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Veröffentlicht am 23.04.2024

Uninspirierter, belangloser und langweiliger Romantic Suspense, bei dem der Leser außen vor bleibt

Im Schutz der Nacht
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Harry ist noch ein kleiner Junge, als seine, alleinerziehende Mutter schwer erkrankt. Zwar hilft seine Tante, wo sie nur kann, doch laufende Rechnungen zahlen sich nicht von allein und so beschließt Harry ...

Harry ist noch ein kleiner Junge, als seine, alleinerziehende Mutter schwer erkrankt. Zwar hilft seine Tante, wo sie nur kann, doch laufende Rechnungen zahlen sich nicht von allein und so beschließt Harry sein Talent zum Stehlen zu nutzen. Im Laufe der Jahrzehnte, gelingt es ihm, in die oberste Riege führender Kunstdiebe aufzusteigen. Doch obwohl er seine Familie vor dem drohenden Bankrott retten konnte, starb seine Mutter dennoch. Ein Verlust, der ihm immer noch sehr nahe geht.

Überhaupt ist es ein einsames Leben, immer auf der Flucht vor Entdeckung, das er sich ausgesucht hat. Während er versucht, für eine Weile unterzutauchen weil ein hartnäckiger und eiskalter Auftraggeber von ihm das Leben seiner Lieben bedroht, trifft er unvermittelt auf seine einstige erste große Liebe. Miranda ist mittlerweile eine beliebte Autorin für Kriminalromane, doch sie ist nicht gerade gut auf ihn zu sprechen, weil er sie damals ziemlich unschön abservierte.

Sie droht ihn auffliegen zu lassen, sollte er nicht endlich auspacken und ihr eröffnen, was ihn damals dazu bewog, mit ihr Schluss zu machen. Als sie die Wahrheit erfährt, ist sie wie elektrisiert. Dass Harry dermaßen viele Geheimnisse vor ihr verborgen gehalten hat, hätte sie nicht geglaubt. Doch obwohl ihr der Gentlemandieb eigentlich egal sein müsste, knistert es immer noch zwischen ihr und Harry, der einen letzten großen Coup plant…

Zugegeben, ich liebe den Filmklassiker „Über den Dächern von Nizza“ und erhoffte mir beim Lesen des Klappentextes eine etwas ähnlich geartete Story. Doch obwohl Nora Roberts einst zu meinen Lieblingsautorinnen im Romantic Suspense Genre gehörte, muss ich doch schon mal vorweg zugeben, dass mich „Im Schutz der Nacht“ leider völlig enttäuscht zurückgelassen hat.
Harry ist die Hauptfigur in diesem aktuellen Roman und sein Werdegang, bis ins Erwachsenenalter, wird dermaßen belanglos und sachlich geschildert, dass ich es nicht fassen kann.

Vor allem frage ich mich immer noch, was die Autorin mit dieser Geschichte beim Leser erreichen wollte. Es werden weder eine spannungsgeladene Krimistory, noch eine knisternde Liebesgeschichte, dargeboten. Vieles wird nebensächlich eingestreut und die Liebesszenen wirken lieblos und altbacken dahingeschrieben.

Zwar führt das Heldenpaar viele Dialoge miteinander, doch Harry und Miranda bleiben einem völlig fremd, da sich die Gespräche nicht wirklich um wichtige Dinge drehen, sondern eher darum, wie Harry seinen Ex-Auftraggeber in die Falle locken will. Und da der Romanheld seinen Plan schon vorab preisgibt, kommt auch gegen Ende des Romans keine Spannung auf. Man bleibt beim Lesen außen vor, ist nie mittendrin im Geschehen. Ich habe selten so einen langweiligen, uninspirierten Roman der Autorin in Händen gehalten, dem der rote Faden komplett zu fehlen scheint und frage mich mittlerweile, ob es tatsächlich ein Roman aus der Feder von der Autorin ist oder hier womöglich ein gelangweilter Ghostwriter engagiert wurde, denn Nora Roberts war stets ein Garant für tolle Romantic Suspense! Zwar wird der Appetit der Leserschaft angeregt bei den tollen Gerichten, die Harry in der Küche zu zaubern versteht, doch das war es dann leider auch.


