Profilbild von Harakiri

Harakiri

Lesejury Star
offline

Harakiri ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Harakiri über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2020

Guter Fall, guter Humor

Funkenmord (Kluftinger-Krimis 11)
0

Klufti ist wieder da
Noch etwas angeschlagen vom vorherigen Fall, der ja weiterhin unaufgeklärt ist. Als neuer kommissarischer Leiter der Polizei in Altusried. Und ganz nebenbei möchte er auch noch einen ...

Klufti ist wieder da
Noch etwas angeschlagen vom vorherigen Fall, der ja weiterhin unaufgeklärt ist. Als neuer kommissarischer Leiter der Polizei in Altusried. Und ganz nebenbei möchte er auch noch einen Cold Case lösen, bei dem ihm vor vielen Jahren ein Fehler unterlaufen ist und dabei der falsche Täter in Haft kam.
Ganz schön beschäftigt also unser Klufti und gar nicht so einfach, alles unter einen Hut zu bekommen. Aber die Autoren Kobr und Klüpfel schreiben mit viel Humor einen Krimi, den man einfach gerne liest. Allerdings steht dieses Mal das Privatleben des Kommissars sehr im Vordergrund.
Bei vielen Szenen muss man einfach wieder schmunzeln: Klufti im Tierheim, die Kässpatzen-Orgie, die Wäscheszene … . Dennoch gelingt es dem oft etwas grantigen Polizisten mit Hilfe seiner Kollegen dem alten Fall etwas Licht einzuhauchen. Die Autoren verknüpfen hier aktuelle Ereignisse und schreiben eine Story, bei der man gerne dabei ist. Besonders schön liest sich die Angelegenheit mit den Flüchtlingskindern, endlich mal eine positive Reaktion und passend in die Handlung eingewoben.
Da dieses Buch fast nahtlos an den 10. Band anknüpft, sollte man diesen vorher gelesen haben, um alle Zusammenhänge zu verstehen.
Fazit: Kluftinger begeistert immer wieder!

Veröffentlicht am 24.09.2020

3 - 2- 1 - tot

Blutzahl
0

Wenn zwei meiner Lieblingsautoren zusammen ein Buch schreiben, dann kann das ja nur gut werden.
Thomas Enger wurde bekannt durch seine Henning Juul-Reihe und Jorn Lier Horst durch seine Reihe um Kommissar ...

Wenn zwei meiner Lieblingsautoren zusammen ein Buch schreiben, dann kann das ja nur gut werden.
Thomas Enger wurde bekannt durch seine Henning Juul-Reihe und Jorn Lier Horst durch seine Reihe um Kommissar Wisting.
Gemeinsam beginnen sie eine neue Serie rund um Kommissar Alexander Blix und Journalistin Emma Ramm.
Durch einen Zufall begegnen sich Blix und Emma nach vielen Jahren wieder und beginnen unabhängig voneinander in einem grausamen Spiel zu ermitteln. Der Countdown-Mörder hat es auf Promis abgesehen und ist noch lange nicht bei 0 angelangt.
Bereits die ersten Seiten beginnen spannend und fesselnd und der kleine Cliffhanger des Prologs wird später noch einmal thematisiert und aufgeklärt. Emma und Blix wirken beide sehr sympathisch und ihre Figuren fand ich gut ausgearbeitet. Hier warten die Autoren im Verlaufe des Buches noch mit der einen und anderen Überraschung auf, was ich auch sehr gelungen fand.
Wenn Autoren zu zweit ein Buch schreiben, fragt man sich als Leser ja immer, wer hat welchen Teil übernommen. Ich konnte mir hier gut vorstellen, dass einer den Part des Blix und einer den Part der Emma geschrieben hat, denn die Perspektiven wechseln sich ab. Am Schreibstil merkt man jedenfalls keine Unterschiede, das Buch liest sich sehr angenehm und flüssig.
Auch die Idee mit den Zahlen fand ich gut, man fiebert dem Ende förmlich entgegen.
Fazit: ich freue mich schon auf den zweiten Band der Reihe, der im Februar 2021 erscheinen soll.

Veröffentlicht am 23.09.2020

Spannender Thriller

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
0

Als Hendrik vom Nachtdienst nach Hause kommt ist seine Verlobte Linda verschwunden. Die beiden standen kurz vor der Hochzeit und so ist Hendrik klar: Linda wurde entführt. Doch die Polizei glaubt ihm nicht. ...

Als Hendrik vom Nachtdienst nach Hause kommt ist seine Verlobte Linda verschwunden. Die beiden standen kurz vor der Hochzeit und so ist Hendrik klar: Linda wurde entführt. Doch die Polizei glaubt ihm nicht. So geht Hendrik eigene Wege und die sind ganz schön gefährlich!

Das Buch startet schon sehr spannend und zieht den Leser in seinen Bann. Durch das Verschwinden von Linda bekommt die Handlung gleich viel Brisanz und durch den Einschub eines anderen Opfers auch das nötige Gänsehautfeeling. Zugegeben: zwischendurch fand ich das Buch etwas übertrieben und abgefahren und auf die Kombination, die Strobel dann eingeht, wäre ich auch nie gekommen.

