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Veröffentlicht am 24.06.2019

Eine erschreckend realistische Dystopie...

Ophelia Scale - Die Welt wird brennen
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Die Dystopie Ophelia Scale spielt in England 2134, eine Zukunft, die gar nicht so unvorstellbar ist. Nachdem die Technologie sich immer weiter entwickelt hatte und die Menschheit ihr noch mehr, wenn das ...

Die Dystopie Ophelia Scale spielt in England 2134, eine Zukunft, die gar nicht so unvorstellbar ist. Nachdem die Technologie sich immer weiter entwickelt hatte und die Menschheit ihr noch mehr, wenn das überhaupt möglich ist, verfallen ist, passiert etwas vollkommen unerwartetes: die ,,Abkehr“. Ein neuer Herrscher, der seine Macht über die ganze Welt ausbreitet, führt sie ein. Von heute auf morgen wird jegliche Technologie verboten, egal ob für jung oder alt, arm oder reich, Krankenhäuser oder Schulen, die Welt des Internets ist vorbei.

Auch wenn sich viele Menschen mit der Zeit mit der Abkehr abgefunden haben, gibt es natürlich auch eine Gruppe Rebellen in dem Buch. Wer würde es auch einfach so hinnehmen, über Nacht sich von all den Fortschritten der letzten Jahrzente verabschieden zu müssen? Millionen von Menschen haben ihren Job verloren und nicht nur das, auch die die durch spezielle Erkrankungen von den Fortschritten abhängig waren, haben jetzt um ihr überleben zu kämpfen. Für unserer Hauptprotagonistin Ophelia ist ihre Welt seit der Abkehr nur noch trist und grau. Durch sie hat sie nicht nur einen geliebten Menschen verloren, sondern auch ihre Familie ist an ihr zerbrochen. Sie sehnt sich nach Rache, Gerechtigkeit, das die Menschen wieder selbst über sich bestimmen dürfen. So kommt es, dass sie Teil vom Wiederstand ist und auf eine Chance wartet, etwas verändern zu können.

Ich finde die Idee des Buches durch mehrere Aspekte wunderbar umgesetzt. Lena Kiefer hat eine verständliche, realistische Welt erschaffen, in der man auch gesellschaftskritische Themen wiederfindet. Die Menschheit hat sich durch die Technologie auseinandergelebt, jeder lebt in seiner eigenen Blase, lebt in einer eigenen virtuellen Welt – ein Blick in die Nachrichten genügt und genau diese Themen finden wir in unserer heutigen Welt wieder.

Das Buch bringt den Leser zum Nachdenken. Unsere Protagonistin lebt in einer Welt ohne Technologie und es werden sowohl die positiven, als auch für negativen Aspekte beleuchtet. Es ist immer wieder zu erkennen, dass nicht alles schwarz oder weiß ist, dass diese Technologie nicht nur positive Seiten hat. Auf die ein oder andere Weise ist Ophelia Scale eine Warnung, eine Botschaft, ein Ruf uns zu fragen, inwiefern wir schon von unseren Handys und Computer abhängig geworden sind, wie viel Zeit wir mit ihnen verbringen.
Zwischen unserer und Phees Welt liegen noch hundert Jahre und es hat mich erschrocken wie realistisch und grausam diese Zukunft aussehen könnte. Damit möchte ich auf keinen Fall sagen, dass ich nach diesem Buch mein Handy verkauft und mich vom Internet verabschiedet habe (dann könnte ich auch wohl nicht diese Rezension schreiben =)), es hat mir auch nicht die Augen geöffnet, ich meine all diese Gefahren sind bereits bekannt, doch das Buch hat mich achtsamer und aufmerksamer gemacht. Die Werbung von Thalia:,, Welt bleib wach“ ist wie geschaffen für dieses Buch.

Besonders gelungen finde ich zudem die spannenden und actionreichen Szenen. In dem Buch redet man nicht lange um den heißen Brei herum und hält sich auch nicht mit unnötigen Längen oder Geplänkel auf. Das Londoner Setting ist wunderschön beschrieben und die Welt ist trotz der vielen Neuheiten und weiteren Begriffe leicht verständlich. Lena Kiefer hat die perfekte Balance zwischen neuen Ideen und fancy Dingen, die aber auch nicht zu abstrakt sind, gefunden.
Der Plot bietet neben vorhersehbaren Dingen auch einige Überraschungen und Wendungen. Der Leser hat zwar eine Ahnung wo es hingeht, doch dadurch das man des öfteren in eine Sackgasse läuft, ist man umso neugieriger, wie es weitergeht. Nicht zu vergessen ist, dass die Spannungskurve nie lange unten ist, sondern nach einem Tiefflug direkt wieder nach oben steigt. Langeweile gibt es in Ophelia Scale nicht.