Kurz gefasst: Uninspirierter, belangloser und langweiliger Romantic Suspense, bei dem der Leser außen vor bleibt.

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Veröffentlicht am 16.04.2024

Kurzweiliger, romantischer und süßer New Adult über die Tücken und Missverständnisse in der Liebe und im Leben allgemein

The waves we catch - Emerald Bay, Band 2
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Damals:

Billie lebt, seit dem Tod ihrer Eltern, immer wieder bei anderen Pflegefamilien und hat es gelernt, sich nicht allzu sehr dem Stillstand hinzugeben oder sich an Menschen in ihrem Umfeld zu gewöhnen. ...

Damals:

Billie lebt, seit dem Tod ihrer Eltern, immer wieder bei anderen Pflegefamilien und hat es gelernt, sich nicht allzu sehr dem Stillstand hinzugeben oder sich an Menschen in ihrem Umfeld zu gewöhnen. Doch als sie zu Phoebe, nach Emerald Bay zieht, scheint vieles anders zu sein. Dort lernt Billie auch Taylor und Nathan kennen und schnell sind die drei gute Freunde geworden. Zwischen Billie und Nathan beginnt es irgendwann zu knistern…

Gegenwart:

Billie ist eine Vollblutstraßenmusikerin und fährt mit dem alten Van, den sie von ihren Eltern geerbt hat, kreuz und quer durch Australien.
Lange hält es sie und ihren Hund nicht an einem Ort, doch eines Tages erhält sie einen folgenschweren Anruf. Phoebe liegt im Krankenhaus!
Voller Sorge macht sich Billie auf nach Emerald Bay. Ein mulmiges Gefühl ist ihr Begleiter, denn in ihrer Heimat lauern viele unerledigte Dinge und Gespräche. Und auch Nathan, ihre einstige große Liebe, die sie damals Hals über Kopf verlassen hat, lebt immer noch dort…

„The Waves we catch“ verlockte mich zunächst durch das wunderschöne, teils aquamarinfarbene Cover, doch auch der Klappentext machte mich neugierig auf die Story. Zwar kannte ich den Vorgängerband nicht, doch ich kam trotzdem sehr gut hinein in die Story um Billie und Nathan und all die anderen Freunde und Bekannte des Heldenpaars, die im beschaulichen Ort Emerald Bay leben.
Während Billie eine Musikerin geworden ist, ist das Surfen Nathans große Leidenschaft, doch gleich zu Beginn des Romans erfährt man, dass irgendetwas in Nathans Lebensplanung schiefgelaufen ist, denn er arbeitet mittlerweile in dem Lokal seiner Eltern, anstatt Karriere zu machen.
Die Autorin schildert die Geschehnisse, im steten Wechsel, jeweils in „Ich-Form“, so dass man sich sehr gut in beide Romanfiguren und ihr Seelenleben hineindenken kann.
Beide sind natürlich noch recht jung und dementsprechend fand ich die Konflikte, die sie umtreiben, auch glaubwürdig dargeboten.
Lorena Schäfer hat einen angenehmen, bildhaften Schreibstil und die Dialoge zwischen den einzelnen Romanfiguren wirken sehr lebensecht und dynamisch. So ist man schnell mittendrin im Geschehen und kann sich ganz fallen lassen beim Lesen.
Billie hat einiges mitgemacht und da verwundert es nicht, dass sie dem Schicksal nicht mehr trauen mag, wenn es ihr einmal gewogen scheint.
Man leidet mit ihr mit, aber auch mit Nathan, den sie damals verwirrt und enttäuscht zurückließ.
Ich mochte die erzählte Liebesgeschichte sehr und habe mich sehr gut unterhalten gefühlt von diesem ans Herz gehenden, süßen New Adult, der allerdings ganz ohne „hocherotische“ Liebesszenen auskommt, sondern mehr den Romantiker im Leser anspricht.
Zugegeben, ich hätte mir vielleicht gewünscht, dass Billie und Nathan etwas eher miteinander sprechen würden, aber das ist nur ein Minikritikpunkt, der nicht groß ins Gewicht fällt, da der Roman ansonsten so toll geschrieben ist. Wer etwa die „Belmont Bay“ Reihe von Justine Pust mochte oder die „Love down under“ Reihe von Nina Bilinszki, sollte hier ebenfalls unbedingt zugreifen!

