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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

locker-leicht und süss

Rock'n'Love (Ein Rockstar-Roman) (Die Rockstar-Reihe)
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Inhalt

Emily lebt ein Doppelleben: Tagsüber brave Schülerin einer angesehenen Privatschule und Abends Gitarristin und Sängerin der Rockband Bloody Secret. Sie achtet penibel darauf, diese beiden Welten ...

Inhalt

Emily lebt ein Doppelleben: Tagsüber brave Schülerin einer angesehenen Privatschule und Abends Gitarristin und Sängerin der Rockband Bloody Secret. Sie achtet penibel darauf, diese beiden Welten auseinander zu halten, aber welcher reiche Schnösel aus der Schule sollte sich schon in eines der heruntergekommenen Pubs verirren, in denen die Band spielt? Doch eines Abends steht ausgerechnet der stinkreiche, verwöhnte Mädchenschwarm Sean Nixon im Publikum. Damit er sie in Ruhe lässt und ihr Geheimnis nicht verrät geht sie einen ungewöhnlichen Deal ein ...

Meine Meinung
Die Autorin hat es geschafft, dass ich schon in den ersten Sätzen mitten im Geschehen war. Der Schreibstil ist locker und leicht, lässt sich flüssig lesen, und dennoch hatte ich zwischendurch das Gefühl, dass etwas fehlt. Die Geschichte ist abwechslungsweise aus der Sicht von Emily und aus derjenigen von Sean geschrieben, was mir sehr gut gefallen hat, da so richtig Abwechslung in die Sache gekommen ist. Und das ohne zu verwirren. Klar, dass in so einem Buch Klischee's bedient werden, sowas habe ich auch erwartet, aber manchmal war es mir zu viel des Guten und irgendwie ist auch von Anfang an klar, was mit den beiden Protas geschehen wird.

Die Charaktere sind wie bereits gesagt etwas klischeehaft. Armes Rockergirlie und reicher Bengel. Die typische Cinderella-Story halt, finde ich. Dennoch war mir Emily ziemlich sympathisch und Sean ist mir ans Herzen gewachsen. Beide haben mit ihrer Vergangenheit und Gegenwart zu kämpfen, was sehr authentisch dargestellt wurde. Leider sind die Nebencharaktere dabei etwas blass geblieben.

Das Setting hat mir gut gefallen. Egal ob in der Privatschule voller hochnäsiger Schüler, in den etwas heruntergekommenen Pubs oder auf dem Festival - ich hatte immer das Gefühl, mitten drin zu sein.

Fazit
Eine süsse, locker-leichte Geschichte für Zwischendurch, die Lust auf die anderen Rockstar-Bücher der Autorin machen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gelungenes Spin-Off

Lillian: Tracy - Zwischen Liebe, Hoffnung und Erinnerung (Spin-off der Lillian-Reihe)
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Inhalt
Als Tracy's beste Freundin Lillian spurlos verschwindet, bricht für die sonst so quirlige und lebensfrohe junge Frau eine Welt zusammen. Verzweifelt versucht sie, herauszufinden, was passiert ist ...

Inhalt
Als Tracy's beste Freundin Lillian spurlos verschwindet, bricht für die sonst so quirlige und lebensfrohe junge Frau eine Welt zusammen. Verzweifelt versucht sie, herauszufinden, was passiert ist und ihr Leben im Griff zu behalten. Doch dann wird ihr Bruder schwer verletzt aufgefunden, sie selber wird von Unbekannten bedroht und alles scheint hoffnungslos zu sein. Zum Glück gibt's da aber noch den äusserst gut aussehenden Baco, der sich immer mehr in ihr Herz schleicht. Denn nur er scheint sie beschützen zu können und ihr den nötigen Halt zu geben, doch Tracy ahnt nicht, welches Geheimnis der junge Mann verbirgt...

Meine Meinung
Als grosser Fan der Lillian-Reihe war es klar, dass ich "Tracy" lesen werde. Und ich wurde mal wieder nicht enttäuscht. Der Schreibstil der Autorin ist einfach wunderbar gefühlvoll und gleichzeitig mit der richtigen Portion Humor aber auch Ernsthaftigkeit gewürzt und an manchen Stellen sogar sehr poetisch.