Abschließend möchte ich noch einmal kurz auf die Charaktere und die Liebesgeschichte eingehen. In diesen Fall heißt es leider nicht, dass Beste kommt zum Schluss, denn überraschenderweise mochte ich den Plot und die Welt lieber als die Charakter, was sehr ungewöhnlich für mich ist. Am Anfang dachte ich, dass ich durch Phee einen richtigen Lieblingschrakter kennen lernen würde, doch auch wenn mir viele Seiten an ihr gefallen haben, konnte ich sie letztendlich nicht so ganz lieb gewinnen. Irgendetwas an ihr, schien mir nicht ganz stimmig zu sein. Phee wird als hochintelligent beschrieben, was der Leser durch viele Szenen merkt und es faszinierend ist, ihre analytisches Denken zu verfolgen, aber ich denke gerade in ihrer Intilligenz liegt mein Unzugänglichlichkeit. Ich finde es schwierig, solch eine intelligente Person realistisch und nahbar wirken zu lassen. Phee hat zwar Ecken und Kanten, doch diese wirken auf mich nicht verständlich genug und dafür das sie so eine Superhirn ist, handelt sich noch zu blauäugig und naiv. Natürlich kann ich es verstehen, dass es schwierig ist, über solch einen Charakter zu schreiben, weil sie nicht ALLES wissen kann bzw. für die Handlung auch nicht alles wissen darf, doch trotzdem fehlte mir die Indifizierbarkeit vom Leser zu Ophelia. Ich hoffe, dass ich sie in Band 2 sympathischer finden werde, da es auch Züge an ihr gibt, die ich sehr mag. Da wären einmal ihre kämpferische, nicht aufgebenede Art, ihre Neugier und ihre Eigenschaft sich für ihre Freunde einzusetzen.

Die Lovestory beginnt recht sanft und langsam und wird im Laufe der Geschichte immer wichtiger. Ich möchte nicht zu viel verraten, doch ihre Entwicklung hat mich zum Schluss verblüfft und erstaunt zurückgelassen. Ich habe so viele Fragen und bedingt durch den Schluss weiß ich leider nicht wirklich, was ich von ihr halten soll. Auf alle Fälle kann ich sagen, dass sie sehnsüchtig auf Band 2 warten lässt!

Fazit: Durch Ophelia Scale hat es die Autorin geschafft, eine Dystopie zu schreiben, die mich nicht mehr losgelassen hat. Ich liebe den abwechslungsreichen, aber immer spannend bleibenden Plot, die Welt und die großartigen Ideen in dem Buch. Obwohl ich eigentlich nicht der Science Fiction Fan bin, konnte das Buch selbst mich überzeugen und bin ganz fasziniert von dem Setting und dem Fingerspitzengefühl der Autorin.

In einem Satz: Eine spannende und abwechslungsreiche Geschichte, die einer tollen Welt mit gut ausgearbeiteten Idee spielt.

Charaktere: 3,5/5 – Cover: 5/5 – Setting: 4,5/5 – Handlung: 4,5/5 – Spannung: 5/5 – Schreibstil: 5/5

Veröffentlicht am 24.06.2019

Ein Buch, das eindeutig ein schöneres Cover verdient hätte!

Best Man
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Zuerst einmal möchte ich Vi Keelands fantastische Schreibstil ansprechen. Er ist so flüssig, bildhaft und schön zu lesen, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte das Buch zu lesen. Die Dialoge sind lustig, ...

Zuerst einmal möchte ich Vi Keelands fantastische Schreibstil ansprechen. Er ist so flüssig, bildhaft und schön zu lesen, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte das Buch zu lesen. Die Dialoge sind lustig, offen und unterhalten den Leser hervorragend. Der Einstieg in das Buch war sehr schön gestaltet und ich war ab der ersten Begegnung von den Beiden verzaubert. Ihre Geschichte hat mich nicht mehr losgelassen, ich musste einfach wissen, wie es weitergeht und kann euch versprechen, dass dieses Buch ein hohes Suchtpotenzial bietet.