Kurz gefasst: Kurzweiliger, romantischer und süßer New Adult über die Tücken und Missverständnisse in der Liebe und im Leben allgemein.

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Veröffentlicht am 12.04.2024

Leider eher zäher, zu nüchtern dargebotener Roadtrip- Eher Selbstfindungsroman, als locker leichte Liebesgeschichte

Frühling, Sommer, Herbst und du
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Maya arbeitet bei ihrer Mutter, in deren Laden für Brautkleider. Maya liebt es zu nähen, doch ihr heimliches Hobby ist es, Stoffe zu bemalen, zu färben und ausgefallene Mode zu kreieren.
Ausgerechnet ...

Maya arbeitet bei ihrer Mutter, in deren Laden für Brautkleider. Maya liebt es zu nähen, doch ihr heimliches Hobby ist es, Stoffe zu bemalen, zu färben und ausgefallene Mode zu kreieren.
Ausgerechnet an dem Tag, der für sie als Triumph enden sollte, folgt das dicke Ende auf dem Fuße!

Zwar ist es Maya gelungen, eine berühmte Influencerin in den Laden zu locken, die auf der Suche ist, nach „ihrem“ Brautkleid und konnte ihr tatsächlich ein Kleid auf den Leib schneidern, das ihr gefällt, doch dann geschieht das Unfassbare!
Mayas aktueller Freund betritt den Laden und es stellt sich heraus, dass er nicht ganz ehrlich war, als er ihr erklärte, dass seine Liebe exklusiv sei.
Mehr noch, er ist im Begriff, besagte Influencerin zu heiraten, die „not amused“ ist, als sie erfährt, dass Maya eine Affäre hat, mit ihrem Verlobten.
Maya ist wie betäubt, dass ihr Freund eine Verlobte hat und obwohl sie ihre Unschuld beteuert, lässt die Influencerin all ihren Frust an ihr aus und greift sie an.

Ein blaues Auge und ein zerrissenes Hochzeitskleid später, steht Maya am Scheideweg ihres bisherigen Lebens. Ihr ist klar, dass es so nicht mehr weitergehen kann, denn auch ihre Mutter scheint ihr zuzutrauen, dass sie sich mit einem vergebenen Mann eingelassen hat, was sie sehr kränkt. Ihr ist mittlerweile klar, dass sie nicht mehr in den Laden zurück möchte, doch wohin soll sie gehen, bis Gras über die Sache mit der Influencerin gewachsen ist?

Gottlob gibt es auch noch Mayas Bruder Antonio, dessen Frau, seine kleine Nichte und die naseweise Cousine Greta, die Maya in dieser schwierigen Situation beistehen wollen.
Allerdings nicht exklusiv, denn auch Antonios bester Freund Alex hat momentan große private Sorgen. Seine Verlobte hat ihm eröffnet, dass sie sich von ihm trennen will und nur wenig später erfährt er auch deren triftigen Grund.
Die Familien- und Freundesclique plant, kurz darauf, einen Ortswechsel, damit Maya und Alex auf andere Gedanken kommen. Und welcher Ort wäre besser dafür geeignet, als das Haus von Mayas und Antonios verstorbener Großmutter, das inmitten des idyllisch gelegenen Baskenlandes liegt?
Einen gewaltigen Haken gibt es allerdings an diesem Roadtrip- Maya und Alex waren, vor Jahren mal ein Paar…

