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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2022

Atmosphärisch geschriebener Psychothriller

Das Loft
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„Wenn man versucht, Dinge totzuschweigen, verschwinden sie nicht einfach. Sie führen dann ein Leben im Verborgenen, wo sie größer und mächtiger werden, bis sie einen irgendwann verschlingen.“ – Seite 101

„Das ...

„Wenn man versucht, Dinge totzuschweigen, verschwinden sie nicht einfach. Sie führen dann ein Leben im Verborgenen, wo sie größer und mächtiger werden, bis sie einen irgendwann verschlingen.“ – Seite 101

„Das Loft“ hat mich bereits nach ein paar Sätzen gefesselt. Sätze, wie das oben stehende Zitat. Der eindringliche Schreibstil Geschkes zieht den Leser, bzw. die Leserin, sogartig in das Geschehen im Loft und gefiel mir ausgesprochen gut.

Der Autor hat sein neuestes Werk, das gleichzeitig sein erstes Stand-Alone ist, in fünf Teile gegliedert, die alle mit einem Zitat von Voltaire (einem Songwriter) beginnen und mit einem Cliffhanger enden. In den überwiegend angenehm kurz gehaltenen Kapiteln berichten abwechselnd Sarah und Marc aus ihrer Sicht über Erlebtes. Ihr Kennenlernen, ihre anschließende Beziehung, die Freundschaft und das Zusammenleben mit Henning und der gemeinsame Urlaub der drei in Nicaragua stehen hierbei im Mittelpunkt des Geschehens. Zwischendurch gibt es weitere Kapitel aus Sicht eines neutralen Erzählers, die die Polizeiarbeit näher darstellen ohne jedoch einen zu großen Raum einzunehmen. Sie geben der Handlung lediglich einen gewissen Rahmen, der allein durch Marcs und Sarahs Sichtweisen nicht gegeben wäre. Beide Hauptfiguren sprechen in ihren Kapiteln, die jeweils andere Hauptfigur direkt an. Ob es sich hierbei z.B. um bloße Gedanken oder Tagebucheinträge handelt, bleibt unklar.

Das Buch beginnt – wie oben schon geschrieben – spannend. Jedoch nicht nur aufgrund der Erzählweise. Man landet prompt in der Küche des Lofts. Einer Küche, in der ca. drei Liter vergossenes Blut darauf deuten, dass Henning, der Mitbewohner von Sarah und Marc, hier umgebracht wurde. Von der Leiche fehlt allerdings jede Spur. Sarah und Marc geben sich gegenseitig ein Alibi. Die ermittelnden Beamten gehen allerdings von Anfang an davon aus, dass mindestens einer der beiden lügt.

Die große Frage lautet: Wem kann man glauben? Als Leserin habe ich sehr schnell gemerkt, dass beide Charaktere etwas zu verbergen haben und durch ihre Schilderungen wird klar, dass auch Henning kein unbeschriebenes Blatt ist. Je weiter die Geschichte voranschritt, umso skeptischer wurde ich. Ich hatte das Gefühl etwas „Großes“ übersehen zu haben. Und das hatte ich vermutlich auch, denn das Ende kam überraschend. So überraschend, dass ich sogar ein paar Zeilen zurückzuspringen und diese noch einmal lesen musste, um sicher zu gehen, dass ich nichts verpasst hatte. 😅

Die Hauptfiguren Sarah und Marc (und auch Henning) sind auf emotionaler Ebene sehr gut ausgearbeitet. Ihre Gefühle stehen oft im Mittelpunkt und sind nachvollziehbar und eindringlich geschildert. Allerdings empfand ich sie etwas zu stereotyp: Henning ist gewaltbereit, kriminell und ohne abgeschlossene Schulausbildung. Marc ist der ewige Jura-Student und der Kopf „der Clique“. Er hat die Ideen, die Henning umsetzt, sodass Marc sich die Finger nicht schmutzig machen muss. Und Sarah ist das naive Mädchen aus ländlicher Gegend, die gern einen „Bad Boy“ wie Marc zum Freund hat, der sie beschützen kann. (Mal ganz überspitzt zusammengefasst.) Eventuell wäre mir die sehr vorurteilbehaftete Charakterzeichnung nicht ins Auge gefallen, wenn die Fakten hierzu nicht mehrfach im Buch wiederholt worden wären. 😅 Auf der anderen Seite ist es allerdings (wenn man die Geschichte gelesen hat) klar, dass die Figuren gegenseitig oft kein gutes Haar an dem anderen lassen. 😅 Inwieweit man diese eher weniger guten Eigenschaften also wirklich als Fakt ansieht, bleibt dem Leser überlassen. Das hat der Autor clever gemacht. 🤓