Besonders gut hat mir auch die Entwicklung der Beziehung von Nat und Hunter gefallen. Obwohl die Chemie zwischen ihnen unvollkennbar ist, hüpfen sie nicht direkt zusammen ins Bett, sondern lernen sich erst einmal freundschaftlich kennen. Ihre Wortgefechte sorgen immer wieder für Lacher, aber auch ein romantisches Knistern ist immer spürbar. Dadurch das sie sich über mehrere Monate hinweg kennen lernen und ihre Beziehung langsam aufbauen, wirkt alles sehr realistisch und nachvollziehbar. Das Buch dreht sich nicht nur ausschließlich um sie, sondern bietet auch andere Themen und Handlungen.

Neben den zwei fantastischen Hauptcharakteren machen auch die zahlreichen Nebencharaktere das Buch lebhaft und geben dem Ganzen noch den letzten Schliff. Da wäre einmal Nats beste Freundin Anna, ihre italienische Familie und ihre Stieftochter, die alle Nat immer unterstützen und wunderschöne Szenen herbeizuführen. Ich möchte nicht zu viel vorneweg nehmen, doch auch die Familie spielt in dem Buch eine große Rolle. Besonders Izzy, Nats Stieftochter, ist mir im Laufe des Buches sehr ans Herz gewachsen. Wie beide sich verstehen und miteinander umgehen, hat mich immer wieder berührt und eine wohlige Wärme bei mir ausgelöst.

Dies ist mal eine kürzere Rezension, da mir einfach nichts mehr einfällt, was ich ansprechen könnte. Bei solchen Büchern möchte ich auch nicht zu viel spoilern, weswegen ich schon alles gesagt habe, was es zu sagen gibt. Vielleicht liegt dir Kürze auch daran, dass ich mal keine Kritik habe. Ja, fast unvollstellbar aber ein nenenwertes Manko habe ich nicht =)

Fazit: Ich kann mich den vielen positiven Kritiken nur anschließen und sagen, dass Vi Keeland mit Best Man eine lustige, unterhaltsame und leichte Lektüre geschrieben hat. Durch den flüssigen Schreibstil und den tollen Charakteren konnte ich es gar nicht mehr aus der Hand legen, weswegen das Buch auf alle Fälle einen hohen Suchtfaktor hat. Ein gewisser Funke hat mir noch gefehlt, der es für mich zu mehr als einem Lesenswerten Buch gemacht hätte, doch lesenswert finde ich es auf jeden Fall. Ich weiß nicht, wie die von euch es finden werden, die noch mehr in Richtung New Adult lesen, da es nicht wirklich viel Abwechslung mit sich bringt, aber das ist dann auch immer Geschmackssache.

Charaktere: 4/5 – Cover: 1/5 – Setting: 4/5 – Handlung: 4/5 – Spannung: 4/5 – Schreibstil: 5/5

Veröffentlicht am 06.05.2019

Tolle Ideen und Momente, die teilweise aber leider untergehen

First Comes Love
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Unsere Hauptprotagonstin Dylan hat mich schon ab der ersten Seite an begeistert und sie war auch der Grund, warum ich so begeistert von der Leseprobe gewesen bin. Sie ist eben nicht dieser 08/15 Charakter ...

Unsere Hauptprotagonstin Dylan hat mich schon ab der ersten Seite an begeistert und sie war auch der Grund, warum ich so begeistert von der Leseprobe gewesen bin. Sie ist eben nicht dieser 08/15 Charakter von dem man ständig liest, sondern ist auf ihre eigene Art besonders und fällt direkt auf.

,,Normal: gewöhnlich, durschnittlich und angepasst.

Exzentrisch: seltsam, kurios und einzigartig.“ (Dylan)

Dylan ist die Personifikation von ,,Exzentrisch“ und lebt für den Moment. Ich bewundere sie sehr für ihre Persönlichkeit, weil sie so positiv, spontan, liebenswert und aufmerksam ist. Die Worte Negativität, Sorgen oder Zweifel hat sie wahrscheinlich noch nie gehört oder selbst erlebt. Leute wie sie trifft man nicht oft bzw. ich habe noch nie so eine Person wie sie getroffen. Am bemerkenswertesten finde ich aber ihre Grundeinstellung, da Dylan sich überhaupt keine Gedanken darüber macht, was andere Menschen über sie denken oder auch schlicht und ergreifend keinen Wert auf deren Meinung legt. Sie möchte die ganze Welt sehen, im Hier und Jetzt leben, mit ihrem Fotoapparat die schönsten Momente einfangen und sich nicht ums Morgen kümmern. Dylan ist frei, möchte sich an nichts und niemanden binden.

Wenn man sich anpasst, macht man sich unsichtbar. Um einen bleibenden Eindruckzu hinterlassen, muss man sich ab und zu trauen, aus dem Rahmen zu fallen.

