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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2021

Nervenkitzel trotz einiger Längen

SCHWEIG!
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Zwei Schwestern, wie sie gegensätzlicher nicht sein könnten. Die eine geschieden und alleine lebend in einem einsam gelegenen Haus mitten im Wald mit sehr puristischer Ausstattung, die andere zusammen ...

Zwei Schwestern, wie sie gegensätzlicher nicht sein könnten. Die eine geschieden und alleine lebend in einem einsam gelegenen Haus mitten im Wald mit sehr puristischer Ausstattung, die andere zusammen mit Mann, ihren zwei Kindern und Katze in einer Mietswohnung mit viel Gemütlichkeit und Liebe zum Detail. Doch welche kann sich wirklich glücklich nennen? Und was geschieht, wenn eine der Schwestern einem Kontrollwahn unterliegt und die beiden aufeinandertreffen? Eine explosive Mischung… Kann das dann überhaupt noch ein harmonisches Weihnachtsfest werden?
Da ich bereits den Band „Atme!“ von Judith Merchant gelesen hatte, war ich gespannt, was mich diesmal erwarten würde. Dass es wieder ein Buch mit großen Psychothrillertendenzen ist, war mir schon klar. Die Story war tiefgründig und gut durchdacht, hätte für mich vielleicht an einigen Stellen etwas weniger langatmig werden dürfen. Aber die Kapitel waren immer sehr kurz gehalten und haben einen auch durch die ständigen Perspektivwechsel immer dazu angehalten, weiterlesen zu wollen. Vor allem diese Perspektivwechsel haben den Reiz ausgemacht, da sie noch einmal ganz andere Einblicke in die verschiedenen Verhaltensweisen der Protagonisten gewährt haben. Erstaunlich, wie sich manche Zugänge und Sympathien zu den Figuren so doch ändern konnten. Alles in allem also eine Geschichte, die einen in Atem hält und einige überraschende Wendungen beinhaltet.

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Veröffentlicht am 10.10.2021

Dreieinhalb Stunden, die dein Leben verändern

Dreieinhalb Stunden
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„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!“, verkündet Ulbricht noch im Juni 1961. Doch dann geht am 13. August die Meldung um, dass dies doch der Fall sei. Als diese Nachricht im Interzonenzug ...

„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!“, verkündet Ulbricht noch im Juni 1961. Doch dann geht am 13. August die Meldung um, dass dies doch der Fall sei. Als diese Nachricht im Interzonenzug von München nach Ost-Berlin bekannt wird, stehen die Reisenden vor der alles entscheidenden Frage, ob man im Westen bleiben oder zurück in den Osten fahren soll. Für diese Entscheidung haben die Fahrgäste nur dreieinhalb Stunden Zeit. Dreieinhalb Stunden, die ein ganzes Leben verändern werden.

Beschrieben wird die Geschichte einer Familie, einer Band, einer Turnerin und deren Trainerin, der Lokführerin und weiterer Menschen, jeder mit einer eigenen Vergangenheit, die die Entscheidung erschwert. Da auch meine eigenen Eltern ein Jahr zuvor vor dieser Entscheidung standen, hat mich das Buch besonders interessiert. Welche Beweggründe mag es geben, sein Leben neu zu beginnen? Welch ein Mut gehört dazu, alles aufzugeben? War das System der DDR überhaupt so schlecht, dass man zwingend in die BRD wechseln wollte? Für mich ein unglaublich spannendes Thema. Als ich lange nach der Wiedervereinigung selbst im alten Ostteil von Berlin wohnte, habe ich mich ein ums andere Mal gefragt, wohin ich so schnell geflohen wäre, wenn eine solche Meldung mich erreicht hätte.

Die einzelnen Figuren wurden sehr bildhaft dargestellt, man konnte in die Charaktere eintauchen und erahnen, was sie bewegt. Leider blieb es aber oft nur ein Kratzen an der Oberfläche. Vielleicht hätte es geholfen, sich auf weniger Menschen zu beschränken und dafür noch mehr in deren Einzelschicksale zu tauchen, denn die Idee lieferte auf jeden Fall ausreichend Potenzial. Durch den flüssigen Schreibstil und die immer wieder wechselnden Erzählperspektiven war es dennoch eine spannende Lektüre, die zum Nachdenken anregen konnte, mich an der ein oder anderen Stelle aber etwas unbefriedigt zurückließ. Jetzt bin ich gespannt auf die filmische Umsetzung, mit der ich bis nach dem Lesen warten wollte.

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Veröffentlicht am 23.08.2021

Neue Abenteuer alter Kameraden

Descent – Die Reise ins Dunkel: Die Verdammung von Falbhain
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Eine Gruppe alter Kampfgefährten, bestehend aus dem Ork Durik, der Zwergenalchemistin Ulma Grimmstein und dem Dieb Logan Lashley, begeben sich auf Bitte der Baronin von Forthyn, auf die Suche nach deren ...

