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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.03.2024

Was bedeutet Freiheit

Eine Million Minuten
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Wolfs und Veras Tochter Nina ist lamsang. Sie hat eine Entwicklungsverzögerung und die Ärzte raten, viel Zeit mit ihr zu verbringen. Doch Wolfs Job lässt das nicht zu. Bis Nina eines Tages einen Samen ...


Wolfs und Veras Tochter Nina ist lamsang. Sie hat eine Entwicklungsverzögerung und die Ärzte raten, viel Zeit mit ihr zu verbringen. Doch Wolfs Job lässt das nicht zu. Bis Nina eines Tages einen Samen in Wolfs Kopf pflanzt: was wäre, wenn wir 1 Million Minuten Zeit zusammen hätten?

Wolf berichtet über die fast 2 Jahre, die sie als kleine Familie gemeinsam auf Tour sind. Wie er immer weiter entschleunigt und sein Leben zu genießen beginnt. Von schönen Momenten, aber auch von Schwierigkeiten. Von Hoffnung und Freundschaft, aber auch Zweifeln.

Ich mochte die Schreibweise des Autors sehr. Er schreibt humorvoll und selbstreflektierend. Leider ein wenig zu wenig von Ninas Fortschritten. Hier hätte ich mir – wie im Film, den ich auch sehr gerne angesehen habe – ein bisschen mehr gewünscht. Vielleicht auch im Nachwort ein paar Worte, wie es Nina jetzt geht.

„Vielleicht ist Freiheit, wenn man abends am Lagerfeuer eine Tafel Schokolade verzehren kann“.
Genau – nicht nur die großen Dinge sind es, die einen glücklich machen. Freiheit ist, das machen zu können, was man gerne macht. Und genau das begreift Wolf, der bisher in seinem Hamsterrad aus Familie und anspruchsvollem Job gefangen war im Laufe der Reise. Diese Erkenntnis miterleben zu dürfen, hat beim Lesen großen Spaß gemacht. Leider kann das nun nicht jeder, aber allein zu wissen, dass manche Menschen ihren Traum leben, hat mir sehr gut gefallen.

Fazit: ich hätte noch ewig so weiterlesen können.

Veröffentlicht am 27.02.2024

oh nein!

Zorn – Schwarze Tage
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Echt jetzt? Wie kann der Autor uns das antun???
Ein schwieriger und sehr persönlicher Fall für Zorn und Schröder. Passend zum 13. Band verliert Zorn einen geliebten Menschen. Zorn und Schröder tun alles, ...

Echt jetzt? Wie kann der Autor uns das antun???
Ein schwieriger und sehr persönlicher Fall für Zorn und Schröder. Passend zum 13. Band verliert Zorn einen geliebten Menschen. Zorn und Schröder tun alles, um aufzuklären, ob es eventuell ein Mord war oder doch nur ein dummer Unfall. Der Täter hat einen islamistischen Hintergrund – war es womöglich ein Anschlag? Gar nicht so einfach zu ermitteln, wo doch Emotionen eine große Rolle spielen.
Und die hat Ludwig hervorragend eingefangen. Beim Lesen standen auch mir manchmal Tränen in den Augen, so sehr haben die beiden Protagonisten gelitten. Vor allem mit Zorn konnte ich sehr gut mitfühlen. Da gerät der Fall fast ein wenig in den Hintergrund. Ein wenig verworren war der Fall aber dennoch: das BKA rückt an, die Verwandten des Täters sind Bösewichte und Zorn und Schröder müssen alleine ermitteln, was das Ganze nicht so einfach macht. Interessant war aber der Background der Samadis, die in eigenen Kapiteln einen Rückblick bekommen und die Findigkeit des freien Reporters, den Ludwig so gar nicht gut wegkommen lässt.
Kurz gesagt wieder ein toller Lesespaß, der allerdings durch die Trauer etwas anders aufgebaut ist als die bisherigen Zorn-Bände.
Fazit: im Nachwort schreibt der Autor, warum das Buch etwas später erschienen ist, als sonst. Dass ihm die zündende Idee gefehlt hat. Die, die er dann hatte, hatte es aber in sich und ich hoffe, seine nächste ist nicht ganz so krass – und dass ihm schnell eine kommt, damit ich nicht so lange auf den nächsten Band mit meinen Lieblingskommissaren warten muss.

Veröffentlicht am 27.02.2024

Tolles Handlungsthema

Mörderfinder – Stimme der Angst
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Als Max Bischoff auf der Beerdigung seines Freundes eine Frau trifft, die seiner verstorbenen Liebe mehr als nur ähnlichsieht, ist er verunsichert. Doch Dominique kennt Jenny nicht, möchte aber mit Max ...

Als Max Bischoff auf der Beerdigung seines Freundes eine Frau trifft, die seiner verstorbenen Liebe mehr als nur ähnlichsieht, ist er verunsichert. Doch Dominique kennt Jenny nicht, möchte aber mit Max befreundet sein. Doch Max hat gar keine Zeit für sie, muss er doch den Anschlag auf seinen Chef Böhmer aufklären und die verschwundene Jana finden, bevor es zu spät ist.