Um ihren Horizont zu erweitern verbringt sie ihre Sommerferien in Arizona, Phoenix, wo sie auf den stillen und unnahbaren Gray trifft. Er ist sozusagen das genaue Gegenteil von ihr und schaut eher seinem Leben von außen zu, als das er es wirklich leben würde – zumindest bis Dylan kommt. Diese hat es sich nämlich zur Aufgabe gemacht, hinter Grays verschlossenen Fassade zu schauen. Auch wenn erst etwas unfeiwillig lässt sich Gray doch auf das Abenteuer seines Lebens mit dem komischen Mädchen, dem nichts zu entgehen scheint, ein.

Wenn ich das Buch mit einem Wort beschreiben müsste, würde ich ,,philosophisch“( bezogen auf das Genre New Adult) sagen. Es ist zwar kein richtiges Buch über Philosophie, doch ich finde schon, dass der Inhalt und die Dialoge der beiden für auf das Genre sehr in die Richtung gehen.

Dieses Buch dreht sich ausschließlich um die beiden Charaktere Gray und Dylan und deren Erlebnisse im Sommer. Vor allem Dylan ist sehr philosophisch und viele ihre Gedankenwege regen zum Nachdenken an. Manche Dinge habe ich noch nie aus dieser Sicht gesehen und ich finde es großartig, wie man durch First comes love eine neue Perspektive auf sie erhält. Die Autorin spricht über Themen wie Verluste und Schmerz zu verarbeiten, Trauer und Abschied und das man sich mal auf das Unbekannte einlassen sollte, um aus dem normalen Trott auszubrechen.

Die meisten Leute brauchen ständig Ablenkung, damit sie keine Zeit haben, über ihr Leben nachzudenken. Sonst würden sie vermutlich implodieren, weil ihre eigene Leere sie einsaugt und umkrempelt wie ein schwarzes Loch. Und wenn sie dann in sich reinschauen, finden sie dort etwas ganz Monströses. Eine tickende Zeitbombe.

Doch auch wenn dieses Buch quasi aus wichtigen Themen und tiefgründigen Zitaten überzuquellen scheint, wirkt es zum Teil zu oberflächlich und nur so dahergesagt. Ich kann meine Kritik nicht einmal richitg in Worte fassen, doch ich werde es im Folgenden so gut es geht versuchen. Oft ist die Geschichte für mich nicht greifbar, wirkt weit entfernt, sie kann mich in dem Sinne nicht richtig in sich hieneinreißen. Es wird so viel angesprochen, der Leser erlebt so viel und doch irgendwie nichts. Das Buch ist wie eine Achterbahn, die nie anhält und dem Leser Zeit gibt, die Dinge zu verarbeiten, sich für sie Zeit zu nehmen, sondern stürzt sich immer ins nächste Abenteuer. Über Gray erfährt man während des Buches sehr viel und lernt ihn immer besser kennen, versteht ihn dadurch immer besser. So fröhlich und offen Dylan auch wirkt, so unverständlich und ungreifbar wirkt sie hingegen oft. Der Leser erfährt weder etwas über ihre Vergangenheit, noch warum sie so ist wie sie ist, warum sie so bewegend denkt, wie sie zu dem Mensch geworden ist, der sie heute ist. Kein Mensch entwickelt ohne Grund so eine Persönlichkeit oder hat schon in so jungen Jahren solche Weiheiten parat, ohne irgendein prägendes Erlebniss in seiner Vergangenheit gehabt zu haben. Wir wissen nicht woher ihre Denkweisen kommen und dies macht es schwierig für den Leser sie nachzuvollziehen. Zudem handelt sie zum Schluss sehr gegensätzlich und auf die Dauer finde ich ihre sorglose und lockere Art anstrengend. Sie möchte auch keine Bindungen eingehen, was jedoch die Liebesbeziehung mit Gray sehr belastet.

Wobei wir auch schon beim nächsten Punkt wären: Die Lovestory. Sie war natürlich sehr vorhersehbar, doch obwohl sie sehr schnell ging, finde ich sie wunderschön. Mich persönlich stört es nicht, dass Gray und Dylan die einzigen Charaktere im Buch sind, von denen wir wirklich lesen und dadurch, dass sie auch viel zusammen erleben, wirkt sie recht realistisch. . Das einzig Schwierige an ihrer Beziehung ist Dylans Art. Ich finde schon, dass es am Ende sehr schwierig für sie durch Dylans Einstellung wird, so sehr ich diese am Anfang auch gefeiert habe. Ich liebe die Dialoge zwischen Gray und Dylan, sie sind lustig, realistisch und besonders. Der Schreibstil der Autotin verhindert es aber manchmal, diese Dialoge so schön flüssig zu lesen, wie es mit einem anderen Schreibstil gewesen wäre. Mich hat es sehr gestört, dass Katie Kacvinsky so oft in die indirekte Rede wechselt. Mitten im Dialog schreibt sie Sachen in der indirekten Rede, nur um danach wieder in die wörtliche Rede zu wechseln. Dies ist nicht nur anstrengend, sondern schrenkt zudem den Lesespaß sehr ein.

