Ein starker Tobak, diese Geschichte, einerseits um eine(n) oder mehrere Täter, der/die junge Frauen entführt(en), sie grausam verstümmelt(n) und zum Sterben zurücklässt(lassen). Zum anderen die um Täter, ...
Ein starker Tobak, diese Geschichte, einerseits um eine(n) oder mehrere Täter, der/die junge Frauen entführt(en), sie grausam verstümmelt(n) und zum Sterben zurücklässt(lassen). Zum anderen die um Täter, die Obdachlose angreifen und ihr Gesicht aufschlitzen. Dazwischen Ermittler, die alle irgendwie problembeladen sind. Deren Befindlichkeiten stehen über lange Strecken etwas zu sehr im Vordergrund, die Stories geraten ein wenig ins Hintertreffen. Zum Schluss aber nehmen die Handlungsstränge wieder Fahrt auf und es bleibt dann bis zum Schluss spannend, wenngleich die Auflösung etwas unbefriedigend ist. Dennoch eine lesenswerte Lektüre.
Es fängt so schön gemütlich an: es ist Sommer, alle haben frei, alle sitzen zusammen auf einer großen Einweihungsparty – man möchte auch dort sein. Dann wird es aber ungemütlich, um es mal so zu sagen. ...
Es fängt so schön gemütlich an: es ist Sommer, alle haben frei, alle sitzen zusammen auf einer großen Einweihungsparty – man möchte auch dort sein. Dann wird es aber ungemütlich, um es mal so zu sagen. Eine Tote am Strand, dann noch ein Toter, dann ein Dritter. Und immer im Fokus der Gesetzeshüter der Neffe des Comisario. Oder eben doch nicht so, weil Neffe. Die Kollegin wirft dem Comisario Befangenheit vor, weil er nicht glauben will, dass sein Neffe irgendwie mit drinhängen könnte. Wobei man gar nicht weiß wo drinnen. Es könnte sich um Eifersuchtstaten gehandelt haben, um Bestechlichkeit, krumme Geschäfte, Drogendeals ... Die Familie sitzt dem Comisario zunehmend im Nacken, er soll den Neffen da rauspauken.
Eine flüssig geschriebene Geschichte m nicht ohne Spannung, aber .. der zunehmend cholerische Comisario geht einem ganz gehörig auf den Keks und Fehler wie völlig unzusammenhängende Satzabfolgen wie die folgende auch:
„Und es wundert mich nicht, dass er zackig antwortet: »Ja, das bin ich. Bruno Guerrero. Was wollen Sie?“
„Kannten Sie?«, fragt Paula.
Er sieht mich fragend an. »Warum? Ist etwas passiert?«
“„Sie wurde ermordet«, sage ich und werfe Paula einen entschuldigenden Blick zu. Ich kann ja nichts dafür, dass er nicht mit ihr spricht.“
Der Padre von Paolo heißt später selbst mal Paolo und es sind etliche weitere grammatikalische oder Satzzeichenfehler enthalten. Das trübt den Lesegenuss.
Ansonsten eine nette Urlaubslektüre eben weil auch eine sehr kurzweilig Beschreibung der Landschaft enthalten ist, die Lust auf Urlaub dortselbst macht.
London 1907. Kein Pflaster für alleinstehende junge Frauen ohne Einkommen und ohne nennenswerte liquide Mittel. Zwei Galane - allerdings nicht ganz so galant. Butler, Zugehfrau, ungeliebter Großvater und ...
London 1907. Kein Pflaster für alleinstehende junge Frauen ohne Einkommen und ohne nennenswerte liquide Mittel. Zwei Galane - allerdings nicht ganz so galant. Butler, Zugehfrau, ungeliebter Großvater und ebenso ungeliebte Großtante. Dazu mehrere Tote sowie ein Familiengeheimnis. Gespart wird in diesem Roman wahrlich nicht. Nicht mit Ermordeten, nicht mit Klischees, nicht mit Drohungen jeder Art. Zum Schluss lösen die Protagonisten sowohl die Mordfälle als auch das Familiengeheimnis und ohne Happy End kommt das Buch auch nicht aus. Die Rubinrote Kammer ist spannend geschrieben und vermittelt auch recht gut, das gesellschaftliche Leben in dieser Zeit. Allerdings wird dadurch manches umso unglaubwürdiger, eben weil es d i e s e Zeit ist. Aber wer gerne eintaucht in Sitten und Gebräuche früherer Zeiten und dabei auch noch einen Kriminalroman vorfindet, ist mit diesem Buch ganz gut aufgehoben.
Eine ehemalige Journalistin, tief abgerutscht und nun wohnungslos befreit eine andere Obdachlose aus den Fängen von Angreifern und wird sie fortan nicht mehr los. Konsequent heftet diese sich an ihre Retterin. ...
Eine ehemalige Journalistin, tief abgerutscht und nun wohnungslos befreit eine andere Obdachlose aus den Fängen von Angreifern und wird sie fortan nicht mehr los. Konsequent heftet diese sich an ihre Retterin. Obwohl sich alles in ihr sträubt, fühlt sie sich dennoch verantwortlich und wird dadurch in eine Serie von toten jungen Frauen hineingezogen, da sie unwissentlich die Kreise des extrem gestörten Mörders durchkreuzt hatte. Sie selbst wird zur Verfolgten, gleichzeitig erwacht der journalistische Spürsinn in ihr. Aus Sicht von Lou und des Täters erzählt, entwickeln sich die traumatischen Geschichten, die dazu führten, dass Lou und die junge Jenny auf der Straße landeten und den Täter zu dem machten, der er nun ist. Sehr spannend und rasant geschrieben, hetzt die Story ihrem Ende entgegen. Der Leser hetzt mit. Hat durchaus Pageturner Qualität.
Ein äußerst verwirrender Fall ruft Chevalier unvermittelt aus seinem Urlaub zurück. Drei mittels sehr professioneller Kopfschüsse nahezu hingerichteter Personen, die auf den ersten Blick gar nichts miteinander ...
Ein äußerst verwirrender Fall ruft Chevalier unvermittelt aus seinem Urlaub zurück. Drei mittels sehr professioneller Kopfschüsse nahezu hingerichteter Personen, die auf den ersten Blick gar nichts miteinander zu tun hatten, fordern ihn und sein Team heraus. Das aber nicht ganz bei der Sache ist. Der Commandant wird nicht nur zu einer Tagung abberufen, sondern gleich ganz weggelobt. Der Nachrücker ein Pignoli. Eine Kollegin steht vor großen Beziehungsproblemen, ein anderer Kollege ist durch seine bevorstehende Verlobung abgelenkt. Keine guten Voraussetzungen, die zu Fehlern führen, die lebensgefährlich werden. Die Geschichte ist sehr bildhaft erzählt, was die Besonderheiten der Umgebung von La Rochelle betrifft - man möchte glatt zum Urlaub hinfahren. Die Erzählungen sind ruhig und unaufgeregt, was sie aber nicht unspannend macht. Viel eingestreut, das private Umfeld des Commissaires. Eine wendungsreiche Story, die sich zu ihrem Höhepunkt hinschraubt. Ein ansprechender Urlaubskrimi.