Eine Gruppe alter Kampfgefährten, bestehend aus dem Ork Durik, der Zwergenalchemistin Ulma Grimmstein und dem Dieb Logan Lashley, begeben sich auf Bitte der Baronin von Forthyn, auf die Suche nach deren verschwundener Tochter. Auf dem Weg nach Falbhain stoßen sie jedoch statt auf Lady Kathryn auf Spuren von Nekromantie. Was hat es aber mit den wandelnden Toten aus dem Finsterbruchwald auf sich und sind diese wirklich das eigentlich Böse oder birgt der Wald noch ganz andere Gefahren?
Bei diesem Buch handelt es sich um den Auftakt der Romanreihe, die zu dem Fantasy-Rollenspiel „Descent“ gehört. Aber auch ohne die Bücher zu kennen, kann man beim Lesen seinen Spaß haben, da die einzelnen Charaktere nach und nach im Laufe der Geschichte vorgestellt werden. Ich bin gut in die Handlung gekommen und mochte die verschiedenen Besonderheiten der einzelnen Figuren. Das Buch bietet spannende und auch lustige Teile, ist sehr flüssig geschrieben und das Geschehen bildhaft dargestellt. Lange Zeit rätselt man mit, was wohl geschehen sein könnte, die Handlung entwickelte sich für mich dann doch recht überraschend für einen Auftaktband, war aber gut nachvollziehbar und nicht nach 08/15-Muster. Für Fantasy- und Larpfans auf jeden Fall eine lohnende Lektüre.

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Veröffentlicht am 05.08.2021

Der Glaube versetzt Berge

Die Abenteuer von Clara und Anton
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Das Königreich Eden, einst ein prächtiges Land, leidet unter der Herrschaft von Räuberbanden. Auch Clara lebt mittlerweile einsam und verlassen bei ihnen. Ihr einziger Freund in diesen Zeiten ist ein kleiner ...

Das Königreich Eden, einst ein prächtiges Land, leidet unter der Herrschaft von Räuberbanden. Auch Clara lebt mittlerweile einsam und verlassen bei ihnen. Ihr einziger Freund in diesen Zeiten ist ein kleiner Hund. Doch das soll sich ändern, als sie eines Tages auf Anton trifft. Dieser will Clara dabei helfen, sich aus den Fängen der Räuber zu befreien. Doch das ist leichter gesagt als getan und bis es so weit ist, haben die beiden viele Abenteuer zu bestehen und Clara erfährt, wer sie ist und was sie ausmacht…

Eine wunderschöne Geschichte über Freundschaft und den Glauben an sich selbst mit einer gehörigen Portion Abenteuer und Fantasy.
Die Kapitel sind kurz gehalten, so dass sie sich prima zum Vorlesen eignen, aber ebenso für Kinder zum eigenen Lesen geeignet sind. Der Schreibstil ist sehr flüssig und für Kinder gut zu verstehen. Jedes Kapitel ist mit tollen Bildern ergänzt worden.
Es ist schön zu sehen, wie sich Clara immer weiter entwickelt und nach und nach mehr Vertrauen zu sich selbst und ihren Fähigkeiten aufbaut. Vor allem Anton und Köter habe ich während des Lesens ins Herz geschlossen. Bei Antons magischen Fähigkeiten ging mein Liverollenspielerherz auf und ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte weitergehen wird und was Clara noch alles für sich entdeckt.

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Veröffentlicht am 06.06.2021

Feinster Cosy Crime von der Insel

Wattenmeermord
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Jan Benden hat sich von der Essener Kriminalpolizei zusammen mit seiner Frau Laura verabschiedet und ist nach Pellworm gezogen, um sich dort als einsamer Inselpolizist zu verdingen. Laura hat mittlerweile ...

Jan Benden hat sich von der Essener Kriminalpolizei zusammen mit seiner Frau Laura verabschiedet und ist nach Pellworm gezogen, um sich dort als einsamer Inselpolizist zu verdingen. Laura hat mittlerweile ihr Polizistinnendasein gänzlich abgelegt, nachdem sie einst bei einem Einsatz lebensgefährlich verletzt wurde und betreibt jetzt eine kleine Pension. Doch eines Tages geschieht wird auf einer Bank auf dem Deich ein Toter gefunden und Jans und Lauras kriminalistischer Spürsinn erwachen zu neuem Leben. Handelt es sich um einen natürlichen Tod? Das Opfer war ein Maler, der auf der Insel sein Feriendomizil hatte - aber warum sollte jemand ausgerechnet ihn umbringen wollen? Auch Tamme Hansen, ein friesisches Urgestein, möchte unbedingt bei den Ermittlungen helfen…
Ich war schon etwas traurig, als ich auf der letzten Seite ankam. Der Schreibstil hat mir so gut gefallen, dass ich das Buch nahezu verschlungen habe. Die Charaktere fand ich durch die Bank weg großartig. Jan und Laura Benden, die so wunderbar miteinander interagierten. Mit ihren ganzen wieder aufkommenden Ängsten und Leidenschaften ihrem Beruf gegenüber, ihrer warmherzigen und neckenden Art. Tamme, der mich sehr an eine Mischung aus dem ‚Knochenbrecher‘ Tamme Hanken und ‚Adsche‘ aus der Serie „Neues aus Büttenwarder“ erinnerte. Liebenswürdig, etwas trottelig, übereifrig als Assistent von Jan, der so gerne wäre und einfach zum Knuddeln! Immenstedt, der als zuständiger Ermittler ein Problem mit den unorthodoxen Ermittlungsmethoden der Insel zu haben scheint. Rieke mit ihrer Schusseligkeit, die im realen Leben sehr traurig stimmen würde, da Demenz einfach kein schönes Thema ist. Und auch alle anderen Figuren, die im Buch auftauchten, haben großen Spaß gemacht.

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