Das bunte Coverlayout des aktuellen Debütromans von Henriette Krohn, „Frühling, Sommer, Herbst und du“, suggeriert dem geneigten Leser, dass er hier eine blumige, fröhlich leichte Lektüre mit Urlaubsflair zu Gemüte geführt bekommt, doch obwohl diese durchaus einige Schmunzelmomente bereit hält, ist der Grundton des Romans jedoch etwas schwerer. Denn es handelt sich hier keinesfalls um eine leichte Liebeskomödie, sondern hauptsächlich um einen Selbstfindungsroman.
Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Maya und Alex, im Wechsel, vorangetrieben, allerdings ist lediglich Mays Perspektive in „Ich-Form“ verfasst. Und ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich mit dieser Erzählform, in diesem Fall nicht so richtig glücklich war. Alex bleibt einfach über weitere Strecken blass und zu passiv.
Über Maya und ihr seelisches Innenleben hingegen, erfährt man zwar mehr, doch macht es sie nicht unbedingt sympathischer. Ja, sie hat einige schlimme Dinge überstehen müssen, doch dass sie Alex oftmals so schroff und undankbar abkanzelt, ist einfach nicht nachzuvollziehen und man kann daher auch nicht verstehen, warum sich Alex überhaupt noch für Maya interessiert.

Viele wichtige, persönliche Dinge werden nur angerissen und dann zu oberflächlich abgehandelt. Wäre Maya im wirklichen Leben tatsächlich so nachgiebig ihrem Vater gegenüber, wie es im Roman der Fall ist? Und warum hat die Autorin nicht zumindest eine überzeugendere Aussprache zwischen Vater und Tochter hineingebracht? Genauso gibt es viele Reibungspunkte mit ihrer Mutter, die am Ende ebenfalls völlig ausgeklammert werden und durch allgemeine „Friede, Freude, Eierkuchen Stimmung ersetzt wird.

Maya mag zu tieferen Gedankengängen fähig sein und man kann sich als Leser durchaus in sie hineindenken, doch ging mir leider dennoch jegliche Sympathie für sie ab, weil sie nichts Liebenswertes an sich hat, so leid mir das für die Autorin und ihren Roman auch tun mag.
Erschwerend kommt dazu, dass die Liebesgeschichte zwischen Maya und Alex leider völlig sachlich und unromantisch dargeboten wird.
Mir fehlte das Knistern zwischen dem Heldenpaar und die Nebenfiguren, allen voran die ziemlich nervige, besserwisserische kleine Nichte von Maya, haben meine Geduld leider auf eine harte Probe gestellt, was auch für die Cousine und ihre fordernde, schwierige Freundin galt, die plötzlich auftaucht und ein Brautkleid benötigt.

Und witzig ist es nicht, eine depressive Katze zu erfinden, die mit Psychopharmaka ruhig gestellt wird und die dann ob ihrer anschmiegsamen Ader von allen belächelt wird. Aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

Das Setting wird leider ein wenig stiefmütterlich behandelt. Zwar kommt es im Laufe der Geschichte zu einigen Begegnungen mit „urigen“ Einheimischen, doch reichte mir das nicht aus, um mir, beim Lesen, das passende Urlaubsflair zu bereiten.
Die Autorin kann durchaus schreiben und in guten, in den humorigen Momenten, wirkt der Roman fast so, als wäre er von Petra Hülsmann verfasst worden, jedoch fehlt es ihm an der nötigen Tiefe. Zwar sind thematisch alle Zutaten vorhanden, wie Enttäuschung, PTBS, Selbstfindung etc. doch hapert es an der Umsetzung.
Und vielleicht hätte man sich vorab im Klaren darüber sein sollen, was man möchte. Eine tolle Liebesgeschichte mit Humor erzählen, etwas Leichtes also oder doch einen tiefgründigen Selbstfindungsroman? Natürlich wäre auch beides gegangen, doch so nüchtern dargeboten, fällt es einfach schwer, dass der Funken überspringt zum Leser. Zumindest ging es mir so.

Kurz gefasst: Leider eher zäher, zu nüchtern dargebotener Roadtrip- Eher Selbstfindungsroman, als locker leichte Liebesgeschichte.

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Veröffentlicht am 10.04.2024

Interessantes Thrillerdebüt mit kleinen Schwächen- spannende Ausgangsstory ein packendes Katz und Mausspiel sorgen dennoch für gute Leseunterhaltung.