Tracy muss nach dem Verschwinden ihrer besten Freundin einiges durchmachen und die Autorin hat das alles sehr authentisch herübergebracht. Die Geschichte ist eine einzige Achterbahn der Gefühle, immer passiert etwas und auch als Leser steckt man total zwischen Angst, Herzklopfen, Kummer, Schmetterlingen im Bauch und dem Gefühl, verrückt zu werden fest. Tracy befindet sich wortwörtlich zwischen Liebe, Hoffnung und Erinnerung.

In der Geschichte begegnet man altbekannten Charakteren wieder aber es tauchen auch neue auf. Alle haben sie eines gemeinsam: sie wirken glaubhaft und sind einfach wunderbar gelungen. Im Verlaufe des Buches tauchen immer neue Fragen auf und gleichzeitig erhält man einen unvergesslichen Einblick in eine ganz fremde Welt, aber die müsst ihr schon selber entdecken!

Setting und Charaktere
"Tracy" spielt im verschlafenen Städtchen Summerville. Es war wirklich schön, wieder dorthin zu reisen, auch wenn dieses mal das Sullivan-Anwesen, in dem Band 1-3 der Lillian-Reihe spielen, eher zweitrangig war. Im Allgemeinen war hier das Setting nicht soo wichtig, wurde aber dennoch toll beschrieben.

Tracy mochte ich schon in der Trilogie sehr. Sie ist quirlig, aufgestellt, lebensfroh, eben ein richtiges Energiebündel. Und dennoch eine loyale, herzensgute Person. Ihr Humor ist unverwechselbar und sie ist mir noch mehr ans Herz gewachsen.

Baco war mir von der Trilogie her nicht mehr allzu präsent. Er ist aber ein toller Kerl, dem Tracy sehr wichtig zu sein scheint. Sein Beschützerinstinkt rettet sie aus so mancher brenzligen Situation. Dennoch - der Funke ist bei uns beiden nicht übergesprungen, ich habe mein Herz halt schon Luca vergeben...

Auch die anderen Charaktere in "Tracy" konnten mich überzeugen. Allen voran bin ich tatsächlich Fan von Yukiko geworden, DER Schuldiva Nummer eins und Tracy's Erzfeindin. Sie hat eine ganz tolle Wandlung durchmacht und es war sehr sehr spannend, mehr über sie zu erfahren.

Fazit
"Tracy" ist ein unglaublich gelungenes Spin-Off zu einer wunderbaren Reihe, das viele Fragen beantwortet aber auch wieder andere aufwirft und eine Menge Überraschungen bereit hält. Ich habe Lillian und ihre Familie sehr vermisst und hoffe auf ein Wiedersehen, bin aber auch gespannt, ob wir noch mehr Tracy bekommen, denn mit Tracy ist immer etwas los.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unglaubwürdig und unangenehme Zeitform

Essenz der Götter I
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Abgebrochen

Klappentext
Loreen hat nach dem Tod ihrer Eltern alles verloren. Sie wird aus ihrer vertrauten Umgebung gerissen, von ihrem Freund getrennt und in ein Waisenhaus gesteckt. Seitdem lässt das ...

Abgebrochen

Klappentext
Loreen hat nach dem Tod ihrer Eltern alles verloren. Sie wird aus ihrer vertrauten Umgebung gerissen, von ihrem Freund getrennt und in ein Waisenhaus gesteckt. Seitdem lässt das rebellische Mädchen mit den violetten Haaren niemanden mehr an sich heran. Bis sie Menschen begegnet, die so anders sind, wie sie selbst sich schon immer gefühlt hat. Zu ihnen gehört auch der geheimnisvolle und schweigsame Krieger Slash. Von ihm erfährt sie, dass sie direkt von den Göttern abstammt und eine besondere Gabe hat, welche für einen seit Jahrtausenden geführten Krieg gebraucht wird. Zuerst versucht sie, vor ihrer Bestimmung zu fliehen, doch dann erkennt Loreen, dass sie sich ihrem Schicksal stellen muss. Es könnte nur mittlerweile zu spät dafür sein…

Meine Meinung
"Essenz der Götter" beginnt mit einem etwas verwirrenden Prolog, der den Leser mitten ins Geschehen wirft. Weiter geht es dann mit einer Rückblende ins "Damals", wo die Autorin über die Waise Loreen berichtet, die gerade eine sehr schwere Zeit durchmacht, und über drei spezielle junge Erwachsene, die einen wichtigen Auftrag haben. Die vielen Perspektivenwechsel sind ein wenig gewöhnungsbedürftig. Ebenso der Schreibstil der Autorin. Auf mich hat er irgendwie trivial und unreif gewirkt, ich konnte mich aber damit abfinden. Bis dann die Geschichte ins "Heute" gewechselt hat. Von da an ist die Geschichte im Präsens in der 3. Person gehalten. Dies ist die wohl einzige Kombination, die ich absolut gar nicht gerne lese. Und so ist mir dann auch recht schnell die Lust an der Geschichte vergangen.