Eine App, die alles was du tust, beobachtet. Beunruhigend. Leider wird am Anfang kaum auf das System eingegangen, hier hätte ich mir noch ein wenig mehr Hintergrund erhofft, aber nichtsdestotrotz: es bleibt spannend. Besonders gelungen fand ich immer die kleinen Zwischenhandlungen, in denen die Angst der Opfer dargestellt wird und der für so manchen Schocker sorgt.

Fazit: Strobels Schreibweise hat mich wieder begeistert und Fitzeks Aussage „Bei Strobels Büchern braucht man kein Lesezeichen, man kann sie eh nicht aus der Hand legen“ unterschreibe ich gerne.

Veröffentlicht am 21.09.2020

Schlimme Zeiten

Die Fotografin - Die Stunde der Sehnsucht
0

Auch der 4. Band der Reihe kann wieder super unterhalten.
allerdings mit Einschränkungen. Natürlich kann man vor dem Hintergrund des Krieges keinen so fröhlich-optimistischen Roman schreiben, wie die ersten ...

Auch der 4. Band der Reihe kann wieder super unterhalten.
allerdings mit Einschränkungen. Natürlich kann man vor dem Hintergrund des Krieges keinen so fröhlich-optimistischen Roman schreiben, wie die ersten 3 Bände. Allerdings hat Durst-Benning die Stimmung in dem kleinen Dorf wieder super eingefangen. Und mir haben die Frauen, die ihren Mann stehen auch total gut gefallen. Nur war halt leider etwas viel Krieg enthalten und die Frauen mussten etwas zurückstecken.

Auch Paon, den ich schon im letzten Band nicht mehr so gern mochte, bekam viel Raum. Seine Figur bleibt etwas blass, zum Beispiel lebt er mit seinem Förderer zusammen, aber es ist nie die Rede davon, ob die beiden eine Liebesbeziehung haben oder nicht. Solche kleinen Details bin ich von der Autorin sonst eigentlich schon gewohnt. Auch der kleine Loup bekommt kaum Handlung, was ich etwas schade fand.

Die Story ist packend. Wie die Frauen des Dorfes zusammenhalten ist nicht selbstverständlich, aber mitreißend. Besonders der Plan Bernadettes und der Besuch des Dorfbüttels hat mir ein Schmunzeln entlockt.

Die Fotos am Schluss haben mich sehr begeistert, veranschaulichen sie doch Mimis Beruf erneut. Mit Mimi ist der Autorin eine super Protagonistin gelungen, die man einfach mögen muss.


Am Ende war ich erst einmal ein wenig ratlos, da bringt Durst-Benning wieder eine Figur ins Spiel, von der man lange nicht gelesen hat. Das stimmt dann gleich auf den finalen Band der Reihe, der im Frühjahr 2021 erscheinen wird, und den ich ganz sicher auch wieder gerne lese werde, ein.

Fazit: für mich ein Band mit kleinen Schwächen, was aber anderen vielleicht eher gefällt. Ich bin einfach kein Freund von Kriegsschauplätzen.

Veröffentlicht am 04.09.2020

Zwei Fälle, die es in sich haben

Der 16. Betrug
0

Am Titel kann man bei Pattersons Womens Murder Club immer sehr gut erkennen, welchen Band man gerade liest. Allerdings verstehe ich hier den Titel nicht wirklich, was dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch ...

Am Titel kann man bei Pattersons Womens Murder Club immer sehr gut erkennen, welchen Band man gerade liest. Allerdings verstehe ich hier den Titel nicht wirklich, was dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch tut.
Der Womens Murder Club besteht aus Lindsay, Claire, Cindy und Yuki und die 4 Frauen ergänzen sich in ihren Berufen perfekt. Schon so mancher Bösewicht ging den 4 Frauen ins Netz.
Eine riesige Explosion zerstört ein Wahrzeichen San Franciscos und Lindsay steht fast direkt davor. Als ihr ein Mann auffällt, der unbeteiligt wirkt, stellt sie diesen und der gesteht das Bombenattentat, nur um dieses Geständnis am nächsten Tag wieder zu widerrufen. Er spielt Katz und Maus mit Lindsay, die gleichzeitig noch in einem anderen Fall ermittelt, der nicht weniger knifflig ist. Ein lautloser Mörder tötet willkürlich Menschen mit einer Spritze. Gemeinsam gehen die 4 Frauen die beiden Fälle an.
Was ist der Nachteil an Pattersons Büchern? Dass sie immer so schnell ausgelesen sind. Jedes seiner Bücher entwickelt einen wahnsinnigen Sog und ein wahnsinniges Tempo, das auch mit den kurzen Kapiteln geschuldet ist. Aber auch seine Charaktere muss man einfach mögen und mit Grant ist Patterson wieder ein Meisterstückchen gelungen. Selbst als Leser zweifelt man ständig an seiner Täterschaft und die Gerichtsverhandlung war klasse. Ein wenig unter geht hier dann aber der zweite Fall, der eigentlich erst aufscheint, als der Fall Grant schon um ist, was sich deshalb ein wenig so las, als wären zwei Geschichten unabhängig voneinander in dieses Buch gepackt.
Dennoch waren beide für sich sehr interessant zu lesen und priiiima (kleiner Insider). Wenn man auch gut zwei Bücher daraus hätte machen und die beiden Fälle noch etwas hätte ausschmücken können.
Fazit: Pattersons Bücher lesen sich leider irgendwie immer viel zu schnell weg.