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Veröffentlicht am 31.05.2017

Mittelmäßiger Thriller

Nur ein kleiner Gefallen - A Simple Favor
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Der Debütroman „Nur ein kleiner Gefallen“ von Darcey Bell handelt von der jungen Mutter, Emily, die spurlos verschwindet. Zuvor bat sie ihre beste Freundin, Stephanie, um einen kleinen Gefallen. Da Emily ...

Der Debütroman „Nur ein kleiner Gefallen“ von Darcey Bell handelt von der jungen Mutter, Emily, die spurlos verschwindet. Zuvor bat sie ihre beste Freundin, Stephanie, um einen kleinen Gefallen. Da Emily noch länger in der Arbeit festsitzt, sollte sie ihren Sohn Nicky zu sich nehmen. Nachdem Emily am nächsten Tag noch immer nicht aufgetaucht ist, macht sich Stephanie zunehmend mehr Sorgen. Erst als Sean, der Vater von Nicky, von einer Geschäftsreise zurückkommt, Emily telefonisch nicht erreicht, beschließen Stephanie und Sean die Polizei zu verständigen. Die Ermittelungen laufen vorerst nicht wie erhofft, bis sie einen schrecklichen Fund machen..

Das Buch ist in Blogeinträgen von Stephanie und Leseabschnitte mit der Perspektive von Stephanie, Emily oder Sean aufgeteilt. Die kurzen Kapitel mit Stephanie´s Blogeinträge fand ich zwischendurch eine gute Abwechslung zum Perspektiventeil, zudem bekommt man einen besseren Einblick in Stephanie´s psychischen Zustand.
Die Charaktere haben alle ihr Päckchen zu tragen. Generell sind die Charaktere - ihr Wesenszug, ihre Vergangenheit und ihre Persönlichkeit – gut ausgearbeitet und erwecken Gefühle beim Leser. Anfangs versucht man positive Eigenschaften in den Charakteren zu suchen, während sie mit jedem Kapitel mehr Antipathiepunkte sammeln.
Jedoch fällt es öfters schwer ihr Verhalten als realistisch zu erachten. Einige Handlungsstränge wirken übertrieben und können mit dem realen Leben schwer vereinbar sein.

Seit Beginn des Buches, war die Spannung allgegenwärtig und man wird mitgerissen. Daher war es leicht das Buch in 2 Tagen auszulesen. Es liegt zweifellos an den vielen Geheimnissen, die dieses Buch verbirgt. Einige Geheimnisse konnte man erahnen, während andere eine Überraschung waren.
Das Ende war unspektakulär und ab Mitte des Buches gewissermaßen vorhersehbar. Ich hätte mir zum Ende noch ein Highlight oder eine Überraschung gewünscht. Nach Beenden des Buches bleiben für meinen Geschmack zu viele offene Fragen.

Fazit
Die Spannung konnte man fühlen. Die Geheimnisse waren zum Teil überraschend. Die Charaktere wurden gut konstruiert, jedoch konnte die Handlung nur anfangs überzeugen. Einige Einzelheiten sind meiner Meinung unrealistisch und die vielen offenen Fragen sind zum Schluss nur teilweise beantwortet. Ein mittelmäßiger Thriller mit Höhen und Tiefen. Ich vergeben 2.5 Sterne.

Veröffentlicht am 31.05.2017

Rührende Familiengeschichte, die keinen kalt lässt.

Wünsche, die uns tragen
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Beth und Michael stehen vor einem Tiefpunkt in ihrem Leben. Jake, ihr Sohn, hat eine Nierenerkrankung, die ihn bereits dialysepflichtig macht. Nur eine Spenderniere kann ihm helfen. Beth und Michael kommen ...

Beth und Michael stehen vor einem Tiefpunkt in ihrem Leben. Jake, ihr Sohn, hat eine Nierenerkrankung, die ihn bereits dialysepflichtig macht. Nur eine Spenderniere kann ihm helfen. Beth und Michael kommen als Spender nicht in Frage. Daher begibt sich Beth auf die Suche nach ihrem leiblichen Vater, den sie nie kennengelernt hat und der, ihre letzte Hoffnung auf eine passende Spenderniere für Jake darstellt.

