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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2017

Überraschend

Glaube Liebe Tod (Ein Martin-Bauer-Krimi 1)
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Peter Gallert und Jörg Reiters Erstlingswerk hat mich überrascht. Ich habe schon viel davon gehört und nur Positives. Als ich das Buch zum Geburtstag bekam habe ich mich sehr gefreut. Und wurde ...

Peter Gallert und Jörg Reiters Erstlingswerk hat mich überrascht. Ich habe schon viel davon gehört und nur Positives. Als ich das Buch zum Geburtstag bekam habe ich mich sehr gefreut. Und wurde nicht enttäuscht. Die Story liest sich sehr flüssig und schlüssig und den Pfarrer mochte ich gleich sehr gern. Er kümmert sich! Schaut nicht weg. Auch wenn er durch seine unkonventionellen Methoden nicht überall gleich gut angesehen ist.

Der Fall, den Polizeiseelsorger Bauer übernimmt hat mir auch sehr gut gefallen. Die Zusammenhänge kommen erst nach und nach ans Licht und waren überraschend und heavy. Die Autoren nehmen kein Blatt vor den Mund und lassen ihre Protagonisten leiden, aber ohne dass das Blut in Strömen läuft. Dennoch bauen sie Spannung auf und auf den letzten Seiten mag man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Veröffentlicht am 17.06.2017

Tiefe Schuld

Tiefe Schuld
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Eine Tote im Wald, eine zerrüttete Familie, Scheidung und Gewalt.
Aus diesen Zutaten webt Michaela Obermeier einen spannenden Krimi, dem zu folgen dem Leser nicht schwer fällt.
Als im Wald eine tote ...

Eine Tote im Wald, eine zerrüttete Familie, Scheidung und Gewalt.
Aus diesen Zutaten webt Michaela Obermeier einen spannenden Krimi, dem zu folgen dem Leser nicht schwer fällt.
Als im Wald eine tote Frau gefunden wird, wird Kommissarin Toni Stieglitz an den Tatort gerufen. Die Suche nach dem Täter entpuppt sich als schwierig, fast unmöglich. Rechtsmediziner Mulder macht dann jedoch eine überraschende Entdeckung, die dem Fall eine ganz neue Wendung gibt.
Michaela Obermeier schreibt sehr flüssig und spannend. Ihre Charaktere sind gut herausgearbeitet und man empfindet Sympathie oder Antipathie, genau wie gewollt. Der Spannungsbogen ist von Anfang an recht hoch, flaut aber zwischendurch etwas ab. Ein wenig trübte die frühe Auflösung, die zwar etwas versteckt und beinah nebenbei fiel, das Lesevergnügen, denn die Jagd nach dem Täter war somit für mich erledigt und auch die weitere Suche etwas überflüssig.
Auch die private Seite der Ermittlerin kommt nicht zu kurz und der Leser ist mehr als geneigt, ihr das neue Glück zu gönnen.
Ich kenne den ersten Teil der Serie nicht, fühlte mich zwischendurch auch ein klein wenig verlassen, weil doch einige Rückschlüsse auf den ersten Band fielen, die ich nicht ganz verstand. Es wurde aber alles zufriedenstellend aufgeklärt und man kann dieses Buch auch ohne Vorkenntnisse gut lesen. Da mir der Fall so gut gefallen hat, schaue ich mich jetzt auch noch nach Obermeiers Debutroman „Verletzung“ um.

Veröffentlicht am 07.05.2017

Das Erbe des Mr. Peardew

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge
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Mr Peardew ist ein Sammler. Was andere verloren haben, sammelt er auf und kartographiert es. Warum er das macht, weiß er selbst nicht genau. Als er stirbt hinterlässt er Haus und verlorene Gegenstände ...

Mr Peardew ist ein Sammler. Was andere verloren haben, sammelt er auf und kartographiert es. Warum er das macht, weiß er selbst nicht genau. Als er stirbt hinterlässt er Haus und verlorene Gegenstände seiner Haushälterin Laura. Die soll die Besitzer der verlorenen Dinge wieder finden und ihnen die Teile zurückgeben. Nur einen davon richtig glücklich machen. Doch Laura sieht sich unverhofft vor Probleme gestellt…

Ein zauberhaftes Buch! Schon den Anfang fand ich sehr kurios und zum Schmunzeln anregend:
„Charles Bramwell Brockley reiste allein und ohne Fahrkarte…. Die Keksdose in der er reiste…“ Herrlich! Hogan spielt mit den Wörtern und zieht damit den Leser in ihren Bann. Ihre Charaktere sind einfach zum Verlieben! Die einsame Laura, die nach dem Tod von Peardew sein schweres Erbe antritt, Freddy der Gärtner oder – besonders zu erwähnen – Sunshine. Das Mädchen mit „Daunendrom“ muss man einfach lieben.

Hogan webt ein Spinnennetz aus zwei Handlungen die wie Zahnräder ineinander greifen, sich zwischendurch wieder voneinander entfernen, nur um am Ende zu einem perfekten Abschluss zu finden.
Ganz wunderbar fand ich auch die kleinen, liebevoll eingestreuten Geschichten über die gefundenen Gegenstände. Besonders hämisch musste ich bei dem Puzzleteil grinsen und der Handschuh hat mich auch ein wenig traurig gemacht. So bedient Hogan beim Leser die gesamte Gefühlspalette und lässt ihn staunend durch die Seiten streifen.