Doch nicht nur der Schreibstil und die Zeitwahl haben mir nicht zugesagt, sondern auch die Geschichte an sich. Loreen verliert ihre Eltern und alles, was ihr wichtig ist, kommt in ein Heim und rebelliert auf ihre Weise ein wenig rum. So weit, so gut und ziemlich verständlich. Doch dann tauchen drei Fremde auf, die ihr recht schnell eröffnen, dass sie eine Divina ist, eine Nachfahrin der Götter, das sie natürlich ohne zu hinterfragen so hin nimmt. Dann erzählt sie das ihrem Freund, der das auch einfach so hin nimmt. Und obschon sie besagten Freund liebt, knutscht sie plötzlich mit einem der Fremden, den sie eigentlich nicht wirklich kennt. Und entschliesst, mit den Fremden mit zu gehen und ihren Freund zu verlassen. Und tut das dann doch nicht.
Alles in allem habe ich das als sehr unglaubwürdig empfunden. In einer Welt, in der keine Götter oder Magie offensichtlich bestehen, glauben zwei Teenies einfach so ein paar Wildfremden Menschen, dass es doch Götter gibt? Und ein Mädchen, das alles verloren hat, bis auf ihren Freund, betrügt ihn einfach und beschliesst ihn zu verlassen? Für mich nicht stimmig.

Was mich ein wenig verwundert hat, war die Einfallslosigkeit der Autorin. Slashious (genannt Slash) hat dunkle lange Haare und spielt Gitarre, seine Companions nennen sich Sky und Pure und Elderly. Die Dilogie heisst "Essenz der Götter", wobei Band 1 einfach "Essenz der Götter I" und Band 2 "Essenz der Götter II" heisst. Das alles zeugt nicht gerade von viel Einfallsreichtum, ist aber wohl Geschmackssache.

Fazit
Nach 100 Seiten habe ich das Buch zur Seite gelegt. Vielleicht ein andermal. Die gewählte Zeitform in Präsens und 3. Person und die Unglaubwürdigkeit haben mir den Lesespass diesmal ziemlich schnell verdorben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wunderbar ruhige Fantasy

Maresi
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Inhalt
Dies ist die Geschichte von Maresi, einem jungen Mädchen, das in einem Kloster auf einer abgelegenen Insel lebt, zusammen mit anderen Mädchen und Frauen, die vor der oft grausamen, und von Männern ...

Inhalt
Dies ist die Geschichte von Maresi, einem jungen Mädchen, das in einem Kloster auf einer abgelegenen Insel lebt, zusammen mit anderen Mädchen und Frauen, die vor der oft grausamen, und von Männern dominierten Welt geflohen sind. Hier lernt sie, für sich selbst und für andere zu sorgen, lernt, die Göttin zu ehren und lernt die Bedeutung von Freundschaft und Familie.
Als eines Tages Jai auftaucht, eingeschüchtert und ängstlich, ist es Maresi, die ihr Stabilität und Zuversicht vermittelt. Doch plötzlich sind die Novizinnen und Schwestern des Klosters in grosser Gefahr und Maresi muss über sich hinaus wachsen, um ihre Freunde und ihr Zuhause zu beschützen.

Meine Meinung
"Maresi" besticht nicht etwa mit grossen Schlachten und kriegerischen Helden, sondern mit seiner Ruhe und einer soliden, spannenden Geschichte um ein kleines Mädchen, das einen schwierigen Weg vor sich hat.

Der Schreibstil lässt sich sehr gut lesen, und auch wenn wohl durch die Übersetzung aus dem Finnischen ein eher ungewohnter Zeitenwechsel entstanden ist, hat mich dieser zu keiner Zeit in meinem Lesefluss gehindert.

Das Leben auf der Insel und im Kloster ist interessant dargestellt und eine Weile lang geschieht nicht sehr viel, dennoch haben sich diese Passagen keineswegs gezogen oder wurden langweilig. Man lernt die verschiedenen Charaktere kennen, die allesamt überzeugend und sympathisch waren.