Das Buch „Wünsche, die uns tragen“ von Kathryn Hughes nimmt uns mit auf eine Zeitreise. Wir begeben uns in das England der 70er Jahre. Zu Beginn hüpft man in das Jahr 1975 und lernt Mary kennen, die zu dieser Zeit verzweifelt versucht schwanger zu werden. Zuerst ist man etwas überrumpelt, weil man mit den Charakteren Beth oder Michael rechnet, aber im späteren Verlauf des Buches erkennt man, dass dieser Einstieg Sinn ergibt.
Ansonsten springt man zwischen den Jahren 1976 und 2016 umher. 1976 lernt man 10 Personen kennen, die einen Tagesausflug nach Blackpool geplant haben. Jeder der Charaktere hat mit seiner Vergangenheit und seinen eigenen Problemen zu kämpfen, in die der Leser auch eingeführt wird.
2016 lernt man Beth und Michael kennen. Ihre Gefühle und Ängste um ihren kleinen Jake kann man auf Anhieb nachempfinden.

Generell ist das Buch eine einzige Gefühlsachterbahn. Man fühlt die Ängste, Verluste, Verzweiflung sowie Liebe, Glück und Dankbarkeit der Charaktere. Die Autorin spinnt eine tragische Familiengeschichte und überrascht mit vielen Wendungen. Zweimal hat es mich kalt erwischt, indem Geheimnisse, mit denen ich nicht gerechnet hätte, aufgedeckt wurden.

Fazit
Seit „PS.Ich liebe dich“ ist dieses Buch das Erste, das mich beinahe wieder zum Weinen gebracht hätte. Die Familientragödie hat mich vollkommen mitgenommen und im Herzen berührt. Ich kann das Buch zu 100% jedem empfehlen.

Veröffentlicht am 31.05.2017

Soziologie im Mittelpunkt.

Die Terranauten
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„Acht war die magische Zahl. Acht Teilnehmer. Vier Männer, Vier Frauen.“
Für 2 Jahre soll das ökologisch, abgeschlossenen System – Ecosphere 2 – ihr Zuhause werden. Sie sollen beweisen, dass es für Menschen ...

„Acht war die magische Zahl. Acht Teilnehmer. Vier Männer, Vier Frauen.“
Für 2 Jahre soll das ökologisch, abgeschlossenen System – Ecosphere 2 – ihr Zuhause werden. Sie sollen beweisen, dass es für Menschen möglich ist solch ein System dauerhaft zu bewohnen und somit das Überleben der Menschheit sicherstellen.

Das Cover ist ein echter Blickfang. Die ungebändigte Natur mit dem Astronauten im Anzug zu verbinden, erweckt sofort die Aufmerksamkeit und zugleich wird man neugierig, was sich dahinter verbirgt.
Der 603 Seiten starke Roman ist in vier Abschnitte – vor dem Einschluss, Einschluss Jahr eins, Einschluss Jahr zwei und Wiedereintritt – gegliedert. Dawn Chapman, Ramsay Roothoorp und Linda Ryu erzählen abwechselnd ihre Sichtweise der Geschichte. Der Autor schreibt als Ich-Erzähler und wählt eine berichtende, von Emotionen gesprägte Erzählweise. T.C Boyle beschreibt Prozesse (E2 betreffend) und Sachverhalte ausführlich, womit Verständnislosigkeit ausgemerzt wird.

Die Charaktere sind unsympathisch und egoistisch. Sie versuchen ihre egoistische Denkweise und Handlung zu rechtfertigen und versuchen den Leser damit für sich zu gewinnen, aber sie werden damit nur unbeliebter.
Für sie zählt nur das Projekt und die Besessenheit der Mission, die unbedingt für zwei Jahre durchgezogen werden muss – „nichts rein, nichts raus“ – ,ist immer Gegenstand ihrer Gedanken. Mit Verlauf der Geschichte bemerkt man, dass diese Obsession fanatische Züge annimmt.

