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Veröffentlicht am 04.03.2021

Ein erotischer (spezieller) Roman, der allerdings meiner Meinung nach, eher für New Adult Fans geeignet ist

Beautiful Stranger
1

Sara Dillon, Freundin von Chloe (der Heldin aus Teil 1 der Reihe „Beautiful Bastard“) hat von Männern eigentlich die Nase voll. Zu sehr leidet sie noch unter dem Betrug ihres Ex, der ihr nie treu war. ...

Sara Dillon, Freundin von Chloe (der Heldin aus Teil 1 der Reihe „Beautiful Bastard“) hat von Männern eigentlich die Nase voll. Zu sehr leidet sie noch unter dem Betrug ihres Ex, der ihr nie treu war. Als sie eines Tages lediglich mit ihren Freundinnen in einem Club feiern möchte, gerät sie ins Visier von Max Stella, der ein Kollege von Chloes Mann, Bennett, ist. Aber nicht nur beruflich weisen die beiden Männer Gemeinsamkeiten auf. Auch Max’s Ruf, was Frauen angeht, ist mehr als berühmt berüchtigt. Und dennoch lässt sich Sara, trotz einiger Warnungen ihrer Freundin mit Max ein, denn ihr gefällt es, wie leidenschaftlich und gezielt Max ihre frisch entdeckte voyeuristische Ader bedient. Immer aufregender werden ihre öffentlichen Liebesspiele, doch dann ziehen beide die Notbremse. Zuviel stände auf dem Spiel, falls sie in flagranti entdeckt würden, denn Saras Ruf könnte Schaden nehmen. Doch während Sara Max zunächst nur als Mann für gewisse Stunden sieht, hat sich Max bereits Hals über Kopf in Sara verliebt und hofft, dass er sie davon überzeugen kann, dass es ihm ernst mit ihr ist…

Da mir mehrere Freunde und Bekannte diesen Roman empfohlen haben, habe ich mich letztendlich doch dazu überreden zu lassen, diesem Buch und dem Autorenduo eine Chance zu geben.
Erwartet hatte ich eine sexy und prickelnde Love Story, in dem ein vielleicht nicht ganz so einfach gestricktes Paar trotz gewisser Probleme zueinander findet. Meine Erwartungen diesbezüglich haben sich allerdings leider nicht ganz erfüllt. Zwar hat die Story, die um Sara und Max gestrickt ist, durchaus ihren Reiz, doch war sie mir einfach zu speziell. Man sollte als Leser schon eine kleine Schwäche für Voyeurismus besitzen, denn sämtliche, hier im Buch beschriebenen Liebesszenen, drehen sich nur um diese eine spezielle Spielart. Zwar konnte ich gut nachvollziehen, wieso Christina Lauren sich dazu entschied, Sara ausgerechnet eine voyeuristische Ader auf den Leib zu schreiben, was sich anhand ihres Charakters bzw. den Dingen, die ihr bislang im Leben widerfahren sind, ergibt, doch traf diese Spielart selbst leider nicht meinen Lesegeschmack. Da es sich hier aber in erster Linie um einen erotischen Roman handelt, steht die Entwicklung der Charaktere dann auch nicht so im Fokus, wie ich es mir gewünscht hätte. Sicher, der Roman als solches lässt sich gut lesen, der Schreibstil des Autorenduos ist flüssig und es kommen im Wechsel sowohl Sara als auch Max zu Wort, so dass man sich einigermaßen in sie hineindenken kann, doch empfand ich das Paar streckenweise noch als sehr jung und naiv gestrickt in manchen Situationen. Ebenfalls traf Max’s sehr derbe Ausdrucksweise leider nicht meinen Lesenerv.