Das Buch nimmt starken Bezug auf den ersten Band der Reihe „Im Kopf des Mörders“: Tiefe Narben. Bei mir war das Buch aber schon so lange her, dass ich nicht mehr viel davon wusste. Man kann diesen Band also auch unabhängig von den anderen Max Bischoff Büchern lesen. Zudem erläutert der Autor noch einmal kurz die wichtigsten Ereignisse aus Band 1 zum Verständnis.

Das Buch ist zwar spannend geschrieben, vor allem mit den kursiv gedruckten Kapiteln über Jana, dennoch konnte es mich nicht soo fesseln wie andere Bücher des Autors. Sehr schnell hatte ich einen Verdacht, wie alles zusammenhängt und so lauerte ich nur noch darauf, wie die Auflösung zustande kommt. Und am Ende gab es dann wieder die Auflösung in Form eines Geständnisses im Keller. Kann man sowas nicht mal anders lösen? Das ist mittlerweile so ausgelutscht und unglaubwürdig zudem.
Max‘ Schuldgefühle nehmen einen großen Raum ein in diesem Band. Nie wieder soll jemand darunter leiden, dass er ihn kennt.

Fazit: ein wenig mehr Spannung – z.B. bei der Wohnzimmerszene – hätte dem Buch gutgetan, weil es sonst stark auf der Stelle tritt und die Ermittler nur langsam vorankommen. Dennoch ein Buch das fesselt und ein gutes Thema hat.

Veröffentlicht am 27.02.2024

sehr realitätsnah

Die Entführung
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Das Buch spielt 15 Jahre nach „Die Firma“ und kann unabhängig von dem ersten Band gelesen werden. Es gibt Rückblenden, die erklären warum Mitch geflohen ist und was er in den letzten 15 Jahren gemacht ...

Das Buch spielt 15 Jahre nach „Die Firma“ und kann unabhängig von dem ersten Band gelesen werden. Es gibt Rückblenden, die erklären warum Mitch geflohen ist und was er in den letzten 15 Jahren gemacht hat.
Grisham hat Fantasie und kann schreiben. Das beweist er mit jedem seiner Bücher aufs Neue. Allerdings war mir der Schreibstil in seinem neuen Buch etwas zu abgehackt. Es gab mehrere Protagonisten und irgendwie fehlte mir die Fließgeschwindigkeit. Die Handlungen wechseln zu abrupt und es gibt zwar den Roten Faden, der durch die Handlung führt, aber manches klingt eher wie eine Aneinanderreihung von Fakten und Abläufen.
Der Fall an sich war brisant: Eine Entführung und 100 Millionen Dollar Lösegeld, die es gilt, in 10 Tagen zu beschaffen. Fast unmöglich, aber das Leben einer Frau hängt davon ab. Die Entführer treten nicht groß in Erscheinung und das Ende bietet Raum für eine Fortsetzung.
„Die Entführung“ ist als Roman betitelt und als das ist es auch anzusehen. Spannung kommt wenig auf, vor allem nicht in der ersten Hälfte. Erst als die Entführung stattgefunden hat, begann ich mitzufiebern. Teilweise ist das Buch auch sehr grausam, was es aber realitätsnah und anschaulich machte. Auch, dass die Entführer einen ungewöhnlichen Weg der Kontaktaufnahme finden, hat mir sehr gut gefallen.
Fazit: sehr realitätsnaher und manchmal erschreckender Roman, bei dem man sich gut vorstellen kann, dass alles genau so passiert.

Veröffentlicht am 19.02.2024

Echt gut

Mädchenfeuer
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Atemlose Spannung von der ersten bis zur letzten Seite. Und das nicht nur wegen des neuen Falls von Bark und seinem Team. Auch das ganze Drum rum macht atemlos. Viel hat Jansson in ihren neuen Krimi gepackt: ...

Atemlose Spannung von der ersten bis zur letzten Seite. Und das nicht nur wegen des neuen Falls von Bark und seinem Team. Auch das ganze Drum rum macht atemlos. Viel hat Jansson in ihren neuen Krimi gepackt: Hellsichtigkeit, Misshandlungen, Drogenprobleme, Schreckliches aus der Vergangenheit, Kollegensorgen – aber auch ein ganz zartes Pflänzchen der Liebe. Wer jetzt denkt, der Fall käme zu kurz oder das Buch wäre überfrachtet, der täuscht sich gewaltig. Denn die Autorin versteht es, alles gekonnt unter einen Hut zu bekommen und eine hohe Spannung aufzubauen.
Das Skelett, das in der Höhle gefunden wird, macht hier erst den Anfang. Denn der Fund löst bei einigen Personen schlimme Reaktionen aus. Und wie konnte das Medium überhaupt so genau wissen, wo die Mädchenleiche liegt? Bark glaubt nicht an Hellsichtigkeit und bekommt es mit dem schwierigsten Fall seiner Laufbahn zu tun.
In Einschüben wird die Vergangenheit der Mädchen beleuchtet und die ist ganz schön hart. Was Jansson dem Leser hier zumutet ist nichts für schwache Nerven und gab es in der Form noch nie.
Sehr schön fand ich auch, dass Mia wieder eingeschaltet wird und Bark und sie eine neue Chance bekommen.
Fazit: wieder volle Punktzahl für Janssons neuen Krimi. Ein weiterer Band ist schon angekündigt und ich freue mich bereits jetzt darauf.