Wer bei dieser Geschichte auf Spannung und Action hofft, wird bitter enttäuscht. Es wird mehr Wert auf die Abgründe der menschlichen Psyche gelegt, als den ein oder anderen Spannungsbogen einzubauen. Außerdem werden die ökologischen Aspekte nur nebenbei behandelt. Die Konzentration wird auf den soziologischen Blickwinkel gelenkt.
Als kleiner Tipp: Lest unter keinen Umständen den Klappentext, denn er enthält eine Wendung, die später im Buch vorkommt und zerstört den Überraschungseffekt.

Fazit
Obwohl die Charaktere wenig Sympathie versprühen, man mit ihnen nicht warm wird und ihre Handlung zum Teil nicht nachvollziehen kann, fand ich sie erfrischend. Mir war es neu von Charakteren zu lesen, die alle hinterlistig und stets auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind. Normalerweise finde ich Spannung in einem Buch wichtig, aber bei dieser Geschichte hat sie mir nicht gefehlt.
Ich hätte mir gewünscht, dass die Ökologie von E2 während der Testzeit mehr beleuchtet wird. Deswegen gebe ich 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 31.05.2017

Enttäuschender Auftakt.

Schattenkrone
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Sieben, starke Charaktere, von denen jeder sein Ziel im Auge behält. Allen voran der legendäre Alexander, der Große. Die Gedanken des jungen Alexanders kreisen um sein Handicap und der unfairen Behandlung ...

Sieben, starke Charaktere, von denen jeder sein Ziel im Auge behält. Allen voran der legendäre Alexander, der Große. Die Gedanken des jungen Alexanders kreisen um sein Handicap und der unfairen Behandlung seines Vaters. Er will sich selbst und seinem Vater beweisen, dass er zu Recht der Thronfolger von Makedonien ist aber zuvor muss er eine beschwerliche Reise auf sich nehmen.

Das Buch ist in Akte aufgebaut, die sich wiederum in Kapitel unterteilen und die Perspektiven unterschiedlicher Charaktere (7!!) wiedergeben. Abwechselnd wird den Charakteren jeweils ein Kapitel zugeteilt, wobei manche mehr behandelt werden als andere.
In Fantasyromanen ist es allgegenwärtig, dass mehrere Protagonisten vorkommen und ihre Sichtweise darstellen, jedoch war es bei diesem Roman ein Reinfall.
Vorallem am Anfang der Geschichte kommt die Handlung nicht in Fahrt, weil jeder der Charaktere seinen eigenen Handlungsstrang hat und seine eigenen Ziele verfolgt. Erst ab Mitte des Buches bekommt man ein Gefühl für die Richtung der Handlung und zum Schluss bekommt man auch einiges geboten aber das verhältnismäßig spannende Ende kann die anfänglichen Schwierigkeiten nicht wettmachen.
Die Autorin gibt im Laufe der Geschichte viele Hinweise und bewegt sich selten im Geheimen. Das überraschende Ende kommt dann doch nicht überraschend und nimmt viel von der Spannung der Geschichte weg.

Die Charaktere konnten nur zum Teil überzeugen. Sie sind hölzern und plump. Zeitweise werden ihre Beweggründe und Handlungen nur unzureichend erklärt. Daher fällt es schwer den Charakter zu verstehen und mit ihn mitzufühlen. Die Verbundenheit zwischen Leser und Charakter bleibt auf der Strecke. Außerdem werden die Charaktere durch den häufigen Wechsel nur oberflächlich behandelt und die Tiefgründigkeit geht verloren.

Bisher habe ich nur die negativen Seiten beleuchtet aber ich will auch gute Seiten hervorheben. Die Geschichte und der historische Hintergrund sind interessant. Die Autorin legt viel Wert auf die historischen, akkuraten Details und kann damit ihre Welt bereichern. Der Schreibstil ist leicht zu verstehen und flüssig, wie es in einem Jugendbuch meist der Fall ist.