Wer zuerst lügt
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Evie Porter hat einen attraktiven Freund, um den sie viele beneiden. Beide sind zwar noch nicht allzu lange zusammen, doch sie verstehen sich so gut, dass sie zusammenziehen möchten. Ryan, Evies Freund, ...

Evie Porter hat einen attraktiven Freund, um den sie viele beneiden. Beide sind zwar noch nicht allzu lange zusammen, doch sie verstehen sich so gut, dass sie zusammenziehen möchten. Ryan, Evies Freund, hat einen großen Freundeskreis, der ebenfalls ganz gespannt darauf ist, die neue Frau an seiner Seite kennenzulernen.
Das ist ein spannender Umstand, denn Evie hat einige Geheimnisse zu verbergen. Was keiner ahnt, sie trägt eigentlich den Namen Lucca Marino und muss nun, nachdem sie einst als Diebin erwischt wurde, für einen unbekannten Strippenzieher diverse Aufträge ausführen. Ihr ist jedoch mehr und mehr klar, dass ihr kaltblütiger Chef, nicht nur sprichwörtlich über Leichen geht und sie eines, womöglich nicht mehr so fernen Tages, von ihm kaltgestellt werden wird.

So beginnt sie heimlich, mehr über ihren Auftraggeber herauszufinden.
Als jedoch eine Frau in Ryans Dunstkreis auftaucht, die Evies Doppelgänger sein könnte und angeblich auch noch Lucca Marino heißt, ahnt Evie, dass ich nicht mehr lange Zeit bleibt, das perfide Spiel ihres Auftragsgebers aufzudecken.
Als hätte sie nicht schon reichlich andere Probleme, denn auch Ryan ist ihr bedrohlich nahe gekommen und ihren alten Traum von einem Mann und einem Haus mit Garten hat sie innerlich noch längst nicht begraben.
Ryan selbst ist jedoch ebenfalls ein Mann voller Geheimnisse. Evie muss, während ihr Handlungsspielraum immer enger wird, einen kühlen Kopf bewahren, wird ihr das gelingen?

Der Klappentext des Thrillers der Autorin, verrät ja nicht allzu viel, was tatsächlich, in diesem Fall von Nöten ist, da Ashley Elston sich hier eine wahrhaft packende Grundstory ausgedacht hat, die voller Wendungen und falsch gelegter Fährten ist, die den Leser mitnehmen, auf eine interessante Entdeckungstour.
Evie bzw. Lucca ist eine Akteurin, die vielleicht nicht „Everybodys Darling“ sein mag, doch man begreift eigentlich sehr schnell, spätestens aber, nachdem man ihren familiären Hintergrund erfährt, dass sie keinesfalls so nüchtern und abgeklärt ist, wie es zunächst den Anschein hat. Vor allem aber ist die Romanheldin clever und versucht mit allen Mitteln, dem drohenden Schicksal zu entgehen, das sich ihr Chef für sie ausgedacht hat.
Das ist vor allem spannend zu lesen, besonders, als auch noch Evies Doppelgängerin auf den Plan tritt. Müsste ich allein die erste Hälfte dieses Thrillers bewerten, würde ich die volle Punktzahl vergeben, doch leider hat sich die Autorin auf dem Weg bis ans Ziel, meiner Meinung nach, etwas verzettelt. Ryan etwa, hat ebenfalls Geheimnisse, so viel kann ich an dieser Stelle verraten, doch nachdem man einige davon erfährt, lässt die Autorin plötzlich Milde walten, bzw. läuft dieser Handlungsstrang in eine Richtung, die etwas unglaubwürdig wirkt.
Dann die Sache mit Evies/Luccas Auftraggeber. Wäre es ihm wirklich möglich gewesen, sie nach ihrer Entdeckung als Diebin „loszueisen“, als die Polizei sie bereits am Haken hatte? Oder aber die drängende Frage- wer war Evies Auftraggeber in Wirklichkeit? Sicher man erfährt gegen Ende des Romans seinen Namen, doch seine angebliche Motivation für alles, fand ich etwas schwach und wie mächtig war er letztendlich dann tatsächlich?