Interessant fand ich dagegen zunächst die Tatsache, dass Sara Max mit ihrer Art völlig irritiert und einem bisherigen Playboy damit so unter die Haut geht, dass er sie unbedingt wieder sehen will. Ihre Widersprüchlichkeit; zwar lässt sie sich auf extreme Liebesspiele mit Max ein, scheut aber eine tiefe Beziehung und weist ihn diesbezüglich mehrfach in seine Schranken, ließ mich beim Lesen dann doch einige Male schmunzeln, wenn ich auch fand, dass Sara den armen Max am Ende einfach zu lange zappeln lässt.
Trotz meiner Kritikpunkte ist es jedoch ein kurzweiliger Roman, der wahrscheinlich eher eine etwas jüngere Zielgruppe (20-30) ansprechen wird.

Kurz gefasst: Ein erotischer (spezieller) Roman, der allerdings meiner Meinung nach, eher für New Adult Fans geeignet ist

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Veröffentlicht am 01.02.2021

Launiger, unterhaltsamer Cosy Krimi in dem Queen Elizabeth II. höchstpersönlich auf detektivischen Pfaden wandelt. Amüsant und very british!

Das Windsor-Komplott
1

Die geladenen Personen, die zu einem Abendessen mit anschließender Übernachtung auf Windsor Castle geladen werden, können sich glücklich schätzen, denn besagte Abende im Kreise von Queen Elizabeth II. ...

Die geladenen Personen, die zu einem Abendessen mit anschließender Übernachtung auf Windsor Castle geladen werden, können sich glücklich schätzen, denn besagte Abende im Kreise von Queen Elizabeth II. gelten als äußerst unterhaltsame Events. Das liegt nicht nur am Esprit der Königin und ihrer besonderen Ausstrahlung, sondern an den vielen interessanten Persönlichkeiten, aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens, die dort zusammentreffen und sich austauschen können.

Als am Morgen nach einer solchen Veranstaltung, der attraktive, russische Pianist Maksim Brodsky in einem rosafarbenen Bademantel, mit dem dazu passenden Gürtel, stranguliert im Kleiderschank aufgefunden wird ist nicht nur der Geheimdienst seiner Majestät alarmiert sondern auch die Queen höchstpersönlich. Vor allem, als ihr der Chefermittler des MI5 mitteilt, er fürchte, der russische Präsident Putin, bzw. dessen Geheimdienstler, wären verantwortlich für die Tat.
Die Queen kann das jedoch nicht glauben und beschließt, selbst ermittlungstechnisch zur Tat zu schreiten. So, wie sie das schon immer gehandhabt hat- was selbstredend keiner ahnt, abgesehen von ihren engsten weiblichen Vertrauten/Angestellten im Laufe der Jahrzehnte.

So staunt die neue und überaus tüchtige Privatsekretärin der Queen, Rozie, nicht schlecht als sie von „ihrer Chefin“ darum gebeten wird, diskrete Nachforschungen zu betreiben, damit der wahre Mörder von Maksim Brodsky gefunden werden kann. Rozie macht sich mit Feuereifer an die Sache und ist, im Zuge der Ermittlungen, immer wieder erstaunt über den detektivischen Spürsinn und die Weitsichtigkeit der Queen, die stets weiß welche Fäden sie zu ziehen hat damit der MI5 nichts von ihren Fähigkeiten bemerkt.
Und Elizabeth ist andererseits froh über ihre kluge, loyale Mitarbeiterin, die sich in ihrem Sinne entwickelt. Doch die Zeit drängt, denn der Besuch des amerikanischen Präsidenten steht kurz vor der Tür…