Fazit
Die Inhaltsangabe und die Leseprobe hatte mein Interesse geweckt, dass das Buch nicht erhalten konnte. Erst am Ende bekommt die Handlung einen Booster. Nur zwei der sieben Charaktere konnten mich überzeugen. Deswegen kann ich nicht mehr als 2 Sterne geben.

Veröffentlicht am 31.05.2017

"Einer, der zwischen den Welten steht"

Die Midkemia-Saga 2
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Der Krieg in Midkemia dauert an und ein Ende scheint nicht in Sicht. Beide Parteien sind geschwächt aber der Kriegsherr der Tsurani plant bereits den nächsten Großangriff. Währenddessen wird Pug nach ...

(21)
Der Krieg in Midkemia dauert an und ein Ende scheint nicht in Sicht. Beide Parteien sind geschwächt aber der Kriegsherr der Tsurani plant bereits den nächsten Großangriff. Währenddessen wird Pug nach Kelewan gebracht, wo er in einem Sumpflager der Tsuranis Bäume fällt. Nach Jahren harter Arbeit verändert sich das Leben von Pug schlagartig, denn ein Magier erkennt seine Fähigkeiten.

„Wer bist du?“
Ein kurzes Flackern in seinen Augen war das einzige Zeichen seiner tiefen Besorgnis.
„Ich bin Pug, Lehrling des Magiers Kulgan.“


Nachdem ich das erste Buch verschlungen habe, konnte ich auch den Folgeband schwer aus der Hand legen, denn auch dieser hat einiges zu bieten. Es liegen Jahre zwischen dem ersten und zweiten Band der Midkemia Saga. Die kleinen, unerfahrenen Burschen aus Crydee sind erwachsen geworden, haben gezwungenermaßen unterschiedliche Wege eingeschlagen und versuchen ihren Platz in der Welt zu finden.
Mittlerweile hat man die Stärken und Schwächen aller Charaktere kennengelernt. Außerdem kann man sie in gewisser Weise schon gut einschätzen. Durch die enge Verbundenheit der Charaktere fiebert man bei Kämpfen mit ihnen mit und leidet bei traurigen Anlässen.

Es gibt auch in diesem Buch unzählige Diskussionen, die über die Zukunft beider Reiche entscheiden aber der Autor schafft, dass die Langeweile ausbleibt. Er kann den hitzigen Schlagaustausch ebenso spannend wie einen Kampf darstellen.
Das Kampfgeschehen wird ausreichend beschrieben und man kann sich die Szenen gut vorstellen aber die Brutalität solcher Auseinandersetzungen wird nur kurz angeschnitten. Ich will damit keinesfalls sagen, dass Brutalität und Gewalt vorkommen müssen, aber sie machen das Kriegsgeschehen realistischer.

Jedes Kapitel wird aus einer anderen Perspektive erzählt und dieser Wechsel macht den Charme des Buches aus, denn dadurch behält man den Überblick über alle wichtigen Geschehnisse der beiden Reiche. Außerdem kann man einen Blick in die Gefühle, Sehnsüchte und Ängste von Pug, Tomas und Arutha werfen.

Nachdem im ersten Buch wenig über den Einsatz von Magie geschrieben wurde, bekommt man im zweiten Band einen tieferen Einblick in die Künste der Magie. Die Tsuranis haben einen anderen Zugang zur Magie als die Leute in Midkemia. Die Lehre der Erhabenen ist einzigartig und eigenartig zugleich. Die Anwendung der Magie und die Erklärungen sind interessant und originell.
Doch die Tsurani sind nicht die Einzigen, die sich mit dem Thema Magie besonders gut auskennen. Eine bekannte Figur aus dem ersten Band mischt sich ebenfalls in den Konflikt der beiden Völker ein und bringt damit alle Geschehnisse durcheinander.

Fazit
Ein aufregender zweiter Teil der Midkemia Saga.
Man erfährt mehr zur Ausübung von Magie, die Charaktere lernt man auf einer tieferen Ebene kennen und die Vertrautheit der Hauptcharaktere lassen das Buch erstrahlen. Deswegen gebe ich 5 von 5 Sterne.