Das offene Ende ist eher unzufriedenstellend, da der Leser vollkommen ahnngslos zurückgelassen wird. Dies liegt wahrscheinlich auch daran, dass das Buch auf einer Übung im kreativen schreiben der Autorin basiert, wie diese es am Ende erklärt. Die meisten Erlebnisse der Hauptprotagonisten hat sie selbst schon einmal selbst erlebt, was ich sehr beeindruckend finde und dem Buch noch einen gewissen Charme verleiht. Und doch würde ich deswegen die Vermutung nahelegen, dass die dadurch dann kein passendes Ende gefunden hat.

Zum Schluss muss ich noch den Klappentext ansprechen, der mehr als irreführend ist. Dylan und Gray machen keinen Roadtrip, sondern verbringen die meisten Zeit in Grays Heimatstadt. Dies wollte ich nur einmal zum Schluss angemerkt haben, da mich dies beim Lesen sehr überrascht hat.

Fazit: Mich stören zwar Kleinigkeiten wie der Schreibstil, dieses komische Gefühl, das man als Leser nicht wirklich in die Geschichte eintaucht, sondern eher sie von außen hin sieht und durch die fehlenden Informationen nicht nachvollziehen kann und doch würde ich sie jedem weiterempfehlen. Darüber hinaus finde ich find es aber schade, dass diese tollen Gedankengänge von Dylan zu oberflächlich wirken und sie nicht richtig rübergekommen sind. Das Buch habe ich mit gemischten Gefühlen aus der Hand gelegt, kann aber doch sagen, dass ich es sehr mag. Das Buch hat immerhin nur ca. 240 Seiten, weswegen es auch daran liegen kann, dass es mir zu viel auf einmal gewesen ist. Die verschiedenen Messages kommen nicht ganz rüber, doch sie sind zumindest vorhanden und als Leser muss man selbst schauen, wie man mit ihnen ugehen wird. Beim Lesen ist mir nie langweilig geworden und in diesem Buch stecken wirklich viele tolle Ideen und Momente, die es sich zu lesen lohnt.
Lesenswert

Charaktere: 3/5 – Cover: 3/5 – Setting: 4/5 – Handlung: 3,5/5 – Spannung: 3,5/5 – Schreibstil: 2,5/5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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Veröffentlicht am 28.04.2019

Meine neue Lieblingsreihe - ein absolut grandioses Buch!

Izara 2: Stille Wasser
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In dem zweiten Band der Izara Reihe geht es um Ari, die weit mehr als nur ein Problem diesmal hat. Sie und Lucian müssen nicht nur ihre Verbindung vor allen anderen – auch Lizzy (!) – geheim halten und ...

In dem zweiten Band der Izara Reihe geht es um Ari, die weit mehr als nur ein Problem diesmal hat. Sie und Lucian müssen nicht nur ihre Verbindung vor allen anderen – auch Lizzy (!) – geheim halten und dies bedrückt Ari umso mehr. Hinzu kommt auch noch ein mächtiger Hexenzirkel, der es sich in den Kopf gesetzt hat, Ari zu töten und die Liga, die noch ihr Urteil über sie fällen muss. Als wäre das Alles nicht schon schlimm genug, verändert sich Lucian immer mehr und Ari erkennt den Lucian, den sie liebt, gar nicht mehr in ihm wieder. Wird sie es schaffen all diese Probleme wieder mit Glanzleistung zu lösen?

Schon nach dem ersten Kapitel war ich direkt wieder in der Geschichte drin und wusste wieder genau, warum ich Julia Dippel so liebe. Es war, als würde ich nach Hause kommen, mich wieder mitten ins Abenteuer mit Ari, Ryan, Lizzy, Gideon und Co stürzen. Eine Sache, die ich mir bei dem ersten Band schon so positiv aufgefallen ist, ist, dass es immer Action gibt. Genauso ist es auch wieder bei diesem Buch – dem Leser wird nie langweilig und auf jeder neuen Seite wartet eine neue Überraschung oder Wendung. Die Ereignisse überschlagen sich quasi, doch wie eine Meisterin schafft die Autorin sie auch so durchzustrukturieren, dass der Leser in keiner Weise überfordert oder verwirrt ist.