Ein paar wenige, gut platzierte Fantasyelemente verleihen der Geschichte etwas Besonderes, Magisches und so wird das Buch auch für Leser, die eher weniger Freude am Fantastischen haben, eine geeignete Lektüre sein.

Setting und Charaktere
Die Geschichte spielt auf der Insel Menos, im Roten Kloster. Die Insel ist eine Welt für sich und birgt so manches Geheimnis. Das Rote Kloster ist die Heimat der Schwestern und Novizinnen, bestehend aus verschiedenen Gebäuden, in denen der Alltag spielt. Das Setting empfand ich als sehr stimmungsvoll und realistisch, ich hatte immer mal wieder das Gefühl, wirklich dort zu sein.

Die Welt, in der "Maresi" spielt, ist eine fiktive. Es werden mehrfach andere Orte genannt, jedoch wird nicht weiter darauf eingegangen. Der Fokus liegt auf der Insel Menos und dem Roten Kloster. Man erfährt aber, dass die Welt teilweise eine grausame ist, es gibt Orte, an denen der Winter hart und kalt ist und wo Kinder verhungern, aber auch Orte, an denen Mädchen absolut keine Rechte haben und unter den Männern leiden müssen. Wer seiner Tochter Essen, Bildung und Sicherheit schenken will, schickt sie auf die Insel Menos, wo für die Mädchen gesorgt wird.

Die Schwestern und Novizinnen des Roten Klosters glauben an die Urmutter, die sich als Jungfrau als Anfang, als Havva, dem Jetzt und dem Sein und als Hagga, Odem des Todes und Hüterin des Wissens zeigt.

Allem voran handelt "Das Lied der Insel" von Maresi, 13 Jahre jung, aber schon sehr reif. Sie sorgt für die anderen, jüngeren Mädchen im Kloster und ist eine aufgeweckte, neugierige Person. Am liebsten verbringt sie aber Zeit in der Bibliothek, die sie "Schatzkammer" nennt, und wo sie stundenlang verweilen und lesen kann. Maresi ist ihre Herkunft und ihre Familie sehr wichtig, dennoch sieht sie das Rote Kloster als ihr Zuhause an. Sie ist eine sympathische, junge Protagonistin, die ich sofort in mein Herz geschlossen habe.

Jai ist das Gegenteil von Maresi. Sie ist schüchtern und ängstlich und leidet furchtbar unter ihrer Vergangenheit und ihrem Geheimnis. Doch in Maresi findet sie eine gute Freundin und so ist sie der Charakter, der in der Geschichte die wohl grösste Wandlung durchmacht.

Fazit
Ein ruhiger, atmosphärischer Roman, der mich auf voller Linie überzeugen konnte. Die Geschichte um Maresi ist eine ganz besondere und wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wie der Titel sagt: sehr chaotisch

Chaoskuss (Die Chaos-Reihe 1)
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Inhalt
Die 17-jährige May ist kein gewöhnlicher Teenager. Als Junghexe aus einem Jahrtausende alten Hexen-Clan muss sie sich tagtäglich mit mürrischen Vampiren, kampflustigen Walküren und liebestollen ...

Inhalt
Die 17-jährige May ist kein gewöhnlicher Teenager. Als Junghexe aus einem Jahrtausende alten Hexen-Clan muss sie sich tagtäglich mit mürrischen Vampiren, kampflustigen Walküren und liebestollen Sukkuben herumschlagen. Gar nicht so einfach, denn nebenbei versucht sie ein ganz normaler Teenager zu sein, mit allem drum und dran. Als sie vom Schulschönling Noah auf eine Party eingeladen wird, wittert sie ihre Chance auf einen ganz normalen Abend. Doch alles kommt anders als geplant und plötzlich bricht das pure Chaos aus...

Meine Meinung
Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut. Hexen, Magie, ägyptische Mythologie, das alles ist ganz nach meinem Geschmack!