„Das Loft“ besticht

😱 durch psychologische Spannung und Finesse

🧩 durch klitzekleine Happen, die meinen Synapsen nach und nach hingeworfen wurden, um das Rätsel zu knacken

🧐 durch die vielen kleinen Andeutungen, die jede Faser meines Körpers haben neugierig werden lassen.

„Das Loft“ ist für mich ein sehr innovativ und modern geschriebener Psychothriller, den ich euch gern empfehle, da er mich besonders auf psychologischer Ebene und hinsichtlich der cleveren Plot-Konstruktion gefesselt hat. 😊

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Veröffentlicht am 08.04.2022

Abgebrochen

Unsere dunkle Seite
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Der Plot klang für mich ziemlich spannend und richtig schön psycho! Leider kann ich euch nicht wirklich fundiert sagen, ob ihr das auch bekommt, da ich einfach nicht ins Buch reingefunden habe. Ich habe ...

Der Plot klang für mich ziemlich spannend und richtig schön psycho! Leider kann ich euch nicht wirklich fundiert sagen, ob ihr das auch bekommt, da ich einfach nicht ins Buch reingefunden habe. Ich habe es immer wieder probiert, aber der Funke wollte nicht überspringen.

Beide Hauptfiguren sind unsympathisch und es ist klar, dass mindestens eine Geschichte von Lügen geprägt ist - wenn nicht sogar beide. Beide Ehepartner beschuldigen die jeweils andere Person des versuchten Mordes. Beide versuchen die Menschen in ihrem Umfeld zu überzeugen. Beide hoffen auf Mitleid. Beide fühlen sich in der Opferrolle wohl...
Und so war es mir tatsächlich irgendwie egal, wer hier wirklich Opfer und Täter ist. 🙈🤷‍♀️

Der Schreibstil von Terpstra war einfach gehalten, aber irgendwie auch nicht sehr packend. Beide Hauptfiguren erzählen abwechselnd, auch die Zeitebene wechselt. Das mag ich normalerweise. Hier war es aber ein Problem, denn die Zeitsprünge waren zu viel, zu durcheinander.
Ich hatte das Gefühl, ein roter Faden fehlt.

Auch die immer wieder eingeschobenen Balletterklärungen störten für mich den Lesefluss.

Ich habe das Buch aus diesen Gründen leider abgebrochen. Ich möchte mich dennoch sehr beim Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken. 🙏

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Veröffentlicht am 08.04.2022

Für mich zu wirr

Ancora
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Die Idee der Geschichte fand ich grandios und auch der Beginn von „Ancora - Die Zeit ist gegen dich“ war wirklich fantastisch. Aber leider war die Umsetzung in meinen Augen nicht spannend genug. Die Story ...

Die Idee der Geschichte fand ich grandios und auch der Beginn von „Ancora - Die Zeit ist gegen dich“ war wirklich fantastisch. Aber leider war die Umsetzung in meinen Augen nicht spannend genug. Die Story um Romy, Aurel und Jannis hatte so viel Potential, das einfach nicht ausgeschöpft wurde.

Aber bevor ich darauf weiter eingehe, möchte ich, zunächst den Schreibstil von Colin Hadler positiv hervorheben. Hadlers Stil liest sich angenehm und wenn man raten müsste, würde man wohl kaum auf einen zwanzigjährigen Schriftsteller tippen. Dafür wirkt Hadlers Ausdrucksweise einfach schon zu gereift.