Was mir persönlich nicht so gut gefallen hat, war die etwas mystische Nebenhandlung, aber die konnte ich ganz gut verdrängen, weil mir der Rest des Buches so sehr gefallen hat.

Veröffentlicht am 01.05.2017

Die fremde Königin

Die fremde Königin
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Adelheid von Italien wird entführt und in ein Verlies gesperrt. Ihr Widersacher Berengar will sie mit seinem Sohn verheiraten und sich somit das Reich sichern. Doch Adelheid kann mit Hilfe von Gaidemar ...

Adelheid von Italien wird entführt und in ein Verlies gesperrt. Ihr Widersacher Berengar will sie mit seinem Sohn verheiraten und sich somit das Reich sichern. Doch Adelheid kann mit Hilfe von Gaidemar fliehen und heiratet König Otto. Fortan regieren die beiden das Sachsenreich zusammen, müssen aber auch so manche Schlacht schlagen.
Ein Geschichtenbuch, das jedes Geschichtsbuch schlägt. So anschaulich und lebendig wie Gablé ihre Bücher schreibt würden diese im Geschichtsunterricht viel mehr Spaß machen. Allerdings gefällt es mir besser, wenn sich die Handlung um einen Protagonisten dreht, wie in der Waringham-Saga. Bei „Die fremde Königin“ lesen wir sehr viel Geschichtliches und viel über Kriege, Schlachten, Ränke und Intrigen. Zugegebenermaßen ja auch nicht uninteressant und dank Gablés Schreibkunst auch flüssig zu lesen. Jedoch haben mir immer die Stellen am besten gefallen, die persönlich wurden: Gaidemars Gefangenschaft, seine Liebe. Aber auch die familiären Dinge von Otto und Adelheid. Natürlich gehören in dieser Zeit Schlachten dazu, die Autorin bemüht sich aber, auch diese anschaulich zu beschreiben, so dass man sich dabei nicht langweilt oder gar beim Weiterblättern ertappt, wie es mir schon in anderen historischen Romanen passiert ist.
Gablés Personen sind wieder toll recherchiert und die beigefügten Personen passen dann auch wunderbar in die Handlung. So könnte man denken, Gaidemar ist ebenfalls geschichtlich belegt. Die Autorin hat auch einige nette Überraschungen für den Leser im Gepäck, was mich öfters zum Schmunzeln gebracht hat. Adelheid ist ein toller Charakter. So manches Mal ist sie es, die durch ihre ruhige und mutige Art einen Krieg gewinnt. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich sie kennen lernen durfte.
Es war schon eine raue Zeit damals und der Autorin ist es sehr gut gelungen, den Leser mitzunehmen. Zu Kindersterblichkeit und schwarzem Fieber, zu Entbehrungen, aber auch zu netten Liebeleien und großherzigen Taten. „Die fremde Königin“ ist die Fortsetzung zum 2013 erschienenen Buch „Das Haupt der Welt“. Man kann das Buch unabhängig lesen, schöner ist es sicher, wenn man den Vorgänger kennt, denn einige Charaktere bekommen erneut Auftritte und es ist schön, wieder von ihnen zu lesen.
Fazit: wieder ein überaus stimmiger Roman aus der Feder einer tollen Autorin, auf deren neue Bücher ich mich jedes Mal freue.

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Veröffentlicht am 23.04.2017

Bella Italia

Brausepulverherz
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Jiara jobbt in einer kleinen Trattoria in Italien. Als sie Milo trifft, trifft es sie wie ein Güterzug: sie ist so verliebt, dass sie ihr bisheriges Leben und ihre bisherige Liebe zu Jonas hinterfragt. ...

Jiara jobbt in einer kleinen Trattoria in Italien. Als sie Milo trifft, trifft es sie wie ein Güterzug: sie ist so verliebt, dass sie ihr bisheriges Leben und ihre bisherige Liebe zu Jonas hinterfragt. Doch Milo ist kein einfacher Charakter und die beiden müssen einige Hindernisse überwinden bis sie am richtigen Platz sind. Hat ihre Liebe dann endlich eine Chance?

Eigentlich hatte ich ein eher kitschiges Buch erwartet – laut Klappentext wird auch eher etwas Leichtes-Lockeres suggeriert. Doch schon von Anfang an ist klar: bis die Brausepulverbläschen ungehindert aufsteigen dürfen dauert es etwas. Denn die beiden Protagonisten haben beide ihre Sorgen und Probleme und vor allem Milo hat sehr mit seiner Vergangenheit zu kämpfen.
So richtig warm wurde ich weder mit Jiara noch mit Milo. Irgendwie handelten sie für mich teilweise etwas unlogisch – wenngleich realistisch. Ihre Gespräche waren nie so richtig zielführend. Doch dann wäre das Buch ja zu schnell zu Ende gewesen. Und dass Jiara Jonas dann am Ende doch noch richtiggehend benutzt hat sie mir nicht sympathischer gemacht.
Positiv erwähnen muss ich hingegen Dario, den ich als typischen Italiener empfand und sofort in mein Herz geschlossen habe. Er handelt stets integer und schubst Jiara und Milo so manches Mal in die richtige Richtung. Dass er auch die große Liebe findet fand ich ein nettes Zubrot.

Lastellas Schreibstil fand ich toll. Flüssig und anschaulich und auch die Dialoge waren immer gut herausgearbeitet. Auch die Beschreibungen der Landschaften haben mir gut gefallen und richtig Lust auf Urlaub in Bella Italia gemacht.