,, Ich habe nicht vor, hier lange zu bleiben. „,, Warum die Eile?“ Nemides‘ Tonfall wirkte schärfer als seine Wortwahl. Ich zuckte mit den Schultern. ,, Ich wäre gerne zurück in meiner Welt, bevor meine Freunde einen Rollator brauchen, um mich willkommen zu heißen. „
Oh wie ich diesen Schreibstil vermisst habe. Die Dialoge und Wortgefechte sind einfach einmalig, sodass ich sie mir oft mehrmals durchgelesen habe. Ari ist so mutig und taff wie eh und je und am liebsten würde ich immer diese Bücher rumschleppen, um bei Gelegenheit einfach darin nach einer coolen Antwort zu blättern, falls mir jemand blöd kommt. Diese Bücher könnten quasi auch als Ratgeber für ideale Kommunikation in der Öffentlichkeit genutzt werden.
,,Nichts geschieht ohne Grund, Ariana. Das Schicksal ist ein Künstler, der sein Meisterwerk mit Geduld und Raffinesse kreiert. Du bist ein Schlüssel, der im Begriff ist, geformt zu werden, um irgendwann das richtige Schloss zu öffnen.“
Die Charaktere aus der Izara Reihe sind wunderbar einzigartig und bekommen im zweiten Band mehr Tiefe und entwickeln sich weiter. Ari zum Beispiel macht schon große Fortschritte darin ,, wie ein Primus zu denken“ oder wie Bel so schön gesagt hat. Sie ist mit Abstand immer noch meine Lieblingsperson aus dem Buch und schmiedet weiterhin geniale Pläne. Meiner Meinung nach hat nicht nur Victorius Potenzial zu einem kriminellen Superhirn, sondern auch Ari sollte ihre Tätigkeit noch einmal überdenken. Ich freue mich besonders darüber, dass wir Belial, alias der heißeste und witzigsten Teufel, den es je gab, in diesem Buch noch häufiger zu Gesicht bekommen. Er ist ein toller Charakter, den man als Leser nur ins Herz schließen kann. Falls jemand dies nicht tut, hat er schlicht und ergreifend weder Gefühle, noch Verstand, da Satan nie sympathischer und cooler war, als in Izara. Auch ein paar altbekannte Gesichter wie Tristan Varga oder besser gesagt wie Gideon ihn getauft hat den,, Petrischalen-Hexen-Dämon“ tauchen wieder auf. Für alle Tristan Fans, von denen es hoffentlich keine gibt, habe ich gute Neuigkeiten, denn genauso wie Bel wird auch Tristan in diesem Buch eine größere Rolle zugedacht. Ohne zu viel verraten zu wollen, habe ich ihn in ersten Band deutlich unterschätzt und dieser Typ hat deutlich was auf den Kasten. Meine Meinung zu ihm war wie ein Fähnchen im Wind, ständig wechselte sie zwischen: Ich mag ihn ein bisschen mehr, er ist der größte Ar*** der Welt bis hin zu Beeindruckung, da der Petrischalen-Hexen-Dämon wirklich ein kleines Genie ist. Schlussendlich weiß ich nicht, was ich von ihm halten soll und bin sehr gespannt, wie es mit ihm weitergeht.
Ich glaube zu den anderen Charakteren muss ich nicht viel sagen, da sie genauso fantastisch sind wie immer. Hier und da erscheinen noch neue Personen, wie beispielsweise Lucians Bruder Elias, der noch sehr viel Potenzial für den Folgeband mit sich bringt und zum Glück zu der Sorte ,,Guter-großer-Bruder“ zählt, aber ansonsten bleibt der Kern der ,,Amsterdam Survivor“ gleich.
Endlich lernen wir ,,Petria“, die Stadt der Primus kennen, welcher einfach ein wunderbares Setting bietet. Durch Julia Dippels leichten und bildhafte Schreibstil, kommt der Leser sich vor, als würde er selbst an den riesigen Bauten über die Brücken vorbeispazieren. Ganz anders sieht es aus mit dem Standort des Gerichts beziehungsweise des hohen Rates. Ihr dürft auf jeden Fall gespannt sein, welche grandiose Idee die Autorin mal wieder hatte. Der hohe Rat ist nett gesagt sozusagen die Vereinigung von arroganten, eingebildete Männern, denen ich nie begegnen möchte.
Zu der Handlung möchte ich eigentlich nicht so viel sagen, weil es einmal theoretisch nicht möglich ist, diese knapp in drei, vier Sätzen noch genauer als oben zu beschreiben und zum Anderen, da ich euch die Überraschungen nicht nehmen möchte. Es gibt viele Intrigen, Geheimnisse, die gelüftet werden und Action ist garantiert. Doch neben dem ganzem Adrenalin und Nervenkitzel, gibt es auch genug gefühlvolle und herzzerreißende Szenen, womit es eine gute Abwechslung von allen gibt. Es ist eine Achterbahn der Gefühle. Während des Lesens habe ich von Lachen, sich freuen, glücklich und beeindruckt sein, bis zu sauer, wütend und traurig alle Emotionen durchlaufen. Ein Gefühl ist aber die ganze Zeit geblieben: Begeisterung. Ich bin absolut beeindruckt von diesem Meisterwerk, auch bekannt als ,, Izara – Stille Wasser“,welches Julia Dippel erschaffen hat.
Zum Schluss möchte ich euch noch einmal vor dem miesesten Cliffhanger aller Zeiten warnen, der mich gerade sehr frustriert – ich MUSS Band 3 lesen! Am besten jetzt sofort – schnellstmöglich!
Fazit: Mit ,, Izara – Stille Wasser“ hat es Julia Dippel nicht nur geschafft eine absolut gelungene Fortsetzung zu schreiben, sondern auch ein rundum perfektes Buch, welches zurecht ein absolutes Highlight von mir ist. Wer Band eins schon geliebt hat, wird von diesem Buch noch begeisterter sein – obwohl ich eigentlich dachte, dass dies unmöglich ist. Ich finde, dass Band zwei dramatischer und noch emotionaler ist als der erste und ich generell mehr Emotionen mit ihm verbinde. Durch den grandiosen Schreibstil der Autorin, den ich nur in den Himmel loben kann bleibt, bleibt der Lesespaß nicht auf der Strecke und Mithilfe eines genialen Plots auch die Spannung nicht.