Ich möchte trotzdem nicht weniger als vier von 5 Punkten für den Roman vergeben, denn das Katz und Mauspiel zwischen der Romanheldin und ihrem Auftraggeber wird schon ausgeklügelt dargeboten und sorgt dafür, dass man sich beim Lesen gut unterhalten fühlt.
Der Romancefaktor ist hier eher niedrig angelegt, was aber sehr gut passt zur Story.
Die Autorin, die früher Kinderbücher schrieb, hat mit „Wer zuerst lügt“ ein interessantes Thrillerdebüt hingelegt und auch, wenn ich mit dem Ende nicht so ganz glücklich war, konnte mich „Wer zuerst lügt“ dennoch in großen Teilen sehr fesseln.

Kurz gefasst: Interessantes Thrillerdebüt mit kleinen Schwächen- spannende Ausgangsstory ein packendes Katz und Mausspiel sorgen dennoch für gute Leseunterhaltung.



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Veröffentlicht am 26.03.2024

Langweiliger, flacher, erotischer New Adult, in denen Körpersäfte eimerweise fließen, nach Schema F gestrickt. Uninspirierte New Adult Massenware

King of Pride
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Isabella Valencia arbeitet in der Bar eines Clubs für die geschäftliche Elite. Dort trifft sie regelmäßig auf Kai Young, seines Zeichens Spross der mächtigen Young Familie, von dem erwartet wird, schon ...

Isabella Valencia arbeitet in der Bar eines Clubs für die geschäftliche Elite. Dort trifft sie regelmäßig auf Kai Young, seines Zeichens Spross der mächtigen Young Familie, von dem erwartet wird, schon bald die Nachfolge seiner Mutter, der Matriarchin der Firma anzutreten. Einen Haken hat das Ganze jedoch. Kai muss von den Vorstandmitgliedern gewählt werden und obwohl er bislang die Nase vorn hatte, sieht es zur Zeit so aus, als würde ein megaschwerer Deal, den er bereits als abgehakt betrachtet hatte, doch noch in letzter Sekunde platzen. Würde dieses Schreckensszenario Wirklichkeit, würde sein zukünftiger Job wohl an jemand anderen gehen.
Der ehrgeizige Kai, kennt jedoch kein Scheitern und glaubt dementsprechend auch nicht wirklich daran.

Zwischen Isabella und Kai knistert es gewaltig, doch wäre eine Beziehung zu einer Kellnerin nicht gerade fördernd für sein Image, findet zumindest seine Familie. Seine Mutter hat bereits eine andere Partnerin für ihn im Auge, doch Kai will sich auch nicht ewig von seiner Mutter vorschreiben lassen, was er zu tun und was zu lassen hat.
Währenddessen versucht Isabella sich von ihrer Familie abzunabeln und etwas Eigenes zu schaffen. Sie will unbedingt ihren Traum erfüllen, Schriftstellerin zu werden. Doch ihr Bruder glaubt nicht an ihren Erfolg und stellt ihr ein zeitliches Ultimatum…

Da ich gerne ab und an zu einem New Adult greife, fiel mir irgendwann auch besagter Roman, beim Stöbern im Buchladen, in die Hände und der Klappentext klang vielversprechend, denn wer hat keine Lust auf eine Liebesgeschichte über zwei Menschen, die aus zwei verschiedenen Welten stammen; eine Art „Pretty Woman“ Szenario, wobei Isabella natürlich keine bezahlte Liebesdienerin ist.
Allerdings ist auch Isabellas familiärer Hintergrund keinesfalls so bürgerlich , wie es uns Leser im Klappentext suggeriert wird; so viel sei vorab gesagt. Und das war auch schon einer meiner Kritikpunkte. Warum musste die Autorin Isabellas Hintergrund dermaßen angleichen? Und würde sie dann, wo sie doch sowieso von ihrer Familie dermaßen bevormundet wird, überhaupt in einer schnöden Bar arbeiten dürfen?
Dürfen ist das nächste Stichwort. Wir reden hier von einem Heldenpaar, das jung aber bereits erwachsen ist. Wie passt es da hinein, dass sich sowohl Isabella, als auch Kai so viel gefallen lassen von ihrer Familie? Dass Isabella sich sogar ins Lügen versteigt?
Auch ihr Wunsch, Schriftstellerin werden zu wollen, hatte auf mich nicht den ernsthaften Anstrich, um es glaubhaft zu finden. Dass jemand, so mir nichts, dir nichts, einen romantischen Erotikthriller aus dem Ärmel zaubern kann, nachdem er eine ganze Zeit lang eine Schreibblockade hatte, wirkt ziemlich märchenhaft. Dazu betreibt sie keinerlei Hintergrundrecherche etc.?
Dann zur Welt, in der die „Kings of Sin“ Reihe spielt. Sämtliche Akteure sind natürlich attraktiv, schön, haben außergewöhnliche Namen und tummeln sich nur auf absoluten „In“ Veranstaltungen; auf exklusiven Inseln für Reiche oder verausgaben sich in Boxclubs. Jaa, das mag ja ganz nett klingen, aber doch auch so langweilig und vorhersehbar. Sind nun sämtliche erotische New Adults nach diesem Schema gestrickt, in denen Geschäftsmänner mit der Liebe ihres Lebens verbandelt werden?

