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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2019

Wurzeln und Flügel

Postscript - Was ich dir noch sagen möchte
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Wurzeln und Flügel.
7 Jahre nach Gerrys Tod hat Holly endlich wieder ihr Glück gefunden. Sie hat einen neuen Freund, arbeitet im Laden ihrer Schwester und ist weitgehend über Gerrys Tod hinweg. Als sie ...

Wurzeln und Flügel.
7 Jahre nach Gerrys Tod hat Holly endlich wieder ihr Glück gefunden. Sie hat einen neuen Freund, arbeitet im Laden ihrer Schwester und ist weitgehend über Gerrys Tod hinweg. Als sie von einem „PS-Ich liebe Dich- Club“ erfährt und gebeten wird, daran mitzuwirken, Sterbenden beim Briefeschreiben zu begleiten, ist sie hin- und hergerissen. Und auch ihre neue Beziehung leidet darunter. Wie wird Holly sich entscheiden?
Mit einer Fortsetzung von P.S. Ich liebe dich, hätte ich nie gerechnet, habe mich aber sehr darüber gefreut, wieder von Holly zu hören und dass sie wieder jemand Neues an ihrer Seite hat.
Die Schreibweise von Ahern ist gewohnt flüssig und macht Spaß zu lesen. Den Streit mit Gabriel fand ich allerdings etwas schräg. Das war ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Sonst gibt es aber nichts zu meckern. Absolut rührend, wie Holly auf die Todkranken reagiert und ihnen hilft. Vor allem die Handlung um Ginika hat mich berührt.
Das Buch ist nicht einfach ein Roman. Es regt an zum Nachdenken. Selbst ich habe während des Lesens überlegt, ob ich meinen Kindern Briefe hinterlassen soll. Dabei wird weder moralisiert noch auf die Tränendrüse gedrückt. Sicher ist es schlimm, wenn die Mitglieder aus dem Club sterben, aber Ahern lenkt den Leser dann auch gleich wieder ab und das hat dann manchmal schon wieder zum Schmunzeln angeregt.
Fazit: Wieder ein sehr berührendes Buch aus der Feder Cecelia Aherns.

Veröffentlicht am 15.10.2019

schön spannend

Die schöne Tote
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Eine junge Studentin wird in der Nacht erschossen, doch der Verdächtige hat ein hieb- und stichfestes Alibi. Reporterin Harper McClain ist aber dermaßen von seiner Schuld überzeugt, dass sie alle Hebel ...

Eine junge Studentin wird in der Nacht erschossen, doch der Verdächtige hat ein hieb- und stichfestes Alibi. Reporterin Harper McClain ist aber dermaßen von seiner Schuld überzeugt, dass sie alle Hebel in Bewegung setzt, um ihn zu überführen. Und sich letztendlich selbst in Gefahr begibt.
Ein neuer Fall für Journalistin Harper, die dieses Mal auch persönlich in den Fall verwickelt ist, da sie das Opfer kannte. Der Mord wird fast lapidar behandelt, hier hätte mir ein Einschub an den Tatort gut gefallen, dafür ist die Jagd nach dem Täter mehr als spannend. Denn der Sohn eines Staatsanwalts scheint unangreifbar und Harper sind die Hände gebunden, sie kann ihre Story nicht schreiben. Doch dann hat sie eine Idee, die zur Wende des Falls führt.
Mir hat die Ausarbeitung des Falls sehr gut gefallen, wenn auch der Verdächtige als Sohn eines einflussreichen Mannes mir etwas zu viel erschien. Aber sein Alibi fand ich super erdacht und auch die Wand, vor die Harper läuft, hat sehr gut zur Handlung gepasst.
Daughertys Figuren gefallen mir sehr gut. Sie sind nicht 08/15, haben aber auch nicht die heutzutage in Thrillern schier üblichen Probleme wie Alkoholismus oder sonstige Kaputtigkeiten. Es sind Leute wie du und ich, die ihre Sorgen und Nöte haben, aber sympathisch sind. Einzig Luke ist mir etwas suspekt, aber da kommt sicher im nächsten Band noch etwas nach.
Harper ist immer noch auf der Suche nach dem Mörder ihrer Mutter. Irgendwie wünscht man sich, dass der Mord an Harpers Mutter aufgelöst wird, auf der anderen Seite erzeugt es eine Spannung, die sich durch die komplette Handlung zieht und ohne die den Büchern wohl etwas fehlen würde.
Fazit: Auch der zweite Band um Reporterin Harper McClain konnte mich überzeugen, wenn auch zwischendurch die Spannung etwas nachgelassen hat. Dies war wohl der Tatsache geschuldet, dass Harper teilweise sehr auf der Stelle trat. Dennoch ein mehr als lesenswertes Buch und ich hoffe, dass bald Band 3 erscheinen wird.