Alles, was der Autor zu Beginn des Buchs toll umgesetzt hatte, verlor sich dann jedoch mit Fortgang der Geschichte. Die Story beginnt mit einer sehr packenden, unheimlichen Szene auf einer Landstraße, die mir wahrlich das Blut in den Adern gefrieren ließ, und auch die Beschreibung von Ancora und den Bewohnern wirkte auf mich vielversprechend und geheimnisvoll. Allerdings verlor sich dann der rote Faden des Plots und viele Ungereimtheiten schienen zunächst bedeutungslos. Das waren sie dann jedoch doch nicht. Mein Gefühl der Bedeutungslosigkeit entstand, da einfach etliche Fäden lose in der Luft hängen blieben, statt sich nach und nach zu einem größeren Strang zu verknüpfen. Für mich war das so, als hält man einem Hund ein Leckerli vor die Nase, gibt es ihm aber stundenlang nicht. Irgendwann interessiert sich der Hund gar nicht mehr für das Leckerli, weil er denkt, er bekommt es wohl eh nie zu fressen. 😉 Versteht ihr, was ich meine?

Vielleicht fehlte der Story auch einfach etwas Struktur, etwas Finesse im Aufbau der Geschichte. Verschiedene Perspektiven oder Sprünge in die Vergangenheit hätten hier sicher sehr geholfen, um mich mehr ans Buch zu fesseln. Aber so verlor ich das Interesse an den Figuren, deren Handlungen mir immer weniger nachvollziehbar wurden. Romy konnte man noch am besten verstehen, da sie die Geschichte erzählt. Aurel und Jannis verloren im Verlauf der Geschichte jedoch komplett ihre Bedeutsamkeit für mich – und auch die anfänglichen Sympathien.

Außerdem habe ich tatsächlich irgendwann nicht mehr gewusst, was nun tatsächlich passiert und was nicht. Der Mystery-Anteil war mal größer, mal kleiner. Es war sehr schwierig alles vollends zu verstehen und bedurfte enormer Aufmerksamkeit. Manche Absätze musste ich mehrmals lesen, weil Erklärungen so nebenbei passierten, dass ich vermutete etwas überlesen zu haben. 🙈

Auch das Ende konnte leider nicht bei mir punkten. Ich habe die Figuren und (vermutlich auch die Auflösung) nicht verstanden.

Ich kann euch also leider keine Empfehlung aussprechen, bin mir aber sehr sicher, dass Colin Hadler toll schreiben kann. Vielleicht ist sein Stil einfach zu modern für mich. Aus meiner Sicht hat er hier eine tolle Geschichte leider nicht ausreichend spannend und strukturiert erzählt.

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Veröffentlicht am 01.02.2022

Hat mich nicht berührt

Der fürsorgliche Mr. Cave
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Nachdem ich letztes Jahr „Die Mitternachtsbibliothek“ für mich entdeckt hatte, habe ich mich sehr auf das neue Buch von Matt Haig gefreut. Der Anfang des Buchs wirkte dabei auch recht vielversprechend ...

Nachdem ich letztes Jahr „Die Mitternachtsbibliothek“ für mich entdeckt hatte, habe ich mich sehr auf das neue Buch von Matt Haig gefreut. Der Anfang des Buchs wirkte dabei auch recht vielversprechend auf mich. Je länger ich allerdings las, umso mehr merkte ich bereits, dass „Der fürsorgliche Mr. Cave“ nicht da anknüpft, wo ich gehofft hatte.

Das Buch wird – bis auf eine einzige kleine Ausnahme, die ein toller schriftstellerischer Kniff war – komplett aus der Sicht von Terence Cave geschrieben und ich kann euch sagen, in seinem Kopf will man sich eigentlich nicht länger als nötig aufhalten. Terence hat das Schicksal hart getroffen: Seine Mutter hat den Freitod gewählt, seine Frau wurde bei einem Raubüberfall getötet und sein Sohn starb im Rahmen einer Mutprobe. Wer kann ihm da verdenken, dass er nicht mehr „normal“ handelt, wenn es um seine Tochter geht. Obwohl man sich da natürlich direkt die Frage stellt, was eigentlich ist „normal“? Naja, auf jeden Fall ist es für mich nicht normal seine Tochter zu oberservieren. Aber genau das tut Terence. Er hat sich in den Kopf gesetzt, dass er sein Mädchen beschützen muss – komme was wolle! Und im Notfall muss er sie, eben auch vor sich selbst schützen. Dass Teenager nun nicht gerade dazu neigen, alles zu tun, was man ihnen sagt, sollte uns allen klar sein. Wir waren ja auch mal Teenager und verbotene Früchte schmecken besser. 😉 Als Leser ist man auf jeden Fall regelmäßig dazu geneigt, den Erzähler zu schütteln, da es sonst niemand in der Geschichte tut.