Als ich davon erfuhr, dass die Autorin SJ Bennett, keine geringere als die britische Queen höchstpersönlich als geheime Hobbydetektivin operieren lässt, in ihrer „Her Majesty The Queen Investigates“ Reihe, wurde ich hellhörig. Denn diese Idee klang ungewöhnlich, amüsant und spannend zugleich. Zudem bin ich ein Fan von, ins Auge stechenden, Buchcovern und der in magenta gehaltene Umschlag, auf dem die Queen in farblich passendem Mantel nebst Lieblingscorgi zu sehen ist, gefiel mir auf Anhieb.
Überrascht stellte ich fest, dass die Autorin nicht nur der Queen, sondern auch deren Mann, Philip, dem Duke of Edinburgh, in den Büchern einige Dialoge auf den Leib geschrieben hat, die dessen trockenen, beißenden Humor unterstreichen und dem Roman, trotz aller Fiktion, eine gewisse Prise Glaubwürdigkeit verleihen. Man kann sich also als Leser tatsächlich vorstellen, dass das Paar, auch in der Realität, solche oder ähnlich gelagerte Unterhaltungen miteinander führt. Besonders diese Unterhaltungen, die den viel gepriesenen britischen Humor unterstreichen, haben mir viel Lesespaß bereitet. Die Queen wirkt, in diesem ersten Teil der neuen Krimireihe, sehr menschlich, überlegt und weise und macht als Hauptakteurin eine gute, sympathische Figur. Genauso verhält es sich mit der zweiten weiblichen Hauptfigur. Die nigerianische Privatsekretärin der Queen, Rozie, die praktisch alle Botengänge für die Queen erledigen muss, ist taff und clever zugleich und weiß sich dazu ihrer Haut zu erwehren, wenn es hart auf hart kommt.

Die Autorin hat ein gutes, sensibles Händchen bewiesen bei der Darstellung ihrer Romanheldinnen, was, wie ich mir vorstellen könnte, sicherlich nicht einfach zu händeln war- basiert eine ihrer Romanfiguren doch auf einer tatsächlich existierenden Persönlichkeit, die sicherlich „not amused“ wäre, wenn eine ihrer britischen Untertanen der schreibenden Zunft, zu sehr über die Stränge schlagen würde. Ich denke also, dass Queen Elizabeth II. sicherlich viel Freude an dieser Lektüre hätte, die ich mir auch gut verfilmt vorstellen könnte.

Der Kriminalfall wurde clever durchdacht und man tappt als Leser diesbezüglich eine ganze Weile im Dunklen, zumal weitere Morde geschehen. Es ist allerdings, soviel sei gesagt, ein Krimi der gemächlichen Gangart. Ein sogenannter Cosy-Krimi, der nicht gerade Hochspannung erzeugt und vom Leser dessen ganze Aufmerksamkeit erfordert, da man sonst schnell den sprichwörtlichen Faden verliert. Ich gebe es zu, ich hatte anfangs leichte Probleme hineinzukommen in die Story, da sehr viele Nebenfiguren eingeführt werden. Doch meine anfängliche Verwirrung gab sich relativ schnell wieder und ich konnte den, dennoch sehr unterhaltsamen, atmosphärischen Krimi, den ich gerne weiterempfehle, dann in vollen Zügen genießen. Der zweite Teil, zu dem es eine kleine Leseprobe, (aber noch keinen deutschen Titel) im hinteren Teil des Buches gibt, wird laut Verlag wahrscheinlich schon im Januar 2022 erscheinen und ich hoffe sehr, dass er genauso launige gute Cosy-Krimikost bietet, wie „Das Windsor Komplott“.

Kurz gefasst: Launiger, unterhaltsamer Cosy Krimi in dem Queen Elizabeth II. höchstpersönlich auf detektivischen Pfaden wandelt. Amüsant und very british!

Her Majesty The Queen Investigates Reihe:

1. Teil: Das Windsor Komplott
2. Teil: A Three Dog Problem in deutscher Übersetzung voraussichtlich 01/22

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Veröffentlicht am 21.08.2020

Renate Bergmann in Quarantäne- Leider eine sehr enttäuschende, megaknapp gehaltene Anthologie, die man sich sparen kann. Das gesparte Geld kann man dann vielleicht besser in Toilettenpapiervorräte investieren. ;-)

Dann bleiben wir eben zu Hause! (Die Online-Omi 13)
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Die rüstige Rentnerin Renate Bergmann (alias Torsten Rohde, der die Romanfigur erfunden hat) , auch als Online-Omi bekannt, nimmt es, so wie man es von ihr gewöhnt ist, mit üblicher Gelassenheit hin, als ...