Veröffentlicht am 17.04.2019

Eine authentische Geschichte mit hohen Emotionen undeiner unvergleichlichen Message

On The Come Up
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In diesem Buch spricht Angie Thomas über wichtige Themen wie Rassismus, Drogen, Armut, Ungerechtigkeit und noch vieles mehr – alles Themen die das ,,aktuelle Bild des schwarzen Amerika“ wiederspiegeln. ...

In diesem Buch spricht Angie Thomas über wichtige Themen wie Rassismus, Drogen, Armut, Ungerechtigkeit und noch vieles mehr – alles Themen die das ,,aktuelle Bild des schwarzen Amerika“ wiederspiegeln. Ich bin weder schwarz, noch lebe ich in Amerika oder bin mit dem Thema Rassismus, Drogen und Gewalt je persönlich in Kontakt gekommen, doch dieses Buch hilft uns ein Stück weit die betroffenen Menschen besser zu verstehen, es erschafft eine völlig neue Perspektive und zeigt Dinge, die sonst lieber ausgeschwiegen werden.

,,Ich glaube, ich verstehe.“

,, Nein, tust du nicht. Und das ist auch okay. Ich bin froh, dass du es nicht verstehst. Aber du solltest es wenigstens versuchen.“

Die Geschichte handelt von der jungen Bri, welche nur einen Traum hat: eine ganz große Rapperin zu werden. Dabei gibt nur ein Problem, wenn nicht sogar zwei, drei und noch viele mehr. Ihr größtes ist wahrscheinlich, dass sie schwarz ist. So etwas sollte in unserer heutigen Gesellschaft eigentlich gar kein Problem mehr sein – und doch sieht man es immer wieder in den Medien. Mit On the come up schafft es Angie Thomas denjenigen eine Stimme zu geben, welche nicht anerhört oder anerkannt werden. Dieses Buch kritisiert die derzeitge Lage und Gesellschaft der USA, welche immer noch aus Vorurteilen und Unterdrückung besteht. Wo Leute es nicht für nötig ansehen nachzuhaken, sondern lieber die beschönigte Wahrheit hinnehmen. Eine Welt in der nicht jeder dieselben Rechte hat, aufgrund von seiner Hautfarbe oder finanziellen Wohlstand. Nicht alles ist nur schwarz oder weiß – dies wird dem Leser auf jeder Seite noch einmal neu vor Augen geführt.