Das Problem mit dem Buch lag nun aber nicht nur an der Figur von Mr. Cave. Er war durchaus authentisch beschrieben, brachte aber eine Schwermut ins Buch, die mich fast erdrückte. Für mich lag das Hauptproblem darin, dass die Handlung zu monoton war und nicht viel passierte. Irgendwann hatte ich die Lust an der Lektüre verloren und habe mich aufraffen müssen, um weiterzulesen, in der Hoffnung, dass endlich eine Entwicklung eintritt, die man nicht schon ahnt, bevor man sie liest. Und obwohl Matt Haig an sich wieder sehr gut schreibt, konnte mich das Buch emotional einfach nicht packen.

Das Ende konnte zum Glück mit einigen überraschenden Wendungen auftrumpfen, die mich allerdings – zu meiner eigenen Überraschung – auch nicht mehr emotional abgeholt haben. Trotzdem haben mich die letzten Seiten etwas mit dem fürsorglichen Mr. Cave versöhnt.

Im Nachhinein betrachtet, denke ich, dass Matt Haig gar nicht so sehr an einer komplexen Handlung und vielschichtigen Charakteren interessiert war. Er wollte die emotionale und psychische Komponente im Buch einfach bis auf die äußerste Spitze treiben, um uns dann zu zeigen, wie tief man fallen kann. Mich hat das Buch jedoch diesmal weder besonders gut unterhalten, noch zum Nachdenken angeregt. Ich war tatsächlich einfach nur „erleichtert“, als es vorbei war. Schade.

Ich kann leider nur für absolute Fans des Autors eine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 01.02.2022

Starker Auftakt

Im Auge des Zebras
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„Im Auge des Zebras“ ist in aller Munde und so kam auch ich nicht umhin, meine Neugier zu befriedigen und das neueste Buch von Vincent Kliesch zu lesen. 😊 Das Buch ist der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe ...

„Im Auge des Zebras“ ist in aller Munde und so kam auch ich nicht umhin, meine Neugier zu befriedigen und das neueste Buch von Vincent Kliesch zu lesen. 😊 Das Buch ist der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe um die Kommissarin Olivia Holzmann.

Der Plotidee ist echt genial: In ganz Deutschland werden am selben Tag, zur selben Zeit mehrere Kinder entführt – und zwar vom selben Täter! Zumindest weisen alle Beweise darauf hin. Wie kann das sein? Die Kommissarin Olivia Holzmann steht vor einem Rätsel. Da Olivia den Fall nicht allein lösen kann, bittet sie ihren Mentor Severin Boesherz und die pensionierte Polizistin Esther Wardy um Hilfe. Keiner von ihnen scheint jedoch sonderlich gewillt, Olivia zu unterstützen und den entführten Kindern läuft die Zeit davon.

Die Handlung begann super spannend, wenn auch anders als erwartet. (Die Auftaktszene konnte ich mir direkt als Verfilmung vorstellen. Mega!) Es hat einige Seiten gebraucht, bis ich mich in der Geschichte „orientieren“ konnte und ich kann euch versichern, auch die Anfangsszene hat seine Richtigkeit. 😉 Als ich mich dann in der Geschichte zurecht gefunden hatte, war ich äußerst fasziniert von dem Rätsel, vor dem Olivia stand: Wie ist es möglich, dass eine Person zur selben Zeit deutschlandweit mehrere Kinder parallel entführen konnte?! Mir fiel da partout keine Möglichkeit ein...