Die rüstige Rentnerin Renate Bergmann (alias Torsten Rohde, der die Romanfigur erfunden hat) , auch als Online-Omi bekannt, nimmt es, so wie man es von ihr gewöhnt ist, mit üblicher Gelassenheit hin, als ihr die lieben Verwandten, wegen „Conora“, wie sie das neuartige Virus nennt, Hausquarantäne verordnen. Denn eine Renate Bergmann, hat nicht nur die schweren Nachkriegsjahre mitgemacht, sie wusste schon vor akuter Hefe- und Toilettenpapierknappheit, wie wichtig es ist, immer ausreichend Vorräte im Haus zu haben. Und an ihrem Wissen lässt sie auch uns Leser teilhaben, in diesem, knapp 80 Seiten kurzen Büchlein. Seien es schnelle Rezepte, mit Lebensmitteln, die man immer im Hause hat oder gute Ratschläge, hinsichtlich des Verhaltens in Corona-Zeiten. Renate hat stets den Durchblick.

Die Anthologie liest sich flüssig und ist humorvoll geschrieben, doch es gibt einige „aber“. Zum einen werden halt sehr viele Dinge im Umgang mit Corona erwähnt, wie Maskentragen etc., die zwar wichtig sind, aber die man bereits rückwärts herunterbeten kann. Witzige Anekdoten aus Renates Familien und Bekanntenkreis geraten deswegen leider zu sehr ins Hintertreffen und dem Leser für diese achtzig Seiten kurze Anthologie eine gebundene Ausgabe aufs Auge zu drücken, damit man geschlagene 8 Euro für das Buch verlangen kann, fand ich schon leicht unverschämt. Sicher, die Vorgängerbände dieser Reihe, die übrigens im Rowohlt Verlag erschienen, während dieser Band nun bei Ullstein herausgegeben wurde, sind nicht gerade dicke Schmöker, doch diesmal war ich auf ganzer Linie enttäuscht von diesem schlechten Preis/Leistungsverhältnis, denn man muss ja, streng genommen, auch noch die aufgeführten Rezepte und Listen seitenzahlenmäßig abziehen. Die Idee, schnelles Geld zu machen, mit der Thematik Corona Pandemie, mag ja nachvollziehbar sein. Doch bitte nicht auf Kosten der gewohnten Schreibqualität, finde ich. Was würde Renate sagen, wenn sie einem solchen überteuerten Büchlein aufgesessen wäre? Nicht aufregen, einen Korn trinken; aber den gleichen Fehler niemals wieder machen, schätze ich.

Kurz gefasst: Renate Bergmann in Quarantäne- Leider eine sehr enttäuschende, megaknapp gehaltene Anthologie, die man sich sparen kann. Das gesparte Geld kann man dann vielleicht besser in Toilettenpapiervorräte investieren.

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Veröffentlicht am 11.07.2020

Ein packender, tiefschürfender historischer Roman, der unter die Haut geht und nach lange nach dem Lesen in einem nachhallt

Eine Liebe zwischen den Fronten
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Deutschland 1870:

Ausgerechnet während seiner Verlobungsfeier, bekommt der deutsche Arzt Paul von Gerlach, ein verhängnisvolles Schreiben. Paul wurde einberufen, denn es herrscht nur Krieg zwischen Deutschland ...

Deutschland 1870:

Ausgerechnet während seiner Verlobungsfeier, bekommt der deutsche Arzt Paul von Gerlach, ein verhängnisvolles Schreiben. Paul wurde einberufen, denn es herrscht nur Krieg zwischen Deutschland und Frankreich und sein ärztliches Fachwissen ist von Nöten. Paul muss sofort abreisen und seine französische Verlobte, Madeleine Tellier und deren Vater, ebenfalls Arzt, zurücklassen. Die politische Situation spitzt sich dermaßen schnell zu, dass Madeleine mit ihrem Papa auf dem schnellsten Wege zurückkehren möchte nach Frankreich, genauer gesagt in ihre Heimatstadt Metz. Doch es ist nicht so einfach zurückzukehren, sie geraten mehrfach in Gefahr und dann bekommt Madeleines Vater auch noch Herzprobleme.