Veröffentlicht am 06.10.2019

Was ist Heimat?

Heimat ist ein Sehnsuchtsort
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„Was ist Heimat?“
Kathi Sadler wächst behütet in einem kleinen Ort in Schlesien auf. Ihr Vater ist Landwirt, die Mutter zieht die beiden Kinder auf. Kathi geht zur Schule und ist blitzgescheit, während ...

„Was ist Heimat?“
Kathi Sadler wächst behütet in einem kleinen Ort in Schlesien auf. Ihr Vater ist Landwirt, die Mutter zieht die beiden Kinder auf. Kathi geht zur Schule und ist blitzgescheit, während ihre Schwester Franzi mit einer merkwürdigen Krankheit geboren wurde. Alles scheint gut zu sein, wäre da nur nicht die neidische Nachbarin, die die Sadlers immer wieder anschwärzt. Dies wird zum großen Problem, als der zweite Weltkrieg ausbricht und die Familie zu vernichten droht.
Dass Hanni Münzer schreiben kann, das hat sie ja schon zur Genüge bewiesen, aber dieses Buch finde ich eins der besten. So lebendig, man sieht die Personen quasi vor dem inneren Auge, und sympathisch, ich konnte das Buch gar nicht mehr weglegen. Kathis Freundschaft zu Anton und ihre Liebe zur kleinen Schwester, mit der sie sich nur summend unterhalten kann, die Magd Dorota und Knecht Oleg – die Personen sind mir richtig ans Herz gewachsen. Kathis Eltern bleiben ein wenig undurchsichtig. Vor allem die Mutter, Annemarie, hat ein großes Geheimnis, das im Buch nur teilweise enthüllt wird.
Münzer schreibt eine Familiensaga vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges. Mühelos gelingt es ihr, die Schrecken, denen die Leute ausgesetzt waren, zu beschreiben. Und Kathi gelangt ins Kreuzfeuer der Russen, nur eines kleinen Zufalls wegen. Die Autorin macht immer wieder Andeutungen auf die spätere Handlung, was dazu führt, dass man immer noch ein Kapitel verschlingt.
Auch die Aufmachung des Buches finde ich sehr gelungen mit den Zitaten am Kapitelbeginn. Hier kommen nicht nur große Personen der Weltliteratur zu Wort, auch Kathi oder Franzi werden zitiert.
Fazit: jetzt beginnt das große Warten auf Band zwei dieser Familiensaga, das von mir sehnsüchtig erwartet wird.

Veröffentlicht am 05.10.2019

mehr Katz und Maus als Rache, aber super geschrieben

Kalte Glut
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Tracey Whitney hat ein schönes Leben, doch dann gerät sie unverschuldet ins Gefängnis und von da an ändert sich ihr Leben total. Nach ihrer Entlassung sinnt sie auf Rache. Und merkt dann, dass es für Vorbestrafte ...