Klieschs Schreibstil gefiel mir beim Lesen richtig gut. Ich konnte mir alles bildlich und lebhaft vorstellen. Und obwohl der Autor seine Figuren nicht aus der Ich-Perspektive erzählen lässt, hatte ich recht schnell einen Draht zu der Protagonistin Olivia Holzmann. Bei den anderen Figuren hatte ich diese Verbindung nicht. Keine der anderen Charaktere habe ich schnell durchschaut, das machte das Miträtseln aber umso spannender. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass ich etwas übersehen hatte und nicht jede Figur mit offenen Karten spielte. Ganz vorn dabei natürlich Severin Boesherz, der daraus aber auch keinen Hehl macht. Er wollte Olivia anstacheln, selbst die Lösung herauszufinden. Zu Boesherz habe ich keinen Zugang gefunden. Er war wie Teflon 😅 und wirkte auf mich wie eine Mischung aus Monk und Maarten S. Sneijder aus der Todesreihe von Andreas Gruber: Er hat eine Vorliebe für Designeranzüge und das passende Schuhwerk. Allerdings verfügt er nicht nur über einen eleganten Kleidungsstil, sondern auch über ein Auge für „wichtige Nebensächlichkeiten“, die anderen entgehen. Außerdem hat er ein unfassbares analytisches Denkvermögen und eine hervorragende Kombinationsgabe. Das gefiel mir und dadurch faszinierte er mich als Figur, obwohl ich ihn nicht sonderlich sympathisch fand.

Olivias Fähigkeiten kamen mir im Buch dafür etwas zu kurz. Ihre Ermittlungsarbeit wurde so gut wie gar nicht dargestellt. Sie hetzte nur von einem kryptischen Hinweis zum Nächsten. In einer anderen Rezension las ich, dass Olivia als Marionette bezeichnet wurde. Das trifft es meines Erachtens leider ganz gut und ich finde es persönlich sehr schade. Sie hätte ruhig öfter glänzen dürfen.

Aber zurück zur Story: Viele kurze Kapitel und Perspektivwechsel sorgten dafür, dass ich „Im Auge des Zebras“ schnell gelesen habe. Ich hatte dabei allerdings tausend Fragen im Kopf und nach und nach hat der Autor mir diese genommen. Den Plot finde ich echt - wie oben schon erwähnt - genial. An der einen oder anderen Stelle hat es mir vielleicht einen winzigen Moment zu lang gedauert, bis die Puzzleteile gelüftet wurden. Ich bin aber auch ein sehr ungeduldiger Mensch. 😅 Am Ende verknüpft Kliesch die Handlungsstränge geschickt und stimmig. Alles passt hervorragend zusammen und alle großen Fragen wurden geklärt. 😊

Bevor ich es vergesse: Es gab ein Kapitel im Buch, das mich sehr hat schmunzeln lassen und gleichzeitig zum Nachdenken anregte. Es ging hierbei um „die Unsicheren und die Mündigen“. Eine toll verpackte Kritik an unserer Gesellschaft und die "Vergewaltigung der deutschen Sprache" (Zitat von Dieter Hallervorden). Chapeau, lieber Vincent Kliesch!

GegenBürgerInnenMeisterInnen und

VegetarischeMetzger

Insgesamt ist „Im Auge des Zebras“ ein empfehlenswerter Reihen-Auftakt, auch wenn ich bei den Figuren noch Potenzial nach oben sehe. (Vielleicht fehlte es mir wirklich an Hintergrundwissen zu Boesherz?!)
Vincent Klieschs neuester Thriller ist wendungsreich, ausgeklügelt und auch für erfahrene Thrillerfans nicht schnell und nicht in Gänze zu durchschauen, da bin ich mir recht sicher. Ich wurde definitiv gut unterhalten und werde die Reihe weiterverfolgen. 😊

Es gibt da noch eine Frage, auf die ich keine konkrete Antwort gefunden habe. Für alle, die das Buch schon kennen: Was hat es mit der abgespielten Musik auf sich? Wer hat sie aus welchem Grund angestellt? Schickt mir gern eine PN, um niemanden zu spoilern, falls ihr mir da helfen könnt. 😅

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