Währenddessen befindet sich Paul bereits inmitten des tobenden Wahnsinns. Und einmal mehr stellt er sich die Frage nach dem Warum und ist betrübt ob der Sinnlosigkeit des Krieges. Aber es macht ihm auch sehr zu schaffen, von seiner Verlobten getrennt zu sein und keine Briefe mit ihr austauschen zu können.

In Metz begegnet Madeleines Bruder Clément der schönen algerischen Hausangestellten Djamilla. Er ist bezaubert von ihr, doch Djamilla traut dem Sohn ihrer Herrin nicht so wirklich über den Weg. Clément, der eine Weile in Paris weilte, hasst die französische Monarchie und den Klerus, doch genauso sehr, die deutschen Soldaten, die gekommen sind, um seine Heimat zu überrennen und zu besiegen. Clément schließt sich dem Widerstand an und gerät mehrfach in Lebensgefahr. Wird er Djamilla jemals wieder sehen?

Derweil kämpft Djamillas Bruder Karim, mit zwei algerischen Freunden an vorderster Front für die Franzosen. Eigentlich ist es nicht ihr Krieg, zudem wird Karims Volk von den Franzosen herablassend behandelt. Doch ihm bleibt keine andere Wahl, denn er hat sich verpflichtet. Seine Sorge um Djamilla ist groß, denn er weiß genau, sollte er sein Leben im Krieg verlieren, würde Djamilla ganz alleine auf der Welt sein.

Vor einiger Zeit las ich Maria W. Peters historischen Roman „Die Festung am Rhein“, der mir außerordentlich gut gefiel. Als ich dann erfuhr, dass sie einen neuen Roman am Start hat, war ich bereits voller Vorfreude darauf. „Eine Liebe zwischen den Fronten“ spielt zu großen Teilen in Metz, Coblenz und Paris.
Die Autorin hat gleich mehrere Akteure in den Fokus gestellt, um die Kriegsgeschehnisse aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten und ehrlich gesagt gefiel mir diese Art des Erzählens sehr. Zudem sind die Romanfiguren recht unterschiedlich gestrickt, was ihr Denken betrifft und ich fand es spannend, ihren Werdegang verfolgen zu dürfen.
Eines möchte ich allerdings vorweg sagen. Romantikerinnen sollten jedoch nicht dem Glauben anheim fallen, womöglich wegen des Romantitels, dass die Liebesgeschichte zwischen Madeleine und Paul im Vordergrund steht. Natürlich lieben sich die beiden sehr, doch haben sie nicht viele gemeinsame Romanpassagen zusammen, denn letztendlich sind sie wegen ihrer verschiedenen Nationalitäten in diesem Krieg, wie die zwei Königskinder aus dem berühmten Lied, die nicht zusammen kommen können. Viele Hürden müssen genommen und viele Gefahren überstanden werden, bis zum möglichen Happyend. Was übrigens auch für die übrigen Akteure in diesem Roman gilt. Die Autorin schont ihre fiktiven Figuren nicht, zeigt dem Leser auf, wie schlimm, wie blutig und grausam der Krieg ist. Wie schnell falsche Vorurteile entstehen und vor allem wie rasch die Menschlichkeit ad acta gelegt wird, wenn man die gefährlichen Pfade des Fanatismusses betritt.
So ist Clément keinesfalls eine Romanfigur, die man leicht ins Leserherz schließen kann. Er ist, über weite Teile des Romans, verblendet in seinem Hass und verliert völlig aus dem Auge, was wirklich wichtig ist im Leben. Dennoch, ich mochte es sehr, dass die Autorin hier einen widersprüchlichen Menschen geschaffen hat mit Ecken und Kanten, der viele Fehler macht.
Cléments Gedankengänge sind komplex und regen den Leser zum Nachdenken an, auch dann noch, wenn der Roman längst auserzählt ist.