Tracey Whitney hat ein schönes Leben, doch dann gerät sie unverschuldet ins Gefängnis und von da an ändert sich ihr Leben total. Nach ihrer Entlassung sinnt sie auf Rache. Und merkt dann, dass es für Vorbestrafte ganz eigene Regeln gibt…
Sidney Sheldon ist immer ein Garant für spannende Lesestunden. Wie habe ich mit Tracey gebangt, als sie im Gefängnis war. Die Schilderungen des Frauengefängnisses waren aber auch zu grausam! Und später musste ich mir dann schon mal ein Schmunzeln verkneifen bei ihrem Wettlauf mit Jeff. Und staunen über den Einfallsreichtum von Sheldon. Sicher, alles etwas weit hergeholt und teilweise auch wenig realistisch, aber nichtsdestotrotz sehr interessant aufgebaut und mit Freude zu lesen.
Allerdings läuft mir alles ein wenig zu glatt und ein wenig mehr Brisanz mit dem Privatdetektiv hätte der Handlung gut getan. Natürlich bangt man mit Tracey mit, dass sie nicht wieder ins Gefängnis muss, aber so ein wenig Tempo im Katz-und Maus-Spiel hätte mir auch gut gefallen.
Sheldon schreibt sehr flüssig und anschaulich, man fliegt nur so durch die Seiten und mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Man langweilt sich auf keiner Seite und am Ende wundert man sich, wie schnell die 550 Seiten vergangen sind.
Fazit: auch wenn das Buch schon 1985 geschrieben wurde, man merkt ihm keine Alterserscheinungen an.

Veröffentlicht am 03.10.2019

Veeteren und Barbarotti - ein klasse Team

Der Verein der Linkshänder
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Linkshänder hatten es zur Mitte des letzten Jahrhunderts noch schwer, Sie sollten umerzogen werden. An einer Schule in einer kleinen Stadt in Schweden finden sich mehrere Linkshänder zusammen und gründen ...

Linkshänder hatten es zur Mitte des letzten Jahrhunderts noch schwer, Sie sollten umerzogen werden. An einer Schule in einer kleinen Stadt in Schweden finden sich mehrere Linkshänder zusammen und gründen einen Club. Zuerst ganz locker, aber dann kommen sie auf eine dumme Idee, die ihre Kreise noch weit in die Zukunft ausstreckt.
Einige Jahre später kommen die meisten der Vereinsmitglieder bei einem Feuer ums Leben und der Täter scheint schnell gefunden. Doch als der vermeintliche Täter, wiederum einige Jahre später, auch tot aufgefunden wird, wird Kommissar Veeteren und seinem Team klar, dass sie damals auf der falschen Spur waren. Sie rollen den Fall wieder auf.
Der Verein der Pensionäre könnte das Buch auch genannt werden, denn Van Veeteren ist mittlerweile 75 Jahre alt und eigentlich schon längst in Pension. Doch sein kluger Kopf ist weiterhin aktiv und so verbeißt er sich in den alten Fall.
Das Buch ist aufgeteilt in 3 Teile: im ersten Teil laufen dann auch 3 Handlungsstränge und anfangs muss man ein wenig aufpassen, dass man sich nicht verzettelt, weil diese verschiedene Jahre umfassen. Aber alle 3 sind total interessant und spannend geschrieben.
Im zweiten Teil dann wird eine weitere Leiche gefunden und Kommissar Barbarotti mit der Klärung des Falls betraut. Im dritten Teil laufen die beiden Erzählstränge zusammen und die Kommissare treffen aufeinander. Ich fand diese Idee von Nesser sehr gelungen, seine beiden Protagonisten einmal einen Fall gemeinsam lösen zu lassen.
Fazit: der Fall ist komplex aufgebaut, aber super geschrieben, so dass man sich als Leser nie verläuft oder ratlos ist. Der Täter am Ende ist zwar vorhersehbar, aber das tut der Lesefreude keinen Abbruch.