Ich hasse Rezensenten, die ihren Lesestoff auf Groschenromanniveau herunterwürdigen, denn man darf selbstredend nicht jeden Heftroman als niveaulos bezeichnen. Allerdings muss ich zugeben, dass „Kings of Pride“ zumindest so oberflächlich gestrickt ist und die Liebesgeschichte, auf über 440 Seiten ausgewalzt wurde, obwohl die Story höchstens 120 – 200 Seiten hergibt. Ich habe mich selten so gelangweilt beim Lesen.
Ach so, ja, in Heftromanen der 80er und 90er Jahre gab es diese Konstellation „reicher, interessanter Geschäftsmann trifft auf attraktive Sekretärin/Diebin/Geschäftsfrau/Bardame“ ebenfalls schon. Allerdings waren die Herren der Schöpfung, wie es sich für einen erfolgreichen Geschäftsmann gehörte, immerhin etwas älter, bzw. erfahrener und keine „Greenhörner“, die weder ihre Libido im Griff haben, noch ihr Temperament.

Kai wirkt dermaßen unreif, arrogant und teeniehaft, dass man das Gefühl hat, er wäre gerade mitten in der Pubertät. Gleiches gilt für seine Kollegen, die klischeehaft im Hintergrund an den wichtigen Strippen ziehen, wenn Kai nicht in der Lage ist dazu.
Zu guter Letzt kommen wir zur Liebesgeschichte. Auch da kennt die Autorin leider keinerlei Grenzen. Natürlich zerfließt ihre Romanheldin gleich zu Beginn; allein durch den Anblick des Romanhelden und wo wir schon bei fließenden Körpersäften sind… Isabella scheint da ein medizinisches Problem zu haben, denn sie verliert diese eimerweise, wenn sie auf Tuchfühlung mit dem Helden geht und so klingen besagte Funktionen ihres Intimbereichs eher unfreiwillig komisch, weil viel zu übertrieben.
Zugegeben, die Liebesszenen sind hot, aber ebenso „drüber“. Will man wirklich lesen, wie die Heldin ihren Würgereiz unterdrückt, weil sie das beste Stück des Helden komplett aufnehmen möchte? Geschilderte Erotik und eine tolle Liebesgeschichte können durchaus als Symbiose in Buchform funktionieren; doch bitte nicht auf solch flache, uninspirierte und überzogene Art und Weise erzählt.
Warum sich ausgerechnet die beiden zueinander hingezogen fühlen, hat sich mir ebenfalls nicht wirklich offenbart. War es allein Kais Rebellion seiner Mutter gegenüber geschuldet, sich mit einem „lebenslustigen“ Mädel einzulassen, das bläulich gefärbte Haarsträhnen aufweist und eine Schlange als Haustier hält?
Und sind es allein Kais attraktives Äußeres und sein britischer Akzent, die Isabella verrückt machen?

Kurz gefasst: Langweiliger, flacher, erotischer New Adult, in denen Körpersäfte eimerweise fließen, nach Schema F gestrickt. Uninspirierte New Adult Massenware.

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