Mit Djamilla und Karim, hat Maria W. Peter ein Geschwisterpaar geschaffen, das wieder eine völlig andere, sehr spannende Sicht auf den Krieg hat. Beide mussten bereits im Kindesalter traumatische Erlebnisse überstehen, was sie nur noch stärker zusammengeschweißt hat. Und beide verabscheuen den Krieg, sowie die Fremdenfeindlichkeit der Franzosen. Man kann sich gut in die beiden hineinversetzen und leidet mit ihnen mit.
Zu guter Letzt sind da natürlich auch noch Madeleine und Paul. Sie sind, genau wie Djamilla und Karim, die guten Seelen des Buches. Sie verabscheuen Gewalt und die Sinnlosigkeit des Krieges und haben es sich auf die Fahne geschrieben, den Menschen zu helfen. Es ist einfach das Liebespaar zu mögen. Genauso leidet man auch mit ihnen mit und erhofft sich ein Happy End für sie.

Der historische Hintergrund wirkt akribisch recherchiert und man erfährt viel Wissenswertes über den Deutsch-Französischen Krieg. Allerdings gestaltet sich das nicht als nüchterne, langweilig dargebotene Geschichtsstunde, in der lediglich die wichtigsten Punkte Erwähnung finden. Maria W. Peter ist es nämlich gelungen, eine fiktive, spannend erzählte und sehr unter die Haut gehende Geschichte mit wahren historischen Fakten zu verbinden und dem Leser die Gräuel und Entbehrungen des Krieges sehr nahe zu bringen. Vor allem urteilt sie nicht sondern zeigt sowohl die Stärken als auch die Schwächen der Menschen auf.

Kurz gefasst: Ein packender, tiefschürfender historischer Roman, der unter die Haut geht und nach lange nach dem Lesen in einem nachhallt.

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Veröffentlicht am 25.05.2020

Noah und Kit- kann aus platonischer Freundschaft Liebe werden? Süße Rockstar-Romance, allerdings auch mit einigen Längen

Rock Kiss - Ich will alles von dir
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Die Schauspielerin Kit Devigny, Tochter eines erfolgreichen weiblichen Models und eines Tennisspielers, hat sich einen Künstlernamen zugelegt, damit sie nicht ständig mit ihren berühmten Eltern verglichen ...

Die Schauspielerin Kit Devigny, Tochter eines erfolgreichen weiblichen Models und eines Tennisspielers, hat sich einen Künstlernamen zugelegt, damit sie nicht ständig mit ihren berühmten Eltern verglichen wird. Und obwohl sie ihre Karriere zunächst „nur“ als Soap-Darstellerin“, begann, ist es ihr mit Talent und Cleverness gelungen, eine wichtige Rolle in einem Independent-Film zu ergattern, welcher von vielen Filmschaffenden wohlwollend zur Kenntnis genommen wurde. Nun hofft Kit auf die eine Hauptrolle, die sie an die Spitze der Hollywoodriege katapultiert. Schon seitdem die Presse davon Wild bekommen hat, dass Kit mit den Mitgliedern der berühmt berüchtigten Rockband „Schoolboy Choir“, befreundet ist, macht sie Jagd auf sie und erhofft sich ein Liebesphoto von Kit- zusammen mit dem Bad Boy der Truppe, dem Gitarristen Noah.

Kits momentanes Verhältnis zu Noah könnte jedoch in Wirklichkeit nicht angespannter sein, denn während sie sich anfreundeten und beinahe jeden Tag miteinander verbrachten, entwickelte Kit Gefühle für den Gitaristen. Doch dann erwischte sie Noah eines Abends im Bett mit einem Groupie, was für sie der Anfang vom Ende war.
Noah bereut seinen Blackout und will seine Freundschaft mit Kit unbedingt retten. Die begreift jedoch nicht, wieso Noah einerseits kein Problem damit hat, mit allen möglichen Frauen in seinem Umfeld zu schlafen, andererseits aber Angst vor Nähe zu haben scheint und Kit bereits mehrfach davor gewarnt hat, mehr von ihm zu wollen.