Der Schreibstil der Autorin hat mir in "Rock'n'Love" schon gut gefallen und hat mich auch hier wieder überzeugen können. Locker leicht, mit genügend Humor versetzt. Ganz schnell war ich mitten im Geschehen - und damit mitten im Chaos. Die erste Hälfte des Buches lässt sich nämlich nur so beschreiben: chaotisch! Man wird regelrecht über den Haufen gerannt von Hexen, Vampiren, Walküren und allen anderen magischen Wesen, von Gottheiten aus sämtlichen Mythologien und dazu auch noch von "magischen Nebenprodukten" wie Hexentieren und Voodoopuppen. Dazu kommt noch, dass die Hexen praktisch alles beherrschen und so werden eine Menge Klamotten an den Körper, Äpfel in Flughundfinger und Herpes an böse Schülerinnen gezaubert. Es herrscht also ein ziemliches Durcheinander und so fehlte mir erstens etwas Übersicht und Ordnung und zweitens ein roter Faden (der dann in der zweiten Hälfte etwas präsenter war).

Leider habe ich einiges an "Chaoskuss" zu bemängeln. Nicht nur dieses "überflutet werden", sondern auch die Vorhersehbarkeit, die Logikfehler (Klamotten anzaubern geht, Make-Up jedoch nicht...) und natürlich auch die Hexen, die irgendwie alles und gleichzeitig nichts wirklich können. Dann kommt da noch May's Verhalten dazu, das ich nicht als Teenager-Verhalten sondern einfach nur als unreif abstempeln muss. An gewissen Stellen hätte ich mir auch mehr relevanten Inhalt gewünscht und weniger "sie trug dies" und "er sah sich diese Serie an".

Was mir gut gefallen hat waren die Einflüsse der ägyptischen Mythologie. Diese interessiert mich persönlich sehr und mir hat die Idee dahinter gut gefallen. Ich bin keine Expertin in Sachen Mythologie, deshalb kann ich nicht beurteilen, inwiefern die Einflüsse richtig oder falsch sind, dennoch haben mich besonders diese Stellen besonders gut unterhalten.

Weder die Familienbeziehung, noch die Romanze und auch nicht die Charaktere konnten mich überzeugen. Für mich wirkte alles eher oberflächlich und mutwillig. Vielleicht bin ich aber mittlerweile auch einfach zu alt für diese Art von Jugendbüchern.

Charaktere
May ist 17, Junghexe und mir alles andere als sympathisch. Ich habe sie als naiv, sturköpfig, nervig und mit einem ziemlich verdrehten Gerechtigkeitssinn ausgestattet empfunden. Irgendwie ist sie ein ziemlich überdrehtes Kind, und die Betonung liegt hier definitiv auf Kind, das planlos durch die Gegend läuft, obschon sie eigentlich als Hexe die Verpflichtung hat, andere Übernatürliche Wesen zu beschützen. Das tut sie aber dann nur indem sie Menschen Streiche spielt.

Noah ist der Schulschönling, der zu einem übernatürlichen Wesen wird und fortan an May klebt. Er ist eingebildet und unhöflich und war mir leider auch gar nicht sympathisch. Die "Streitereien" zwischen ihm und May empfand ich als ziemlich nervig. Und obschon ihn May eigentlich nicht (oder irgendwie doch) mag, liebt ihre Familie ihn auf Anhieb. Sogar die sonst sehr reservierte Mutter ist plötzlich eine Frohnatur. Eine der vielen Unstimmigkeiten in diesem Buch.

Weitere wichtige Personen in May's Leben sind ihre beste Freundin Viv, eine Voodoo-Hexe, die eigentlich ganz nett scheint, aber zu wenig Aufmerksamkeit bekommt, ihre Mutter Harmony, halb Hexe, halb Vampir und ziemlich, wie sagt man? Awkward? und ein gewisser Seth, der sich irgendwie schräg verhält. Auch sonst tummeln sich eine Menge Charaktere und Wesen in dem Buch, die aber allesamt nur kurz auftauchen und oberflächlich bleiben.

Fan bin ich dafür von May's Hexentier, dem Nilflughund Kurt (benannt nach Kurt Cobain), der einfach zu knuffig ist und von Albert, Viv's Voodoo-Puppe, den ich sehr erfrischend fand.

Fazit
Eigentlich hätte "Chaoskuss" ein wirklich tolles Buch werden können. Der Geschichte fehlt es aber an Tiefe und Strukturiertheit, dafür hätte sie "ein bisschen weniger" gut vertragen. Wer Bücher voller verschiedenster Wesen, Gottheiten und Magiearten mag, ist hier sicherlich gut bedient, für mich war es leider zu chaotisch und undurchdacht.