Bri lebt mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in dem fiktiven Stadtteil Garden Heights. Ihr Vater ist bei einer Gangauseinandersetzung umgebracht worden, sodass die drei sich schon lange alleine durchschlagen müssen. Bris Welt ist alles andere als rosig. Dadurch, dass ihre Mutter ehemalige Drogenabhängige ist, sie unter den ganzen Rechnungen nahezu zu ertrinken scheinen und nicht selten den Strom abgestellt bekommen, wenn nicht sogar Hunger leiden, greift die Autorin noch weitere wichtige Themen auf, welche für uns kein Problem darstellen – doch für andere täglich ihren Alltag bestimmen.

Dieses Buch reißt einen vollkommen mit. Der Leser spürt die Ungerechtigkeit, die Wut und den Wille endlich gehört zu werden, als würde er wirklich live die Situation erleben. Diese Geschichte ist authentisch, ehrlich, die Autorin zeigt mit klaren, kraftvollen Worte die harte und unschöne Wahrheit der Randgruppe Amerikas.

„Manchmal träume ich, dass ich ertrinke. In einem großen blauen Ozean, der so tief ist, dass ich den Grund nicht sehe. Aber ich sage mir, dass ich nicht sterben werde, egal wie viel Wasser in meine Lungen dringt oder wie tief ich auch sinke. Ich werde nicht sterben, einfach weil ich das sage. Plötzlich kann ich unter Wasser atmen. „

Doch auch Hoffnung und Zusammenhalt werden immer wieder deutlich. Durch authentischen Charakteren fühlt der Leser nicht nur Angst und Verzweiflung, sondern lernt auch Liebe und Mut kennen. Bei Trey, Bris Bruder, der seine berufliche Karriere hinten anstellt und immer zuerst an Bri und seine Mutter denkt, wird noch einmal hervorgehoben, wie wichtig es ist, zusammenzuhalten. Auch wenn sie nichts haben, gehen sie zusammen durch dick und dünn, lassen sich nicht unterkriegen und schaffen es doch Hoffnung und Mut zu finden.

„Was hat die Welt in letzter Zeit mit dir gemacht?“
Sie hat meine Familie in eine extrem miese Lage gebracht. Sie hat meine Mom um ihren Job gebracht. Sie hat mich auf den Boden geschmissen. Sie hat mich hoodlum genannt.

Und in dem ganzen Strudel aus Leid und Armut steht Bri; ein junges Mädchen, welches eigentlich nur einen Traum hat. Anstatt unterstützt zu werden, wird ihr das Leben durch alle möglichen Faktoren nur erschwert. Im Verlaufe des Buches muss sie immer wieder für sich selbst einstehen und sich nicht nur einmal fragen, wer sie eigentlich ist und was sie erreichen möchte. Sie macht Fehler und lernt dazu, sie hat Ecken und Kanten, ist impulsant und hinterfragend. Sie wächst im Laufe der Geschichte immer weiter zu einer selbstbewussten Person heran, die trotz ihrer Last und Fehler, ein Vorbild für jeden sein sollte.

Selten habe ich bisher ein Buch gelesen, in dem das Thema Musik so thematisiert wurde. Da die Songtexte auf Englisch sind, konnte ich zwar nich alles verstehen, doch auch nur die paar Worte ließen mich Gänsehaut bekommen. Bri beschäftigt sich so gut wie den ganzen Tag mit Musik, wenn ihr Dinge auffallen oder sie stören bringt sie ihre Kritik meist durch Songtexte bzw. Lines zum Ausdruck.

„There’s a beast that roams my streets,
and he goes by the name of crack cocaine,
it’s kinda strange how he gets in the veins
and turn mothers into strangers who only share the same name“

Fazit: Dieses Buch hat einen für mich völlig neuen Plot, der mich auch noch jetzt zum Nachdenken anrregt. Angie Thomas hat es durch ihren klaren Schreibstil geschafft eine Message rüberzubringen, welche einem unter die Haut geht. Die Charaktere sind authentisch und in diesem Buch werden die verschiedensten Themen von allen Seiten beleuchtet. Man erfährt auf eine völlig neue Weise, was es heißt, unter Vorurteilen und Rassismus zu leiden, welche Last es mit sich bringt und wie verkorst unsere Gesellschaft sein kann.

„You’ll never silence me and you’ll never kill my dream,
just recognize when you say brilliant that you’re also saying Bri.“

Dieses Buch ist absolut brilliant.

Charaktere: 4,5/5 – Cover: 3/5 – Setting: 4,5/5 – Handlung: 4,5/5 – Spannung: 4/5