Als Kits PR Managerin den beiden rät, für vier Wochen ein Liebespaar in der Öffentlichkeit zu spielen, damit Kit eine wichtige Hauptrolle in einem Film ergattern kann, will Kit ablehnen, denn sie ist wegen Noahs Verhalten immer noch verletzt. Noah hingegen, der von Kits Agentin kontaktiert wird, sagt sofort zu und lässt sich auch von Kits Zweifeln nicht beirren. Vier Wochen müssen sie nun oftmals auf engem Raum miteinander verbringen, doch diesmal begreift Kit, dass Noah ernste seelische Probleme umtreiben, die Schuld an seinem widersprüchlichen Verhalten haben. Seine Schlaflosigkeit, seine Albträume haben einen triftigen, traurigen Grund. Wird Kit Noah davon heilen können?

Da ich mir Nalini Singhs vierbändige „Rock Kiss“ Reihe, bei Erscheinen komplett besorgt hatte, stellte ich mir nach dem Lesen des, für meinen Geschmack ziemlich schlechten ersten und später zweiten Teils, die alles entscheidende Frage- weiterlesen oder die übrigen zwei Bände lieber ungelesen im Regal stehen lassen?
Immer wieder bekam ich in meinem Umfeld gesagt, dass die Autorin so großartig schreibt und ich solle doch nicht vorschnell aufgeben. Die unsympathischen Alpha-Helden der ersten Teile, haben meine Nerven jedoch alles andere als geschont und so habe ich nach dem Lesen jedes Teils immer einige Wochen zwischendurch verstreichen lassen müssen um von meinem Lesefrust diesbezüglich wieder runterzukommen.

Ich hatte mir aber nun vor dem Lesen des dritten Romans der Reihe vorgenommen, dass es definitiv der letzte sein würde den ich lese, falls er ebenfalls mit einem ebensolchen Ekelpaket von Helden aufwarten würde. Und ob Ihr es glaubt oder nicht- Noahs und Kits Story ist tatsächlich um Längen besser als die ersten Teile geraten. Zugegeben, auch hier mochte ich die etwas oberflächliche Schreibe, die an Heftchenromane erinnert, nicht wirklich. Doch diesmal blitzt dann und wann Tiefe durch und ich fand, dass Nalini Singh Noahs Seelenleben/dessen Seelenpein, sehr gut und nachvollziehbar beschrieben hat.
Kit hat das Durchhaltevermögen einer Heiligen, denn Noahs Verhalten ist, so lange man nicht weiß, was ihn umtreibt, sehr widersprüchlich und verletzend. So fand ich die erste Hälfte des Romans auch etwas zäh, da die Autorin Kits Gedankenkarussell, für meinen Geschmack zu oft in den Fokus stellt. Aber, ab dem Moment, als das Heldenpaar gezwungenermaßen mehr Zeit miteinander verbringen muss, ändert sich das. Die Annäherung zwischen Noah und Kit fand ich sehr sensibel und unter die Haut gehend geschildert. Und plötzlich ertappte ich mich doch tatsächlich dabei, dass mir ein Tränchen die Wange herunterkullerte beim Lesen besagter Romanpassagen.

Aber ich mochte auch die Chemie zwischen dem Heldenpaar, genauso fand ich die Liebesszenen diesmal sehr romantisch und erotisch zugleich geschrieben.
Die Sache mit Kits Stalker fand ich dagegen völlig überflüssig, weil sie lieblos konzipert und in diesen Roman hineingezwängt wirkte.
Für mich ist „Ich will alles von Dir“, mit Abstand der bislang beste Roman der Serie und nun bin ich doch schon ziemlich gespannt auf den vierten Teil, wer hätte das gedacht?

Kurz gefasst: Noah und Kit- kann aus platonischer Freundschaft Liebe werden? Süße Rockstar-Romance, allerdings auch mit einigen Längen.

Rock Kiss Reihe:

1. Teil: Eine Nacht ist nicht genug
2. Teil: Ich berausche mich an dir
3. Teil: Ich will alles von dir
4. Teil: Bis der letzte Takt verklingt

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