternehmerin Fredrika Bergh zu schreiben, überschlagen sich die Ereignisse, denn schon wieder läuft Ella Ben über den Weg. Auch die Geschichte von Fredrika bringt Ella zum Nachdenken, doch kann es eine zweite Chance für die Liebe auf den ersten Blick geben?
Es war eine sehr bewegende Geschichte über das Leben, die Liebe und zweite Chancen. Darüber, dass man das Leben genießen und auf seinen Bauch und sein Herz hören sollte. Darüber, dass das Leben zu kurz für Kompromisse ist. Die Protagonisten haben mir wahnsinnig gut gefallen, ich konnte mich sehr mit ihren Gedanken identifizieren und fand sie alle toll beschrieben. Man hat mit Ella, Ben und Fredrika gelacht, geliebt und gelitten und ich konnte sie mir sehr gut vor meinem inneren Auge vorstellen. Auch die Beschreibung der Lokalitäten hat viele Bilder in mir erzeugt und ich hatte das Gefühl, mittendrin zu stehen. Der Schreibstil war wirklich schön und die Kapitel in angenehme Längen unterteilt. Es gab immer wieder Rückblenden zum Leben Fredrikas, was ich äußerst gelungen fand.
Einzig das Ende des Buches hat mich ein wenig enttäuscht, wenn man das überhaupt sagen kann, denn da hatte ich mehr über den Fortgang der Geschichte von Ella und Ben erwartet, der dann jedoch gefühlt relativ kurz war. Dennoch ein stimmiges Ende für ein wunderschönes Buch.

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Veröffentlicht am 04.04.2024

Achterbahnfahrt des Lebens

Schwestern in einem anderen Leben
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Rebeccas Leben ist eine nicht enden wollende Achterbahnfahrt. Als Jugendliche von gerade einmal sechzehn Jahren hätte sie sich das wohl nicht träumen lassen. Doch von einem Moment auf den anderen steht ...

Rebeccas Leben ist eine nicht enden wollende Achterbahnfahrt. Als Jugendliche von gerade einmal sechzehn Jahren hätte sie sich das wohl nicht träumen lassen. Doch von einem Moment auf den anderen steht ihr Leben Kopf und nichts ist mehr, wie es mal war - auch sie selbst nicht. Fast fünfzig Jahre später holt sie die Vergangenheit noch immer ein.
Ein sehr nachdenkliches Buch über die Geschichte einer mutigen Frau, die in ihrem Leben so einige Aufs und Abs erlebt und doch immer wieder auf die Füße fällt. Trotz allem fiel es mir gleichzeitig schwer, die Entscheidungen, die von ihr und ihrer Familie gefällt wurden, in Gänze nachvollziehen und mitleiden zu können. Schlimm allerdings, dass es solche Fälle aber tatsächlich zu geben scheint, wie die Autorin im Nachwort verrät. Besonders gut hat mir Rebeccas Schwester Miriam gefallen, die sich trotz aller Empathie ein gesundes Maß an Normalität in ihrem Leben bewahrt hat, sowie das Einbinden aktueller Geschehnisse, die einen zum Teil an die eigene Kindheit erinnert haben.
Das Cover hat mich sofort angesprochen, die Durchbrechung des Bildes durch die Schrift fand ich äußerst passend zur Geschichte. Schön fand ich die Perspektivwechsel, Zeitsprünge wurden gut gekennzeichnet, so dass man sich prima zurechtfinden Den Schreibstil und die Kapitellängen fand ich sehr angenehm.

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Zeitreise in die Kindheit

Mühlensommer
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Maria ist gerade mit ihren Töchtern auf den Weg in ein langes Wochenende, als sie einen Anruf von ihrer Mutter erhält. Marias Vater ist verunglückt und so wirft sie kurzerhand ihre Planung über den Haufen ...

Maria ist gerade mit ihren Töchtern auf den Weg in ein langes Wochenende, als sie einen Anruf von ihrer Mutter erhält. Marias Vater ist verunglückt und so wirft sie kurzerhand ihre Planung über den Haufen und fährt auf den Hof der Eltern, um ihre Mutter zu unterstützen. Dort findet sie auch ihre Großmutter wieder, die, inzwischen dement, den ganzen Tag vor dem Haus Äpfel schält. Dies alles weckt Erinnerungen in Maria. Schnell ist sie in ihrem alten Leben wieder angekommen, das sie lange Zeit verdrängt hatte. Ein Leben zwischen Schule, Kirche, Stall und Traditionen. Zwischen Gehänseltwerden und dem Traum von der großen Stadt. Als dann Marias Bruder mit seiner Familie auftaucht, kommt ein altes Thema wieder auf den Tisch, das die Familie über Jahre belastet hat und Maria steht vor einer Entscheidung, die ihr Leben wieder einmal verändern könnte.
Eigentlich eine, wie ich finde, alltägliche Geschichte über das Landleben und die Probleme und Entbehrungen, die es mit sich bringen kann. Und obwohl ich nicht direkt auf dem Land aufgewachsen bin, konnte ich dennoch einige Erlebnisse wiedererkennen und gut nachempfinden. Das Problem, das die Familie hat auseinanderdriften lassen, war ebenfalls nichts Außergewöhnliches, trotz allem war es eine tiefgründige, zum Teil traurige und irgendwie auch schöne Geschichte, weil sie mich in meine eigene Kindheit entführt hat.
Das Cover ist wunderschön gestaltet und passt perfekt, der Einband hochwertig gedruckt. Der Roman ist in Abschnitte unterteilt, die eine angenehme Länge haben, so dass man immer wieder verweilen kann und gleichzeitig aber auch immer weiterlesen möchte. Der warmherzige Schreibstil rundet das Gesamtpaket ab – für mich absolut empfehlenswert!

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